Artikel zum Skandal
So melde mich hier auch mal noch zu Wort.«Wir haben die Richtigen verhaftet»
Jürg Zingg, Chef Brennpunkt bei der Stadtpolizei, nimmt Stellung zu den Vorwürfen der Basler Fans und des FC Basel.
Mit Jürg Zingg sprach Stefan Hohler
Die TA-Redaktion wird mit E-Mails von «unschuldigen» Basler Fans bombardiert, die sich über den Einsatz der Stadtpolizei empörten. Hat man über das Ziel hinausgeschossen?
Nein, man vergisst immer wieder, dass von den 650 Personen im Extrazug über 200 den Polizeicordon verlassen und an den Match gehen konnten. Szenekenner der Zürcher und Basler Polizei haben vor Ort schon eine Triage gemacht. Dass es nach dem Spiel eben nicht zu gewalttätigen Ausschreitungen gekommen ist, beweist, dass wir die Richtigen verhaftet haben.
Trotzdem sind aber auch viele Fans verhaftet worden, die nicht zu den militanten Hooligans gehören.
Unbestritten wurden auch unschuldige Fussballfans verhaftet. Wie viele das tatsächlich waren, werden die laufenden Untersuchungen zeigen. Aber wir mussten beim Bahnhof Altstetten eingreifen, da schon während der Zugfahrt eine aggressive Stimmung herrschte und es bereits bei der Einfahrt des Zuges zu massiven Sachbeschädigungen und Übergriffen gegen Polizisten kam.
Was passiert nun mit den Verhafteten, denen man keine Straftat nachweisen kann?
Die Leute werden von uns informiert, dass gegen sie keine Anzeige erstattet wird. Daten von Personen, die unschuldig in Polizeiverhaft genommen wurden, werden sicher nicht in einer Datenbank zusammengefasst. Wir halten uns strikt an die datenschutzrechtlichen Vorgaben.
Die Basler Fans kritisieren das Verhalten der Stapo als übertriebene Härte. So habe man stundenlang mit verbundenen Händen in der Kälte stehen müssen oder habe nicht auf die Toilette gehen können.
Wenn man über 400 Personen verhaftet, kontrolliert und abführt, dann braucht es Zeit. Zudem wollten die Leute einen Match besuchen - sie waren also entsprechend warm angezogen. Wir haben auch keinen Wasserwerfer eingesetzt. Dass es zu Wartezeiten beim Toilettengang kam, ist verständlich. Wir mussten die Leute einzeln aufs WC begleiten. Der Vorwurf, dass unsere Beamten die Verhafteten gedemütigt und verunglimpft haben, stimmt nicht. Das Verhalten von Stadt- und Kantonspolizei war hochprofessionell.
Die Fans beklagen sich, dass sie in Basel gezwungen wurden, einen Extrazug zu besteigen, um in Zürich verhaftet zu werden.
Es stimmt, dass in Basel die Fans einen Extrazug direkt zum Bahnhof Altstetten besteigen mussten. Wir wollten nicht, dass ab Hauptbahnhof zum Stadion ein Saubannerzug durchgeführt wird. In Basel bestieg ein Kern von 200 bis 300 gewaltbereiten Leuten mit einem eigentlichen Sturm über die Gleise den Regionalzug nach Zürich. Erst als gedroht wurde, dass man nicht abfahre, wechselten sie in den Extrazug.
Der FC Basel schreibt, dass das Verhalten der Stadtpolizei zu einer Verhärtung der Fronten führen könnte.
Fanprojekte, wie sie der FC Basel und andere Klubs durchführen, greifen für sich allein nicht - noch nicht. Es braucht die Fanprojekte genauso, wie auch ein konsequentes Vorgehen gegen diejenigen, die vor allem Krawall suchen. Die Klubs müssen mehr Verantwortung übernehmen. Die geplante Kausalhaftung, dass die Klubs auch bei Auswärtsspielen für Schäden haften, ist ein Schritt in die richtige Richtung. Dass sich der FC Basel dagegen gewehrt hat, ist ein interessantes Detail, das zu kommentieren mir nicht zusteht.
Quelle: Tagi
Von Zingg hab ich immer mehr den Eindruck dass der wirklich dumm ist. Er lügt in jedem Satz. Einer der immer noch behauptet, man sei halt gezungen gesen zu reagieren da im Zug randaliert wurde und bei der Ankunft Flaschen flogen, der ist dumm.
Dann noch dies:
Stadtpolizei grosszügig gegenüber Fussballfans
Die Stadtpolizei Zürich will sich gegenüber am Sonntag unschuldig verhafteten FCB-Fans grosszügig zeigen. Die Eintritte für das verpasste Fussballspiel würden erstattet, sagte Pressesprecher Marco Cortesi auf Anfrage. Anzeigen gegen die Stadtpolizei seien noch keine eingegangen.
Quelle: Tagblatt STZH
Finde ich ok, auch wenns natürlich nichts mehr nützt. Für die Polizei ein lukratives Geschäft. Persönliche Daten, Fotos etc. nur für ein paar Franken, das gibts nicht jeden Tag. Von Grosszügigkeit kann ausserdem keine Rede sein, schlussendlich zahlen die Zürcher Steuerzahler nun euch die Tickets. Wie gesagt, hab überhaupt nix dagegen wenn die Bullen für Schäden aufkommen müssen, aber schlussendlich kanns ihnen ja egal sein, weniger Lohn kriegt deswegen keiner dieser Ärsche.
baslerstab.ch, 08.12.04
Interview mit Gunter A. Pilz, Experte für Gewalt im Sport
«Das ist eine Kampfansageu2026»
Er gilt in Europa als der Experte beim Thema Gewalt im und ums Stadion: Gunter A. Pilz. Der 60-Jährige lehrt an der Uni Hannover, arbeitet für Uefa und Fifa und ist bei der in Basel domizilierten Daniel-Nivel-Stiftung engagiert. Der französische Polizist wurde an der WM 98 Opfer von Hooligans.
Die Zürcher Polizei hat einen Zug mit FCB-Fans gestoppt und 427 verhaftet. Ist das die Lösung, um gewaltbereite Fans in den Griff zu bekommen?
Im Sinne der Gefahrenabwehr ist das durchaus eine Strategie. Grundsätzlich löst die Polizei das Problem so natürlich nicht. Unter den Festgenommenen waren auch Kinder und Frauenu2026
Da genau liegt das Problem. Die Leute, die in friedlicher Absicht hingefahren sind, werden durch solche Aktionen aufgebracht. Ich erwarte schon, dass die Polizei sich ein wenig mehr Mühe macht, um zu gucken, wie man die Spreu vom Weizen trennt.
Und wie?
Die Basler Szene ist ja polizeibekannt. Es dürfte nicht so schwer sein, die Pappenheimer rauszuholen oder schon in Basel am Einsteigen zu hindern.
Basels Polizeidirektor hält nicht viel vom Basler Fanprojekt, das vor zwei Jahren startete. Kommentar: «Die haben bis jetzt nicht gehalten, was man sich von ihnen versprach.»
Dieser liebe Herr Polizeidirektor sollte sich mal fragen: Wenn selbst 100 oder 150 Polizisten mit Gummiknüppeln es offensichtlich nicht hinbekommen, diese Fans zu befrieden, wie soll es dann ein Sozialarbeiter in zwei Jahren schaffen? Das ist schlichtweg absurd und im Übrigen nicht vorrangig Aufgabe der Fan-, sondern der Polizeiarbeit.
Fanprojekte in Deutschland arbeiten teilweise seit 20 Jahrenu2026
Als in Deutschland Fanprojekte u2013 übrigens mit mehr Geld und mehr Personal u2013 flächendeckend eingesetzt wurden, gab es am Anfang auch weiterhin Hooliganismus. Das Problem hat sich langsam gelöst. Nicht nur allein weil es Fanprojekte gibt, sondern wegen eines ausgeklügelten Konzepts von Repression und Prävention.
Die Aussage, die der Basler Polizeidirektor macht, ist eine Kampfansage an die Sozialarbeit u2013 und wer als Verantwortlicher so argumentiert, muss sich fragen, ob er im Sinne der Präventions- und Deeskalationsstrategien, welche die Polizei wahrnehmen muss, noch der richtige Mann am richtigen Platz ist.
Was würden Sie denn der Polizei empfehlen?
Nicht gegenseitig Feindbilder aufzubauen nach dem Motto «Die Sozialarbeit kanns eh nicht, jetzt müssen wir ran». Vielmehr sollte man schauen, wie man vernünftig miteinander kooperiert. Und akzeptieren, dass Sozialarbeit etwas toleranter sein muss als es die Polizei ist.
Der FCB bietet den Betroffenen rechtlichen Beistand an. Was halten Sie davon?
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich der Verein schützend vor seine Fans stellt. Sympathischer wäre es, wenn er den Fans die Kosten, die ihnen durch die Polizeiaktion entstanden sind, erstatten würde oder ihnen beim nächsten Heimspiel freien Eintritt gewähren würde. Dass sie jetzt gegen die Staatsgewalt vorgehen, produziert nur wieder einen Graben. Auch wenn dieser Polizeieinsatz etwas überzogen gewesen sein mag.
Interview: hae.
Interview mit Gunter A. Pilz, Experte für Gewalt im Sport
«Das ist eine Kampfansageu2026»
Er gilt in Europa als der Experte beim Thema Gewalt im und ums Stadion: Gunter A. Pilz. Der 60-Jährige lehrt an der Uni Hannover, arbeitet für Uefa und Fifa und ist bei der in Basel domizilierten Daniel-Nivel-Stiftung engagiert. Der französische Polizist wurde an der WM 98 Opfer von Hooligans.
Die Zürcher Polizei hat einen Zug mit FCB-Fans gestoppt und 427 verhaftet. Ist das die Lösung, um gewaltbereite Fans in den Griff zu bekommen?
Im Sinne der Gefahrenabwehr ist das durchaus eine Strategie. Grundsätzlich löst die Polizei das Problem so natürlich nicht. Unter den Festgenommenen waren auch Kinder und Frauenu2026
Da genau liegt das Problem. Die Leute, die in friedlicher Absicht hingefahren sind, werden durch solche Aktionen aufgebracht. Ich erwarte schon, dass die Polizei sich ein wenig mehr Mühe macht, um zu gucken, wie man die Spreu vom Weizen trennt.
Und wie?
Die Basler Szene ist ja polizeibekannt. Es dürfte nicht so schwer sein, die Pappenheimer rauszuholen oder schon in Basel am Einsteigen zu hindern.
Basels Polizeidirektor hält nicht viel vom Basler Fanprojekt, das vor zwei Jahren startete. Kommentar: «Die haben bis jetzt nicht gehalten, was man sich von ihnen versprach.»
Dieser liebe Herr Polizeidirektor sollte sich mal fragen: Wenn selbst 100 oder 150 Polizisten mit Gummiknüppeln es offensichtlich nicht hinbekommen, diese Fans zu befrieden, wie soll es dann ein Sozialarbeiter in zwei Jahren schaffen? Das ist schlichtweg absurd und im Übrigen nicht vorrangig Aufgabe der Fan-, sondern der Polizeiarbeit.
Fanprojekte in Deutschland arbeiten teilweise seit 20 Jahrenu2026
Als in Deutschland Fanprojekte u2013 übrigens mit mehr Geld und mehr Personal u2013 flächendeckend eingesetzt wurden, gab es am Anfang auch weiterhin Hooliganismus. Das Problem hat sich langsam gelöst. Nicht nur allein weil es Fanprojekte gibt, sondern wegen eines ausgeklügelten Konzepts von Repression und Prävention.
Die Aussage, die der Basler Polizeidirektor macht, ist eine Kampfansage an die Sozialarbeit u2013 und wer als Verantwortlicher so argumentiert, muss sich fragen, ob er im Sinne der Präventions- und Deeskalationsstrategien, welche die Polizei wahrnehmen muss, noch der richtige Mann am richtigen Platz ist.
Was würden Sie denn der Polizei empfehlen?
Nicht gegenseitig Feindbilder aufzubauen nach dem Motto «Die Sozialarbeit kanns eh nicht, jetzt müssen wir ran». Vielmehr sollte man schauen, wie man vernünftig miteinander kooperiert. Und akzeptieren, dass Sozialarbeit etwas toleranter sein muss als es die Polizei ist.
Der FCB bietet den Betroffenen rechtlichen Beistand an. Was halten Sie davon?
Grundsätzlich finde ich es gut, dass sich der Verein schützend vor seine Fans stellt. Sympathischer wäre es, wenn er den Fans die Kosten, die ihnen durch die Polizeiaktion entstanden sind, erstatten würde oder ihnen beim nächsten Heimspiel freien Eintritt gewähren würde. Dass sie jetzt gegen die Staatsgewalt vorgehen, produziert nur wieder einen Graben. Auch wenn dieser Polizeieinsatz etwas überzogen gewesen sein mag.
Interview: hae.
Zwei Dinge sind unendlich: Das Universum und die menschliche Dummheit. Aber beim Universum bin ich mir noch nicht sicher.
Albert Einstein
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Auch dies stimmt sicher nicht, hier im Forum wurde bereits berichtet, dass Anzeige erstattet worden ist.Silv' hat geschrieben:Anzeigen gegen die Stadtpolizei seien noch keine eingegangen.
http://fcbforum.magnet.ch/showthread.php?t=59
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darum liebe schüler:Silv' hat geschrieben:So melde mich hier auch mal noch zu Wort.
Von Zingg hab ich immer mehr den Eindruck dass der wirklich dumm ist. Er lügt in jedem Satz. Einer der immer noch behauptet, man sei halt gezungen gesen zu reagieren da im Zug randaliert wurde und bei der Ankunft Flaschen flogen, der ist dumm.
in der schule immer brav aufpassen und fleissig die aufgaben machen. sonst reichts am schluss halt nur noch zur polizei!!!
Diesen Eindruck habe ich auch. Und überdies hat er eine Fresse zum Dreinschlagen ...Silv' hat geschrieben:Von Zingg hab ich immer mehr den Eindruck dass der wirklich dumm ist. Er lügt in jedem Satz. Einer der immer noch behauptet, man sei halt gezungen gesen zu reagieren da im Zug randaliert wurde und bei der Ankunft Flaschen flogen, der ist dumm.

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Das vo däm Politiker hanni au grad ghört an de Nochrichtezul alpha 3 hat geschrieben:Weiss per zufall gerade jemand, um wen es sich dabei handelt????

Ich wünsch, all dene wo eso e Polizeiaktion guetheisse und unterstütze,
das Sie sälber emol eso drakömme mit Ihrer ganze Familie und denne Wünsch ich dene Bachle die fiesischti Art vo Sackflöh wenn Sie Ihri Händ uffem Rucke hän. Und dr E**t+er dere Schlampe wünsch ich das si sich bald uffem Arbeitsamt Aamälde cha !!!!!!
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Immer feste drauf Herr Pilz, dem Joggi mitten in die Fresse rein!!!frikshow hat geschrieben:baslerstab.ch, 08.12.04
Interview mit Gunter A. Pilz, Experte für Gewalt im Sport
Die Aussage, die der Basler Polizeidirektor macht, ist eine Kampfansage an die Sozialarbeit u2013 und wer als Verantwortlicher so argumentiert, muss sich fragen, ob er im Sinne der Präventions- und Deeskalationsstrategien, welche die Polizei wahrnehmen muss, noch der richtige Mann am richtigen Platz ist.
Interview: hae.
Die Politik ist hier gefragt, aber wie, wenn man die ganze Sippschaft schon im Verbund hat



Wenn Du redest, muss Deine Rede besser sein, als es Dein Schweigen gewesen wäre
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Fan-Verhaftung: Es ist die blanke Überforderung
Statt im "Hardturm" ist im Bahnhof Zürich-Altstetten Endstation für 427 FCB-Fans, die letzten Sonntagnachmittag gern am Match Grasshoppers Club gegen FC Basel mitgefiebert hätten. Die Polizei liess den Zug stoppen und führte die "zum Teil gewaltbereiten Fans" ab. Die Zürcher hatten ihr Spiel ohne die übliche wilde Zerstörungsorgie zum Ausklang, die Polizei bedauerte, "dass auch korrekte Fans ...", in Basel machte sich kollektive Fassungslosigkeit breit.
Der FC Basel erstattet mit verbalem Getöse Anzeige gegen die Polizei, CVP-Präsident und Präsident des Fanprojekts, Markus Lehmann macht seinem Ärger über den Polizeieinsatz Luft, Lehrer demonstrieren Entrüstung über den skandalösen Anschauungsunterricht in Sachen Rechtsstaat und Demokratie. Die Zürcher frohlocken: Den bösen Baslern haben wir's gezeigt. Ruhe in der Stadt. Wir haben die Richtigen gepackt.
Nun stellen wir fest: Militante FCB-Fans haben in Zürich vor nicht allzu langer einen so miesen Eindruck hinterlassen, dass sich das Stadtmarketing grün und blau ärgern dürfte. Und der Basler Vorzeigespieler Murat Yakin sagte wörtlich: "Wenn die Fans Krawall machen wollen, sollen sie. Das ist nicht unser Thema." Anderseits hat die Zürcher Polizei einen Einsatz von der Sorte geleistet, den wir in der Schweiz lieber nicht als Referenz für künftige Problemlösungen im Spitzenfussball sähen.
Wer hat recht? Weder die Zürcher Polizei noch die Basler Entrüstungs-Protagonisten. Wir haben es hier mit eine regelrechten Schauspiel der Überforderung auf beiden Seiten zu tun. Es geht hier längst nicht mehr um Sport an sich. Es geht um aufbrechende gesellschaftliche Probleme, um jugendliche Verwahrlosung und letztlich möglicherweise um einen wirtschaftlichen Status-Kampf in der Standort-Hierarchie. Das Debakel vom Sonntag war eine bilaterale Kapitulationserklärung: Das Geständnis, dass beide Seiten auf die Gewalt-Eskalation keine taugliche Antwort haben, sondern allenfalls als De-eskalation getarnte Rezepte zu deren Förderung.
Die Folge kann nur eines sein: Der nächste Krawall kommt bestimmt. Dann nämlich, wenn sich die Brutalo-Fans bemüssigt fühlen, aufgrund des weit gehenden Persilscheins der FCB-Leitung Rache an - auch einheimischen! - Ordnungshütern, an beliebigen Einkaufsstrassen, einer halben Auswärts-Stadt oder der Zugeinrichtung der SBB zu nehmen. Fest steht, dass die FCB-Fanpolitik von nachhaltigen Erfolgen noch weit entfernt ist. Das zeigt sich daran, dass die Taten von Chaoten zunehmend mehr zu reden geben als die Kicker-Künste ihrer Stars.
Der FCB hat einen Teil seines Erfolgs der grossartigen Unterstützung seiner zahlreichen Supporter zu verdanken. Aber den Beweis, dass er die kleine Minderheit gewaltbereiter Produzenten von Basler Negativ-Schlagzeilen entschlossen in die Schranken zu weisen gewillt ist, hat die Clubleitung bisher nicht erbracht. Fan-Projekt hin oder her. Und das Ausbleiben einer klaren Ausgrenzung von Gewalttätern scheint ein Indiz dafür zu sein, dass es die Clubleitung auch mit ihnen nicht vergraulen möchte. Endstation Zürich-Altstetten.
Peter Knechtli
Fan-Verhaftung: Es ist die blanke Überforderung
Statt im "Hardturm" ist im Bahnhof Zürich-Altstetten Endstation für 427 FCB-Fans, die letzten Sonntagnachmittag gern am Match Grasshoppers Club gegen FC Basel mitgefiebert hätten. Die Polizei liess den Zug stoppen und führte die "zum Teil gewaltbereiten Fans" ab. Die Zürcher hatten ihr Spiel ohne die übliche wilde Zerstörungsorgie zum Ausklang, die Polizei bedauerte, "dass auch korrekte Fans ...", in Basel machte sich kollektive Fassungslosigkeit breit.
Der FC Basel erstattet mit verbalem Getöse Anzeige gegen die Polizei, CVP-Präsident und Präsident des Fanprojekts, Markus Lehmann macht seinem Ärger über den Polizeieinsatz Luft, Lehrer demonstrieren Entrüstung über den skandalösen Anschauungsunterricht in Sachen Rechtsstaat und Demokratie. Die Zürcher frohlocken: Den bösen Baslern haben wir's gezeigt. Ruhe in der Stadt. Wir haben die Richtigen gepackt.
Nun stellen wir fest: Militante FCB-Fans haben in Zürich vor nicht allzu langer einen so miesen Eindruck hinterlassen, dass sich das Stadtmarketing grün und blau ärgern dürfte. Und der Basler Vorzeigespieler Murat Yakin sagte wörtlich: "Wenn die Fans Krawall machen wollen, sollen sie. Das ist nicht unser Thema." Anderseits hat die Zürcher Polizei einen Einsatz von der Sorte geleistet, den wir in der Schweiz lieber nicht als Referenz für künftige Problemlösungen im Spitzenfussball sähen.
Wer hat recht? Weder die Zürcher Polizei noch die Basler Entrüstungs-Protagonisten. Wir haben es hier mit eine regelrechten Schauspiel der Überforderung auf beiden Seiten zu tun. Es geht hier längst nicht mehr um Sport an sich. Es geht um aufbrechende gesellschaftliche Probleme, um jugendliche Verwahrlosung und letztlich möglicherweise um einen wirtschaftlichen Status-Kampf in der Standort-Hierarchie. Das Debakel vom Sonntag war eine bilaterale Kapitulationserklärung: Das Geständnis, dass beide Seiten auf die Gewalt-Eskalation keine taugliche Antwort haben, sondern allenfalls als De-eskalation getarnte Rezepte zu deren Förderung.
Die Folge kann nur eines sein: Der nächste Krawall kommt bestimmt. Dann nämlich, wenn sich die Brutalo-Fans bemüssigt fühlen, aufgrund des weit gehenden Persilscheins der FCB-Leitung Rache an - auch einheimischen! - Ordnungshütern, an beliebigen Einkaufsstrassen, einer halben Auswärts-Stadt oder der Zugeinrichtung der SBB zu nehmen. Fest steht, dass die FCB-Fanpolitik von nachhaltigen Erfolgen noch weit entfernt ist. Das zeigt sich daran, dass die Taten von Chaoten zunehmend mehr zu reden geben als die Kicker-Künste ihrer Stars.
Der FCB hat einen Teil seines Erfolgs der grossartigen Unterstützung seiner zahlreichen Supporter zu verdanken. Aber den Beweis, dass er die kleine Minderheit gewaltbereiter Produzenten von Basler Negativ-Schlagzeilen entschlossen in die Schranken zu weisen gewillt ist, hat die Clubleitung bisher nicht erbracht. Fan-Projekt hin oder her. Und das Ausbleiben einer klaren Ausgrenzung von Gewalttätern scheint ein Indiz dafür zu sein, dass es die Clubleitung auch mit ihnen nicht vergraulen möchte. Endstation Zürich-Altstetten.
Peter Knechtli
******************
Es hilft nicht immer Recht zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen.
Karl Valentin
Es hilft nicht immer Recht zu haben.
Johann Wolfgang von Goethe
Es ist schon alles gesagt worden, aber noch nicht von allen.
Karl Valentin
und als Reaktion:
"Politisch skandalöse Begründung"
Überforderung - das ist der richtige Begriff. Im Übrigen bin ich mit dem Kommentar nicht einverstanden. Der FC Basel hat sich immer und jetzt wieder deutlich genug von jeder Form von Gewaltanwendung durch sogenannte Fans distanziert. Ich glaube nicht, dass er noch mehr machen kann, als er tut. Ein Fanprojekt zu unterstützen, ist das Gescheiteste, auch wenn das nicht sofort Erfolg bringt. Aber die Verfolgung von Strafhandlungen ist Sache der Polizei, nicht eines Vereins.
Krawallmachen ist zu verurteilen. Polizeieinsatz ohne Beachtung der Verhältnismässigkeit ist auch zu verurteilen. Beides macht der FCB und hat mit beidem Recht. Dass die Entrüstung über ein verfehltes Vorgehen der Polizei grösser ist als über die Saubannerzüge von besoffenen Fans, ist zutreffend. An die Polizeileitung und insbesondere an ihre politische Vorsteherin (ich schäme mich dafür, dass sie Mitglied der SP ist) sind höhere Ansprüche zu stellen, was die Beachtung des Rechts angeht, als an Jugendliche, die auf der Suche nach ihrer Identität sind. Und das Prinzip der Verhältnismässigkeit ist ein ganz entscheidendes Rechtsprinzip.
In höchstem Mass bedenklich ist zudem die irreführende Information durch die Zürcher Polizei. Am Sonntag hat man behauptet, der Polizeieinsatz sei von gewalttätigen Aktionen der Fans im Zug und im Bahnhof provoziert worden, und man hat den Eindruck erweckt, es seien überwiegend gewalttätige Fans festgehalten worden. Nachdem sich beides als - völlig - falsch erwiesen hat, musste man am Montag korrigieren, weil man da wieder falsche Eindrücke erweckte, musste man am Dienstag nochmals korrigieren. Wenn Jugendliche die Sachverhalte übertrieben darstellen, ist das zu verstehen. Wenn Behörden falsch informieren, ist das eine Ungeheuerlichkelt.
Hahnebüchern und politisch ein Skandal ist die gleichbleibende Begründung: Dadurch, dass es zu keinen Ausschreitungen gekommen sei, sei die Aktion gerechtfertigt. Niemand hat etwas dagegen, wenn die Polizei Leute verhaftet, welche Krawall machen. Das ist eine der Aufgaben der Pollizei, dafür zahlen wir Steuern. Aber eine Einkesselungsstrategie, die sich einfach gegen alle Matchbesucher richtet, die man erreichen kann (weil sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind), darf man nicht dulden. Und man sollte sie auch dann nicht verständnisvoll kommentieren, wenn man zur älteren Generation gehört, die sich eine andere Art von Jugendbewegung erhofft, als sie da in Erscheinung tritt.
Bernhard Bonjour
Liestal
"Politisch skandalöse Begründung"
Überforderung - das ist der richtige Begriff. Im Übrigen bin ich mit dem Kommentar nicht einverstanden. Der FC Basel hat sich immer und jetzt wieder deutlich genug von jeder Form von Gewaltanwendung durch sogenannte Fans distanziert. Ich glaube nicht, dass er noch mehr machen kann, als er tut. Ein Fanprojekt zu unterstützen, ist das Gescheiteste, auch wenn das nicht sofort Erfolg bringt. Aber die Verfolgung von Strafhandlungen ist Sache der Polizei, nicht eines Vereins.
Krawallmachen ist zu verurteilen. Polizeieinsatz ohne Beachtung der Verhältnismässigkeit ist auch zu verurteilen. Beides macht der FCB und hat mit beidem Recht. Dass die Entrüstung über ein verfehltes Vorgehen der Polizei grösser ist als über die Saubannerzüge von besoffenen Fans, ist zutreffend. An die Polizeileitung und insbesondere an ihre politische Vorsteherin (ich schäme mich dafür, dass sie Mitglied der SP ist) sind höhere Ansprüche zu stellen, was die Beachtung des Rechts angeht, als an Jugendliche, die auf der Suche nach ihrer Identität sind. Und das Prinzip der Verhältnismässigkeit ist ein ganz entscheidendes Rechtsprinzip.
In höchstem Mass bedenklich ist zudem die irreführende Information durch die Zürcher Polizei. Am Sonntag hat man behauptet, der Polizeieinsatz sei von gewalttätigen Aktionen der Fans im Zug und im Bahnhof provoziert worden, und man hat den Eindruck erweckt, es seien überwiegend gewalttätige Fans festgehalten worden. Nachdem sich beides als - völlig - falsch erwiesen hat, musste man am Montag korrigieren, weil man da wieder falsche Eindrücke erweckte, musste man am Dienstag nochmals korrigieren. Wenn Jugendliche die Sachverhalte übertrieben darstellen, ist das zu verstehen. Wenn Behörden falsch informieren, ist das eine Ungeheuerlichkelt.
Hahnebüchern und politisch ein Skandal ist die gleichbleibende Begründung: Dadurch, dass es zu keinen Ausschreitungen gekommen sei, sei die Aktion gerechtfertigt. Niemand hat etwas dagegen, wenn die Polizei Leute verhaftet, welche Krawall machen. Das ist eine der Aufgaben der Pollizei, dafür zahlen wir Steuern. Aber eine Einkesselungsstrategie, die sich einfach gegen alle Matchbesucher richtet, die man erreichen kann (weil sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln angereist sind), darf man nicht dulden. Und man sollte sie auch dann nicht verständnisvoll kommentieren, wenn man zur älteren Generation gehört, die sich eine andere Art von Jugendbewegung erhofft, als sie da in Erscheinung tritt.
Bernhard Bonjour
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Karl Valentin
Herr Bonjour, alle Achtung... endlich mal einer der wirklich versteht, was Sache ist....
SEKTION Z4xx
Mi Hass goht use an:
GEstapo ZH
Stasi-SP-Huere Maurer
Dr. med. psych. Unfähigundblind Moos
Drill Sergeant Adolf J. Zingg
Mario Stüürzahler-Liegner Cortesi
RUPPelstilzchen, der Abgehackte
Joggi "Mir mache alles richtig" Shield
Mi Hass goht use an:
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eigentlich gibt es nach dem hervorragenden statement von herrn bonjour nicht mehr allzuviel anzumerken, allenfalls dies: nein peter knechtli, für einmal geht es wohl in keiner weise um eine 'standort-hierarchie' resp. um die rivalität zwischen basel und zürich, zumindest nicht, was die entrüstung auf basler seite betrifft. angenommen, es hätten sich vergleichbare szenen in st. gallen, aarau, schaffhausen oder genf abgespielt, wäre die entrüstung dieselbe gewesen. dies u.a. deswegen, weil eine solche präventivhaft jegliches rechtsempfinden mit füssen tritt !Blauderi hat geschrieben:http://www.onlinereports.ch
... um einen wirtschaftlichen Status-Kampf in der Standort-Hierarchie!
Peter Knechtli
dass die zürcher polizei - v.a. bei den ausschreitungen vor resp. nach dem FCZ-spiel - offensichtlich deutlich überfordert war, wird durch den sonntäglich demonstrierten inadäquaten aktionismus aber nicht mehr rückgängig gemacht. diese machtdemonstration entwickelt sich hoffentlich zum rohrkrepierer !!!
Alles, was ich sicher weiss über Moral und Pflicht, verdanke ich dem Fussball (Albert Camus)
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WOZ-Artikel
EXTRAZUG AB BASEL
Bitte alle aussteigen
Von Philipp Anz
Sie wollten an ein Spiel, wurden verhaftet und durften stundenlang nicht einmal aufs WC. Wie Basler Fans den vergangenen Sonntag erlebt haben.
Sonntag, 5. Dezember, 12.45 Uhr
Beat* trifft im Bahnhof Basel seine KollegInnen aus der Muttenzer Kurve. Zusammen wollen sie nach Zürich ans Spiel GC-FC Basel. Die Vorfreude ist gross, man singt sich ein für den bevorstehenden Match. Zusammen mit etwa dreihundert anderen Fans steigen sie in den Eurocity, Abfahrt 13.02, nach Zürich. Auf dem Perron stehen dutzende Polizisten einer Basler Spezialeinheit. Sie fordern die Fans auf, den Zug wieder zu verlassen. Nachdem sich die Abfahrt verzögert, kommen diese der Aufforderung nach. «Nehmt den Extrazug», wird ihnen befohlen.
13.20 Uhr
Der vierzehnjährige Pablo sitzt im Extrazug. Er und seine gleichaltrigen Freunde haben das entsprechende Billett an offiziellen Vorverkaufsstellen bezogen, die auf der Homepage des FC Basel publiziert waren. Der Zug ist voll, auch Bahnpolizisten fahren mit. Sie postieren sich in jedem Wagon, den Fans wird erklärt, dass sie ihre Abteile nicht verlassen dürfen, aufs WC können sie nur einzeln. Sprüche fallen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen - doch zu Sachbeschädigungen kommt es nicht. Die Fahrt verläuft «problemlos», wie ein SBB-Sprecher später der «Basler Zeitung» bestätigt. Pablo freut sich aufs Spiel.
14.30 Uhr
Der Extrazug hält im Bahnhof Altstetten, einem Aussenquartier von Zürich. Der Bahnhof ist von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei mit Wasserwerfern und Gitterfahrzeugen abgeriegelt. Aus dem Zug fliegen einzelne Flaschen. Die Fans werden aufgefordert, den Zug zu verlassen. Die Bahnpolizisten verhindern, dass die rückseitigen Türen geöffnet werden.
14.45 Uhr
Rund 650 Personen stehen auf dem Bahnhofsgelände. Die Polizei erklärt, dass sie kontrolliert würden und erst danach ans Spiel, das um 16.15 Uhr angepfiffen wird, könnten. Roger nervt sich, denkt aber: «Auf den Anpfiff reicht es sicher.»
15 Uhr
Die Menge wird unruhig. Es wird gedrängelt, wieder fliegen einzelne Flaschen. Die Polizei setzt Pfefferspray, Tränengas und Gummischrot ein. Pablo bekommt Panik. Er erklärt einem Polizisten, dass er erst vierzehn sei und raus möchte. «Ich wusste nicht mehr, was tun, und begann zu weinen.» Der Polizist sagt: «Hör uuf brüele, suscht kriegsch Pfefferspray.»
15.15 Uhr
Die Fans werden einzeln aus dem Kessel gelassen. Roger gehört zu den Ersten. «Ich dachte, jetzt werd ich kontrolliert. Dann kann ich endlich ans Spiel. Doch dann wurde ich an die Wand gestellt.» Roger wird alles abgenommen. Portemonnaie, Handy, Mütze, Schal werden in eine Tüte gepackt und ihm um den Hals gehängt. Die Polizisten fesseln seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken. Er wird in ein Auto geführt und mit Blaulicht in die Zürcher Polizeikaserne gefahren. Während Frauen, Kinder und ältere Männer nun freigelassen werden, müssen sich 427 Personen (darunter 11 Frauen) in den nächsten Stunden demselben Prozedere unterziehen.
16.15 Uhr
Im Hardturm wird das Spiel GC-FCB angepfiffen. Bei den Basler Fans, die es ins Stadion geschafft haben, klingeln die Handys ununterbrochen. Wut macht sich breit. Einige wollen raus, «die Kollegen befreien». Mitglieder von diversen Fangruppierungen verhindern durch Zureden, dass die Situation eskaliert. Auch nach dem Spiel halten sie eine grössere Menge Fans davon ab, zur Kaserne zu ziehen, «um Rache zu üben».
16.30 Uhr
Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein erstes Mediencommuniqué: «Aufgrund von Meldungen, wonach sich im Extrazug aus Basel dutzende gewaltbereiter Fans befinden würden, wurde die Zugskomposition im Bahnhof Altstetten gestoppt. (...) Die Personenkontrollen werden aufgrund der grossen Zahl der vorübergehend Festgenommenen einige Stunden in Anspruch nehmen. Stadt- und Kantonspolizei Zürich wollen mit diesem konsequenten Vorgehen ein Zeichen setzen, dass rund um Fussballspiele weder Gewalt noch Sachbeschädigungen toleriert werden.»
Zu dieser Zeit stehen Roger und Pablo bereits seit einer Stunde vor der Kaserne im Freien, immer noch mit Kabelbindern gefesselt. Pablo bekommt Nasenbluten. Auch auf wiederholtes Nachfragen wird ihm die Fesselung nicht gelöst. Aus einem Fenster werden Papiernastücher geworfen. «Machs doch selber weg», meint ein Polizist. Schliesslich kann Pablo das Bluten stillen, indem er die Nase an einen Metallpfosten drückt. In der Kaserne treffen die letzten Verhafteten aus Altstetten, unter ihnen Beat, ein.
17 Uhr
Einzeln werden die Verhafteten in die Kaserne geführt, fotografiert und verhört. Roger wird gefragt: «Wie sind Sie nach Zürich gekommen?» Roger: «Mit dem Zug.» - «Warum haben Sie diesen Zug genommen?» Roger: «Es war der offizielle Extrazug.» - «Warum haben Sie sich nicht entfernt, als es zu Ausschreitungen kam?» Roger: «Ich sah keine Ausschreitungen, und weg konnte ich sowieso nicht.» Später wird Roger freigelassen. In Basel verkündet Radio Basilisk halbstündlich zwei Hotline-Nummern der Zürcher Polizei für besorgte Angehörige.
17.30 Uhr
Pablo wird freigelassen. Ein Polizist erklärt ihm, mit welchem Tram er zum Hardturm kommt. Fast genau auf den Schlusspfiff ist er im Stadion. Der FCB gewinnt 3:2. Pablo macht sich auf den Rückweg nach Basel. Nach dem Spiel kommt es ums Stadion zu vereinzelten Schlägereien zwischen Zürcher und Basler Fans.
20 Uhr
Beat wartet mit hundert andern immer noch gefesselt vor der Kaserne, es ist «saukalt». Schal, Mütze und Handy baumeln an seinem Hals. Personen, die aufs WC wollen, wird gesagt: «Das hättest du am Morgen tun können.» Die Männer öffnen sich gegenseitig mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Hosenschlitz, helfen sich beim Urinieren, mehrere pinkeln sich in die Hosen, manche müssen erbrechen. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein weiteres Communiqué mit dem Titel: «Konsequentes Vorgehen der Polizei verhindert Ausschreitungen am Fussballspiel GC-FCB».
22.30 Uhr
Die letzten Verhafteten werden ins Gebäude geführt. Beat hat Schüttelfrost und kann seine Jacke nicht mehr selber ausziehen.
1.30 Uhr
Beat wird freigelassen. Basler Fans, die nach Mitternacht mit Autos nach Zürich zurückgefahren sind, holen ihn und ein Dutzend weitere Entlassene ab. Am nächsten Tag sind an seinen Handgelenken immer noch die Einschnitte der Kabelbinder zu sehen, daneben die mit Filzstift aufgemalte Verhaftungsnummer.
Montag, 6. Dezember
Die Stadtpolizei Zürich zieht in einem weiteren Communiqué Bilanz. Von 427 Verhafteten wurde eine Person der Bezirksanwaltschaft übergeben, gegen weitere zwei laufen Ermittlungen. «Die Mehrzahl der Festgenommenen wird mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Die entsprechende Rechtsgrundlage bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat.»
* Alle Namen wurden von der Redaktion geändert
Sämtliche Zeitangaben sind ungefähr und beruhen auf Aussagen von verhafteten Fans.
WOZ vom 09.12.2004 http://www.woz.ch/artikel/2004/nr50/schweiz/11106.html
Bitte alle aussteigen
Von Philipp Anz
Sie wollten an ein Spiel, wurden verhaftet und durften stundenlang nicht einmal aufs WC. Wie Basler Fans den vergangenen Sonntag erlebt haben.
Sonntag, 5. Dezember, 12.45 Uhr
Beat* trifft im Bahnhof Basel seine KollegInnen aus der Muttenzer Kurve. Zusammen wollen sie nach Zürich ans Spiel GC-FC Basel. Die Vorfreude ist gross, man singt sich ein für den bevorstehenden Match. Zusammen mit etwa dreihundert anderen Fans steigen sie in den Eurocity, Abfahrt 13.02, nach Zürich. Auf dem Perron stehen dutzende Polizisten einer Basler Spezialeinheit. Sie fordern die Fans auf, den Zug wieder zu verlassen. Nachdem sich die Abfahrt verzögert, kommen diese der Aufforderung nach. «Nehmt den Extrazug», wird ihnen befohlen.
13.20 Uhr
Der vierzehnjährige Pablo sitzt im Extrazug. Er und seine gleichaltrigen Freunde haben das entsprechende Billett an offiziellen Vorverkaufsstellen bezogen, die auf der Homepage des FC Basel publiziert waren. Der Zug ist voll, auch Bahnpolizisten fahren mit. Sie postieren sich in jedem Wagon, den Fans wird erklärt, dass sie ihre Abteile nicht verlassen dürfen, aufs WC können sie nur einzeln. Sprüche fallen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen - doch zu Sachbeschädigungen kommt es nicht. Die Fahrt verläuft «problemlos», wie ein SBB-Sprecher später der «Basler Zeitung» bestätigt. Pablo freut sich aufs Spiel.
14.30 Uhr
Der Extrazug hält im Bahnhof Altstetten, einem Aussenquartier von Zürich. Der Bahnhof ist von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei mit Wasserwerfern und Gitterfahrzeugen abgeriegelt. Aus dem Zug fliegen einzelne Flaschen. Die Fans werden aufgefordert, den Zug zu verlassen. Die Bahnpolizisten verhindern, dass die rückseitigen Türen geöffnet werden.
14.45 Uhr
Rund 650 Personen stehen auf dem Bahnhofsgelände. Die Polizei erklärt, dass sie kontrolliert würden und erst danach ans Spiel, das um 16.15 Uhr angepfiffen wird, könnten. Roger nervt sich, denkt aber: «Auf den Anpfiff reicht es sicher.»
15 Uhr
Die Menge wird unruhig. Es wird gedrängelt, wieder fliegen einzelne Flaschen. Die Polizei setzt Pfefferspray, Tränengas und Gummischrot ein. Pablo bekommt Panik. Er erklärt einem Polizisten, dass er erst vierzehn sei und raus möchte. «Ich wusste nicht mehr, was tun, und begann zu weinen.» Der Polizist sagt: «Hör uuf brüele, suscht kriegsch Pfefferspray.»
15.15 Uhr
Die Fans werden einzeln aus dem Kessel gelassen. Roger gehört zu den Ersten. «Ich dachte, jetzt werd ich kontrolliert. Dann kann ich endlich ans Spiel. Doch dann wurde ich an die Wand gestellt.» Roger wird alles abgenommen. Portemonnaie, Handy, Mütze, Schal werden in eine Tüte gepackt und ihm um den Hals gehängt. Die Polizisten fesseln seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken. Er wird in ein Auto geführt und mit Blaulicht in die Zürcher Polizeikaserne gefahren. Während Frauen, Kinder und ältere Männer nun freigelassen werden, müssen sich 427 Personen (darunter 11 Frauen) in den nächsten Stunden demselben Prozedere unterziehen.
16.15 Uhr
Im Hardturm wird das Spiel GC-FCB angepfiffen. Bei den Basler Fans, die es ins Stadion geschafft haben, klingeln die Handys ununterbrochen. Wut macht sich breit. Einige wollen raus, «die Kollegen befreien». Mitglieder von diversen Fangruppierungen verhindern durch Zureden, dass die Situation eskaliert. Auch nach dem Spiel halten sie eine grössere Menge Fans davon ab, zur Kaserne zu ziehen, «um Rache zu üben».
16.30 Uhr
Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein erstes Mediencommuniqué: «Aufgrund von Meldungen, wonach sich im Extrazug aus Basel dutzende gewaltbereiter Fans befinden würden, wurde die Zugskomposition im Bahnhof Altstetten gestoppt. (...) Die Personenkontrollen werden aufgrund der grossen Zahl der vorübergehend Festgenommenen einige Stunden in Anspruch nehmen. Stadt- und Kantonspolizei Zürich wollen mit diesem konsequenten Vorgehen ein Zeichen setzen, dass rund um Fussballspiele weder Gewalt noch Sachbeschädigungen toleriert werden.»
Zu dieser Zeit stehen Roger und Pablo bereits seit einer Stunde vor der Kaserne im Freien, immer noch mit Kabelbindern gefesselt. Pablo bekommt Nasenbluten. Auch auf wiederholtes Nachfragen wird ihm die Fesselung nicht gelöst. Aus einem Fenster werden Papiernastücher geworfen. «Machs doch selber weg», meint ein Polizist. Schliesslich kann Pablo das Bluten stillen, indem er die Nase an einen Metallpfosten drückt. In der Kaserne treffen die letzten Verhafteten aus Altstetten, unter ihnen Beat, ein.
17 Uhr
Einzeln werden die Verhafteten in die Kaserne geführt, fotografiert und verhört. Roger wird gefragt: «Wie sind Sie nach Zürich gekommen?» Roger: «Mit dem Zug.» - «Warum haben Sie diesen Zug genommen?» Roger: «Es war der offizielle Extrazug.» - «Warum haben Sie sich nicht entfernt, als es zu Ausschreitungen kam?» Roger: «Ich sah keine Ausschreitungen, und weg konnte ich sowieso nicht.» Später wird Roger freigelassen. In Basel verkündet Radio Basilisk halbstündlich zwei Hotline-Nummern der Zürcher Polizei für besorgte Angehörige.
17.30 Uhr
Pablo wird freigelassen. Ein Polizist erklärt ihm, mit welchem Tram er zum Hardturm kommt. Fast genau auf den Schlusspfiff ist er im Stadion. Der FCB gewinnt 3:2. Pablo macht sich auf den Rückweg nach Basel. Nach dem Spiel kommt es ums Stadion zu vereinzelten Schlägereien zwischen Zürcher und Basler Fans.
20 Uhr
Beat wartet mit hundert andern immer noch gefesselt vor der Kaserne, es ist «saukalt». Schal, Mütze und Handy baumeln an seinem Hals. Personen, die aufs WC wollen, wird gesagt: «Das hättest du am Morgen tun können.» Die Männer öffnen sich gegenseitig mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Hosenschlitz, helfen sich beim Urinieren, mehrere pinkeln sich in die Hosen, manche müssen erbrechen. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein weiteres Communiqué mit dem Titel: «Konsequentes Vorgehen der Polizei verhindert Ausschreitungen am Fussballspiel GC-FCB».
22.30 Uhr
Die letzten Verhafteten werden ins Gebäude geführt. Beat hat Schüttelfrost und kann seine Jacke nicht mehr selber ausziehen.
1.30 Uhr
Beat wird freigelassen. Basler Fans, die nach Mitternacht mit Autos nach Zürich zurückgefahren sind, holen ihn und ein Dutzend weitere Entlassene ab. Am nächsten Tag sind an seinen Handgelenken immer noch die Einschnitte der Kabelbinder zu sehen, daneben die mit Filzstift aufgemalte Verhaftungsnummer.
Montag, 6. Dezember
Die Stadtpolizei Zürich zieht in einem weiteren Communiqué Bilanz. Von 427 Verhafteten wurde eine Person der Bezirksanwaltschaft übergeben, gegen weitere zwei laufen Ermittlungen. «Die Mehrzahl der Festgenommenen wird mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Die entsprechende Rechtsgrundlage bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat.»
* Alle Namen wurden von der Redaktion geändert
Sämtliche Zeitangaben sind ungefähr und beruhen auf Aussagen von verhafteten Fans.
WOZ vom 09.12.2004 http://www.woz.ch/artikel/2004/nr50/schweiz/11106.html
Hani hüt in der WOZ (Zirü) gfunde:
Bitte alle aussteigen
Von Philipp Anz
Sie wollten an ein Spiel, wurden verhaftet und durften stundenlang nicht einmal aufs WC. Wie Basler Fans den vergangenen Sonntag erlebt haben.
Sonntag, 5. Dezember, 12.45 Uhr
Beat* trifft im Bahnhof Basel seine KollegInnen aus der Muttenzer Kurve. Zusammen wollen sie nach Zürich ans Spiel GC-FC Basel. Die Vorfreude ist gross, man singt sich ein für den bevorstehenden Match. Zusammen mit etwa dreihundert anderen Fans steigen sie in den Eurocity, Abfahrt 13.02, nach Zürich. Auf dem Perron stehen dutzende Polizisten einer Basler Spezialeinheit. Sie fordern die Fans auf, den Zug wieder zu verlassen. Nachdem sich die Abfahrt verzögert, kommen diese der Aufforderung nach. «Nehmt den Extrazug», wird ihnen befohlen.
13.20 Uhr
Der vierzehnjährige Pablo sitzt im Extrazug. Er und seine gleichaltrigen Freunde haben das entsprechende Billett an offiziellen Vorverkaufsstellen bezogen, die auf der Homepage des FC Basel publiziert waren. Der Zug ist voll, auch Bahnpolizisten fahren mit. Sie postieren sich in jedem Wagon, den Fans wird erklärt, dass sie ihre Abteile nicht verlassen dürfen, aufs WC können sie nur einzeln. Sprüche fallen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen - doch zu Sachbeschädigungen kommt es nicht. Die Fahrt verläuft «problemlos», wie ein SBB-Sprecher später der «Basler Zeitung» bestätigt. Pablo freut sich aufs Spiel.
14.30 Uhr
Der Extrazug hält im Bahnhof Altstetten, einem Aussenquartier von Zürich. Der Bahnhof ist von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei mit Wasserwerfern und Gitterfahrzeugen abgeriegelt. Aus dem Zug fliegen einzelne Flaschen. Die Fans werden aufgefordert, den Zug zu verlassen. Die Bahnpolizisten verhindern, dass die rückseitigen Türen geöffnet werden.
14.45 Uhr
Rund 650 Personen stehen auf dem Bahnhofsgelände. Die Polizei erklärt, dass sie kontrolliert würden und erst danach ans Spiel, das um 16.15 Uhr angepfiffen wird, könnten. Roger nervt sich, denkt aber: «Auf den Anpfiff reicht es sicher.»
15 Uhr
Die Menge wird unruhig. Es wird gedrängelt, wieder fliegen einzelne Flaschen. Die Polizei setzt Pfefferspray, Tränengas und Gummischrot ein. Pablo bekommt Panik. Er erklärt einem Polizisten, dass er erst vierzehn sei und raus möchte. «Ich wusste nicht mehr, was tun, und begann zu weinen.» Der Polizist sagt: «Hör uuf brüele, suscht kriegsch Pfefferspray.»
15.15 Uhr
Die Fans werden einzeln aus dem Kessel gelassen. Roger gehört zu den Ersten. «Ich dachte, jetzt werd ich kontrolliert. Dann kann ich endlich ans Spiel. Doch dann wurde ich an die Wand gestellt.» Roger wird alles abgenommen. Portemonnaie, Handy, Mütze, Schal werden in eine Tüte gepackt und ihm um den Hals gehängt. Die Polizisten fesseln seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken. Er wird in ein Auto geführt und mit Blaulicht in die Zürcher Polizeikaserne gefahren. Während Frauen, Kinder und ältere Männer nun freigelassen werden, müssen sich 427 Personen (darunter 11 Frauen) in den nächsten Stunden demselben Prozedere unterziehen.
16.15 Uhr
Im Hardturm wird das Spiel GC-FCB angepfiffen. Bei den Basler Fans, die es ins Stadion geschafft haben, klingeln die Handys ununterbrochen. Wut macht sich breit. Einige wollen raus, «die Kollegen befreien». Mitglieder von diversen Fangruppierungen verhindern durch Zureden, dass die Situation eskaliert. Auch nach dem Spiel halten sie eine grössere Menge Fans davon ab, zur Kaserne zu ziehen, «um Rache zu üben».
16.30 Uhr
Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein erstes Mediencommuniqué: «Aufgrund von Meldungen, wonach sich im Extrazug aus Basel dutzende gewaltbereiter Fans befinden würden, wurde die Zugskomposition im Bahnhof Altstetten gestoppt. (...) Die Personenkontrollen werden aufgrund der grossen Zahl der vorübergehend Festgenommenen einige Stunden in Anspruch nehmen. Stadt- und Kantonspolizei Zürich wollen mit diesem konsequenten Vorgehen ein Zeichen setzen, dass rund um Fussballspiele weder Gewalt noch Sachbeschädigungen toleriert werden.»
Zu dieser Zeit stehen Roger und Pablo bereits seit einer Stunde vor der Kaserne im Freien, immer noch mit Kabelbindern gefesselt. Pablo bekommt Nasenbluten. Auch auf wiederholtes Nachfragen wird ihm die Fesselung nicht gelöst. Aus einem Fenster werden Papiernastücher geworfen. «Machs doch selber weg», meint ein Polizist. Schliesslich kann Pablo das Bluten stillen, indem er die Nase an einen Metallpfosten drückt. In der Kaserne treffen die letzten Verhafteten aus Altstetten, unter ihnen Beat, ein.
17 Uhr
Einzeln werden die Verhafteten in die Kaserne geführt, fotografiert und verhört. Roger wird gefragt: «Wie sind Sie nach Zürich gekommen?» Roger: «Mit dem Zug.» - «Warum haben Sie diesen Zug genommen?» Roger: «Es war der offizielle Extrazug.» - «Warum haben Sie sich nicht entfernt, als es zu Ausschreitungen kam?» Roger: «Ich sah keine Ausschreitungen, und weg konnte ich sowieso nicht.» Später wird Roger freigelassen. In Basel verkündet Radio Basilisk halbstündlich zwei Hotline-Nummern der Zürcher Polizei für besorgte Angehörige.
17.30 Uhr
Pablo wird freigelassen. Ein Polizist erklärt ihm, mit welchem Tram er zum Hardturm kommt. Fast genau auf den Schlusspfiff ist er im Stadion. Der FCB gewinnt 3:2. Pablo macht sich auf den Rückweg nach Basel. Nach dem Spiel kommt es ums Stadion zu vereinzelten Schlägereien zwischen Zürcher und Basler Fans.
20 Uhr
Beat wartet mit hundert andern immer noch gefesselt vor der Kaserne, es ist «saukalt». Schal, Mütze und Handy baumeln an seinem Hals. Personen, die aufs WC wollen, wird gesagt: «Das hättest du am Morgen tun können.» Die Männer öffnen sich gegenseitig mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Hosenschlitz, helfen sich beim Urinieren, mehrere pinkeln sich in die Hosen, manche müssen erbrechen. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein weiteres Communiqué mit dem Titel: «Konsequentes Vorgehen der Polizei verhindert Ausschreitungen am Fussballspiel GC-FCB».
22.30 Uhr
Die letzten Verhafteten werden ins Gebäude geführt. Beat hat Schüttelfrost und kann seine Jacke nicht mehr selber ausziehen.
1.30 Uhr
Beat wird freigelassen. Basler Fans, die nach Mitternacht mit Autos nach Zürich zurückgefahren sind, holen ihn und ein Dutzend weitere Entlassene ab. Am nächsten Tag sind an seinen Handgelenken immer noch die Einschnitte der Kabelbinder zu sehen, daneben die mit Filzstift aufgemalte Verhaftungsnummer.
Montag, 6. Dezember
Die Stadtpolizei Zürich zieht in einem weiteren Communiqué Bilanz. Von 427 Verhafteten wurde eine Person der Bezirksanwaltschaft übergeben, gegen weitere zwei laufen Ermittlungen. «Die Mehrzahl der Festgenommenen wird mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Die entsprechende Rechtsgrundlage bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat.»
* Alle Namen wurden von der Redaktion geändert
Sämtliche Zeitangaben sind ungefähr und beruhen auf Aussagen von verhafteten Fans.
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Von Philipp Anz
Sie wollten an ein Spiel, wurden verhaftet und durften stundenlang nicht einmal aufs WC. Wie Basler Fans den vergangenen Sonntag erlebt haben.
Sonntag, 5. Dezember, 12.45 Uhr
Beat* trifft im Bahnhof Basel seine KollegInnen aus der Muttenzer Kurve. Zusammen wollen sie nach Zürich ans Spiel GC-FC Basel. Die Vorfreude ist gross, man singt sich ein für den bevorstehenden Match. Zusammen mit etwa dreihundert anderen Fans steigen sie in den Eurocity, Abfahrt 13.02, nach Zürich. Auf dem Perron stehen dutzende Polizisten einer Basler Spezialeinheit. Sie fordern die Fans auf, den Zug wieder zu verlassen. Nachdem sich die Abfahrt verzögert, kommen diese der Aufforderung nach. «Nehmt den Extrazug», wird ihnen befohlen.
13.20 Uhr
Der vierzehnjährige Pablo sitzt im Extrazug. Er und seine gleichaltrigen Freunde haben das entsprechende Billett an offiziellen Vorverkaufsstellen bezogen, die auf der Homepage des FC Basel publiziert waren. Der Zug ist voll, auch Bahnpolizisten fahren mit. Sie postieren sich in jedem Wagon, den Fans wird erklärt, dass sie ihre Abteile nicht verlassen dürfen, aufs WC können sie nur einzeln. Sprüche fallen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen - doch zu Sachbeschädigungen kommt es nicht. Die Fahrt verläuft «problemlos», wie ein SBB-Sprecher später der «Basler Zeitung» bestätigt. Pablo freut sich aufs Spiel.
14.30 Uhr
Der Extrazug hält im Bahnhof Altstetten, einem Aussenquartier von Zürich. Der Bahnhof ist von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei mit Wasserwerfern und Gitterfahrzeugen abgeriegelt. Aus dem Zug fliegen einzelne Flaschen. Die Fans werden aufgefordert, den Zug zu verlassen. Die Bahnpolizisten verhindern, dass die rückseitigen Türen geöffnet werden.
14.45 Uhr
Rund 650 Personen stehen auf dem Bahnhofsgelände. Die Polizei erklärt, dass sie kontrolliert würden und erst danach ans Spiel, das um 16.15 Uhr angepfiffen wird, könnten. Roger nervt sich, denkt aber: «Auf den Anpfiff reicht es sicher.»
15 Uhr
Die Menge wird unruhig. Es wird gedrängelt, wieder fliegen einzelne Flaschen. Die Polizei setzt Pfefferspray, Tränengas und Gummischrot ein. Pablo bekommt Panik. Er erklärt einem Polizisten, dass er erst vierzehn sei und raus möchte. «Ich wusste nicht mehr, was tun, und begann zu weinen.» Der Polizist sagt: «Hör uuf brüele, suscht kriegsch Pfefferspray.»
15.15 Uhr
Die Fans werden einzeln aus dem Kessel gelassen. Roger gehört zu den Ersten. «Ich dachte, jetzt werd ich kontrolliert. Dann kann ich endlich ans Spiel. Doch dann wurde ich an die Wand gestellt.» Roger wird alles abgenommen. Portemonnaie, Handy, Mütze, Schal werden in eine Tüte gepackt und ihm um den Hals gehängt. Die Polizisten fesseln seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken. Er wird in ein Auto geführt und mit Blaulicht in die Zürcher Polizeikaserne gefahren. Während Frauen, Kinder und ältere Männer nun freigelassen werden, müssen sich 427 Personen (darunter 11 Frauen) in den nächsten Stunden demselben Prozedere unterziehen.
16.15 Uhr
Im Hardturm wird das Spiel GC-FCB angepfiffen. Bei den Basler Fans, die es ins Stadion geschafft haben, klingeln die Handys ununterbrochen. Wut macht sich breit. Einige wollen raus, «die Kollegen befreien». Mitglieder von diversen Fangruppierungen verhindern durch Zureden, dass die Situation eskaliert. Auch nach dem Spiel halten sie eine grössere Menge Fans davon ab, zur Kaserne zu ziehen, «um Rache zu üben».
16.30 Uhr
Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein erstes Mediencommuniqué: «Aufgrund von Meldungen, wonach sich im Extrazug aus Basel dutzende gewaltbereiter Fans befinden würden, wurde die Zugskomposition im Bahnhof Altstetten gestoppt. (...) Die Personenkontrollen werden aufgrund der grossen Zahl der vorübergehend Festgenommenen einige Stunden in Anspruch nehmen. Stadt- und Kantonspolizei Zürich wollen mit diesem konsequenten Vorgehen ein Zeichen setzen, dass rund um Fussballspiele weder Gewalt noch Sachbeschädigungen toleriert werden.»
Zu dieser Zeit stehen Roger und Pablo bereits seit einer Stunde vor der Kaserne im Freien, immer noch mit Kabelbindern gefesselt. Pablo bekommt Nasenbluten. Auch auf wiederholtes Nachfragen wird ihm die Fesselung nicht gelöst. Aus einem Fenster werden Papiernastücher geworfen. «Machs doch selber weg», meint ein Polizist. Schliesslich kann Pablo das Bluten stillen, indem er die Nase an einen Metallpfosten drückt. In der Kaserne treffen die letzten Verhafteten aus Altstetten, unter ihnen Beat, ein.
17 Uhr
Einzeln werden die Verhafteten in die Kaserne geführt, fotografiert und verhört. Roger wird gefragt: «Wie sind Sie nach Zürich gekommen?» Roger: «Mit dem Zug.» - «Warum haben Sie diesen Zug genommen?» Roger: «Es war der offizielle Extrazug.» - «Warum haben Sie sich nicht entfernt, als es zu Ausschreitungen kam?» Roger: «Ich sah keine Ausschreitungen, und weg konnte ich sowieso nicht.» Später wird Roger freigelassen. In Basel verkündet Radio Basilisk halbstündlich zwei Hotline-Nummern der Zürcher Polizei für besorgte Angehörige.
17.30 Uhr
Pablo wird freigelassen. Ein Polizist erklärt ihm, mit welchem Tram er zum Hardturm kommt. Fast genau auf den Schlusspfiff ist er im Stadion. Der FCB gewinnt 3:2. Pablo macht sich auf den Rückweg nach Basel. Nach dem Spiel kommt es ums Stadion zu vereinzelten Schlägereien zwischen Zürcher und Basler Fans.
20 Uhr
Beat wartet mit hundert andern immer noch gefesselt vor der Kaserne, es ist «saukalt». Schal, Mütze und Handy baumeln an seinem Hals. Personen, die aufs WC wollen, wird gesagt: «Das hättest du am Morgen tun können.» Die Männer öffnen sich gegenseitig mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Hosenschlitz, helfen sich beim Urinieren, mehrere pinkeln sich in die Hosen, manche müssen erbrechen. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein weiteres Communiqué mit dem Titel: «Konsequentes Vorgehen der Polizei verhindert Ausschreitungen am Fussballspiel GC-FCB».
22.30 Uhr
Die letzten Verhafteten werden ins Gebäude geführt. Beat hat Schüttelfrost und kann seine Jacke nicht mehr selber ausziehen.
1.30 Uhr
Beat wird freigelassen. Basler Fans, die nach Mitternacht mit Autos nach Zürich zurückgefahren sind, holen ihn und ein Dutzend weitere Entlassene ab. Am nächsten Tag sind an seinen Handgelenken immer noch die Einschnitte der Kabelbinder zu sehen, daneben die mit Filzstift aufgemalte Verhaftungsnummer.
Montag, 6. Dezember
Die Stadtpolizei Zürich zieht in einem weiteren Communiqué Bilanz. Von 427 Verhafteten wurde eine Person der Bezirksanwaltschaft übergeben, gegen weitere zwei laufen Ermittlungen. «Die Mehrzahl der Festgenommenen wird mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Die entsprechende Rechtsgrundlage bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat.»
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GENAU DAS IST ES!!! DIES MUSS AN DIE OEFFENTLICHKEIT!! SOWAS ERWARTE ICH VON DER BAZ!!! BRAVO WOZ!!!!!!!!!!!!!!!! ENDLICH!!!!Eckfahne hat geschrieben:Hani hüt in der WOZ (Zirü) gfunde:
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Sie wollten an ein Spiel, wurden verhaftet und durften stundenlang nicht einmal aufs WC. Wie Basler Fans den vergangenen Sonntag erlebt haben.
Sonntag, 5. Dezember, 12.45 Uhr
Beat* trifft im Bahnhof Basel seine KollegInnen aus der Muttenzer Kurve. Zusammen wollen sie nach Zürich ans Spiel GC-FC Basel. Die Vorfreude ist gross, man singt sich ein für den bevorstehenden Match. Zusammen mit etwa dreihundert anderen Fans steigen sie in den Eurocity, Abfahrt 13.02, nach Zürich. Auf dem Perron stehen dutzende Polizisten einer Basler Spezialeinheit. Sie fordern die Fans auf, den Zug wieder zu verlassen. Nachdem sich die Abfahrt verzögert, kommen diese der Aufforderung nach. «Nehmt den Extrazug», wird ihnen befohlen.
13.20 Uhr
Der vierzehnjährige Pablo sitzt im Extrazug. Er und seine gleichaltrigen Freunde haben das entsprechende Billett an offiziellen Vorverkaufsstellen bezogen, die auf der Homepage des FC Basel publiziert waren. Der Zug ist voll, auch Bahnpolizisten fahren mit. Sie postieren sich in jedem Wagon, den Fans wird erklärt, dass sie ihre Abteile nicht verlassen dürfen, aufs WC können sie nur einzeln. Sprüche fallen, sämtlicher Abfall wird auf den Boden geschmissen - doch zu Sachbeschädigungen kommt es nicht. Die Fahrt verläuft «problemlos», wie ein SBB-Sprecher später der «Basler Zeitung» bestätigt. Pablo freut sich aufs Spiel.
14.30 Uhr
Der Extrazug hält im Bahnhof Altstetten, einem Aussenquartier von Zürich. Der Bahnhof ist von einem Grossaufgebot der Stadtpolizei mit Wasserwerfern und Gitterfahrzeugen abgeriegelt. Aus dem Zug fliegen einzelne Flaschen. Die Fans werden aufgefordert, den Zug zu verlassen. Die Bahnpolizisten verhindern, dass die rückseitigen Türen geöffnet werden.
14.45 Uhr
Rund 650 Personen stehen auf dem Bahnhofsgelände. Die Polizei erklärt, dass sie kontrolliert würden und erst danach ans Spiel, das um 16.15 Uhr angepfiffen wird, könnten. Roger nervt sich, denkt aber: «Auf den Anpfiff reicht es sicher.»
15 Uhr
Die Menge wird unruhig. Es wird gedrängelt, wieder fliegen einzelne Flaschen. Die Polizei setzt Pfefferspray, Tränengas und Gummischrot ein. Pablo bekommt Panik. Er erklärt einem Polizisten, dass er erst vierzehn sei und raus möchte. «Ich wusste nicht mehr, was tun, und begann zu weinen.» Der Polizist sagt: «Hör uuf brüele, suscht kriegsch Pfefferspray.»
15.15 Uhr
Die Fans werden einzeln aus dem Kessel gelassen. Roger gehört zu den Ersten. «Ich dachte, jetzt werd ich kontrolliert. Dann kann ich endlich ans Spiel. Doch dann wurde ich an die Wand gestellt.» Roger wird alles abgenommen. Portemonnaie, Handy, Mütze, Schal werden in eine Tüte gepackt und ihm um den Hals gehängt. Die Polizisten fesseln seine Hände mit Kabelbindern hinter dem Rücken. Er wird in ein Auto geführt und mit Blaulicht in die Zürcher Polizeikaserne gefahren. Während Frauen, Kinder und ältere Männer nun freigelassen werden, müssen sich 427 Personen (darunter 11 Frauen) in den nächsten Stunden demselben Prozedere unterziehen.
16.15 Uhr
Im Hardturm wird das Spiel GC-FCB angepfiffen. Bei den Basler Fans, die es ins Stadion geschafft haben, klingeln die Handys ununterbrochen. Wut macht sich breit. Einige wollen raus, «die Kollegen befreien». Mitglieder von diversen Fangruppierungen verhindern durch Zureden, dass die Situation eskaliert. Auch nach dem Spiel halten sie eine grössere Menge Fans davon ab, zur Kaserne zu ziehen, «um Rache zu üben».
16.30 Uhr
Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein erstes Mediencommuniqué: «Aufgrund von Meldungen, wonach sich im Extrazug aus Basel dutzende gewaltbereiter Fans befinden würden, wurde die Zugskomposition im Bahnhof Altstetten gestoppt. (...) Die Personenkontrollen werden aufgrund der grossen Zahl der vorübergehend Festgenommenen einige Stunden in Anspruch nehmen. Stadt- und Kantonspolizei Zürich wollen mit diesem konsequenten Vorgehen ein Zeichen setzen, dass rund um Fussballspiele weder Gewalt noch Sachbeschädigungen toleriert werden.»
Zu dieser Zeit stehen Roger und Pablo bereits seit einer Stunde vor der Kaserne im Freien, immer noch mit Kabelbindern gefesselt. Pablo bekommt Nasenbluten. Auch auf wiederholtes Nachfragen wird ihm die Fesselung nicht gelöst. Aus einem Fenster werden Papiernastücher geworfen. «Machs doch selber weg», meint ein Polizist. Schliesslich kann Pablo das Bluten stillen, indem er die Nase an einen Metallpfosten drückt. In der Kaserne treffen die letzten Verhafteten aus Altstetten, unter ihnen Beat, ein.
17 Uhr
Einzeln werden die Verhafteten in die Kaserne geführt, fotografiert und verhört. Roger wird gefragt: «Wie sind Sie nach Zürich gekommen?» Roger: «Mit dem Zug.» - «Warum haben Sie diesen Zug genommen?» Roger: «Es war der offizielle Extrazug.» - «Warum haben Sie sich nicht entfernt, als es zu Ausschreitungen kam?» Roger: «Ich sah keine Ausschreitungen, und weg konnte ich sowieso nicht.» Später wird Roger freigelassen. In Basel verkündet Radio Basilisk halbstündlich zwei Hotline-Nummern der Zürcher Polizei für besorgte Angehörige.
17.30 Uhr
Pablo wird freigelassen. Ein Polizist erklärt ihm, mit welchem Tram er zum Hardturm kommt. Fast genau auf den Schlusspfiff ist er im Stadion. Der FCB gewinnt 3:2. Pablo macht sich auf den Rückweg nach Basel. Nach dem Spiel kommt es ums Stadion zu vereinzelten Schlägereien zwischen Zürcher und Basler Fans.
20 Uhr
Beat wartet mit hundert andern immer noch gefesselt vor der Kaserne, es ist «saukalt». Schal, Mütze und Handy baumeln an seinem Hals. Personen, die aufs WC wollen, wird gesagt: «Das hättest du am Morgen tun können.» Die Männer öffnen sich gegenseitig mit den auf dem Rücken gefesselten Händen den Hosenschlitz, helfen sich beim Urinieren, mehrere pinkeln sich in die Hosen, manche müssen erbrechen. Die Stadtpolizei Zürich veröffentlicht ein weiteres Communiqué mit dem Titel: «Konsequentes Vorgehen der Polizei verhindert Ausschreitungen am Fussballspiel GC-FCB».
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1.30 Uhr
Beat wird freigelassen. Basler Fans, die nach Mitternacht mit Autos nach Zürich zurückgefahren sind, holen ihn und ein Dutzend weitere Entlassene ab. Am nächsten Tag sind an seinen Handgelenken immer noch die Einschnitte der Kabelbinder zu sehen, daneben die mit Filzstift aufgemalte Verhaftungsnummer.
Montag, 6. Dezember
Die Stadtpolizei Zürich zieht in einem weiteren Communiqué Bilanz. Von 427 Verhafteten wurde eine Person der Bezirksanwaltschaft übergeben, gegen weitere zwei laufen Ermittlungen. «Die Mehrzahl der Festgenommenen wird mit einer Verzeigung wegen Gefährdung der öffentlichen Sicherheit rechnen müssen. Die entsprechende Rechtsgrundlage bildet die Allgemeine Polizeiverordnung der Stadt Zürich, namentlich der Grundsatz, wonach die Polizei die Störung des öffentlichen Friedens und der öffentlichen Sicherheit zu verhindern hat.»
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Kommentar heute in der NZZ:
9. Dezember 2004, 07:14, Neue Zürcher Zeitung
Verhältnismässigkeit und politischer Druck
Nach dem Polizeieinsatz vom Sonntag im Bahnhof Altstetten gegen FC-Basel-Fans (NZZ 6. und 7. 12. 04) sieht sich die Zürcher Polizei mit massiver Kritik aus Basel konfrontiert. 200 festgenommene Zugpassagiere wollen klagen. Sie sehen verfassungsmässige Rechte wie den Schutz vor Willkür, das Recht auf persönliche Freiheit und das Recht, bei einem Freiheitsentzug die nächsten Angehörigen benachrichtigen zu dürfen, verletzt. Der «Tages-Anzeiger» hat die heikle Frage, ob der Polizeieinsatz verhältnismässig war, zwar bereits am Montag mit einem klaren «Ja» beantwortet, renommierte Staatsrechtler wollen sich trotzdem noch nicht abschliessend und konkret äussern. Verhältnismässigkeit ist nicht völlig objektivierbar. Die Frage wird Juristen noch monatelang beschäftigen.
Gerade weil das Ziel der Aktion - gegen gewalttätige Hooligans vorzugehen - einleuchtend ist und der eingetretene Erfolg - das Ausbleiben von Ausschreitungen und Sachbeschädigungen - der Polizei Recht zu geben scheint, besteht die Gefahr, auszublenden, was tatsächlich im Detail passiert ist: gegen wen, mit welchen Mitteln und unter Hinterlassung welcher Kollateralschäden vorgegangen worden ist. Es wird kritisiert, dass die Festnahmen nicht einzeln überprüft wurden und sich Unschuldige darunter befanden. Dabei macht allein schon die Zahl 427 stutzig: zwei Drittel der Passagiere eines offiziellen Extrazuges der SBB. Rund 50 auf einem Bild der Stadtpolizei sichtbare Feuerwerkskörper, die von der Polizei als Beweis für das Gewaltpotenzial der Leute präsentiert worden sind, stehen zur Zahl der Festgenommenen jedenfalls in einem Missverhältnis.
Nach den Vorkommnissen vom 2. Mai in Thun und den stundenlangen Krawallen vom 30. Oktober in Zürich stand die Zürcher Polizei unter Druck, ja unter Zugzwang, ein Signal zu setzen. Eine Aktion gegen gewaltbereite Fans war lange im Voraus geplant, wenn auch möglicherweise nicht in diesem Ausmass. Die Polizei soll nicht nur Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung gewährleisten, sie ist auch ein politisches Macht- und Druckmittel und wird von den Bürgern als solches verstanden. Dass sich die Stadtpolizeiführung dessen bewusst ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass seit einem halben Jahr eine ehemalige Gemeinderätin, also eine Politikerin - und kein Polizist mehr -, als Kommunikationschefin amtet. In der Politik heiligt der Zweck oft die Mittel. Wenn es um die Frage der Rechtsstaatlichkeit geht, gilt das nicht.
Die Polizeiaktion vom Sonntag unterscheidet sich wesentlich von Einkesselungen bei unbewilligten 1.-Mai-Nachdemonstrationen oder unbewilligten Anti-WEF-Kundgebungen. Der Fall liegt auch anders als die Situation am Wochenende zuvor in Winterthur, wo ein Zug mit Demonstranten von der Polizei blockiert wurde. Die Basler wollten nicht an eine illegale Veranstaltung, sie wollten an ein Fussballspiel. Auch ihre Ansammlung am Bahnhof Altstetten war nicht illegal. Einige der Fans wurden zudem in Basel nachweislich in den Zug mit den gewaltbereiten Leuten gezwungen und hatten in Altstetten keine Möglichkeit, sich der Ansammlung zu entziehen. Die Erfahrung zeigt, dass nach solchen Massenverhaftungen selbst mutmassliche Krawallteilnehmer rechtlich jeweils kaum zu belangen sind. An Zürcher Gerichten werden beispielsweise Angeklagte freigesprochen, die behaupten, per Zufall in eine nicht bewilligte Anti-WEF- Demonstration geraten zu sein (NZZ 7. 11. 03). Bis anhin hat die Polizei noch keine Angaben zum Zahlenverhältnis zwischen unschuldigen und gewaltbereiten Zugpassagieren liefern können. Es bleibt abzuwarten, was den Festgenommenen tatsächlich konkret vorgeworfen werden muss, und zu hoffen, dass die Behörden dann ausführlich darüber orientieren.
Die Stadtpolizei mag mit nachvollziehbaren Argumenten auf ihrem Standpunkt bestehen, dass ihr Vorgehen korrekt und professionell gewesen sei. Im subjektiven Erleben der Betroffenen, die Erniedrigung und Demütigung empfanden, auch wenn dies von der Polizei nicht beabsichtigt war, kann dies nicht befriedigen. Nur aufgrund des äusseren Merkmals, dass man einen FCB- Schal trug, wurde man eingekesselt, Reizgas- Einsätzen ausgesetzt, verpasste das bereits bezahlte Fussballspiel und musste stundenlang mit auf dem Rücken gefesselten Händen warten, ohne ausreichende Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Bei jedem Unschuldigen, dem so etwas passiert, löst eine solche Behandlung begreiflicherweise Wut und Unverständnis aus.
Für eine seriöse abschliessende Kommentierung und Analyse des Einsatzes ist es heute noch zu früh. Er wird mit Sicherheit nicht nur polizeitaktisch, sondern auch politisch unter die Lupe genommen und möglicherweise auch gerichtlich beurteilt. Das Ausbleiben von Ausschreitungen muss dabei nicht nur im Verhältnis zu den individuellen Einschränkungen der Betroffenen, sondern auch in Bezug auf den eingetretenen Imageschaden sowie auf positive oder negative Effekte für die Prävention zukünftiger Ausschreitungen beurteilt werden. In diesem Zusammenhang wird schon gestritten, ob sich Mitläufer in Zukunft eher von Gewalttätern distanzieren werden oder ob friedfertige Fans eher zur Gewalt angestachelt worden sind. Naheliegend ist wohl, dass gewaltbereite Fans Extrazüge von nun an meiden werden und ihre Anreise nicht mehr kanalisiert werden kann, was sicher nicht im Sinne der Prävention ist.
tom.
http://www.nzz.ch/2004/12/09/zh/page-ko ... A1QNA.html
9. Dezember 2004, 07:14, Neue Zürcher Zeitung
Verhältnismässigkeit und politischer Druck
Nach dem Polizeieinsatz vom Sonntag im Bahnhof Altstetten gegen FC-Basel-Fans (NZZ 6. und 7. 12. 04) sieht sich die Zürcher Polizei mit massiver Kritik aus Basel konfrontiert. 200 festgenommene Zugpassagiere wollen klagen. Sie sehen verfassungsmässige Rechte wie den Schutz vor Willkür, das Recht auf persönliche Freiheit und das Recht, bei einem Freiheitsentzug die nächsten Angehörigen benachrichtigen zu dürfen, verletzt. Der «Tages-Anzeiger» hat die heikle Frage, ob der Polizeieinsatz verhältnismässig war, zwar bereits am Montag mit einem klaren «Ja» beantwortet, renommierte Staatsrechtler wollen sich trotzdem noch nicht abschliessend und konkret äussern. Verhältnismässigkeit ist nicht völlig objektivierbar. Die Frage wird Juristen noch monatelang beschäftigen.
Gerade weil das Ziel der Aktion - gegen gewalttätige Hooligans vorzugehen - einleuchtend ist und der eingetretene Erfolg - das Ausbleiben von Ausschreitungen und Sachbeschädigungen - der Polizei Recht zu geben scheint, besteht die Gefahr, auszublenden, was tatsächlich im Detail passiert ist: gegen wen, mit welchen Mitteln und unter Hinterlassung welcher Kollateralschäden vorgegangen worden ist. Es wird kritisiert, dass die Festnahmen nicht einzeln überprüft wurden und sich Unschuldige darunter befanden. Dabei macht allein schon die Zahl 427 stutzig: zwei Drittel der Passagiere eines offiziellen Extrazuges der SBB. Rund 50 auf einem Bild der Stadtpolizei sichtbare Feuerwerkskörper, die von der Polizei als Beweis für das Gewaltpotenzial der Leute präsentiert worden sind, stehen zur Zahl der Festgenommenen jedenfalls in einem Missverhältnis.
Nach den Vorkommnissen vom 2. Mai in Thun und den stundenlangen Krawallen vom 30. Oktober in Zürich stand die Zürcher Polizei unter Druck, ja unter Zugzwang, ein Signal zu setzen. Eine Aktion gegen gewaltbereite Fans war lange im Voraus geplant, wenn auch möglicherweise nicht in diesem Ausmass. Die Polizei soll nicht nur Sicherheit und Kriminalitätsbekämpfung gewährleisten, sie ist auch ein politisches Macht- und Druckmittel und wird von den Bürgern als solches verstanden. Dass sich die Stadtpolizeiführung dessen bewusst ist, zeigt sich nicht zuletzt daran, dass seit einem halben Jahr eine ehemalige Gemeinderätin, also eine Politikerin - und kein Polizist mehr -, als Kommunikationschefin amtet. In der Politik heiligt der Zweck oft die Mittel. Wenn es um die Frage der Rechtsstaatlichkeit geht, gilt das nicht.
Die Polizeiaktion vom Sonntag unterscheidet sich wesentlich von Einkesselungen bei unbewilligten 1.-Mai-Nachdemonstrationen oder unbewilligten Anti-WEF-Kundgebungen. Der Fall liegt auch anders als die Situation am Wochenende zuvor in Winterthur, wo ein Zug mit Demonstranten von der Polizei blockiert wurde. Die Basler wollten nicht an eine illegale Veranstaltung, sie wollten an ein Fussballspiel. Auch ihre Ansammlung am Bahnhof Altstetten war nicht illegal. Einige der Fans wurden zudem in Basel nachweislich in den Zug mit den gewaltbereiten Leuten gezwungen und hatten in Altstetten keine Möglichkeit, sich der Ansammlung zu entziehen. Die Erfahrung zeigt, dass nach solchen Massenverhaftungen selbst mutmassliche Krawallteilnehmer rechtlich jeweils kaum zu belangen sind. An Zürcher Gerichten werden beispielsweise Angeklagte freigesprochen, die behaupten, per Zufall in eine nicht bewilligte Anti-WEF- Demonstration geraten zu sein (NZZ 7. 11. 03). Bis anhin hat die Polizei noch keine Angaben zum Zahlenverhältnis zwischen unschuldigen und gewaltbereiten Zugpassagieren liefern können. Es bleibt abzuwarten, was den Festgenommenen tatsächlich konkret vorgeworfen werden muss, und zu hoffen, dass die Behörden dann ausführlich darüber orientieren.
Die Stadtpolizei mag mit nachvollziehbaren Argumenten auf ihrem Standpunkt bestehen, dass ihr Vorgehen korrekt und professionell gewesen sei. Im subjektiven Erleben der Betroffenen, die Erniedrigung und Demütigung empfanden, auch wenn dies von der Polizei nicht beabsichtigt war, kann dies nicht befriedigen. Nur aufgrund des äusseren Merkmals, dass man einen FCB- Schal trug, wurde man eingekesselt, Reizgas- Einsätzen ausgesetzt, verpasste das bereits bezahlte Fussballspiel und musste stundenlang mit auf dem Rücken gefesselten Händen warten, ohne ausreichende Möglichkeit, auf die Toilette zu gehen. Bei jedem Unschuldigen, dem so etwas passiert, löst eine solche Behandlung begreiflicherweise Wut und Unverständnis aus.
Für eine seriöse abschliessende Kommentierung und Analyse des Einsatzes ist es heute noch zu früh. Er wird mit Sicherheit nicht nur polizeitaktisch, sondern auch politisch unter die Lupe genommen und möglicherweise auch gerichtlich beurteilt. Das Ausbleiben von Ausschreitungen muss dabei nicht nur im Verhältnis zu den individuellen Einschränkungen der Betroffenen, sondern auch in Bezug auf den eingetretenen Imageschaden sowie auf positive oder negative Effekte für die Prävention zukünftiger Ausschreitungen beurteilt werden. In diesem Zusammenhang wird schon gestritten, ob sich Mitläufer in Zukunft eher von Gewalttätern distanzieren werden oder ob friedfertige Fans eher zur Gewalt angestachelt worden sind. Naheliegend ist wohl, dass gewaltbereite Fans Extrazüge von nun an meiden werden und ihre Anreise nicht mehr kanalisiert werden kann, was sicher nicht im Sinne der Prävention ist.
tom.
http://www.nzz.ch/2004/12/09/zh/page-ko ... A1QNA.html
Brief an die NZZ zum Artikel vom 9. Dez.
Ich finde diesen Artikel sehr beachtlich. Er stammt immerhin von der NZZ... Ich habe daher folgenden Brief an die Redaktion geschrieben:IP-Lotto hat geschrieben:Kommentar heute in der NZZ:
9. Dezember 2004, 07:14, Neue Zürcher Zeitung
Verhältnismässigkeit und politischer Druck
tom.
http://www.nzz.ch/2004/12/09/zh/page-ko ... A1QNA.html
«Betrifft:
Verhältnismässigkeit und politischer Druck.
«tom.» 9. Dez. 2004
http://www.nzz.ch/2004/12/09/zh/page-ko ... A1QNA.html
Druckausgabe S. 53
Mein Kompliment für diese dichte und klare Zusammenfassung der Geschehnisse. Die Sachlage ist ja inzwischen ziemlich komplex geworden, mit teils widersprüchlichen Angaben. Dies wird im genannten Artikel - wie ich meine - vorbildlich gemeistert und in erstaunlicher Kürze auf den Punkt gebracht.
Noch eine sachliche Bemerkung:
Die ursprünglich genannte Zahl 427 wurde, soviel ich weiss, von der Stadtpolizei selber zu einem späteren Zeitpunkt sogar noch etwas nach oben korrigiert.
Mich wundert, dass niemand die Zahl der Gesamtpassagiere (650) in Zweifel zieht, welche ja kaum auf einer Zählung beruhen kann.
Im FCB-Forum wurde versucht herauszufinden, wie die Triage der «Guten» und «Bösen» in Altstetten abgelaufen ist. Dabei haben sich trotz explizitem Aufruf nur sehr wenig «Laufengelassene» gemeldet.
Man mag dies als geringfügiges Detail betrachten, aber wenn es so wäre, würde es bedeuten, dass die Polizei kein Konzept hatte, um die verschiedenen Parteien aufzutrennen. Es stellt natürlich das Vorgehen der Polizei in einem besseren Licht dar, wenn «nur» 2/3 und nicht mehr oder weniger der ganzer Zug festnommen wird.»
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Heute von Marcel Beck in BAZ-Online!
Diesem armen Turnlehrer sollte mal einer die Meinung sagen!
Beck
Datum: 09.12.04 11:19:57
Es ist nicht einfach mit den Fan-Deppen fertig zu werden. Schaut die Polizei zu, dann reklamieren die Zürcher, die Thuner, die Berner etc., wenn ihnen Gärten und Häuser zerdeppert werden. Greift die Polizei ein, dann jammern die Basler wie alte Weiber.
Auch ich habe das Video gesehen, wie der Zug am Bahnhof einfährt. Ich hätte mich nicht getraut den Zug anzuhalten. Die hätte ich durchfahren lassen bis Wladiwostok!
Eines ist sicher, wenn sich die Verantwortlichen beim FCB nicht endlich klar vom Plebs distanzieren, sich die Medien ebenfalls auf die Chaotenseite schlagen, dann hat wirklich bald die ganze Schweiz das Gefühl: Die Basler - die spinnen.
verpiss Dich selbst nach Wladiwostok!
DU BIST ES NICHT WERT BASLER SEIN ZU KÖNNEN !!!!
Diesem armen Turnlehrer sollte mal einer die Meinung sagen!
Beck
Datum: 09.12.04 11:19:57
Es ist nicht einfach mit den Fan-Deppen fertig zu werden. Schaut die Polizei zu, dann reklamieren die Zürcher, die Thuner, die Berner etc., wenn ihnen Gärten und Häuser zerdeppert werden. Greift die Polizei ein, dann jammern die Basler wie alte Weiber.
Auch ich habe das Video gesehen, wie der Zug am Bahnhof einfährt. Ich hätte mich nicht getraut den Zug anzuhalten. Die hätte ich durchfahren lassen bis Wladiwostok!
Eines ist sicher, wenn sich die Verantwortlichen beim FCB nicht endlich klar vom Plebs distanzieren, sich die Medien ebenfalls auf die Chaotenseite schlagen, dann hat wirklich bald die ganze Schweiz das Gefühl: Die Basler - die spinnen.
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Lass doch dieses dumme Kind, es gibt solche die wollen es einfach nicht verstehen...Spaalebärg hat geschrieben:Heute von Marcel Beck in BAZ-Online!
Diesem armen Turnlehrer sollte mal einer die Meinung sagen!
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Datum: 09.12.04 11:19:57
Es ist nicht einfach mit den Fan-Deppen fertig zu werden. Schaut die Polizei zu, dann reklamieren die Zürcher, die Thuner, die Berner etc., wenn ihnen Gärten und Häuser zerdeppert werden. Greift die Polizei ein, dann jammern die Basler wie alte Weiber.
Auch ich habe das Video gesehen, wie der Zug am Bahnhof einfährt. Ich hätte mich nicht getraut den Zug anzuhalten. Die hätte ich durchfahren lassen bis Wladiwostok!
Eines ist sicher, wenn sich die Verantwortlichen beim FCB nicht endlich klar vom Plebs distanzieren, sich die Medien ebenfalls auf die Chaotenseite schlagen, dann hat wirklich bald die ganze Schweiz das Gefühl: Die Basler - die spinnen.
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SEKTION Z4xx
Mi Hass goht use an:
GEstapo ZH
Stasi-SP-Huere Maurer
Dr. med. psych. Unfähigundblind Moos
Drill Sergeant Adolf J. Zingg
Mario Stüürzahler-Liegner Cortesi
RUPPelstilzchen, der Abgehackte
Joggi "Mir mache alles richtig" Shield
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- Tolkien
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Habe noch einen weitern Artikel angehängt der - leider in absolut misserabler Qualität, sorry - die Lüge des 'Es ist ja nichts passiert also haben wir die Richtigen erwischt' nicht mitträgt. Er stammt aus dem Zürcher Unterländer und ich hoffe ihn noch in besserer Qualität nachliefern zu können (Scan stammt nicht von mir).
Ich hoffe ihr könnt es wenigstens teilweise entziffern.

Ich hoffe ihr könnt es wenigstens teilweise entziffern.


[CENTER]Fortuna lächelt - doch sie mag
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.
- Wilhelm Busch
Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]
nur ungern voll beglücken:
Schenkt sie uns einen Sommertag,
schenkt sie uns auch Mücken.
- Wilhelm Busch
Wenn das Spiel vorbei ist, kommen König und Bauer in dieselbe Schachtel zurück. [/CENTER]
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" [...]Er stammt aus dem Zürcher Unterländer [...]"Naivling hat geschrieben:Aus welcher Zeitung?

Ich hasse Artikel ohne Quellenangabe doch selbst!
[CENTER]Fortuna lächelt - doch sie mag
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na dann schreib den artikel ab du faule sau...Tolkien hat geschrieben:Habe noch einen weitern Artikel angehängt der - leider in absolut misserabler Qualität, sorry - die Lüge des 'Es ist ja nichts passiert also haben wir die Richtigen erwischt' nicht mitträgt. Er stammt aus dem Zürcher Unterländer und ich hoffe ihn noch in besserer Qualität nachliefern zu können (Scan stammt nicht von mir).
Ich hoffe ihr könnt es wenigstens teilweise entziffern.![]()
- Asselerade
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also hab die entscheidenden textzeilen entziffert:
mario cortesi: ja es gab auseinandersetzungen zwischen hooligans, aber keine sachbeschädigungen. es gelte zwischen hooligans und krawallmachern zu unterscheiden, das beweisst auch die tatsache dass petarden gefunden wurden..
naja, sehr gut. anzeige wegen störung des öffentlichen friedens. aha, aber jetzt gehts plötzlich um sachbeschädigungen und nicht-sachbeschädigungen. sehr klug, merci herr cortesi. ich denke niemand am bahnhof altstetten hat was kaputt gmacht, also gabs dort auch keine sachbeschädigungen.
mario cortesi: ja es gab auseinandersetzungen zwischen hooligans, aber keine sachbeschädigungen. es gelte zwischen hooligans und krawallmachern zu unterscheiden, das beweisst auch die tatsache dass petarden gefunden wurden..
naja, sehr gut. anzeige wegen störung des öffentlichen friedens. aha, aber jetzt gehts plötzlich um sachbeschädigungen und nicht-sachbeschädigungen. sehr klug, merci herr cortesi. ich denke niemand am bahnhof altstetten hat was kaputt gmacht, also gabs dort auch keine sachbeschädigungen.
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Hab ja den wichtigen Teil schon getippt ]Ignorant hat geschrieben:na dann schreib den artikel ab du faule sau...
u201EHarte Jungs sind entwischtu201C.
u201CWir gehen davon aus, dass der Einsatz verhältnismässig waru201C, sagte der Polizeidepartementssprecher Reto Casanova gestern auf Anfrage. Die Begründung: An früheren Spielen des FC Basel in Zürich sei es zu Ausschreitungen gekommen, diesmal nicht.
Das stimmt nicht ganz: In einem *unleserlich* Chat berichten anonyme Basler und Zürcher u201EFussballfansu201C von Prügeleien, die am Sonntag vor dem Spiel GC-FCB zwischen Mitgliedern der Hardturm-Front und der Bande Basel in der Zürcher Innenstadt stattfanden. u201EDie harten Jungs sind der Polizei offenbar entwischtu201C, meint Angst.
u201EEs gab Auseinandersetzungen unter Hooligans, aber keine Sachbeschädigungenu201C bestätigt Stadtpolizeisprecher Cartesi. Es gelte, zwischen Hooligans, die sich untereinander prügeln und Krawallmachern zu unterscheiden. Der Polizei sei es darum gegangen Ausschreitungen wie beim Heimspiel des FC Zürich gegen Basel vom 31. Oktober zu verhindern. Daher habe sie die im Zug vermuteten u201EKrawallmacher und ihre Mitläuferu201C verhaftet und Rauchbomben sowieso Knallpetarden sichergestellt. [/color]
Der von Assel erwähnte Punkt macht wirklich ein Wenig stutzig. Weswegen kann jetzt plötzlich zwischen Hools und Krawallmachern unterschieden werden, wenn vorher doch ein Zug 'voller Hools' gestoppt werden sollte?

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