Nach Leipziger Krawallen
Zehn Verdächtige müssen vor Gericht
Die Staatsanwaltschaft hat nach den schweren Fußballkrawallen im Februar in Leipzig vier weitere Anklagen erhoben. Vier Männern im Alter von 18 bis 32 Jahren aus Leipzig und Umgebung wird schwerer Landfriedensbruch vorgeworfen, sagte ein Behördensprecher am Mittwoch. Damit müssen inzwischen insgesamt zehn Männer mit einem Prozess vor dem Leipziger Amtsgericht rechnen. Nach Angaben des Gerichts wurden noch keine Termine für eine Verhandlung festgelegt. Die Staatsanwaltschaft hofft, auch die übrigen Fälle in Kürze abschließen zu können. Sie hatte insgesamt 28 Ermittlungsverfahren eingeleitet.
Die Staatsanwaltschaft wirft allen bislang Angeklagten im Alter von 18 bis 35 Jahren schweren Landfriedensbruch vor. In einigen Fällen geht es zudem um gefährliche Körperverletzung. Die meisten Männer müssen sich vor dem Strafrichter verantworten. In drei Fällen geht es um Heranwachsende, so dass die Prozesse von einem Jugendrichter geleitet werden. In einem weiteren Verfahren muss sich ein Fußballfan wegen Vortäuschens einer Straftat verantworten. Er hatte damit geprahlt, an den Krawallen beteiligt gewesen zu sein.
Die Angeklagten werden alle von der Polizei in der Datei u201EGewalttäter Sportu201C registriert. Einer der Männer war dort bereits erfasst. Die Tatverdächtigen wurden unter anderem mit Hilfe von drei Fahndungsaktionen, bei denen die Polizei Fotos von 22 Personen zeigte, identifiziert. Bei den Krawallen nach dem Landespokalspiel des 1. FC Lokomotive Leipzig gegen den FC Erzgebirge Aue II am 10. Fe-bruar waren 39 Polizisten verletzt worden. 300 Polizisten standen rund 800 Randalierer gegenüber, von denen sich etwa 300 aktiv an der Straßenschlacht beteiligten.
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