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Verfasst: 15.09.2008, 20:18
von SeBaselOnMyRhein
MPH2001 hat geschrieben: Robert "Bob" Pisani het uf cnbc de tarif richtig duregeh
Bei CNBC-Gelaber wäre ich sehr vorsichtig. CNBC ist sehr darauf bedacht, immer alles schön zu reden. Experten wussten schon vor Monaten, dass die USA nicht um eine Rezession herum kommt und dass das Finanzsystem durch die Immobilienkrise ins Wanken geraten ist. Auf CNBC wird tendenziell immer alles durch die rosa Brille betrachtet und die schöngerechneten, offiziellen Daten der Regierung zu Inflation, Arbeitslosigkeit etc. werden unkritisch verbreitet.

CNBC ist für die Wall Street/Finanzindustrie etwa das gleiche, wie Fox News für die Republikanische Partei.

Verfasst: 15.09.2008, 20:59
von König 1893
BlackEagle26 hat geschrieben:Was mich immer noch wundert ist, was für ein Riskmanagement die ach so tollen Invesmentbanken eigentlich betreiben? ein einziger lokaler markt fällt zusammen und schon ist die Bank hops.
Risikomangement und gierige Investementbanken passen eben nicht zusammen.

Verfasst: 15.09.2008, 21:41
von ultio
Analysten und Händler sind potentielle Schwerverbrecher.




























:p

Verfasst: 16.09.2008, 01:11
von Back in town
Die Häuser sind schuld, aber die kann man nicht lynchen.

Verfasst: 16.09.2008, 08:58
von Mindl
noch dä schöne asiatische märt wirds hüt wohl wieder bitsli abe goh...

leiht mr epper hunderttuusig schwiezerfranke? isch e guete zietpunkt zum gäld verdiene, wenn mrs heti...

Verfasst: 16.09.2008, 09:29
von baslerstab
Nur So... hat geschrieben:So schlimm wird es wohl nicht werden, das ist eine natürliche Bereinigung nachdem viel Kapital durch Fehlspekulationen vernichtet wurde.
kapital wird nicht vernichtet, es wechselt lediglich den besitzer!

bin gespannt, wie lange die OPEC noch in dolares fakturiert...... :rolleyes: :o

Verfasst: 16.09.2008, 09:48
von Nur So...
baslerstab hat geschrieben:kapital wird nicht vernichtet, es wechselt lediglich den besitzer!

bin gespannt, wie lange die OPEC noch in dolares fakturiert...... :rolleyes: :o
In diesem speziellen Fall eigentlich schon da es Reell (Potential beim Schuldner/Wert der Aquisation) nicht/nie vorhanden war und nur künstlich von den Banken in ihren Wertstatistiken geführt wurde...

Die Saudis halten die FED am leben.... :cool:

Verfasst: 16.09.2008, 09:53
von Soriak
Du meinst wohl die Chinesen? ;)

Millionen an Pleite-Bank überwiesen

Verfasst: 17.09.2008, 16:09
von Kawa
In Deutschland hat die staatliche Bank KfW 300 Millionen Euro an Lehman Brothers überwiesen, nachdem die US-Investmentbank bereits Insolvenz angemeldet hatte.

Der Vorfall hat massive Kritik am Risikomanagement der staatlichen deutschen Förderbank ausgelöst. Abgeordnete der Parteien CDU, FDP und Grüne forderten am Mittwoch Aufklärung über den Verbleib der Steuermittel. Zurzeit prüft die Innenrevision der KfW die Zahlung.
Fassungslosigkeit in Berlin
Wie es in einem Bericht von Spiegel-Online heisst, herrsche im Berliner Finanzministerium Fassungslosigkeit ob des Vorfalls. Dieser «unerklärliche und ärgerliche» Vorgang werde Folgen haben.
Die KfW hofft, etwa die Hälfte des Geldes aus der Konkursmasse zurückzuerhalten. Eine Konkursquote von 40 bis 50 Prozent sei denkbar, hiess es am Mittwoch in Finanzkreisen.

Verfasst: 17.09.2008, 16:31
von Soriak
Genial :D

Verfasst: 17.09.2008, 16:49
von freestate
Ich habe mich früher immer gefragt, wer das ganze eigentlich überblickt und kontrolliert.

Die Antwort heisst: NIEMAND

Verfasst: 17.09.2008, 18:18
von König 1893
OMG...das isch jo en kriminelle Akt hoch 1:eek: :eek:

Verfasst: 17.09.2008, 19:12
von Soriak
freestate hat geschrieben:Ich habe mich früher immer gefragt, wer das ganze eigentlich überblickt und kontrolliert.

Die Antwort heisst: NIEMAND
Der Markt kann gar nicht kontrolliert werden. Es gibt so viele Transaktionen, dass selbst die Armee von Staatsangestellten in den USA keine richtige Kontrolle durchfuehren kann. (Die SEC alleine hat beinahe 4,000 Mitarbeiter... daher auch lustig, wenn in der Schweiz von mehr Regulierung gesprochen wird. Wir koennen uns einen solchen buerokratischen Apperatus gar nicht leisten, ausserdem wuerden wir die "schlechten" Papiere weiterhin vom Ausland einkaufen.) Das selbst jetzt, wo die Privatsphaere im Banking in den USA komplett aufgeloest wurde. (Alle Transaktionen koennen grundlos vom Staat kontrolliert werden)
König 1893 hat geschrieben:OMG...das isch jo en kriminelle Akt hoch 1:eek: :eek:
Inkompetenz vom deutschen Staat... ueberrascht ist wohl niemand ;)

Verfasst: 17.09.2008, 20:16
von No_IP
Trotzdem gibt es noch genug Pfeifen die denken, dass auch alles und wirklich alles "privatisiert" werden sollte. Stellt euch mal ein vor, alle Bauern wären unabhängig vom Staat, fragt dann keinen was auf dem Tisch liegt wenn eine Krise kommt.

Jeder will nur den Profit, aber wenn es Verluste einfährt will es niemand!

Und was lernt man daraus? Am Schluss zahlt immer das Volk die Zeche, die ganze Finanzen-Krise zahlen die Menschen die auf der Erde leben. Sicher nicht die Superreichen und schon gar nicht die Betroffen Firmen. Deshalb ist die Schadenfreude ein bisschen falsch. :)

Wenn schlussendlich trotzdem immer der Staat einspringen soll, so kann man dies gleich von Anfang verstaatlicht lassen und so von Anfang mitreden, weil am Schluss muss sowieso das Volk zahlen.

Zum Dollar. Die USA (wobei Deutschland und Co. auch nicht besser dran ist) ist so stark verschuldet, dass sie niemals mehr diesen Kredit zurückzahlen kann. Das wäre ungefähr so, als kriegte jeder im Forum eine Milliarde und müsste sie zurückzahlen, dies wäre wohl für über 99% unmöglich. Daher wird der Dollar irgendwann abgeschwächt um die Zeche zahlt denn das Volk. Man sollte sich also nicht wundern wenn 1Dollar irgendwann noch 20 Rappen sind.

Weiteres Problem die Inflation:
Die Inflation ist in der Schweiz einerseits niedrig und anderseits stabil. Das unschöne daran ist, dass wir die Inflation importieren und nicht selber verursachen. Dies liegt an Importabhängigkeit die nicht in jedem Bereich so sein müsste.

Was viele nicht kapieren, die Inflation ist ein politisches Problem und sicher nicht durch die Wirtschaft oder Arbeitgeber auszugleichen!

Verfasst: 17.09.2008, 20:45
von Soriak
No_IP hat geschrieben:Trotzdem gibt es noch genug Pfeifen die denken, dass auch alles und wirklich alles "privatisiert" werden sollte.
Als ob der amerikanische Staat nicht an diesem Theater schuld war. Rating agencies (wie Moody's) werden vom Staat zertifiziert. Schulden duerfen nur gehandelt werden, wenn sie auch ein Rating haben. Die 3 zertifizierten rating agencies lachen sich ins Faeustchen, die profitieren wie verrueckt: denn sie verlangen Geld fuer das Rating und nochmals Geld, fuer ihre "Beratungsdienste", die ein hohes Rating ermoeglichen. Aber niemand kann sie umgehen, auch wenn der Interessenskonflikt klar ist. (Auch jetzt sind deren Ratings noch das Mass aller Dinge. Warum? Weil es in den Regulationen verankert ist. Schulden muessen gemaess dem Rating in der Buchhaltung aufgenommen werden.)

Dazu kommen Fannie und Freddie. Mit der staatlichen Garantie haben sie einen enormen Marktvorteil und verdraengen ganz einfach jede Konkurrenz. Natuerlich werden die zwei Unternehmen riesig und bringen locker Billionen (mit B) rein. Hoehere Ertraege als Treasuries bei gleichem Risiko? Ja bitte. Natuerlich hat der Staat ueber Steuerbevorteilungen dazu geschaut, dass der Hausbesitz unbedingt attraktiv gemacht wird. "Expanding home ownership" war ein klares Ziel der Republikaner, vorallem auch fuer Leute mit geringen Einkommen. Das hat funktioniert - man moechte sagen, viel zu gut.

Und was lernt man daraus? Am Schluss zahlt immer das Volk die Zeche, die ganze Finanzen-Krise zahlen die Menschen die auf der Erde leben.
Erster Schritt ist es, staatliche Unternehmen wie Fannie und Freddie abzubauen. Keine Sorge, als Schweizer zahlen wir auch noch fuer die SBB - denen fehlen 4 Milliarden Franken in der Pensionskasse, oder etwa 8% der Einnahmen des Bundes. Immerhin koennen sie weiterhin mit SBB Cargo Geld verlieren. Gibt keine Aktionaere, die es stoert und der Steuerzahler hat nichts zu melden.

edit: Obwohl ich prinzipiell gegen die Mehrwehrtsteuer bin, bin ich doch irgendwie froh, dass diese nun rauf geht. Sie ist regressiv und sorgt dafuer, dass die Leute mit geringem Einkommen, die eher links waehlen, auch wirklich zur Kasse gebeten werden. Dann zahlen genau die richtigen. Mit dem Geld von anderen kann man natuerlich immer leichter umgehen. Hoffentlich werden die Milliarden fuer die SBB dann auch auf diesem Wege eingesammelt.
Zum Dollar. Die USA (wobei Deutschland und Co. auch nicht besser dran ist) ist so stark verschuldet, dass sie niemals mehr diesen Kredit zurückzahlen kann. Das wäre ungefähr so, als kriegte jeder im Forum eine Milliarde und müsste sie zurückzahlen, dies wäre wohl für über 99% unmöglich. Daher wird der Dollar irgendwann abgeschwächt um die Zeche zahlt denn das Volk. Man sollte sich also nicht wundern wenn 1Dollar irgendwann noch 20 Rappen sind.
Die Schulden der USA sind inklusive "interner" Schulden. Also z.B. Geld, das von der Sozialversicherung geliehen wurde. Schaetzung aus 2005 sagt, dass die oeffentlichen Schulden der USA 64.7% des Bruttosozialproduktes ausmachen. Bei der Schweiz waren es 2006 immerhin 51%. Allzuweit sind wir nicht davon entfernt.
Das unschöne daran ist, dass wir die Inflation importieren und nicht selber verursachen. Dies liegt an Importabhängigkeit die nicht in jedem Bereich so sein müsste.
Der Schweizer Franken wird von der SNB gesteuert. Stichwort: Geldpolitik. Dort findest du den Grund fuer unsere historisch tiefe Inflation.

Verfasst: 18.09.2008, 08:37
von Soriak
Wer nicht glauben will, dass der Staat Mitschuld haben koennte: http://www.forbes.com/2008/07/18/fannie ... brook.html

CRA = Community Reinvestment Act
The CRA forces banks to make loans in poor communities, loans that banks may otherwise reject as financially unsound. Under the CRA, banks must convince a set of bureaucracies that they are not engaging in discrimination, a charge that the act encourages any CRA-recognized community group to bring forward. Otherwise, any merger or expansion the banks attempt will likely be denied. But what counts as discrimination?

According to one enforcement agency, "discrimination exists when a lender's underwriting policies contain arbitrary or outdated criteria that effectively disqualify many urban or lower-income minority applicants." Note that these "arbitrary or outdated criteria" include most of the essentials of responsible lending: income level, income verification, credit history and savings history*--the very factors lenders are now being criticized for ignoring.

Verfasst: 18.09.2008, 16:41
von freestate
Fehlendes Risikomanagemt wird der Weltwirschaft mehr Schaden zufügen als die beiden Flugzeuge in den Twin Towers. Aber im Gegensatz zu Al Kaida wird kein heiliger Krieg der «freien Marktwirtschaft» gegen die Abzocker dieser Welt stattfinden.

Im Gegenteil: Sie werden mit goldenen Fallschirmen über dem Paradies abgeworfen, während dem sich unsereiner abschuften muss um die Zeche zu bezahlen.

Als KMU-Unternehmer würde ich mit dem Geschäftgebahren von Ospel und Co. schon lange in Alcatraz einsitzen. :mad:

Verfasst: 18.09.2008, 18:57
von König 1893
Soriak hat geschrieben:Als ob der amerikanische Staat nicht an diesem Theater schuld war. Rating agencies (wie Moody's) werden vom Staat zertifiziert.

und darum hat der Staat eine Mitschuld?

Wohl eher die Fed, die jahrelang den Zins zu tief gehalten hat... Aber eben bei der Fed handelt es sich auch nicht *wirklich* um eine Staatsstelle...Sowieso denke ich dass man dem Staat in diesem Fall wircklich als letztes vorwürfe machen sollte....

Verfasst: 20.09.2008, 00:08
von Kawa
No_IP hat geschrieben:Die USA (wobei Deutschland und Co. auch nicht besser dran ist) ist so stark verschuldet, dass sie niemals mehr diesen Kredit zurückzahlen kann.
Blödsinn, der Durchschnitt der OECD-Staaten liegt bei 64,6% des BIP, die Amis haben 65.6% also völlig durchschnittlich ...
PS : Obwohl ihre Bauern keine Staatsangestellten sind :p

Verfasst: 20.09.2008, 01:20
von nidganzbache
Rettungspaket kostet Hunderte von Milliarden Dollar
US-Finanzminister Henry Paulson stellt das Programm vor
Nach Einschätzung des amerikanischen Finanzministers Henry Paulson muss das geplante Kreditrettungspaket für die Finanzmärkte ein Volumen von Hunderten von Milliarden Dollar umfassen. Das Programm müsse gross genug sein, um einen deutlichen Erfolg zu zeigen, sagte Paulson. Zugleich müssten die Steuerzahler so weit wie möglich geschützt werden.

Die amerikanische Regierung will der Finanzbranche mit einem Rettungspaket von mehreren hundert Milliarden Dollar zu Hilfe kommen. Finanzinstitute sollten von notleidenden Vermögenswerten befreit werden, erklärte Finanzminister Henry Paulson am Freitag an einer Medienkonferenz.

Derzeit «würgen sie den Kreditfluss ab, der lebenswichtig für unsere Wirtschaft ist. Um das Vertrauen in unsere Märkte und unsere Finanzinstitutionen wiederherzustellen, müssen wir das grundlegende Problem angehen, um Wachstum und Wohlstand zu fördern», sagte Paulson.

Er wolle über das Wochenende mit dem Kongress an entsprechenden Gesetzesvorlagen arbeiten, kündigte Paulson an. Die Entwürfe sollten bereits in der nächsten Woche verabschiedet werden.

Das Programm müsse «umfangreich genug sein, um maximale Wirkung zu entfalten und soll Elemente enthalten, die den Steuerzahler so weit wie möglich schützen», sagte der Minister. Nötig sei aber auch Rückgriff auf Steuergelder in einem bedeutsamen Mass.

Er sei jedoch überzeugt, «dass dieser kühne Ansatz amerikanische Familien weit weniger kostet als die Alternative: weitere Zusammenbrüche von Finanzinstitutionen und ein eingefrorener Kreditmarkt, der Wirtschaftswachstum nicht mehr finanzieren kann», sagte Paulson.

Bush: Regierung muss eingreifen
Nach Ansicht von Präsident Bush ist ein Eingreifen seiner Regierung dringend notwendig, um die Probleme auf den Finanzmärkten zu lösen. Die US-Wirtschaft durchlebe derzeit einem kritischen Moment, sagte Bush am Freitag in Washington. Es sei erforderlich, dass die Politik handle, um sicherzustellen, dass die Wirtschaft des Landes gesund bleibe. «Angesichts der prekären Lage der Finanzmärkte und ihrer Bedeutung für das tägliche Leben der Amerikaner ist eine Regierungsintervention nicht nur gerechtfertigt, sondern essenziell.» Wichtig sei es, die Ursachen der Instabilität auf den Märkten anzugehen. Als Beispiel nannte er den Hypothekenmarkt. Die USA benötigten ein Programm, um illiquide Anlagen von Banken und anderen Institutionen zu kaufen, sagte Bush.

Bush hat eingeräumt, dass die Massnahmen seiner Regierung zur Stützung der angeschlagenen Finanzmärkte das Land zunächst teuer zu stehen kommen. «Diese Massnahmen erfordern es, eine beträchtliche Summe an Geld der Steuerzahler zur Verfügung zu stellen», sagte Bush am Freitag in Washington. Die kostspieligen Eingriffe der Regierung brächten ein «Risiko» mit sich. Auf lange Sicht sei aber zu erwarten, «dass dieses Geld letztlich zurückgezahlt wird», sagte der Präsident.

Angesichts der angespannten Lage auf den Märkten sei Abwarten keine denkbare Option: Die Regierung müsse «nun handeln, um die wirtschaftliche Gesundheit unserer Nation zu schützen», sagte Bush. «Dies ist ein wegweisender Moment für Amerikas Wirtschaft.» «Wir werden noch ausreichend Gelegenheit haben, die Ursachen für dieses Problem zu erörtern, nun aber ist die Zeit, es zu lösen», sagte Bush.

Bei den verunsicherten Bürgern warb er um Zuversicht: «Auf lange Sicht haben die Amerikaner guten Grund, Vertrauen in unsere wirtschaftliche Kraft zu setzen. Dieses Land ist der beste Ort in der Welt, um zu investieren und Geschäfte zu machen.»

Auswege gesucht
Die amerikanische Regierung, die Notenbank und Kongressvertreter arbeiteten mit Hochdruck am Plan zur Überwindung des jüngsten Finanzmarktdebakels. Bei einem Dringlichkeitstreffen im Washingtoner Kapitol beriet Finanzminister Henry Paulson in der Nacht zum Freitag mit mehr als einem Dutzend Abgeordneten und Senatoren über Auswege aus der Krise.

Im Gespräch sei ein Gesamtplan für den Finanzmarkt mit Gesetzen für den Umgang mit den Krisenpapieren, sagte Paulson nach dem rund 90-minütigen Treffen, an dem auch Notenbankchef Ben Bernanke und der Vorsitzende der Börsenaufsicht SEC, Christopher Cox, teilnahmen.

Der Vorsitzende des Finanzmarktausschusses des Repräsentantenhauses, Barney Frank sagte, die Regierung wolle das Recht zur Übernahme der derzeitigen Krisenpapiere vor allem aus dem Hypothekenmarkt. Vor allem diese nicht handelbaren Anlagen waren den Banken zum Verhängnis geworden.

Die Zeit drängt
Die Zeit dränge, sagte Frank. Es werde befürchtet, dass die Schaffung einer eigenen Behörde zur Abwicklung der faulen Kredite zu lange dauern könnte. Vorbild solle die Resolution Trust Corporation sein, die 1989 in der US-Sparkassenkrise uneinbringliche Kredite abgewickelt hatte.

Ein solcher Fonds dürfte auch Morgan Stanley zu Hilfe kommen. Die US-Investmentbank soll derzeit mehrere Optionen prüfen, um sich gegen die jüngsten Finanzturbulenzen zu wappnen. Dazu zählen auch Verhandlungen mit der US-Bank Wachovia und anderen Instituten über eine Übernahme.
quelle: NZZ.ch

Ist doch schoen, da kann man Millionen von USD in den Sand setzen, und am Ende gibt's ein Bail-Out von der FED.... :rolleyes:

Jeder weitere Kommentar eigentlich ueberfluessig, all' diese Leute gehoeren lebenslaenglich hinter Gitter! Internationaler Waehrungsfonds, Weltbank, Amerikanische Regierung, Bernake, Paulson...

Hauptsache, die Schuldenberge der 3. Welt-Staaten werden immer schoen aufrecht erhalten. Da gibt's kein 'Bail-Out', und immernoch sterben taeglich Hundertausende Kinder, Frauen & Maenner an Unterernaehrung und den Folgen davon.

Verfasst: 20.09.2008, 02:21
von Soriak
und darum hat der Staat eine Mitschuld?
Der Staat legt fest, wer die Bewertungen machen kann. Falsche Bewertungen (und Interessenskonflikt) waren wohl der Ausloeser der Krise.

Ausserdem verlangt der Staat auch, dass nach dem mark-to-market Prinzip bewertet wird. Angenommen, eine Bank hat $10 Mrd. an CDOs, die u.a. sub-prime Hypotheken beinhalten. Weil die anderen Marktteilnehmer verunsichert sind, werden die Papiere nicht mehr gehandelt.

Nun muss die Buchhaltung diese CDOs gemaess Gesetz mit $0 bewerten, weil es eben keinen Marktpreis dafuer gibt. Klar ist aber, dass das Papier nicht gratis zu haben ist - selbst in einem worst case werden bestimmt nicht alle Kredite nicht bezahlt werden. (Nur ein Teil sind sub-prime Hypotheken, und auch bei den sub-primes gibt es noch Zahlungen)

Koennte man es anders bewerten, haetten die noch einen Wert von ein paar Milliarden. Man sollte ja in der Lage sein, eine bessere Schaetzung als "wertlos" erreichen zu koennen. Eventuell halt mit standartisierten Modellen, oder ueber (andere?) rating agencies.

Fehlen der Bank naemlich einmal diese Milliarden (und noch ein paar dutzend mehr), dann kann ihr Rating heruntergesetzt werden und sie kommt in noch ernsthaftere Gefahr. Das ist dann wohl viel schlimmer, als der tatsaechlich verlorene Wert.


Nebenbei: Enron machte sich mark-to-market zu nutze - bis es aufflog. Eventuell haette man das Prinzip ja bereits im 2002 ueberdenken koennen. Fuer Produkte, bei denen kein wirklicher Markt besteht, ist es doch ein fragwuerdiges Konzept - oder nicht? (Ich bin aber kein Buchhalter, eventuell habe ich beim mark-to-market mit CDOs etwas falsch interpretiert?)

Hauptsache, die Schuldenberge der 3. Welt-Staaten werden immer schoen aufrecht erhalten.
Wurden ihnen nicht gerade kuerzlich die Schulden erlassen? Wobei da das gleiche Problem aufkommt: die Laender, die eine vernuenftige Fiskalpolitik fuehren, (Grundlage fuer einen wirtschaftlichen Aufschwung) haben sich eben nicht enorm verschuldet. Mit einem Schuldenerlass belohnt man die Laender, die den falschen Weg gegangen sind.

Verfasst: 20.09.2008, 16:19
von nidganzbache
Es geht nicht um Länder belohnen. Es geht darum, ob weiterhin Abertausende Menschen an Unterernährung und den Folgen davon sterben müssen, jeden Tag, weil Gelder für Bildung, Hygiene, Landwirtschaft, Gesundheitswesen fehlen. Dies aufgrund von Budgetkürzungen, weil das verschuldete Land einen Letter of Intent unterzeichnen muss. Das jene Budgets sicher nicht bei der Rüstung oder Infrastrukturen, die der dünnen Oberschicht der 3. Weltstaaten zugute kommen, gekürzt werden, ist selbstredend.

Oder ob man etwas gegen diese Konstellation unternehmen WILL (um es mit den Worten von Jean Ziegler zu sagen - 'strukturelle Gewalt')

Aber wir weichen vom Thema ab.

Bleiben wir bei den Raubtierkapitalisten im Westen!

Verfasst: 20.09.2008, 17:45
von Tolkien
eder weitere Kommentar eigentlich ueberfluessig, all' diese Leute gehoeren lebenslaenglich hinter Gitter! Internationaler Waehrungsfonds, Weltbank, Amerikanische Regierung, Bernake, Paulson...
Ja, ich könnte einfach nur kotzen. So lange es gut geht, wird weiter und weiter gierig Spekuliert, unendlich viel in die Bankerbranche ausgeschüttet und wenns dann schief geht, dann darf in den USA der Staat defür gerade stehen - na klar :rolleyes:

Verfasst: 20.09.2008, 18:02
von Soriak
nidganzbache hat geschrieben:Es geht nicht um Länder belohnen. Es geht darum, ob weiterhin Abertausende Menschen an Unterernährung und den Folgen davon sterben müssen, jeden Tag, weil Gelder für Bildung, Hygiene, Landwirtschaft, Gesundheitswesen fehlen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Moral_Hazard
Moral Hazard droht, wenn es einen Widerspruch gibt zwischen dem, was für die Allgemeinheit (für das Kollektiv) und dem, was für das Individuum vernünftig ist, wenn also ein Widerspruch zwischen Kollektivrationalität und Individualrationalität vorliegt. Daher ist der Moral Hazard eng verwandt mit der Rationalitätenfalle. Ein Moral Hazard droht, wenn eine höhere Instanz, z. B. eine Regierung, oder eine kollektive Instanz, z. B. eine Versicherung, eine Kollektivrationalität durchsetzen will, dies aber von den Individuen zugunsten ihrer eigenen Interessen ausgenutzt und damit womöglich unterlaufen wird.
Schuldenerlass von hoch verschuldeten Entwicklungslaendern und die Rettung der Finanzinstitute in dieser Woche sind beides Beispiele aus dem Textbuch. Kommt es nicht zu ernsthaften Aenderungen, wird es nicht lange dauern, bis wir wieder gleich weit sind.
nidganzbache hat geschrieben:Das jene Budgets sicher nicht bei der Rüstung oder Infrastrukturen, die der dünnen Oberschicht der 3. Weltstaaten zugute kommen, gekürzt werden, ist selbstredend.
Und wenn man ihnen weitere Kredite gibt, geht noch mehr Geld an das Militaer. Ist doch logisch, dass Leute wie Mugabe sich nicht um das Wohl der Bevoelkerung kuemmern. Das ganze Pack, das Mugabe dann noch unterstuetzt (gegen die boesen Imperialisten aus dem Westen), ist auch nicht besser.

Wenn man den armen Leuten helfen will, macht man das lieber an der Regierung vorbei. Es muss ja nicht ueber den Staat gehen, oder?

Verfasst: 20.09.2008, 21:07
von No_IP
nidganzbache hat geschrieben:Es geht darum, ob weiterhin Abertausende Menschen an Unterernährung und den Folgen davon sterben müssen, jeden Tag, weil Gelder für Bildung, Hygiene, Landwirtschaft, Gesundheitswesen fehlen.
Das Problem kann man nicht mit Geld lösen. Jeder Staat der seine Selbstversorgung aufgibt, also Bauern abschafft leidet darunter. Das kann man auch ganz einfach mit einem Kindergartenbeispiel vergleichen. Würde man auch in der Schweiz die Post und Swisscom vollständig privatisieren, so würde es ein böses Erwachen geben. Denn diese Gesellschaften können auf die ganze Fläche nicht rentabel wirtschaften. Würde man von einer Profitunternehmnung ausgehen, so müssten gewisse Regionen geschlossen werden! Das heisst würden nicht mehr versorgt.

Wie verdienen 4000.- und ein Kilo Reis kostest z.B. 2.-

Nun besteht Knappheit und die arme Welt kann sich kein Reis mehr leisten, da sie pro Monat nur 100.- verdienen.

Also gibt man der armen Welt Geld, dafür kostest der Reis dort wieder 1.70 und bei uns dafür 2.30, weil die ja "unseren" Reis aufkaufen müssen wir gegen Steuern. Geht man dafür bei uns auf einen Preis von 3.-, was uns immer noch kein Bauchweh macht, schauen die armen dieser Welt wieder in die Röhre.
Und so und immer wieder so dreht sich die Spirale ohne Nutzen. Irgendwie doch pervers das Ganze? Nur durchschaut die Mehrheit dieses Spielchen nicht. Grossen Nutzen ziehen davon die grossen Industrie-Staaten, für das Gewissen gibt man Geld ab, was auch sogleich wieder wertlos ist.

Verfasst: 20.09.2008, 22:46
von Turiddu
@Soriak: Natürlich erteilt der Staat den Rating-Agenturen die Lizenzen. Danach aber funktionieren sie nach rein marktwirtschaftlichen Prinzipien, der Staat hält sich aus deren Geschäft raus. Es ist ein Irrglaube zu meinen, diese Krise hätte nie stattgefunden, wenn nur der Staat diesen Agenturen keine Bewilligung erteilt hätte.... Schlussendlich geben diese Rating-Agenturen nur Empfehlungen ab, es steht den Banken völlig offen, ob sie diesen Empfehlungen nun folgen oder nicht. Dass man aber einem Arbeitslosen keine Hypothek in Millionenhöhe gewährt, ist allerdings betriebs- und volkswirtschaftliches Basic-Wissen, selbst wenn irgendeine Rating-Agentur da "AAA" draufschreibt. Nein, für diese Verantwortungslosigkeit müssen sich die Banken an die eigene Nase fassen.

Diese Krise wurde hauptsächlich von Privaten verursacht. Jede noch so moderate Forderung nach mehr Kontrolle wie z.b. höhere Eigenkapitalquote, internationale Finanz-Aufsichtsinstanzen oder etwas nachhaltigere Entlohnungssysteme für das Management wurde mit dem Argument "ordnungspolitischer Sündenfall" und "keine staatlichen Interventionen" verworfen.

Nun ist sie da, die Jahrhundertkrise, und die Steuerzahler dürfen für diesen grotesken Irrsinn mehrere hundert Milliarden Dollar bezahlen. Das wäre alles halb so schlimm, wenn nur die krawattierten HSG-Jüngelchen, die Sushi-verspeisenden Finanzanalysten und all die anderen Ärsche endlich ihr Schandmaul halten würden und nicht weiter von "freier Marktwirtschaft", "weniger Staat, mehr Freiheit" und "mehr Eigenverantwortung" faseln würde. Vollends grotesk wird es, wenn ein Vollkasko-Angestellter wie dieser Ospel noch bis vor kurzem über "mangelnde Risikobereitschaft in unserer Gesellschaft" räsonnieren konnte. Jetzt einfach nur Klappe halten, Staatsknete vom Steuerzahler kassieren und danach den Job wechseln und etwas Sinnvolles machen. Z.b. Krankenpfleger, Behindertenbetreuer, Streetworker etc.......

Verfasst: 21.09.2008, 03:56
von Soriak
Turiddu hat geschrieben:@Soriak: Natürlich erteilt der Staat den Rating-Agenturen die Lizenzen. Danach aber funktionieren sie nach rein marktwirtschaftlichen Prinzipien, der Staat hält sich aus deren Geschäft raus. Es ist ein Irrglaube zu meinen, diese Krise hätte nie stattgefunden, wenn nur der Staat diesen Agenturen keine Bewilligung erteilt hätte....
Mir ging es eher darum, dass nur 3 rating agencies eine Bewilligung hatten. Ist da ein richtiger Wettbewerb gegeben? Scheinbar konnten die ohne Konsequenzen von beiden Seiten kassieren. Einmal fuer die Bewertung und erneut um den Besitzer der Schulden zu "konsultieren", damit er auch ja ein gutes Rating bekommt.

Schlussendlich geben diese Rating-Agenturen nur Empfehlungen ab, es steht den Banken völlig offen, ob sie diesen Empfehlungen nun folgen oder nicht.
Natuerlich muss die Bank nicht kaufen, aber sie muss die Schulden gemaess dem Rating bewerten. Wenn das Rating dann nach dem Kauf abgeaendert wird (wie das der Fall war) sind ploetzlich ein paar Milliarden weg und die Bank muss sehr schnell neues Kapital aufbringen. Nun hat die UBS das scheinbar vorbildlich gemacht und bereits vorzeitig mehr Geld aufgetrieben. Trotzdem sind alle Marktteilnehmer betroffen, da der Handel mit den Papieren zusammenbricht.

Dass man aber einem Arbeitslosen keine Hypothek in Millionenhöhe gewährt, ist allerdings betriebs- und volkswirtschaftliches Basic-Wissen, selbst wenn irgendeine Rating-Agentur da "AAA" draufschreibt. Nein, für diese Verantwortungslosigkeit müssen sich die Banken an die eigene Nase fassen.
Da hast du natuerlich Recht. Wobei auch gesagt werden muss, dass die Makler in einigen bekannten Faellen bewusst die Dokumente des Hauskaeufers gefaelscht haben. z.B. wurde ein viel hoeheres Einkommen angegeben (und die naechste Instanz hat die Papiere nicht nochmals kontrolliert). Oder man gab jemandem einfach einen $100k Kredit fuer einen Tag, damit er einen Kontoauszug mit etwas Vermoegen praesentieren konnte.


Dieser Artikel in der New York Times geht auf das ein, was ich angesprochen habe: Are Bean Counters To Blame?
Hinter der Meinung steckt aber ein Mitgruender einer private equity Firma, wohl also nicht objektiv. Wobei es Artikel gibt, die ein paar Unternehmen als besonders gefaerdet sahen, bevor der neue Standard in Kraft trat (Ende 2007). Die at-risk Firmen sind u.A.: Lehmann Brothers, AIG, Bear Stearns, Morgan Stanley. Vielleicht Zufall, aber man sollte es wohl genauer anschauen. Nur weil gerade niemand $10 Mrd fluessig hat, muss ein Schuldenpaket ja nicht ploetzlich wertlos sein. Bestimmt zahlt jemand $5 Mrd dafuer, nur will es die Bank nicht zu dem Preis verkaufen. Folge ist kein Handel und daher kein Wert?

Da muessten Leute mit viel mehr Wissen auf dem Gebiet als ich eine Grundsatzdiskussion fuehren: wie soll man Papiere und Finanzinstrumente bewerten, die nicht leicht gehandelt werden koennen?



No_IP: Hoeher Preis => es wird mehr produziert. Aber keine Angst, so weit wird gar nicht dagegen gesteuert. Die Nahrungsspenden sind ein geringer Teil der Verkauften Menge. (Ausserdem wird die Nahrung ja hier gekauft und in die Entwicklungslaender transportiert. Ist immerhin besser, als das Zeugs zu vernichten. Wobei es die Landwirtschaft in den Entwicklungslaendern natuerlich ruiniert.) Die Armen verhungern einfach. Ausserdem ist der Preisunterschied viel massiver: was hier 3-4 Franken kostet, kann man in Entwicklungslaendern oft fuer 50 Rappen haben. Deswegen sagt man ja auch, dass ein Abbau der Agrarzoelle die beste Entwicklungshilfe waeren: Bauern in Entwicklungslaendern koennten hier einen besseren Profit erzielen und damit ihren Hof ausbauen. Wir profitieren von guenstigeren Preisen und es wird global mehr produziert.

Die Gegenargumente gehen meist davon aus, dass auf der Welt gar nicht genug Nahrung produziert werden kann. Dem ist nicht so, denn in Entwicklungslaendern wird noch besonders ineffizient produziert. (Es fehlen die Gelder, um in den Betrieb investieren zu koennen) Ausserdem sind in Zukunft auch ganz andere Methoden des Anbaus denkbar.

z.B. vertikale Farmen. Die Idee hier ist, dass man nahe einer Stadt (oder gar in der Mitte) einen hohen Turm hat, in dem Gemuese und Fruechte angepflanzt werden. Da man nach oben bauen kann, wird der Boden effizient genutzt. Der Ertrag ist nicht mehr vom Wetter abhaengig (Klima wird kontrolliert) und es braucht keine Pestizide. Nebenbei muss man die Produkte auch nicht mehr mit dem Lastwagen transportieren. Noch mehr Vorteile und viele Bilder hier.

Bild

Verfasst: 21.09.2008, 18:50
von König 1893
Soriak hat geschrieben:Der Staat legt fest, wer die Bewertungen machen kann. Falsche Bewertungen (und Interessenskonflikt) waren wohl der Ausloeser der Krise.

Jaja..gut man kann fast in jeder Finanzkrise IMMER irgendwie dem Staat die Schuld geben. Aber die Hauptschuld in der Subprime crisis trägt wohl nicht der Staat..

Ausserdem verlangt der Staat auch, dass nach dem mark-to-market Prinzip bewertet wird. Angenommen, eine Bank hat $10 Mrd. an CDOs, die u.a. sub-prime Hypotheken beinhalten. Weil die anderen Marktteilnehmer verunsichert sind, werden die Papiere nicht mehr gehandelt.


Nun muss die Buchhaltung diese CDOs gemaess Gesetz mit $0 bewerten, weil es eben keinen Marktpreis dafuer gibt. Klar ist aber, dass das Papier nicht gratis zu haben ist - selbst in einem worst case werden bestimmt nicht alle Kredite nicht bezahlt werden. (Nur ein Teil sind sub-prime Hypotheken, und auch bei den sub-primes gibt es noch Zahlungen)

Koennte man es anders bewerten, haetten die noch einen Wert von ein paar Milliarden. Man sollte ja in der Lage sein, eine bessere Schaetzung als "wertlos" erreichen zu koennen. Eventuell halt mit standartisierten Modellen, oder ueber (andere?) rating agencies.

Fehlen der Bank naemlich einmal diese Milliarden (und noch ein paar dutzend mehr), dann kann ihr Rating heruntergesetzt werden und sie kommt in noch ernsthaftere Gefahr. Das ist dann wohl viel schlimmer, als der tatsaechlich verlorene Wert.


Nebenbei: Enron machte sich mark-to-market zu nutze - bis es aufflog. Eventuell haette man das Prinzip ja bereits im 2002 ueberdenken koennen. Fuer Produkte, bei denen kein wirklicher Markt besteht, ist es doch ein fragwuerdiges Konzept - oder nicht? (Ich bin aber kein Buchhalter, eventuell habe ich beim mark-to-market mit CDOs etwas falsch interpretiert?)
Die Bewertung von Unternehme wird doch u.a. von Standard & Poor's vorgenommen, die alles andere als staatlich oder abhängig von irgendwelchen Stellen sind :confused: Oder reden wir aneinander vorbei?

Verfasst: 21.09.2008, 18:56
von Soriak
König 1893 hat geschrieben:Die Bewertung von Unternehme wird doch u.a. von Standard & Poor's vorgenommen, die alles andere als staatlich oder abhängig von irgendwelchen Stellen sind :confused: Oder reden wir aneinander vorbei?
Die Bewertungen duerfen nur von Unternehmen gemacht werden, die vom Staat zertifiziert wurden. (und ohne Bewertung keinen Handel) Ich frage mich daher, in wie weit der Wettbewerb eingeschraenkt wurde. Hatten die 3 Firmen wirklich ein Interesse, die Produkte gut zu bewerten? Sie scheinen trotz ihrer Fehler nicht gross bestraft zu werden - ihre Kundschaft kann ja nicht auf ihre Dienste verzichten, oder ein neuen Anbieter suchen.

Pleitebank: Die Millionengagen fliessen weiter

Verfasst: 22.09.2008, 19:36
von Kawa
Was bekommt man, wenn man eine Bank ruiniert? Wer Pech hat, landet auf der Strasse. Wer gut ist, erhält 25 Millionen Dollar pro Jahr.

Im Übernahmevertrag, der unter dem amerikanischen Gläubigerschutz-Paragraphen Chapter 11 geschlossen wurde, definierte der britische Finanzkonzern Barclays rund 200 Angestellte als entscheidend: Ohne sie könne er das Handelsgeschäft von Lehman nicht fortführen. Und diese Spitzenleute sollen mit langfristigen Verträgen und hohen Salären zum Verbleib bewogen werden; für acht besonders wichtige Lehman-Direktoren sind dabei Zweijahreskontrakte mit Gehältern zwischen 10 und 25 Millionen Franken geplant.

Insgesamt will Barclays 2,5 Milliarden Dollar aufwerfen, um solche goldenen Fesseln zu finanzieren. Das Geld stammt noch aus entsprechenden Rückstellungen von Lehman aus dem laufenden Jahr. Von den restlichen Lehman-Brothers-Leuten u2013 knapp 25'000 u2013 müssen viele damit rechnen, ihr Salär zum Monatsende nicht zu erhalten; nach dem Verkauf von Lehman Brothers U.S.A. fürchten vor allem die Angestellten in Europa und Asien, am Ende fallengelassen zu werden.
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Dabei haben die wenigen sog. "guten" Leute die man jetzt vergoldet ja die grösste Mitschuld am Debakel, die andern 25'000 bald arbeitslosen ohne grosse Entscheidungsgewalt ja kaum etwas ...

"... und blybt är, so bykunnt är 100 Millione, und goht är, so bykunnt är 200 Millione".