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Verfasst: 14.07.2008, 21:33
von Supersonic
Alge hat geschrieben:Da ist schon was dran, aber was soll da durch die Hanflegalisierung schlimmer werden? Harte Drogen werden dadurch ja nicht leichter verfügbar...
Stimmt auch wieder.
Ich habe wie gesagt nur Mühe mit dem Verniedlichen vom Kiffen (Siehe mein erster Beitrag).

Zudem gibt es manche "harte" Droge, die IMO weit weniger negative Konsequenzen nach sich zieht als Cannabis. Aber das ist ein anderes Thema...

Verfasst: 14.07.2008, 21:33
von IP-Lotto
Supersonic hat geschrieben:Die Mehrheit der Leute verträgt 1 Bier und kann nachher noch Auto fahren oder weiss der Geier was.
Beim Kiffen sieht die Sache ganz anders aus.
Na und? Ich fahre noch seltener Auto als ich kiffe und tue die beiden Dinge sicher nicht gleichzeitig. Es geht darum, das Kiffen für Erwachsene zu legalisieren und nicht darum das Autofahren unter Drogeneinfluss zu erlauben.

Verfasst: 14.07.2008, 21:37
von Supersonic
IP-Lotto hat geschrieben:Na und? Ich fahre noch seltener Auto als ich kiffe und tue die beiden Dinge sicher nicht gleichzeitig. Es geht darum das Kiffen für Erwachsene zu legalisieren und nicht darum das Autofahren unter Drogeneinfluss zu erlauben.
Ja, aber der oft gehörte Vergleich ("aber Alk ist noch die viel schlimmere Droge und der ist ja legal") ist für mich einfach billig und gesucht.

Wenn du kiffst nimmst du die Umwelt viel schneller anders wahr als wenn du ein Glas Wein oder Bier trinkst.
Meine Meinung.

(Wenn du beides nicht gleichzeitig machst, ist das zwar vorbildlich, aber mal ehrlich: Wieviele Leute denken so wie du? Es wird genug Leute geben, die bekifft Auto fahren. Alkoholisierte Autofahrer sind zwar genauso gefährlich oder sogar noch gefährlicher, nur löst die Legalisierung meiner Meinung nach das Problem nicht. Und es bleibt ja nicht nur beim Autofahren.)

Verfasst: 14.07.2008, 21:43
von IP-Lotto
Kiffen und bekifft Auto fahren sind 2 verschiedene Vergehen; heute schon.
Danach würde halt nur noch das eine Vergehen bleiben, welches man mMn auch wesentlich härter bestrafen dürfte.

Und die Beibehaltung des Konsumverbots trägt deiner Ansicht nach zur Problemlösung betr. Fahren unter Drogeneinfluss bei? Erklärst du mir bitte, wie das funktioniert?
Geht das nicht in Richtung "Sitzplatze in Stadien zur Gewaltprävention"?

Verfasst: 14.07.2008, 21:48
von Supersonic
IP-Lotto hat geschrieben: Und die Beibehaltung des Konsumverbots trägt deiner Ansicht nach zur Problemlösung betr. Fahren unter Drogeneinfluss bei? Erklärst du mir bitte wie das funktioniert?
Da habe auch ich leider keine Lösung. ;) Ich habe mich wahrscheinlich schlecht ausgedrückt. Was ich meine ist, dass Alk eben nicht die schlimmere Droge ist als Cannabis, was das Autofahren betrifft (Klar, wenn jemand zuhause 10 Bier trinkt wird er eher aggressiv, das ist aber ein anderes Thema).

Ich behaupte aber jetzt einfach mal, dass es bei einem legalen Cannabiskonsum eher Probleme mit bekifften Autofahreren geben wird. Telefonieren während dem Fahren ist auch verboten, trotzdem machts jeder.

Verfasst: 14.07.2008, 21:50
von Alge
Supersonic hat geschrieben:Telefonieren während dem Fahren ist auch verboten, trotzdem machts jeder.
Eben, du sagst es doch selbst :p

Aber es geht ja auch nicht darum überall das Kiffen zu propagieren, es geht darum ob ein Verbot oder eine Legalisierung mehr Probleme schafft. Und da ist für mich die Sachlage ganz klar - kein einziges der unbestreitbar bestehenden Probleme im Zusammenhang mit Kiffen wird durch ein Verbot irgendwie gelöst, durch die Legalisierung eben schon.

Verfasst: 14.07.2008, 21:53
von Supersonic
Alge hat geschrieben:Eben, du sagst es doch selbst :p
Ach, lasst mich doch in Ruhe!

;) :o :p

Verfasst: 14.07.2008, 21:56
von IP-Lotto
Supersonic hat geschrieben:Da habe auch ich leider keine Lösung. ;)
Doch, anscheinend schon. Du behauptest, durch die Beibehaltung des Konsumverbots werde das Problem "Fahren unter Drogeneinfluss" kleiner gehalten, als wenn das Konsumverbot aufgehoben würde.

Ich halte dies für eine sinnlose und verschwenderische Einschränkung. Warum denn 2 (Straf-)taten verfolgen, wenn nur bei einer der beiden Taten schlimme Konsequenzen für Unbeteiligte zu erwarten sind?

Verfasst: 15.07.2008, 12:20
von Riesespächt
Warum wird hier übers Autofahren diskutiert? Hat doch mit der Sache nichts zu tun. Autofahren solle man generell verbieten :)

Um das Thema "harte Drogen" nochmal aufzugreifen; ich denke schon, dass man durch Kontakte, die man durch die Beschaffung von Gras hat, eher an anderes Zeug rankommt. Auf jedenfall eher, als wenn man das Zeug quasi am Kiosk kaufen kann.

Edit: so wie ich das verstehe könnte also überall, wo kein generelles Rauchverbot herrscht oder ein spezielles Verbot gilt, gekifft werden? Psychisch....

Verfasst: 15.07.2008, 16:15
von Bogenlampe
Riesespächt hat geschrieben: Um das Thema "harte Drogen" nochmal aufzugreifen; ich denke schon, dass man durch Kontakte, die man durch die Beschaffung von Gras hat, eher an anderes Zeug rankommt. Auf jedenfall eher, als wenn man das Zeug quasi am Kiosk kaufen kann.
Hinzu kommt noch, dass die Qualität des gekauften Grases gesichert ist und nicht mit irgendeinem Dreck gestreckt wurde o.ä.

Verfasst: 15.07.2008, 16:17
von rotzlöffel
Bogenlampe hat geschrieben:Hinzu kommt noch, dass die Qualität des gekauften Grases gesichert ist und nicht mit irgendeinem Dreck gestreckt wurde o.ä.
Dann kann ich mein Petersilienfeld einstampfen...

Verfasst: 11.10.2008, 15:29
von Patzer
mensch, hab ich mich jetzt aufgeret ab dem club auf sf.....

keine ahnung, die zwei mamis... :mad:

Verfasst: 11.10.2008, 15:38
von Alge
"also 100g Kokain sind öbbe 8000 franke wärt... und do ka denn d polizei in zuekunft nüt mache well das isch sicher eigekonsum... und denn kömme alli usländische drogedealer drum in d schwiiz!"

herrlig! :D

Verfasst: 11.10.2008, 15:41
von Blutengel
snatch hat geschrieben:ich befürworte die initiative so wie sie im ersten beitrag beschrieben wird.

der grund ist eigentlich einfach: unsere polizei soll verbrecher jagen und nicht kleine kifferlis. ich sehe die polizei nur dann, wenn sie einen blitzer aufstellt oder harmlose kifferlis verhaftet. das muss ein ende haben, weil es reine zeitverschwendung ist und unmengen an geld kostet. die polizei soll wieder arbeiten und nicht rumlungern und sinnloses tun, wie es momentan der fall ist!!!
Frag mal eine Familie, deren Mitglied Opfer eines Rasers wurde, ob nicht froh über deren Tätigkeit "Blitzer aufstellen" ist. Wiedereinmal eine pauschalisierende Meinung, wie sie viel von den Fussball Fans haben.

Wenn Du Dich mal mit dem Beruf und den Aufgaben befassen würdest, würdest Du merken, dass eben mehr dazu gehört als die grossen Mafiabosse zu jagen. Zumal dies Aufgabe des Kriminalkommisariats oder der Bundesstaatsanwaltschaft ist .... vielleicht weniger Fernseh kucken und einbisschen Realität wahrnehmen.

Ich nehme mal nicht an, bei Dir im Geschäft kommt ein Fremder vorbei und sagt Dir, wie Du Deine Arbeit zu machen hast und was Du nicht tun sollst. Also solltest Du dies auch nicht tun. Vielleicht würde Dir ja mal ein Gesprächt mit einem betroffenen gut tun.

P.S. Eine Legalisierung kann gar nicht stattfinden. Wir hatten die Diskussion hier schonmal. Die Schweiz ist Mitglied in einem europäischen Vertrag, der den Kampf gegen Drogen regelt. Da ist Canabis auch dabei. Ergo müsste die Schweiz da austreten .... da hätten die Herren in der EU sicher Freude.

Verfasst: 11.10.2008, 15:55
von Soriak
Blutengel hat geschrieben: P.S. Eine Legalisierung kann gar nicht stattfinden. Wir hatten die Diskussion hier schonmal. Die Schweiz ist Mitglied in einem europäischen Vertrag, der den Kampf gegen Drogen regelt. Da ist Canabis auch dabei. Ergo müsste die Schweiz da austreten .... da hätten die Herren in der EU sicher Freude.
Wie aus jedem Abkommen kann man auch aus diesem austreten. Wir sind mit gutem Grund nicht Mitglied der EU, warum sollte man sich dann trotzdem derer Politik unterwerfen? In vielen Dingen macht es natuerlich Sinn, Regulierungen anzugleichen. Aber der Kampf gegen Cannabis ist sinnlose Geldverschwendung und schraenkt die Rechte des Einzelnen ein, ohne dass er mit seinem Handeln andere Leute gefaehrden wuerde. Da muessen wir nicht mitziehen.

Das letzte Wort hat in der Schweiz der Stimmbuerger, nicht der Bundesrat oder das Parlament und schon gar nicht korrupte Politiker in Bruessel. Italien kaempft haerter gegen Prostitution (das Tessin profitiert - siehe Artikel) und da ist unsere Regelung sehr liberal. Wenn die Deutschen auch wieder Moralapostel spielen wollen, muessen wir das dann auch wieder verbieten?

Verfasst: 11.10.2008, 16:09
von Blutengel
Soriak hat geschrieben:Wie aus jedem Abkommen kann man auch aus diesem austreten. Wir sind mit gutem Grund nicht Mitglied der EU, warum sollte man sich dann trotzdem derer Politik unterwerfen? In vielen Dingen macht es natuerlich Sinn, Regulierungen anzugleichen. Aber der Kampf gegen Cannabis ist sinnlose Geldverschwendung und schraenkt die Rechte des Einzelnen ein, ohne dass er mit seinem Handeln andere Leute gefaehrden wuerde. Da muessen wir nicht mitziehen.

Das letzte Wort hat in der Schweiz der Stimmbuerger, nicht der Bundesrat oder das Parlament und schon gar nicht korrupte Politiker in Bruessel. Italien kaempft haerter gegen Prostitution (das Tessin profitiert - siehe Artikel) und da ist unsere Regelung sehr liberal. Wenn die Deutschen auch wieder Moralapostel spielen wollen, muessen wir das dann auch wieder verbieten?
Nur würde die EU diesen Austritt nicht einfach so hinnehmen und wieder mit dem Scheitern des Personenfreizügikeitsabkommen drohen. Genau so, wie sie schon die Osthilfe von der Schweiz erpresst haben.

Verfasst: 11.10.2008, 16:11
von Alge
Ah übrigens: Wos d Hanfläde no gäh het, isch in Basel bluetige Mafiakrieg gseh!

Unglaublich mit was für Liege do gschafft wird...

Verfasst: 11.10.2008, 16:23
von Patzer
Alge hat geschrieben:Ah übrigens: Wos d Hanfläde no gäh het, isch in Basel bluetige Mafiakrieg gseh!

Unglaublich mit was für Liege do gschafft wird...
:D genau, das war eine geile aussage... zu dieser zeit habe ich mich gar nicht mehr auf die strasse getraut... uiuiui... als die hanfläden noch waren, da war mord und totschlag in basel... die pöhsen kiffer.... :confused: :o

Verfasst: 11.10.2008, 16:30
von Alge
Absolut entlarvend die Sendung. Ebenso bezeichnend, das der Herr von einer Vereinigung "Eltern von Drogenabhängigen" am vernünftigsten redet. Und ein toller Schachzug vom ZF einen trägen krächzenden Klischeekiffer Polo Hofer einzuladen, der genau dem Stammtischbild von einem Haschischfixer entspricht...

Verfasst: 11.10.2008, 16:53
von Soriak
Blutengel hat geschrieben:Nur würde die EU diesen Austritt nicht einfach so hinnehmen und wieder mit dem Scheitern des Personenfreizügikeitsabkommen drohen. Genau so, wie sie schon die Osthilfe von der Schweiz erpresst haben.
Wage ich zu bezweifeln, wobei auch das keine effektive Drohung ist: wir koennen die Rahmenbedingungen fuer auslaendische Arbeiter weiter liberalisieren und so die Talente aus dem Ausland anlocken. Dies ist eine nationale Entscheidung, die kein Abkommen voraussetzt. Waere dumm fuer Schweizer, die im Ausland arbeiten wollen, aber wirtschaftlich sehe ich keinen Nachteil fuer uns.

Muesste die EU nebenbei nicht einstimmig erklaeren, aus dem Abkommen austreten zu wollen? Bis jetzt hatten wir scheinbar immer genug Unterstuetzung, um mit unglaublich vorteilhaften Konditionen aus diesen Vertraegen herausgekommen zu sein. Der Wind wird sich nicht so schnell drehen, auch wenn EU Politiker noch mehr Polemik verbreiten. (Irgendwie muss man ja von den eigenen Problemen ablenken)

Ausserdem werden wir bei der Steuerpolitik sowieso mit der EU anstossen, das gibt mehr Aerger als Cannabis. Da ist es doch vollkommen auszuschliessen, dass wir uns die Steuersaetze von der EU vorschreiben lassen. Ist ja nicht unsere Schuld, dass die Deutschen mit einer Einkommenssteuer von 45% und einer MWST von 19% ihre Leute vertreiben. Firmensteuer ist dort ca 30%, bei uns 13%... (noch genialer wars 1995: da hatten sie satte 57% - kann man ja gleich den Laden dicht lassen.)

Cannabiskonsum legalisieren?

Verfasst: 11.10.2008, 17:39
von Lichtgestalt
Jo.

:cool:

Verfasst: 11.10.2008, 17:50
von Kawa
Blutengel hat geschrieben:Eine Legalisierung kann gar nicht stattfinden. Wir hatten die Diskussion hier schonmal. Die Schweiz ist Mitglied in einem europäischen Vertrag, der den Kampf gegen Drogen regelt. Da ist Canabis auch dabei. Ergo müsste die Schweiz da austreten .... da hätten die Herren in der EU sicher Freude.
Ach was, Holland ist ja sogar Gründungsmitglied der EU und verfolgt trotzdem eine sehr liberale Drogenpolitik. Dies ärgert zwar die andern Länder (spez. DE) aber Konsequenzen hatte es noch nie ...

Verfasst: 12.10.2008, 02:02
von Blutengel
Kawa hat geschrieben:Ach was, Holland ist ja sogar Gründungsmitglied der EU und verfolgt trotzdem eine sehr liberale Drogenpolitik. Dies ärgert zwar die
andern Länder (spez. DE) aber Konsequenzen hatte es noch nie ...
Liberal ja , aber deswegen ist dort Canabis noch lange nicht legal ;) Auch in Basel ging man eine Zeit lang liberal damit um - auch hier war es deswegen noch lange nicht legal.

@Soriak

Ich verstehe was Du meinst und sehe es im Prinzip auch so. Nur konnte der Bundesrat mit Hilfe dieser Drohung (keine Freizügikeit bei Ablehnung) die erwähnte Osthilfe bereits durchsetzten.

Verfasst: 12.10.2008, 02:32
von Soriak
Blutengel hat geschrieben: Ich verstehe was Du meinst und sehe es im Prinzip auch so. Nur konnte der Bundesrat mit Hilfe dieser Drohung (keine Freizügikeit bei Ablehnung) die erwähnte Osthilfe bereits durchsetzten.
Die Osthilfe war ein super Deal fuer uns - das haetten wir sogar selbst anbieten koennen. Die Schweiz kann die Milliarde nach eigenem Ermaessen vergeben, am Ende profitieren also bestimmt Schweizer Unternehmen. Das Geld kommt vom EDA, war also sowieso fuer Hilfsprojekte bestimmt, es entstanden keine neuen Ausgaben. Schliesslich stehen wir nun auch noch solidarisch da, konnten der EU entgegenkommen und haben wohl gleich ein paar oestliche Politiker in der Tasche. Dies war ein Teil des Abkommens, ohne unsere Zustimmung haette es also wirklich nicht abgeschlossen werden koennen. Das ist aber anders, als das Abkommen wieder zu kuenden.

Das Abkommen wird von der EU nicht gekuendet, dafuer haben sie keinen Konsens. Wenn wir uns weiterhin im Osten engagieren, werden sie den auch nie mehr haben... dort sollten wir leicht ein paar Verbuendete erkaufen koennen.



Nochmals zum Abkommen: Laut diesem Artikel der NZZ, die sich fuer die Hanfinitiative ausspricht, wuerde man gar nicht gegen das Abkommen verstossen.

http://www.nzz.ch/nachrichten/schweiz/d ... 31991.html
Die Initiative ist gemäss Auffassung des Bundesrats mit eingegangenen internationalen Verpflichtungen vereinbar, sofern hinsichtlich der Regulierung von Produktion und Handel eine Lösung im Sinne der sogenannten Priorisierung bei der Strafverfolgung verfolgt würde.
Was das im Detail bedeutet, weis ich nicht. Wird sich wohl auf den internationalen Handel beschraenken, den man von mir aus ruhig einschraenken kann. Es geht ja hauptsaechlich darum, den Konsum zu legalisieren.

Nebenbei hat sich auch die FDP an ihrer Delegiertenversammlung fuer die Initiative ausgesprochen. Sieht ja nicht schlecht aus. Gibt es zur Initiative schon representative Umfragen?

Verfasst: 12.10.2008, 02:45
von Back in town
Kann man dann das Gras in der Drogerie holen ?

Verfasst: 12.10.2008, 02:52
von Blutengel
Habe den Bericht mal durch:

1. Warum glaubt man in diesem Fall einer Zeitung alles und beim nächsten Bericht über einen Vorfall mit FCB Fans ist dann wieder alles gelogen?

2. Wo ist die Menge betreffend Eigenbedarf definiert.

3. Wer würde die Kontrollen durchführen? Die Polizei müsste die Kontrollen verschärfen und intensivieren. Ansonsten könnte der illegale Handel gar nie kontrolliert werden. Und man hätte einfach neben dem legalen Handel noch einen Illegalen. Wie erkennt ein Polizist auf der Strasse, ob es sich um "legalen" Hanf handelt. Die Meinung der Schwarzhandel würde zurückgehen ist in meinen Augen sehr trügerisch. Sonst könnte man ja auch den Besitz und Handel von Waffen legalisieren, so könnte man den Schwarzmarkt zerstören und man hätte nur noch registrierte Waffen im Umlauf.

4. Finde ich es problematisch, wenn eine Zeitung eine Empfehlung (Stellung) zu einer Abstimmung abgibt. Meiner Ansicht nach müsste eine Zeitung neutral berichten und so die Meinungsbildung fördern.

5. Den Hanfkonsum bewilligen, aber Raucher in die Gassenzimmer verbannen?

6. Die Aussage eines Drogenverantwortlichen in BS (weiss leider den Namen nicht mehr) im Radio etwa in dem Stil. "Die Politik hinkt hinterher. Heute ist nicht der Canabiskonsum das Problem, sondern es wird immer mehr Kokain konsumiert." Es hört sich fast so an als sei er der Meinung, dass man hier einen nächsten Schritt machen will (war mein persönlicher Eindruck).

6. Ich bin NICHT gegen eine Legalisierung. Ich finde Alkohl schlimmer als Hanf. Jedoch gibt es für mich einfach noch zu viele unklare Punkte. Und es gibt keine versch ..... Gesetztesgrundlage, als eine Unklare.

@Soriak

Betreffend der Bundesrat sieht keinen Konflikt mit bestehenden Abkommen:
Die Initiative ist gemäss Auffassung des Bundesrats mit eingegangenen internationalen Verpflichtungen vereinbar, sofern hinsichtlich der Regulierung von Produktion und Handel eine Lösung im Sinne der sogenannten Priorisierung bei der Strafverfolgung verfolgt würde.
Aber von einer Lösung ist da weit und breit noch keine Spur. Und so lange keine Lösung da ist, ist das Ganze nicht mit den Abkommen vereinbar.

soriak hat geschrieben:Es geht ja hauptsaechlich darum, den Konsum zu legalisieren.
Eben nicht:
Das Begehren will einerseits Konsum, Besitz, Anbau und Erwerb von Cannabis entkriminalisieren, andererseits soll der Bund Produktion und Handel regulieren sowie für den Jugendschutz sorgen.

Verfasst: 12.10.2008, 03:45
von Soriak
Blutengel hat geschrieben:Habe den Bericht mal durch:

1. Warum glaubt man in diesem Fall einer Zeitung alles und beim nächsten Bericht über einen Vorfall mit FCB Fans ist dann wieder alles gelogen?
Hier sind die zu Grunde liegenden Tatsachen an sich unbestritten, mindestens aber alles niedergeschrieben. Bei FCB Spielen ist es eben meist Aussage gegen Aussage (Fans/Polizei) ohne Beweismittel.
2. Wo ist die Menge betreffend Eigenbedarf definiert.
Details muessen in einem Gesetz ausgearbeitet werden, der Eintrag in die Verfassung ist "nur" richtungsweisend.
3. Wer würde die Kontrollen durchführen? Die Polizei müsste die Kontrollen verschärfen und intensivieren. Ansonsten könnte der illegale Handel gar nie kontrolliert werden.
Der illegale Handel sollte relativ schnell verschwinden. Da die Dealer ein Risiko tragen (das, erwischt zu werden), muessen sie einen hoeheren Preis verlangen - das sogenannte risk premium. Dazu kommt, dass man beim Dealer keine garantierte Qualitaet hat und der THC Gehalt nicht immer gleich ist. (Uebrigens ein Problem bei allen Drogen. Ueberdosierungen gibt es nicht, weil jemand zu viel spritzt, sondern weil die Droge auch mal konzentrierter sein kann.) In einem richtigen Markt gibt es mehr Transparenz und diese Gefahr faellt weg. Konsumenten haben also neben dem Preis auch wegen ihrer eigenen Sicherheit ein Interesse daran, legal zu kaufen.

Dann bleibt noch der Markt von Minderjaehrigen. Nur mit denen kann aber kein Dealer im Geschaeft bleiben. Wir haben ja auch keinen illegalen Markt fuer Alkohol. In den USA gab es diesen waehrend der Prohibition. Er verschwand, als diese aufgehoben wurde.

edit: die USA setzen ja auch bei den Drogen voll auf Repression - was sie davon haben ist klar: kein Land hat einen groesseren Anteil der Bevoelkerung hinter Gittern. Die finanziellen und sozialen Kosten sind enorm. Gangs werden durch den Drogenhandel finanziert und sind teils besser ausgeruestet als die Polizei. Gewisse Quartiere sind gefaehrlicher als Baghdad und Unschuldige werden taeglich in ihren Wohnungen erschossen, wenn Kugeln durch die Waende schlagen. Das Problem waere heute auf morgen weg, wuerden sie Drogen legalisieren...
Sonst könnte man ja auch den Besitz und Handel von Waffen legalisieren, so könnte man den Schwarzmarkt zerstören und man hätte nur noch registrierte Waffen im Umlauf.
Das Beispiel verstehe ich nicht: der Besitz und Handel von Waffen ist in der Schweiz legal. Haben wir in dem Bereich wirklich einen bedeutenden Schwarzmarkt?
4. Finde ich es problematisch, wenn eine Zeitung eine Empfehlung (Stellung) zu einer Abstimmung abgibt. Meiner Ansicht nach müsste eine Zeitung neutral berichten und so die Meinungsbildung fördern.
Macht die NZZ schon seit jeher. Solange die politische Ausrichtung der Zeitung klar ist (NZZ ist ja liberal) kann man die Artikel kritisch hinterfragen. Andererseits sollte es auch moeglich sein, eine Sachlage objektiv zu beschreiben und, wie hier in einem klar markierten Kaestchen, ein op-ed einzubringen. Mir ist es grundsaetzlich lieber so, als wenn ein Journalist einen Beitrag als objektiv verkaufen will und seine Meinung versteckt im Artikel zum Ausdruck bringt.
5. Den Hanfkonsum bewilligen, aber Raucher in die Gassenzimmer verbannen?
Hanfkonsum wird im Restaurant auch nicht erlaubt sein, mindestens nicht in BS. (gleich geregelt wie das Rauchen)
6. Die Aussage eines Drogenverantwortlichen in BS (weiss leider den Namen nicht mehr) im Radio etwa in dem Stil. "Die Politik hinkt hinterher. Heute ist nicht der Canabiskonsum das Problem, sondern es wird immer mehr Kokain konsumiert." Es hört sich fast so an als sei er der Meinung, dass man hier einen nächsten Schritt machen will (war mein persönlicher Eindruck).
Ein Schritt nach dem Anderen. :) Wobei man sich wirklich auch ueber Kokain und andere Drogen Gedanken machen muss. Laut diesem Artikel werden in St. Moritz waehrend der Hauptsaison pro Tag 1,400 Linien (140gr) Kokain konsumiert. Jede Wette, man kann die verhafteten Konsumenten pro Jahr an einer Hand abzaehlen - es gibt keine Razzia im Palace Hotel. (In London sind es taeglich ueber 150,000 Linien)

Dann haben wir eine Situation, wo der wohlhabende Drogenkonsument nicht verfolgt wird, weil man ihn aus wirtschaftlichen Gruenden nicht verscheuchen will. Andererseits geht man gnadenlos gegen die armen Droegeler vor. Das verstoesst gegen jeden Sinn von Gerechtigkeit, sollten doch alle Menschen gleich behandelt werden. Aber das ist heute halt noch nicht realistisch, eventuell ist vielen diese Ungleichbehandlung gar nicht bewusst. (oder man akzeptiert den reichen Droegeler einfach mehr, weil er nicht heruntergekommen aussieht...)
6. Ich bin NICHT gegen eine Legalisierung. Ich finde Alkohl schlimmer als Hanf. Jedoch gibt es für mich einfach noch zu viele unklare Punkte. Und es gibt keine versch ..... Gesetztesgrundlage, als eine Unklare.
Die Unklarheiten muessen vom Parlament ausgearbeitet werden. Wir stimmen ja ueber eine Verfassungsaenderung ab - nicht ueber ein Gesetz.

Konsum, Erwerb und Besitz ist ja faktisch das gleiche: wer nicht legal erwerben kann, kann nicht legal besitzen und daher auch nicht legal konsumieren. Der Anbau und Handel kann laut dem Initiativtext dann auch vom Bund reguliert werden, womit man internationale Verpflichtungen einhalten kann. (muss ja nur so sein, dass die legale Abgabe moeglich ist. Nicht, dass man dann die Haendler einbuchtet und so den legalen Erwerb wieder verunmoeglicht.)

Verfasst: 12.10.2008, 15:48
von SubComandante
Wenn jemand das Zeugs rauchen will, soll er's doch rauchen. Und beim Verkauf einfach drakonische Strafen bei Verkauf an unter-16-jährige geben (ist zwar kontraproduktiv und macht das ganze noch mehr Sexy) und gleichzeitig eine Steuer auf das Produkt legen. Somit hat auch der Staat auch etwas davon.

Einem Erwachsenen sollte es auch zugetraut werden, dass er weiss, wie man mit einer eher schwächeren Droge umzugehen weiss. Ja klar, die Praxis mit Alkohol zeigt das Gegenteil - aber ob es verboten ist oder nicht, der willige konsumiert trotzdem. Nur bei einer legalisierung hätte der Staat die Kontrolle darüber und würde erst noch daran verdienen.

Contra Bevormundung durch Verbote.

PS: Ich weiss, alles alte Argumente. Aber das zeigt doch, dass schon alles über diese Thematik schonmal gesagt wurde und wir endlich die nötigen Konsequenzen ziehen und das Verbot aufheben müssen

Verfasst: 12.10.2008, 17:04
von hanfueli
Die wievielte Initiative ist es eigentlich schon?

Verfasst: 12.10.2008, 21:51
von Lichtgestalt
:cool: