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Verfasst: 12.01.2007, 13:56
von Scott
Basel_one love hat geschrieben:s`isch doch eifach so: momentan überwiege die negative pünkt ganz klar und was seit uns das? es NEI!! optimismus....REALISMUS.....

und das isch garantiert nit realistisch
sorry fir s froge, aber wählsch du svp? nid bös gmeint, nimmt mi numme wunder?

Verfasst: 12.01.2007, 13:56
von Barty
Scott hat geschrieben:tolli istellig. dank so lüt wie dir darf y mi die ganzi zit rechtfertige und muess mi als geldgierige sack abstemple loh. kei wunder händs au ldp/fdp und co schwer, will sie so lüt im fahrtwasser händ.
schad junge maa, schad.
wär seit, dassi jung bi?
und nid imer alles so wörtlich neh! alte knoche!!!

Verfasst: 12.01.2007, 13:56
von quasimodo
Bin grundsätzlich für eine Einheitskasse, da mir die Arroganz der Kassen und ihres Verbandes santésuisse grausam auf den Keks geht. Zudem könnten damit administrative Kosten gespart werden und die alljährlichen millionenteuren Werbeaktionen der Kassen wären überflüssig. Unter dem Strich würde ein gewisses Sparpotenzial bestehen. Das Konkurrenz-Argument leuchtet mir nicht ein, da in der Grundversicherung (und nur um diese geht es) alle die genau gleichen Leistungen anbieten. Billiger sind diejenigen Kassen, die "bessere Risiken" (also jüngere und gesündere Leute) haben. Aber die Jagd der Kassen nach "guten Risiken" verursacht nur wieder Kosten für das Gesamtsystem.

Leider verbindet die Initiative die Forderung nach einer Einheitskasse mit einkommensabhängigen Prämien. Oder zumindest ist die Finanzierung unklar, was auch nicht für die Initiative spricht. Deshalb werde ich wohl Nein stimmen müssen ...

Verfasst: 12.01.2007, 13:56
von Kwai Chang
Fenta hat geschrieben:Mir gehen die KK mit ihren so tollen Zusatzprodukten sowas auf den Keks.
Mainsch do drmit d'Privat- und Halbprivat-Vrsicherig?

Verfasst: 12.01.2007, 13:57
von Kawa
Lemieux hat geschrieben:Auf diesem Umweg würde der ohnehin schon geringen Steuerbelastung eine weitere Steuer hinzugefügt ...
Du hast da ein ziemlich wichtiges "nicht" zwischen schon & geringen vergessen :)

Verfasst: 12.01.2007, 13:57
von Fenta
Nur So... hat geschrieben:Absolut Pro! Umverteilungssteuern sind die Zukunft... wer mehr hat soll auch mehr zahlen...
Bei Einkommen von 20 Mio und mehr pro Jahr sollte eine Jahresprämie von einer Million locker drinliegen (gibt dann halt nur jedes zweite Jahr einen neuen Masserati für die Geliebte); gibt es denn ein höheres Gut als Gesundheit?

Verfasst: 12.01.2007, 13:58
von Scott
Barty hat geschrieben:wär seit, dassi jung bi?
und nid imer alles so wörtlich neh! alte knoche!!!
no mach doch emol smileys hindedra, kenn di zwenig dass y weiss wenns ärnscht meinsch und wenn nid...deckel nonemool ;)

seit niemerts dass du jung bisch, hätt dr au junge maa gseit wenn 60 bisch.

Verfasst: 12.01.2007, 14:00
von Vincent Vega
Ich bin zwar erst angehender Ökonom, aber ich sehr durchaus auch Gründe dafür:

- Der heutige Markt ist eben kein wirklicher! Da wimmelt es nur so von Makrtversagen (Stichwort: asymetrische Information , Principal - Agent Problematik).

- Da die KK die Versicherten (zumindest in der Grundversicherung) gar nicht nach deren eigentlichen Risiken versichern dürfen, ist der "Markt" erst recht keiner!

- Die, wegen der obengenannten Gründe, teilweise groteske Jagd nach guten Risiken, verschlingt unmengen an Geld (Werbung usw.), welche wir mit höheren Prämien bezahlen.

Schwachpunkt der Initiative ist mE, dass es mehr ein loses Konzept, als eine konkrete neue Institution ist (z.B. kein Schlüssel für die neue Prämienberechnung)
Deswegen habe ich den Thread eigentlich gestartet um zu erfahren wie die Umetzung genau erfolgen soll, aber anscheinend weiss das ja niemand...

Verfasst: 12.01.2007, 14:01
von Fenta
Kwai Chang hat geschrieben:Mainsch do drmit d'Privat- und Halbprivat-Vrsicherig?
Nicht nur, denn nebst der obligatorischen Grundversicherung bietet so jede KK irgend einen Special (Deckung von Bioresonanz, Bachblütentherapie, Magnetismus, Bonus für rechtzeitige Terminmeldung und noch weitere Scheisse) für die "Normalos" an.

Verfasst: 12.01.2007, 14:03
von Barty
[quote="Scott"]no mach doch emol smileys hindedra, kenn di zwenig dass y weiss wenns ärnscht meinsch und wenn nid...deckel nonemool ]

schuldigung! aber i meins sozage nie ärnscht... das fühert denn zwar des öfteren zu problem... vor allem mit fraue :D
denn darfsch mi knapp no junge ma nenne :rolleyes:

Verfasst: 12.01.2007, 14:03
von Nur So...
[quote="Fenta"]Bei Einkommen von 20 Mio und mehr pro Jahr sollte eine Jahresprämie von einer Million locker drinliegen (gibt dann halt nur jedes zweite Jahr einen neuen Masserati für die Geliebte)]

Meine Rede...

Verfasst: 12.01.2007, 14:04
von Kwai Chang
Fenta hat geschrieben:Nicht nur, denn nebst der obligatorischen Grundversicherung bietet so jede KK irgend einen Special (Deckung von Bioresonanz, Bachblütentherapie, Magnetismus, Bonus für rechtzeitige Terminmeldung und noch weitere Scheisse) für die "Normalos" an.
Und du mainsch, jede soll das diräggt us em aigene Sagg zaale, wenn er oder sie sone pseudomediziinischi Behandligsform in Aspruch nimmt?
Wie isch das aigentlig mit Psychoanalyse?

Verfasst: 12.01.2007, 14:04
von Basel_one love
Scott hat geschrieben:sorry fir s froge, aber wählsch du svp? nid bös gmeint, nimmt mi numme wunder?
nei garantiert nit. die würdi glaub nitmol wähle wenns die einzig partei uf dr wält wär... :D

Verfasst: 12.01.2007, 14:12
von Modern Times
Ich werde ganz klar Nein stimmen.
Die Administrationskosten werden bei einer Einheitskasse eher grösser werden (schaut Euch mal z.B. Swisscom an, als sie noch Alleinanbieter waren...). Konkurrenz verbilligt das Angebot. Wenn die Grundversicherung so ein riesen Geschäft mit immensen Margen wäre, gäbe es schon lange x Billig-Anbieter.
Das Problem liegt m.E. mehr im Gesundheitssystem selber als bei den KK, die berechnen die Prämien nach klar nachvollziehbaren Schlüsseln.

Verfasst: 12.01.2007, 14:12
von Fenta
Kwai Chang hat geschrieben:Und du mainsch, jede soll das diräggt us em aigene Sagg zaale, wenn er oder sie sone pseudomediziinischi Behandligsform in Aspruch nimmt?
Wie isch das aigentlig mit Psychoanalyse?
Auf jeden Fall, solche Produkte sollten gar nicht erst angeboten werden.

Wenn jemand Lust hat seine postanale Neurose in jahrelangen Sitzungen abzuklären soll er dafür zahlen...

Verfasst: 12.01.2007, 14:13
von Alieno
Fenta hat geschrieben:Was wir aber wissen (aus Erfahrung), mit dem jetzigen System zahlen wir auch Jahr für Jahr mehr...
Richtig. Nur wird das nicht durch eine Einheitskrankenkasse gelöst.
Das Gesundheitssystem wird auch damit immer teuer werden (Es sind nunmal die älteren Leute welche am meisten kosten.... und von denen gibt es je länger je mehr).
Damit die Prämien nicht weiter steigen müsste meiner Meinung nach noch mehr Markt eingeführt werden. Die Grundversicherung müsste flexibilisiert werden, damit die Kassen wirklich eine Chance haben günstigere Lösungen anzubieten.

@Quasimodo: Wo sieht du das Sparpotential? Administrative Kosten? Wo? Laut Initiativkommite sollen ja keine Leute entlassen werden. Und eine KK mit weit über 2 Mrd Versicherten verusacht sicher keine kleinen Kosten in der Administratien. Und das der Staat im Sparen von administrativen Kosten nicht gerade Weltmeister ist kommt noch dazu.
Die Werbekosten kann man sparen ja. Nun dafür wird es unmengen kosten, die Kasse einzuführen, Systeme aus 87 verschiedenen Kassen in ein einziges zu kombinieren etc.
So enorm dürfte die Ersparnis nicht sein.

Verfasst: 12.01.2007, 14:14
von quasimodo
Vincent Vega hat geschrieben:Deswegen habe ich den Thread eigentlich gestartet um zu erfahren wie die Umetzung genau erfolgen soll, aber anscheinend weiss das ja niemand...
Wie sollen wir das wissen, das wissen ja nicht einmal die Initianten ... :confused:

Schade eigentlich ... :(

Verfasst: 12.01.2007, 14:18
von Kwai Chang
Fenta hat geschrieben: Wenn jemand Lust hat seine postanale Neurose in jahrelangen Sitzungen abzuklären soll er dafür zahlen...
Du bisch rächt brutal!
Denn kenne jo nur no sich langwiilendi Wyyber vo riiche Männer dr Wäg zur Sälbscherkennig finde?
Wän mir das wiirglig - die hän doch eh scho e Schoggiläbe?
Myesst me denn nit au no gwyssi Sache vo dr Schuelmedizin striiche? Zum Bispiil Härzoperatione/Schrittmacher fyr alti Segg?

Verfasst: 12.01.2007, 14:23
von Alieno
Übrigens sölle, lut Initiativtext, d Prämie nit nur Ikommensabhängig, sondern au je noch Kanton unterschidlich si (sin sie hüt au scho i weiss, aber nitmol mit dem Unsinn hört die dummi Initiative uf)

Verfasst: 12.01.2007, 14:25
von Kawa
Pro : weniger Werbungskosten

Contra : ein "Staats"monopolist mehr mit der von dort bekannten Ineffizienz / teuren Infrastruktur
Kein Markt = keine Konkurrenz = kein Interesse an Einsparungen
Saudumme und noch völlig unklare Verknüpfung der Prämien mit Einkommen

Verfasst: 12.01.2007, 14:27
von Kwai Chang
Kawa hat geschrieben:Pro : weniger Werbungskosten

Contra : ein "Staats"monopolist mehr mit der von dort bekannten Ineffizienz / teuren Infrastruktur
Kein Markt = keine Konkurrenz = kein Interesse an Einsparungen
Saudumme und noch völlig unklare Verknüpfung der Prämien mit Einkommen
Wenn gizz aigentlig d'Migros Krankenkasse?

Verfasst: 12.01.2007, 14:28
von Modern Times
Kawa hat geschrieben:Pro : weniger Werbungskosten

...
Ich sehe nicht einmal in dem ein Pro. Weniger Werbekosten bedeutet weniger Aufträge für die schweizer Werbe-, Druck- etc-Industrie. Diese Kosteneinsparungen müssen dann sonstwie wieder kompensiert werden.

Verfasst: 12.01.2007, 14:30
von Vincent Vega
Kawa hat geschrieben:...
Kein Markt = keine Konkurrenz = kein Interesse an Einsparungen
...
Diesen Markt gibt es doch schon heute nicht... Ist mE mehr eine Lotterie wer die besseren Risiken erwischt.

Verfasst: 12.01.2007, 14:30
von Kawa
Modern Times hat geschrieben:Ich sehe nicht einmal in dem ein Pro. Weniger Werbekosten bedeutet weniger Aufträge für die schweizer Werbe-, Druck- etc-Industrie. Diese Kosteneinsparungen müssen dann sonstwie wieder kompensiert werden.
Stimmt, aber war das einzige Pro das ich mit sehr viel Mühe finden konnte :)

Verfasst: 12.01.2007, 14:31
von Kawa
Vincent Vega hat geschrieben:Diesen Markt gibt es doch schon heute nicht... Ist mE mehr eine Lotterie wer die besseren Risiken erwischt.
Heute gibts doch noch ein wenig Markt, bei einem Ja nicht mal mehr das ....

Verfasst: 12.01.2007, 14:33
von Fenta
Kawa hat geschrieben:Pro : weniger Werbungskosten

Contra : ein "Staats"monopolist mehr mit der von dort bekannten Ineffizienz / teuren Infrastruktur
Kein Markt = keine Konkurrenz = kein Interesse an Einsparungen
Saudumme und noch völlig unklare Verknüpfung der Prämien mit Einkommen
Ja, ja, der Markt wird es richten...

Ich habe mich langsam damit abgefunden, dass überall und bei fast jeder Sache vom Markt gesprochen wird, nur beim Thema "Gesundheit" finde ich dies für ein Land wie die Schweiz einfach nur unpassend und beschämend.

Verfasst: 12.01.2007, 14:35
von Brandstifter
Alieno hat geschrieben:Ebenfalls Ökonom. Ganz klares Nein.

Der Grund ist für mich, dass ich gerne selbst bestimme, für wieviel ich mich versichern lasse. Habe keine Lust höhere Prämien zu bezahlen nur weil ich mehr verdiene.
Also zeigt es sich wieder einmal mehr, dass Oekonomen unsozial und geldgierig sind. :mad:

Verfasst: 12.01.2007, 14:41
von Alieno
Brandstifter hat geschrieben:Also zeigt es sich wieder einmal mehr, dass Oekonomen unsozial und geldgierig sind. :mad:
Teilweise hast du wahrscheinlich recht. Aber darum geht es in dieser Initiative nicht. Es geht um die teuren KK-Preise. Diese kommen aber nicht von den Versicherungen sondern vom System selbst. Da müsste man ansetzen, nicht eine Monsterkasse mit Milliarden Versicherten einführen, bevor man überhaupt weiss wie diese die Prämien ausgestalten wird.

Nun frage ich mich aber wieso es sozial sein soll, wenn ich mehr für meine Krankenkasse bezahlen muss als mein Nachbar, weil ich 40-50h in der Woche arbeite, Sport treibe, nicht rauche und nicht trinke, er aber nur 10h arbeitet und den Rest der Zeit mit fettem Fressen vor der Glotze hockt?

Ich möchte einfach selbst entscheiden, wiehoch meine Franchise ist, und wieviel Risiko ich da eingehe, und nicht vom Staat vorgeschriben bekommen.

Verfasst: 12.01.2007, 14:44
von leser
Darf ich daran erinnern, dass das Schweizer Stimmvolk 2003 mit 71% Nein - Stimmen die in der damaligen Initiative geforderte Einheitskrankenkasse abgelehnt hat (es war der 18. Mai 2003, die Initiative wurde hübsch "Gesundheitsinitiative" genannt). Diese Zwängerei der SP geht mir auf den Sack!

Verfasst: 12.01.2007, 14:46
von Echo
Alieno hat geschrieben:Übrigens sölle, lut Initiativtext, d Prämie nit nur Ikommensabhängig, sondern au je noch Kanton unterschidlich si (sin sie hüt au scho i weiss, aber nitmol mit dem Unsinn hört die dummi Initiative uf)
In BS mag man die kantonal unterschiedlichen Prämien einen "Unsinn" finden, in Appenzell Innerrhoden wahrscheinlich nicht.

Die Initiative hat schon so wenig Chancen auf Annahme. Mit einer Harmonisierung der kantonalen Unterschiede hätte sie überhaupt keine. Welcher Bauer will schon die Zivilisations-Bobochen der Basler, Genfer und Stadt-Zürcher bezahlen?

Zur Einheitskasse: Es wäre ja durchaus möglich, dass eine Einheitskasse geringere Administrativkosten generieren würde als der heutige Pseudomarkt. Das wäre ein Vorteil gegenüber dem heutigen System. Leider wird es aber eine Richtungsabstimmung werden zwischen (Pseudo)Markt und Staatsmedizin.