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Verfasst: 17.01.2012, 18:41
von Laufi
SubComandante hat geschrieben:Äpfel, Birnen. Man muss eine Lüge nur oft genug wiederholen, dann wird sie zur Wahrheit, wusste schon Göbbels zu sagen.
Tschöss Alte, Du hesch es aber mit de Nazi-Vergliich...so gar zu dem Thema hesch es g'schafft, gratulation

!!!
@Sub ok, ich ändere Nazi-Vergliich in Nazi-Zitate, besser jetzte!?

Verfasst: 17.01.2012, 18:44
von SubComandante
Laufi hat geschrieben:Tschöss Alte, Du hesch es aber mit de Nazi-Vergliich...so gar zu dem Thema hesch es g'schafft, gratulation

!!!
Dass Du zu blöd bist um zu realisieren, dass es nicht um Nazivergleiche geht, ist schon klar. Es geht hier um Mittel der Propaganda.
Verfasst: 17.01.2012, 22:45
von Soriak
Der Kaptain verlässt das sinkende Schiff zuletzt, oder gar nicht... scho klar!
Nehme mal an, dass der nicht besonders viel verdient. Fuer den Job und fuer die Masse an Touristen wuerde ich mein Leben auch nicht aufs Spiel setzen.
«Egal ob Frauen oder Kinder da waren, manche Touristen haben sich rücksichtslos durch die Menge geboxt, um als erste im Boot zu sein.»
Wohl ein Witz... jeder, der sich auf so ein Boot retten kann, wird das auch machen. Wenn es die eigene Frau oder das eigene Kind ist, wird Mann wohl den Platz diesen ueberlassen - aber fuer fremde Leute? Halte ich doch fuer ziemlich weltfremd.
Verfasst: 17.01.2012, 22:55
von BloodMagic
Soriak hat geschrieben:Nehme mal an, dass der nicht besonders viel verdient. Fuer den Job und fuer die Masse an Touristen wuerde ich mein Leben auch nicht aufs Spiel setzen.
Wohl ein Witz... jeder, der sich auf so ein Boot retten kann, wird das auch machen. Wenn es die eigene Frau oder das eigene Kind ist, wird Mann wohl den Platz diesen ueberlassen - aber fuer fremde Leute? Halte ich doch fuer ziemlich weltfremd.
Der Kapitän eines solchen Riesenschiffs wird sicher nicht schlecht bezahlt. Mal nebenbei wohnt er ja die grösste Zeit Gratis auf dem Schiff...
Verfasst: 17.01.2012, 22:58
von Kawa
Soriak hat geschrieben:Nehme mal an, dass der nicht besonders viel verdient. Fuer den Job und fuer die Masse an Touristen wuerde ich mein Leben auch nicht aufs Spiel setzen.
Also ganz so wenig wird der Kapitän auch nicht verdient haben. Er ist immerhin der Chef von gut 1000 Besatzungsmitglieder ...
Verfasst: 17.01.2012, 23:01
von hanfueli
das niedere verhalten von touristen in katastrophensituationen habe ich schon hautnah miterlebt. in apulien ist vor einigen jahren unser ganzer zeltplatz abgebrannt. die männer sind daraufhin auf die herannahenden rettungsboote vor der bucht gestürzt, haben frauen und kinder zur seite gestossen und zwangen die retter alleine mit ihnen loszufahren. andere rannten extra zurück zu den brennenden zelten um ihre kameras zu holen...
(das offene meer war damals die einzige rettung, weil sich die ganze bucht mit rauch gefüllt hat.)
Verfasst: 17.01.2012, 23:06
von andreas
Auf diesen Schiffen verdient der Captain ziemlich gut, sicher mehr wie ein
Swissair Captain. Aber für welches Geld stellt man schon sein Leben aufs
Spiel?
Bei solchen Vorkommnissen sieht man halt, wer wie wirklich ist. Der Captain
hat sich als feige Sau rausgestellt. Das sage ich wohlwissend, dass ich in
seiner Situation in der Angst um mein Leben ebenso handeln würde...
Übrigens sind viele Angestellte dieser Reedereien Afrikaner oder Asiaten. Diese
sind sehr gut ausgebildet und verdienen aus europäischer Sicht relativ dürf-
tig. Allerdings ist das vor allem für Leute aus ärmeren Ländern immer noch genug,
die ganze Familie durchzubringen. Lebenskosten haben die auf dem Schiff ja
keine, meistens 9 Monate on board, dann 3 Monate Ferien (am Stück). Was
ich ziemlich krass finde: Die meisten Leute arbeiten ca. 8-10h pro Tag JEDEN
Tag lang während 9 Monaten. Da gibts kein Sonntag. Ausnahme: Natürlich
die "höheren" Besatzungsmitglieder.
Dieser Captain dürfte bis jetzt ein relativ schönes Leben gehabt haben. Er
hätte seinen Fehler wieder halbwegs gut machen können, aber jetzt steht
er ziemlich dumm da...
Verfasst: 18.01.2012, 09:20
von Echo
andreas hat geschrieben:...
Dieser Captain dürfte bis jetzt ein relativ schönes Leben gehabt haben. Er
hätte seinen Fehler wieder halbwegs gut machen können, aber jetzt steht
er ziemlich dumm da...
Wie hätte er seinen Fehler wieder gut machen können? Auch wenn er nach der Grundberührung und dem Leckschlagen sofort eine vorbildliche Rettungsaktion geleitet und alle Passagiere gerettet hätte, wäre er wegen der unverantwortlichen Kurswahl und dem Schiffsverlust Patent und Job los.
Verfasst: 18.01.2012, 10:12
von Blutengel
Kawa hat geschrieben:@Blutengel Das was du da zitierst ist das CH-Seerecht und gilt dort nicht. Bei dem Unfall gelten ital. Gesetze da es nahe am Ufer passierte.
Es steht genau gleich im österreichischen Seefahrtsgesetz. Von daher kann man davon ausgehen, dass dies überall so geschrieben steht.
Soriak hat geschrieben:Nehme mal an, dass der nicht besonders viel verdient. Fuer den Job und fuer die Masse an Touristen wuerde ich mein Leben auch nicht aufs Spiel setzen.
Ich nehme mal an Captain wird man nicht einfach nur wie man halt eine Stelle in einem Büro annimmt. Es muss schon eine gewisse Überzeugung vorhanden sein. Und die Regeln sind jedem Captain bekannt.
Zudem denke ich nicht, dass jemand der hunderte Besatzungmitglieder kommandiert, die Verantwortung über 4000 Gäste und ein Schiff im einem Wert von einer halben Milliarde hat und auf diesem Schiff die völlige Befehlsgewalt ausübt (z.B. Trauungen durchführen, Festnahmen anordnen usw) so wenig verdient.
Auf die Schnelle:
Kellner zwischen $2500 und $4000
Abwascher / Kellnerassistent/in zwischen $1500 und $3000
Barkellner/in zwischen $1000 und $2500
Barkeeper zwischen $1500 und $3000
Quelle:
http://www.cruiselinesjobs.com/lohn/
Verfasst: 18.01.2012, 10:21
von Kawa
Blutengel hat geschrieben:Es steht genau gleich im österreichischen Seefahrtsgesetz. Von daher kann man davon ausgehen, dass dies überall so geschrieben steht.
Nur weil etwas in einem CH & Ö Gesetz gleich formuliert ist anzunehmen es wäre weltweit so ist schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen

resp. eine massive Ueberschätzung zweier winziger Länder die notabene auch noch beide keinerlei Meerzugang haben ...
Verfasst: 18.01.2012, 10:25
von Blutengel
Kawa hat geschrieben:Nur weil etwas in einem CH & Ö Gesetz gleich formuliert ist anzunehmen es wäre weltweit so ist schon ein wenig an den Haaren herbeigezogen

resp. eine massive Ueberschätzung zweier winziger Länder die notabene auch noch beide keinerlei Meerzugang haben ...
Ich sage ja nicht, weil es bei uns und den Österreichern so ist, ist es auch International so.
Da aber in beiden Gesetzen der genau gleiche Wortlaut benutzt wird darf man sehr wohl davon ausgehen, dass diese beiden Gesetze aufgrund eines anderen Gesetzes so erstellt wurden
§ 20.
(1) Der vom Reeder für ein österreichisches Seeschiff bestellte Kapitän (§ 511 HGB) ist zur Ausübung der Befehlsgewalt an Bord berechtigt und verpflichtet.
(2) Der Kapitän eines österreichischen Seeschiffes muß sich während der ganzen Dauer der Reise an Bord befinden und die Befehlsgewalt selbst ausüben, es sei denn, daß er in einem Hafen notwendiger- oder üblicherweise an Land geht.
(3) Ist der Kapitän nicht an Bord oder ist er an der Ausübung seiner Tätigkeit verhindert, so nimmt das im Range nächste Mitglied der Decksbesatzung die Pflichten und Befugnisse des Kapitäns wahr.
(Österreich)
Verfasst: 18.01.2012, 10:41
von Echo
Das Problem ist nicht, dass der Kapitän nicht an Bord war. Das Problem ist, dass er seiner Verantwortung der Leitung der Rettungsaktion nicht nachgekommen ist.
Es wären immerhin Fälle vorstellbar, in denen der Kapitän die Rettungsaktionen besser von Land koordinieren könnte. Nach allem, was man weiss, war das hier aber nicht so und es macht tatsächlich den Anschein, als wäre der Kapitän einfach abgehauen.
Verfasst: 18.01.2012, 10:42
von Kawa
Ob er das Boot verlassen durfte oder nicht ist juristisch sowieso nur ein eher unwichtiges Nebengeplänkel.
Ihm werden mehrfache fahrlässige Tötung vorgeworfen ....
Verfasst: 18.01.2012, 10:57
von Mundharmonika
Kawa hat geschrieben:Ob er das Boot verlassen durfte oder nicht...
Gemäss diversen Zeitungen behauptet er, dass er vom Schiff gefallen sei...

Also wirklich ernst nehmen kann man diesen Kapitän nicht. Hat dieser denn keinen Verteidiger, der ihm sagt, dass er endlich die Klappe halten soll, anstatt sich mit solch lächerlichen klingenden Behauptungen noch mehr ins Abseits zu steuern? Irgendwie klingt dies alles wie eine riesige Farce. Ohne den Kapitän verteidigen zu wollen, aber entweder ist er tatsächlich so saublöd oder er steht seit dem Vorfall unter Dauerschock und ist verwirrt.
Verfasst: 18.01.2012, 11:01
von Späcki
Was ich mi frog: Werum hett mr sich um d'Rettigsboot prüglet? Das Schiff isch jo so noch an Land, do gumpsch (wenn denn nid iigschlosse bisch) ins Wasser und schwimmsch die paar Meter an Land.

Verfasst: 18.01.2012, 11:04
von BloodMagic
Späcki hat geschrieben:Was ich mi frog: Werum hett mr sich um d'Rettigsboot prüglet? Das Schiff isch jo so noch an Land, do gumpsch (wenn denn nid iigschlosse bisch) ins Wasser und schwimmsch die paar Meter an Land.
e paar Meter sinds nid gsi ... s Meer wird im Winter au nid grad agnähmi Temperature ha d Luft au nid... es hett au Chinder und alti Lütt uf dene Schiff ... also ich hätt s Boot au bevorzugt voreme Gump ins Wasser
Temperature aktuell:
Luft: 0°
Wasser: 12°
Sind nid grad Temperature wo ich ins Wasser möchti
Verfasst: 18.01.2012, 11:05
von Taratonga
Späcki hat geschrieben:Was ich mi frog: Werum hett mr sich um d'Rettigsboot prüglet? Das Schiff isch jo so noch an Land, do gumpsch (wenn denn nid iigschlosse bisch) ins Wasser und schwimmsch die paar Meter an Land.
habe ich mich schon von der ersten Sekunde an gedacht... scheinbar ist das Wasser huren kalt...

ich gehe mal davon aus, dass ich die paar Meter geschwommen wäre wenn ich gesehen hätte, dass vor den Rettungsboten Chaos und Prügeleien herrschen
Verfasst: 18.01.2012, 11:08
von Rankhof
Späcki hat geschrieben:Was ich mi frog: Werum hett mr sich um d'Rettigsboot prüglet? Das Schiff isch jo so noch an Land, do gumpsch (wenn denn nid iigschlosse bisch) ins Wasser und schwimmsch die paar Meter an Land.
a) weil es dunkel war und man die Strecke bis zum Land nicht genau abschätzen konnte
b) weil das Wasser saukalt war, so dass man u.U. bereits innert wenigen Minuten ernsthafte Probleme bekommt und ggf. erfriert/ertrinkt, bevor man das Land erreicht
c) weil es zwar nahe an Land war, aber doch wohl einige hundert Meter und das dann ev. zu lang sein kann (siehe b)
d) weil nicht alle gut schwimmen können oder zu alt dafür sind
e) weil man nass wird
und f) WEIL MAN EINFACH GOTTVERDAMMTE PANIK AUF DIESEM SCHEISSKAHN HATTE!!!
Verfasst: 18.01.2012, 11:11
von sergipe
100-200 Meter schwimmen im arschkalten Wasser und in der Dunkelheit. Viel Vergnügen.
Verfasst: 18.01.2012, 11:13
von Blutengel
Rankhof hat geschrieben:a) weil es dunkel war und man die Strecke bis zum Land nicht genau abschätzen konnte
b) weil das Wasser saukalt war, so dass man u.U. bereits innert wenigen Minuten ernsthafte Probleme bekommt und ggf. erfriert/ertrinkt, bevor man das Land erreicht
c) weil es zwar nahe an Land war, aber doch wohl einige hundert Meter und das dann ev. zu lang sein kann (siehe b)
d) weil nicht alle gut schwimmen können oder zu alt dafür sind
e) weil man nass wird
und f) WEIL MAN EINFACH GOTTVERDAMMTE PANIK AUF DIESEM SCHEISSKAHN HATTE!!!
Schöne Aufzählung!
Ich habe Ergänzungen:
g) weil man nicht weiss wie sich die Strömung um die Insel verhält (je nach dem ist man schnell auf dem offenen Meer)
h) weil man nicht in unbekanntes Gewässer schwimmt (blaues Auge oder Schädelbruch?)
i) weil man im Dunkeln nicht genau wusste (sah) wie weit es bis zum Ufer ist
Verfasst: 18.01.2012, 11:14
von Kawa
Späcki hat geschrieben:Was ich mi frog: Werum hett mr sich um d'Rettigsboot prüglet? Das Schiff isch jo so noch an Land, do gumpsch (wenn denn nid iigschlosse bisch) ins Wasser und schwimmsch die paar Meter an Land.
Möchte dich springen sehen, so ein Schiff ist über 50 m hoch ...
PS: die weltbekannten Klippenspringer von Acapulco springen aus 25m Höhe ...
Verfasst: 18.01.2012, 11:16
von Mundharmonika
rankhof hat geschrieben:e) weil man nass wird
Ganz geil...

Verfasst: 18.01.2012, 11:18
von Kawa
Mundharmonika hat geschrieben:Gemäss diversen Zeitungen behauptet er, dass er vom Schiff gefallen sei...

Also wirklich ernst nehmen kann man diesen Kapitän nicht. Hat dieser denn keinen Verteidiger, der ihm sagt, dass er endlich die Klappe halten soll, anstatt sich mit solch lächerlichen klingenden Behauptungen noch mehr ins Abseits zu steuern? Irgendwie klingt dies alles wie eine riesige Farce. Ohne den Kapitän verteidigen zu wollen, aber entweder ist er tatsächlich so saublöd oder er steht seit dem Vorfall unter Dauerschock und ist verwirrt.
Solche Typen bringen jeden Verteidiger zur Weissglut

Dürfte wohl alles aus Verzweiflung geschehen, der weiss doch was auf ihn zukommt : 10 - 20 Jahre Gefängnis, sein Kapitänspatent lebenslang los etc.
Verfasst: 18.01.2012, 11:22
von Späcki
Mini Gägeargumänt:
1. Bi 12 Grad schwimme vieli Lütt freiwillig.
2. Hesch e Schwimmweschte a, also versuffsch nid
3. Isch s'Schiff schräg gstande, also isch es sicherlich nid überall 50m hoch gsi.
4. Kinder, Fraue, Behinderti und Alti hätte jo gnueg Platz gha, wäre die (ächte... ;-) ) Männer ins Wasser.
5. Isch das Schiff keini paar hundert, sondern paar Meter vo de Felse wäg.
6. Wenn's di abtribt, hesch (wahrschinlich) e Lämpli an dr Weschte, die finde di.
Wasi gälte loh: E Sprung ins dunggle Wasser könnt ggf. scho nid grad guet usekoh, wenn's denn nur 50cm tief isch...

Verfasst: 18.01.2012, 11:24
von Mundharmonika
Kawa hat geschrieben:Dürfte wohl alles aus Verzweiflung geschehen, der weiss doch was auf ihn zukommt : 10 - 20 Jahre Gefängnis, sein Kapitänspatent lebenslang los etc.
Wenn er aus der Kiste kommt, ist er möglicherweise schon fast 70. Da würde ihm sein Kapitänspatent ohnehin nichts mehr nützen.
Verfasst: 18.01.2012, 11:29
von boroboro
Verfasst: 18.01.2012, 11:33
von Taratonga
du meinst diesen hier? für einmal sehr schwach von "Titanic", gefällt mir sonst sehr gut
Verfasst: 18.01.2012, 11:34
von Rankhof
Späcki hat geschrieben:Mini Gägeargumänt:
1. Bi 12 Grad schwimme vieli Lütt freiwillig.
2. Hesch e Schwimmweschte a, also versuffsch nid
3. Isch s'Schiff schräg gstande, also isch es sicherlich nid überall 50m hoch gsi.
4. Kinder, Fraue, Behinderti und Alti hätte jo gnueg Platz gha, wäre die (ächte... ;-) ) Männer ins Wasser.
5. Isch das Schiff keini paar hundert, sondern paar Meter vo de Felse wäg.
6. Wenn's di abtribt, hesch (wahrschinlich) e Lämpli an dr Weschte, die finde di.
Wasi gälte loh: E Sprung ins dunggle Wasser könnt ggf. scho nid grad guet usekoh, wenn's denn nur 50cm tief isch...
yeah Mann, Schlagabtausch! Gegen-Gegenargumente:
1. Nur weil andere freiwillig ins Buff gehen, frw. einen Joint rauchen, frw. ihre Frau betrügen, frw. Extremsportarten betreiben, muss ich das noch lange nicht tun. Zudem kann der Sprung in 12°C kaltes Wasser ins Auge gehen.
2. Richtig, aber erfrieren geht dennoch. Und man kann ja auch abgetrieben werden.
3. Auch 20-30 Meter sind verdammt hoch und können zu ernsthaften Verletzungen führen. Aus dieser Höhe ist das Wasser sehr sehr hart.
4. Die heutige Gesellschaft ist halt nicht mehr so diszipliniert wie vor 100 Jahren bei der Titanic.
5. Mal davon abgesehen, dass das täuscht (das Schiff ist ja gut 300 m lang und von Auge wohl mindestens die Hälfte seiner Länge von den Felsen weg gewesen, also 150 Meter) und man die Distanz in der Nacht nicht einschätzen konnte resp. ja ev. nicht mal gesehen hat, dass dort Felsen sind (die sind ja nicht beleuchtet): Wer sagt mir, dass ich an den u.U. steilen, glitschigen, nassen Felsen überhaupt hochkomme resp. dass ich dann von den Felsen weiterkomme und gefunden werde.
6. Die müssen 4000 Leute retten. Ich treibe dann gerne x-hundert Meter ab mit einem Miniblinklicht mit Minibatterie. Die suchen dann ja sicher genau nach mir. Da ist die Gefahr, vorher zu erfrieren, grösser.
Und übrigens: Ja, wenn der Kahn wirklich versoffen wäre (ganz meine ich), wären sicher mehr gesprungen. Aber solange er noch mehr oder weniger über Wasser ist, kann man sich ja noch wunderbar um Rettungsboote streiten
Verfasst: 18.01.2012, 11:36
von Kawa
Kälteschock
Beim plötzlichen Eintauchen ins unter +13° C kalte Wasser ist ohne entsprechenden Kälteschutz ein Kälteschock nicht auszuschließen. Er äußert sich in Atemproblemen (z.B. Atemnot, Atemblockade, Hecheln, unkontrolliertes tiefes Luftholen), Gleichgewichtsstörungen bzw. Kreislaufproblemen und kann 2-3 Minuten, max. 5 Minuten anhalten. Es handelt sich hierbei um ein Phänomen, das je nach Lufttemperatur schon bei Wassertemperaturen von +25° C auftreten kann und das z.B. bei leicht bekleideten schiffbrüchigen Passagieren dazu führt, dass ca. ein Drittel von ihnen schon kurz nach dem Eintauchen ins kalte Wasser stirbt.
Schwimmversagen
Beim Schwimmen im unter +15° C kalten Wasser ist ohne entsprechenden Kälteschutz nach 3 bis 30 Minuten damit zu rechnen, dass die Kälte die Funktionsfähigkeit von Muskeln und Nerven beeinträchtigt. Ein Schwimmer kann dann irgendwann, aber sehr plötzlich seine Arme und Beine nicht mehr kraftvoll bewegen und den Bewegungsablauf gezielt koordinieren. Zusätzlich auftretende Krämpfe bzw. Kreislaufprobleme führen schließlich dazu, dass selbst manch guter Schwimmer plötzlich nicht mehr in der Lage ist, wenige Meter bis zum rettenden Ufer zu schwimmen.
Unterkühlung
Beim Treiben im unter +25° C kalten Wasser besteht langfristig ohne entsprechenden Kälteschutz die Gefahr der Unterkühlung. Je kälter das Wasser ist, desto früher können sich die Folgen der Unterkühlung bemerkbar machen, wie anfängliches Muskelzittern, dann allmählich einsetzende Bewusstseinstrübung und schließlich plötzlich eintretende Bewusstlosigkeit, die einhergeht mit Muskelstarre, verlangsamtem Herzschlag, nicht tastbarem Puls, nicht merkbarem Atem und fehlenden Reflexen.
Fazit: 1/3 stirbt sofort, ein paar andere ersaufen und erfrieren. Und da ist die grosse Sprunghöhe noch nicht mal berücksichtigt
Verfasst: 18.01.2012, 13:42
von Echo
Wenn man nicht in ein sicheres Rettungsboot steigen kann, gilt unter Seeleuten als Prinzip, dass man ein Schiff solange nicht verlässt als es schwimmt (oder aufsitzt). Wenn es dann wirklich untergegangen ist, was meist langsam und häufig sogar gar nicht passiert, auch wenn es schwer ramponiert ist, kann man dann immer noch schwimmen. Dabei hat man wichtige Stunden gewonnen.
Ins Wasser springen bei einem Schiff, das noch schwimmt, ist das Dümmste, was man machen kann. Auch wenn das Ufer sehr, sehr nahe ist. (Den Fall mal ausgenommen, dass man weiss, dass ein starker Sturm aufzieht...)
Es wird interessant sein zu erfahren, wie die Toten ihr Leben verloren haben. Eingeschlosse, Rollstuhlfahrer, Schwimmer?
ps. wie warm ist dort das Wasser? Nur 12°?