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Verfasst: 15.10.2008, 09:58
von Pascilicious
Goofy hat geschrieben:Ketzerische Frage: Kann es sein, dass RR unter hochstehender Literatur ausschliesslich seine eigenen Werke versteht? Ketzerische Frage aus
So kommt mir nämlich manchmal seine Kritik rüber, dass alles andere Schund ist für ihn, aber wehe es getraut sich mal jemand ein Buch oder Publikation von RR zu kritisieren....
Berechtigte Frage: Das hab ich mir auch schon gedacht! Aber eben, wie schon gesagt, der Mann ist 88 Jahre alt, das sollte man auch bedenken. Das Alter hat wohl an ihm seit Jahren genagt.. und wenn mann nur noch kritisieren kann und nichts mehr zulassen kann, dann gute Nacht.
Da würde ich lieber mit dem weniger gebildeten Hugh Hefner ne Party schmeissen... smile.
Verfasst: 15.10.2008, 10:00
von Pascilicious
ScHaTt hat geschrieben:klar hat er recht, nur wir leben heute in einer konsum gesellschaft... es ist ja nicht nur das tv niveau das extrem tief ist, auch der ausgang heute ist meistens auf dürftigem niveau, verstand bis heute die leute nicht, die 20 chf eintritt für eine 0815 (dorf)disco von einem hobby dj der die top 100 charts lieder hoch und runter spielt ausgeben kann. von den masslos überteuerten getränken schreib ich mal lieber nicht...
Tja, über solche sachen denk ich schon gar nicht mehr nach. Gibt ja genug alternativen

Verfasst: 15.10.2008, 10:24
von Pascilicious
übrigens:
Gottschalk wird mit Reich-Ranicki alleine die Diskussion führen. Die TV-Bosse haben abgelehnt (zuerst in der show zugestimmt) mitzumachen.
Aber eine gute Antwort find ich:
RTL-Chefin Anke Schäferkordt (45): u201EHerr Reich-Ranicki würde aus gutem Grund ablehnen, mit Menschen über Literatur zu diskutieren, die keine Bücher lesen. Uns fällt es schwer, mit ihm über Fernsehen zu diskutieren, das er nicht schaut.u201C
Quelle: Bild.de
Hat schon was!
Verfasst: 15.10.2008, 11:53
von Turiddu
seth hat geschrieben:ich gebe dem werten herrn recht, auch wenn unsere meinung wohl bei den erwünschten alternativen extrem divergiert.
ich kann seit ca. 2 jahren praktisch nichts mehr im tv schauen, mehr als 5 minuten dieses hirndegenerierenden kultur-sondermülls ertrage ich nicht mehr...der gipfel der absurdität ist dann, wenn sich die branche vor pathos triefend selber dafür feiert, den zuschauern 9345643245536 minuten des lebens mit ihrem hirn- lieb- und lustlosen bullshit geraubt zu haben, um den wehrlosen zuschauern diese selbsbeweihräucherung als dauerwerbe-show (mit abschliessenden live-berichten von der aftershow-party) nochmals vorzusetzen. dies hat wohl der 88-jährige (verständlicherweise) nicht ertragen, so senil ist er noch nicht!
es ist leider nicht nur unterschichten-schrott àla "bauer sucht frau", sondern auch zb. die völlig beschränkten tabu-zensur-politdiskussionen mit der üblichen garde der politikerzombies bei christiansen, will oder der anderen tusse im zdf, die sich gegenseitig mit political correctness zu übertrumpfen versuchen oder eine stunde lang über 0.00000002%-erhöhungen irgendeiner überflüssigen mongi-steuer streiten. das "s"f spricht für sich selber, fcb-zusammenfassungen auf sf.tv oder mal ein cl-spiel sind praktisch das einzige, was dem verstand nicht potenziell feindlich gesinnt ist (nach druck der mute-taste)
mir reicht das internet. dokus oder politdiskussionen von Discovery, NG, History, HBO, Nature, BBC; Satire und politischer Humor auf CC sind meine alternativen (arte ist mir zu kulturlastig. ein bisschen unterhalten werden will ich neben den informationen auch, sonst kann ich ja an die uni gehen)
Gebe dir absolut Recht, habe gestern Maischberger geschaut. War echt übel, diese ganze Moralismus (Fliege), die dämmlichen, pseudo-intelligent gestellten Fragen der Moderatorin, die Wichtigtuerei der versammelten Polit-Zombies und minutenlange Diskussionen über nebensächliche Details.
Man getraut es sich kaum ausszusprechen, aber im Vergleich dazu sind die Schweizer Diskussionen (Arena, Rundschau, Standpunkte etc.) auf einem wohltuend hohen Niveau. Und sachlicher sind sie sowieso.
Verfasst: 15.10.2008, 13:32
von seth
Turiddu hat geschrieben:Gebe dir absolut Recht, habe gestern Maischberger geschaut. War echt übel, diese ganze Moralismus (Fliege), die dämmlichen, pseudo-intelligent gestellten Fragen der Moderatorin, die Wichtigtuerei der versammelten Polit-Zombies und minutenlange Diskussionen über nebensächliche Details.
Man getraut es sich kaum ausszusprechen, aber im Vergleich dazu sind die Schweizer Diskussionen (Arena, Rundschau, Standpunkte etc.) auf einem wohltuend hohen Niveau. Und sachlicher sind sie sowieso.
dann hat sich in den letzten 2 jahren ja nicht viel geändert
ja, die schweizer diskussionen sind (im TV) ganz sicher auf einem höheren niveau (was nun auch nicht wahnsinnig schwer ist). es geht mehr um die sache selber, weniger darum, wie man was sagt, weniger fokus auf positive selbstdarstellung und gutmenscheln bzw. gegner mit willkürlichen promillezahlen dissen als diskussionsziel (und auch weniger pseudointellektuelle moderatoren-obermongis ala jbk oder beckmann)
leider sind bei uns die protagonisten meist biedere bünzlis mit einer weltsicht, die ca. von hinterkappelen bis gümligen reicht.
erstaunlicherweise ist es gerade das US-TV (natürlich nicht die networks

), welches, trotz schlechtem ruf, vom medialen denk-mainstream einigermassen unabhängige formate bietet, meist sendungen, die von politischem humor geprägt werden, zb. real time with bill maher.. da werden ohne zwang von political correctness, höchst unterschiedliche, interessante meinungen vertreten und es wird allgemein viel weniger verkrampft diskutiert. will man nur ernsthaftes, so gibt es auf PBS stundenlange diskussionen von hellen menschen, die wirklich etwas konstruktives zu sagen haben und sich nicht nur selber darstellen wollen.
Verfasst: 15.10.2008, 13:40
von Turiddu
seth hat geschrieben:dann hat sich in den letzten 2 jahren ja nicht viel geändert
ja, die schweizer diskussionen sind (im TV) ganz sicher auf einem höheren niveau (was nun auch nicht wahnsinnig schwer ist). es geht mehr um die sache selber, weniger darum, wie man was sagt, weniger fokus auf positive selbstdarstellung und gutmenscheln bzw. gegner mit willkürlichen promillezahlen dissen als diskussionsziel (und auch weniger pseudointellektuelle moderatoren-obermongis ala jbk oder beckmann)
leider sind bei uns die protagonisten meist biedere bünzlis mit einer weltsicht, die ca. von hinterkappelen bis gümligen reicht.
erstaunlicherweise ist es gerade das US-TV (natürlich nicht die networks

), welches, trotz schlechtem ruf, vom medialen denk-mainstream einigermassen unabhängige formate bietet, meist sendungen, die von politischem humor geprägt werden, zb. real time with bill maher.. da werden ohne zwang von political correctness, höchst unterschiedliche, interessante meinungen vertreten und es wird allgemein viel weniger verkrampft diskutiert. will man nur ernsthaftes, so gibt es auf PBS stundenlange diskussionen von hellen menschen, die wirklich etwas konstruktives zu sagen haben und sich nicht nur selber darstellen wollen.
Aaaaaah, Bill Maher ist einfach geil ! Wird m. Erachtens nur noch durch Colbert getoppt. Aber auch ein Bill O'Reilly hat zugegebenermassen einen gewissen Unterhaltungswert....
Ja, in den USA gibt es einige sehr gute Polit-Sendungen. Vielleicht nicht immer auf höchstem Niveau, darf umso witziger, bissiger, sarkastischer und ohne grosse Political-Corectness. Diesbezüglich können wir Europäer uns eine gute Scheibe abschneiden....
Verfasst: 15.10.2008, 15:57
von seth
Turiddu hat geschrieben:Aaaaaah, Bill Maher ist einfach geil ! Wird m. Erachtens nur noch durch
Colbert getoppt. Aber auch ein Bill O'Reilly hat zugegebenermassen einen gewissen Unterhaltungswert....
siehe mein profilbild
ich kann die beiden schlecht vergleichen, colbert ist ironischer und verspielter, maher ist zynischer und direkter und mir vom denken her näher.
in den us-medien kann sich das politisch subversive vorallem im humor entfalten. weil es satire ist, darf sie mehr und kann sich der wahrheit besser annähern. deswegen sind diese sendungen neben der unterhaltung auch so informativ. laut umfragen informiert sich der grossteil der 18-30 jährigen sogar mehr über stewart, colbert und co. als über cnn oder die networks! (deswegen treten wohl auch so viele wahlkandidaten und senatoren auf)
Turiddu hat geschrieben:Ja, in den USA gibt es einige sehr gute Polit-Sendungen. Vielleicht nicht immer auf höchstem Niveau, darf umso witziger, bissiger, sarkastischer und ohne grosse Political-Corectness. Diesbezüglich können wir Europäer uns eine gute Scheibe abschneiden....
das niveau (im sinne von zb. vulgärsprache) erachte ich nicht so sehr als wichtig. wenn der diskussionsstil argumentativ bleibt, darf es auch emotional sein. was aber wirklich entscheidend ist, es müssen in diskussionen möglichst viele (grundsätzlich) verschiedene meinungen vorhanden sein, auch absurde, schräge, witzige, subversive und unangenehme. am besten von leuten, die mit leidenschaft bei der sache sind und die für etwas einstehen. dann macht 1. das zusehen spass, 2. man wird durch die vielen verschiedenen argumente inspiriert und angeregt zu denken und will sich dann 3. selber eine eigene meinung bilden.
während reich-ranicki wohl eher mehr niveau und kulturelles (aka trockenfutter) fordert, würde ich für ein bisschem mehr von oben genanntem plädieren, mehr humorvolles, das den verstand schärft und die kritikfähigkeit der menschen trainiert

Verfasst: 15.10.2008, 17:12
von ScHaTt
Pascilicious hat geschrieben:Tja, über solche sachen denk ich schon gar nicht mehr nach. Gibt ja genug alternativen
Das Fernsehen ist doch nur ein Abbild unserer Gesellschft. Das intellektuelle Niveau im Volk ist nun mal tief. Siehe Abstimmungen, wo sich Leute durch Plakate und Inserate beeinflussen lassen...
Verfasst: 21.10.2008, 20:45
von Pascilicious
Der Mann macht sich nun absolut unglaubwürdig:
http://www.bild.de/BILD/unterhaltung/TV/2008/10/21/werbung-mit-wutrede/ranicki-wird-noch-reicher.html
Schade, war gerademal 18 sek. Fan von ihm... ich schau jetzt wieder Frauentausch und Supernanny, wenn Herr Reich-Ranicki schon kommerz wird!

Verfasst: 21.10.2008, 20:53
von Nikopol
Er hat sich nicht über Kommerz beklagt sondern
über schlechte Qualität und tiefes Niveau.
Verfasst: 21.10.2008, 21:21
von Pascilicious
Nikopol hat geschrieben:Er hat sich nicht über Kommerz beklagt sondern
über schlechte Qualität und tiefes Niveau.
Er schaut ja gar KEIN TV...woher nimmt er sich den das Recht? Und vorallem, wer entscheidet ab wann es "niveaulos" oder "schlecht" ist

Der Typ ist nur noch lächerlich... fertig, aus die Maus! Eigentor!
Verfasst: 21.10.2008, 21:27
von Nikopol
Pascilicious hat geschrieben:Er schaut ja gar KEIN TV...woher nimmt er sich den das Recht? Und vorallem, wer entscheidet ab wann es "niveaulos" oder "schlecht" ist
Woher willst Du das wissen dass er kein
TV schaut? Steht das auch in der Bild?
Ausserdem sind manche Sachen ganz klar schlecht
und niveaulos. Da masse auch ich mir ein Urteil an.
Verfasst: 21.10.2008, 21:47
von Pascilicious
Nikopol hat geschrieben:Woher willst Du das wissen dass er kein
TV schaut? Steht das auch in der Bild?
Ausserdem sind manche Sachen ganz klar schlecht
und niveaulos. Da masse auch ich mir ein Urteil an.
Hat er ja selbst in zahlreichen Interviews von sich gegeben (obwohl ichs mir nicht vorstellen kann...).
Bin mir sicher, er schaut sich was an, für 5 sek., und stempelt es gleich als "müll" ab... ist auch nicht gerade eine konstruktive Kritik. Literaturpfeiffen = langweiler! Klar ist vieles schlecht, aber der einge mags und der andere halt nicht. Ich meine, wieso haben die "schlechtesten" shows, immernoch die höchsten Quoten?! Weil die Leute dumm sind... oder einfach nur belanglos unterhalten werden wollen, auch wenns noch so pervers ist?
Anyway, der alte Mann solch sich hinter seine "Werke" sitzen und den Rand halten. Oder ist er doch sooo verdammt berechnend und clever, dass er genau wusste, er könnte in Zukunft noch Kohle machen mit seinem Auftritt... dann wäre er wieder mein Held!
