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Verfasst: 26.12.2006, 15:38
von Platini
ocelot hat geschrieben:chum halt dr rand und gang zrugg in dis loch. :rolleyes: :rolleyes:
Hesch irgendöpper ghört riefe "Geissefigger melde dich" ?

@UWB und Loucie

Auge zue und duure isch halt aagnäämer als sich mit de Problem usenander z setze. Aber wieso solls Fuessvolgg au andersch mache als 98% vo de Politigger ?

Verfasst: 26.12.2006, 15:40
von Joggeligool
pasiert eh nüt :rolleyes:

Verfasst: 26.12.2006, 16:09
von Platini
So...jetz mol bitzli ussfiehrlicher. Zuegää, d Wortwaal vo wäge Kameltriiber isch vilicht nid grad politisch korräggt, do inne isch das vom Niveau här allerdings bi witem nonig die unterschti Schublaade, diend also nid chrischtliger als der Papscht.

Jetz, for a better understanding vo minere Abneigig gege die Lüt (woolverschtande, es sin immer die radikale Moslem gmeint...):

Was Tatsach isch. Die gröscht Bedrohig in der jetzige Zit goot, das ka me bim gröschte Goodwill nid abrede, vom fundamentalistische Islam uss (und nümm vom Kommunismus, imfall...). Unseri Wärt, wo mir au dangg der Trennig vo Schtaat und Kirche im Weschte do hänn wärde vo einzelne Exponänte (!) vo dere Religion nid nur in Froog gschtellt sondern ganz gezielt probiert z schtürze. Sobald in UNSERER Gegend öppis bassiert wo in IIRNE Gebiet nid IIRNE Regle entschpricht, kasch aber sicher sii dass jedes Muggeseggeli zumene riise Elefant gmacht wird. Bevor de uff 3 kasch zelle brenne scho die erschte Botschafte (friehner notabene no e Kriegsgrund !). Und was mache unseri Politigger ? Si entschuldige sich no für e Verhalte, wo s normalerwiis gar nüt z entschuldige gäbt ! Beschts und beliebtischts Bischpil: Die Mohammed Cartoons. Si mache sich daagdäägligg luschtig über unseri Religion, über unseri Art z läbe. Aber wehe du goosch iirer Meinig nooch eimol nur e bitzli z Witt, kasch der jo vorschtelle.

Und au bi uns gän si kei Rueh. Kinder mien nümm in Schuelunterricht, well der Schtoff IIRNE (bzw. dene vo de Eltere) Vorschtellige z wider isch. Und wider niggt die ganzi weschtligi Wält und seit me dörf se jetz jo nid z fescht provoziere, si könnte sunscht jo Aaschleeg veriebe ! IN WAS FÜRERE SCHWULE WÄLT LÄBE MER DENN EIGENTLIGG ? Religionsfreiheit isch jo guet und rächt, seit jo au niemer öppis, aber muess me denn die ganzi Zit immer der Fünfer und s Weggli ha ? Si kriege Rüüm zum bätte aber si mien umsverworge none Türmli derzue ha (obwool nid Mol eine dörf abegyxe).

So... jetz hani Mol mi Schtandpunggt offe glegt. Mi Abneigig gege die Lüt riehrt also zumene grosse Teil uss der Politik vo unserne Länder. Das verdammte Appeasement git dene Lüt so diggi Eier, dass si völlig s Mass verloore hän. Mit däm verhalte bringsch vo Aafang aa d Integration zum schitere und machsch au tendenziell moderati Moslem aafällig für dä Siech vo de radikale. Was si bi sich unde mache isch mer scheissegal, aber si solle uns do in rueh loo!

Verfasst: 27.12.2006, 12:31
von Keano
Ich finde den Weg, den viele westeuropäische Länder einschlagen für gefährlich. Zu politisch korrekt will man sein. Dafür verzichtet man sogar auf Jahrhundert alte Traditionen, Bräuche etc. Langsam aber sicher fehlt vor allem den Politikern eine Brise Patriotismus, Nationalismus und Mut. Nur weil unsere Bräuche nicht kompatibel mit allen anderen Religionen sind, müssen sie sicher nicht gleich abgeschafft werden. Man scheisst sich fast vor Angst in die Hosen, dass man ja nicht in der Weltöffentlichkeit als politisch unkorrektes Land dasteht. Ich habe viele muslimische Bekannten. Diese fühlen sich pudelwohl in der Schweiz. Jedoch versichern sie mir, dass a) sie sich nicht unterdrückt oder belästigt fühlen durch die Weihnachtsfeier oder anderen christlichen Feiertagen. B) Sie sie sogar auch mitfeiern. Und c), sie es lächerlich finden, was für einen Weg die Schweiz einschlägt; nicht einmal sie könnten das verstehen.

Das letzte Mal als ich ein Geschichtsbuch aufgeschlagen habe, war die Schweiz schon seit x Jahren ein christliches Land.

Für die Politiker: Auch ein christliches Land kann freundlich andere Religionen empfangen und ein Zuhause bieten.

Entschuldigungen wie "das Christentum hat y vor z Jahren abgeschlachtet" zählen also wieder? Darf ich deswegen auch z.B. nach Deutschland oder England gehen, die Städte verbomben? Weil beide Länder Abermillionen von Menschen auf dem Gewissen haben. Würden meine Taten dadurch legitimiert werden?

Der muslimische Jihad-Feldzug ist sicher nicht ein Racheakt wegen früheren Taten der westlichen Welt. Es geht wieder einmal nur um Macht und Geld. Leichtgläubige werden im Namen der Religion rekrutiert und benutzt; die Hintermänner und Drahtzieher verdienen sich dadurch einen goldenen Arsch.

Das ist kein Freiheitskrieg oder Rachefeldzug, sondern ein moderner Krieg.

Verfasst: 03.01.2007, 00:18
von tilly
Rankhof hat geschrieben:vor ein paar hundert Jahren schickten die Türken ihre besten Männer mit Dolchen und Säbeln und kamen bis Wien...

Heute schicken sie ihre Gebärmaschinen - offenbar mit mehr Erfolg


...
:eek: :eek: :eek:
erzähl, rankhoof!

Verfasst: 03.01.2007, 01:17
von BadBlueBoy
Rankhof hat geschrieben:und übrigens: Vielen Leuten ist das schon mittelfristig bewusst, aber das Problem ist, dass man die weltweite Migration nicht einfach so stoppen kann...
Das "Problem" ist der zu grosszügig gehandhabte Familiennachzug. Tausende Kosovaren/Albaner haben noch mal x-Tausend Kinder vor ihrem 16. Lebensjahr in die Schweiz importieren lassen. Das Resultat sieht jeder auf der Strasse.

Das kommt nun davon, wenn man andere die Drecksarbeit machen lässt. :p
Bald machen die Einheimischen die Drecksarbeit derer.

Verfasst: 03.01.2007, 17:42
von Rankhof
tilly hat geschrieben: :eek: :eek: :eek:
erzähl, rankhoof!
muss ich dieses ausländerfeindliche Totschlägerargument wirklich genauer ausführen? :)


Allerdings, bei aller Ausländerfreundlichkeit, das Argument hat leider einen wahren Kern...

Verfasst: 03.01.2007, 23:52
von tilly
Rankhof hat geschrieben:muss ich dieses ausländerfeindliche Totschlägerargument wirklich genauer ausführen? :)


Allerdings, bei aller Ausländerfreundlichkeit, das Argument hat leider einen wahren Kern...
spuck's aus, rankhof!
wir sind ganz ohr...

Verfasst: 04.01.2007, 00:32
von das Orakel
nogomet hat geschrieben:ich versuche mal snowy's post zu entschlüsseln: tausende jahre von christlicher übermacht und unterdrückung gegenüber anderen religionen erzeugen gewisse gegeneffekte. die usa sind nun mal, alle anderen behauptungen hin oder her, zurzeit die spitze der unterdrückung anderer religionen, deshalb das danke an die usa.
TausendE Jahre christliche Übermacht und Unterdrückung. Schon mal geguckt, von wo nach wo sich das Zentrum des Christentums während der vergangenen 1400 Jahre verschoben hat und wer gleichzeitig seinen Einflussbereich in ehemals christlich geprägten Regionen massiv durch Kriege und Gewalt ausgebaut und in diesen Regionen alles Andersartige entweder zwangsbekehrt, marginalisiert oder ausgemerzt hat (vielen Dank im voraus an alle, die mir wegen eines solchen Satzes dann wieder den Rassisten an den Kopf werfen! Und ja, ich weiss auch, was in Amerika abgelaufen ist.)? Das Ganze dann noch als Rechtfertigung ("Gegeneffekte") für einen mutmasslich islamistischen Terroranschlag heranzuziehen, schrammt meines Erachtens schon fast das Perverse.

Wenn man den USA wegen des Irakkrieges das Verhalten irgendwelcher Terroristen in Grossbritannien anlasten will, wem lastet man dann einen Anschlag an, der auch Frankreich betrifft, welches sich vehement gegen den Krieg gestellt hat? Snowys Denken geht viel weniger weit, als Du ihm unterstellst. Für ihn sind Amerikaner und Israeli grundsätzlich alle Arschlöcher und letztlich für alles, was irgendjemand anders verbricht, verantwortlich. Sein Hauptargument: die Amis/Israeli, die ich bislang kennengelernt habe, waren arrogant, dumm, rassistisch etc.. Inzwischen frage ich mich, ob es nicht vielleicht an den Kreisen liegt, in welchen er verkehrt...

Die USA sind nicht die Unterdrücker anderer Religionen sondern die Unterdrücker ihrer militärstrategischen und wirtschaftspolitischen Gegner/Feinde (die sie zugegebenermassen nicht selten etwas seltsam definieren). Oder habe ich bloss nicht mitbekommen, dass im Irak eine nicht islamisch geprägte Verfassung durchgesetzt werden sollte? Oder in Afghanistan? Dass der amerikanische Staat über die Armee in beiden erwähnten Ländern versucht, das Christentum auf Kosten des Islam massiv zu fördern? Wo ist die religiöse Unterdrückung? Ein idiotischer Satz eines dümmlich wirkenden Präsidenten macht noch lange keine religiöse Unterdrückung aus.

Verfasst: 04.01.2007, 00:40
von das Orakel
Platini hat geschrieben:Falsch... der Kawa liidet an Paranoia. Du bisch eifach ein vo dene Appeasement-Schwuppis !
Lass den Kawa aus dem Spiel. Der ist schon ok.

Verfasst: 04.01.2007, 00:45
von das Orakel
Rankhof hat geschrieben:vor ein paar hundert Jahren schickten die Türken ihre besten Männer mit Dolchen und Säbeln und kamen bis Wien...

Heute schicken sie ihre Gebärmaschinen - offenbar mit mehr Erfolg
Die Türken werden erst vom Atlantik gestoppt werden. Die Araber vom Mittelmeer. :D

Verfasst: 04.01.2007, 16:42
von Tolkien
Der Führer der Angstmacher meldet sich auf gewohnt antiislamische, rassistische und polemische Weise zu Wort. Broder (der in Nahost- und Islamfragen nicht objektiver als Hamas-Politiker ist) meldet sich wieder mal. Das diesem kranken Geist noch immer eine Plattform geboten wird - wahrscheinlich klatschen sich manche jetzt in die Hände und kaufen sich schon mal Waffen aus Angst vor den allen einnehmen Kameltreibern... Nicht auszudenken was los wäre, würde ähnlich negativ oder ängstlich über andere Länder, Religionen oder ihren Einfluss bzw. ihre Macht geschrieben.

Quelle: Spiegel Online

EURO-ISLAM 2067
Wehe, wer den Muezzin stört

DER SPIEGEL wird heute 60. SPIEGEL ONLINE blickt 60 Jahre in die Zukunft. Henryk M. Broder springt in das Jahr 2067: Der Bundespräsident heißt Mahmoud Watan-Sadr, Pornokinos und Strip-Bars sind verboten - und um Moscheen gibt es eine Schweinefleisch-Bannmeile.

"Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist", heißt es in einem Lied aus der "Fledermaus" von Johann Strauss. Ein kluger Satz, dem man auch Tiefe und praktische Vernunft attestieren muss. Allerdings: um zu ermessen, wo wir heute stehen, müssen wir uns gelegentlich auch erinnern, wo wir einmal gestanden haben. Nicht aus nostalgischer Wehmut, sondern um bessere Voraussagen für die Zukunft machen zu können. Denn es gilt nicht nur der Satz von Johann Strauss, sondern auch der des jüdischen Gelehrten Baal Schem Tow (Herr des guten Namens) aus Okop in der Ukraine: "Die Erinnerung ist das Geheimnis der Erlösung."

Egal, ob man es nun mit Johann Strauss oder Baal Schem Tow hält, ob das Vergessen der Schlüssel zum Glück ist oder die Erinnerung der Weg zur Erlösung - das Heute ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg aus dem Gestern in das Morgen, ein kurzer Augenblick, nicht mehr und nicht weniger.

Deswegen hat Bundespräsident Mahmoud Watan-Sadr zu Recht in seiner Neujahrsansprache an die historische Zäsur vor genau 60 Jahren erinnert, die damals gar nicht als solche wahrgenommen wurde. Im Gegenteil, man war in Berlin sehr stolz auf die Aufführung einer Mozart-Oper, die damit endete, dass die abgeschlagenen Köpfe von Jesus, Buddha und Mohammed vorgezeigt wurden. Man sah dies als einen Sieg der säkularen Kultur über religiösen Kleinmut an und feierte das Ereignis mit viel Sekt und guter Laune.

Was die Teilnehmer der Party allerdings nicht mitbekamen, war das, was um sie herum passierte, ohne dass es größere Schlagzeilen machte.

In Amsterdam hatte das holländische Rote Kreuz zu einem "Weihnachtsessen" eingeladen, bei dem es nur "halal" zubereitete Speisen gab, also unter anderem kein Schweinefleisch.

In England verzichteten die meisten Arbeitgeber auf Weihnachts-Dekoration in ihren Firmen - aus Rücksicht auf die Gefühle der nichtchristlichen Mitarbeiter. Britische Banken wollen ihren Kunden keine "Sparschweine" mehr anbieten, weil Schweine im Islam als unrein gelten.

Aus Oberösterreich wurde bekannt, dass zwei Mütter muslimischer Schüler gegen die Benutzung des Kreuzes als Pluszeichen bei Rechenaufgaben protestierten - ein christliches Symbol sei ihren Kindern nicht zumutbar.

Der Name des Propheten

Soweit solche Geschichten noch in den Bereich des Anekdotischen und Folkloristischen gehörten, konnten sie leicht als "unmaßgeblich" abgetan werden. Es gab aber auch andere Ereignisse und Trends, die mehr Beachtung verdient hätten. Das britische Amt für Statistik veröffentlichte die Liste der beliebtesten Vornamen für das Jahr 2006. Die meisten Eltern nannten ihre Söhne "Jack", aber schon auf Platz fünf der Liste stand "Mohammed", noch vor Harry, William, James und George. Bereits 2005 war der Name des Propheten beliebter als die Namen der Prinzen.

Ein britischer Moslem, der im Verdacht stand, eine Polizistin bei einem bewaffneten Überfall getötet zu haben, konnte ungehindert über den Flughafen Heathrow ausreisen, weil er den Pass seiner Schwester und auch deren Kopfbedeckung benutzte, die nur die Augenpartie offen ließ. Er wusste, dass die britischen Grenzer aus Gründen der Sittlichkeit darauf verzichten, die Identität verschleierter weiblicher Reisender zu kontrollieren.

Ein Schweizer Politiker der konservativen SVP machte auf einem Plakat Werbung für das "Kopftuch" für alle: "Mädchen, schützt Euch mit einem Kopftuch vor sexuellen Übergriffen!" Die unausgesprochene, aber unmissverständliche Botschaft, die er verbreiten wollte, war: Moslems belästigen keine Frauen, die ein Kopftuch tragen. Und Frauen, die kein Kopftuch tragen, sind selber schuld, wenn sie sexuell belästigt werden.

Zeichen an der Wand


Etwa zur gleichen Zeit startete die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) eine Kampagne gegen die Freigabe der Ladenöffnungszeiten am Sonntag: "Wir haben schon immer Sonntags geöffnet". Ein anderer Grund der Plakataktion war: Den Kirchen liefen die Kunden davon, immer mehr Gemeinden mussten aus Kostengründen zusammengelegt, Gotteshäuser aufgegeben oder zweckentfremdet vermietet werden - als Restaurants mit einem speziellen Ambiente zum Beispiel.

Ein Jahr zuvor, im Dezember 2005, hatte der Leiter des Zentralinstituts Islam-Archiv in Soest, Salim Abdullah, in einem Zeitungsgespräch erklärt, zum ersten Mal innerhalb eines Jahres wären über 1.000 Deutsche zum Islam übergetreten. Dies wäre ein "beachtlicher Anstieg", der vor allem mit Frauen zu tun hätte; 62 Prozent der deutschen Neu-Moslems wären Frauen, darunter "überwiegend Akademikerinnen, gut situiert und gut ausgebildet". Nur ein geringer Teil der Frauen sei wegen einer Ehe mit einem Moslem zum Islam übergetreten.

Alle diese "Zeichen an der Wand" wurden registriert, aber nicht wirklich wahrgenommen. Nicht einmal als der holländische Justizminister Piet Hein Donner erklärte, er könnte sich die Einführung der "Scharia" in Holland vorstellen, wenn die Mehrheit der Holländer sich dafür entscheiden würde, kam so etwas wie Erstaunen auf. Ein Gutachten des nordrhein-westfälischen Innenministeriums über die Vereinbarkeit der Scharia mit dem Grundgesetz stand zwar im Internet, aber niemand hatte es wirklich gelesen.

Islamischer Speise- und Bettenplan

Wie fast immer in der Geschichte war es dann eine Nebensächlichkeit, die, für sich genommen belanglos, in Verbindung mit den vielen anderen Nebensächlichkeiten den letzten Impuls für eine historische Zäsur ergab. Der Utrechter Unternehmer Paul Sturkenboom, ein Katholik, gab Ende 2006 seine Absicht bekannt, im Süden von Rotterdam, wo besonders viele Moslems leben, ein "islamisches Krankenhaus" zu bauen, das erste seiner Art in Holland. "Wir haben mehr als eine Million Muslime im Land, warum haben sie kein Krankenhaus?"

Es sollte natürlich "jedermann offen stehen", aber die muslimischen Patienten könnten sicher sein, "nach den islamischen Regeln bekocht und nur von Ärzten und Pflegern ihres Geschlechts behandelt zu werden". Auch ein Gebetsraum und ein Imam als Seelsorger würden den Muslimen zur Verfügung stehen.

Der Plan wurde nicht verwirklicht, unter anderem auch deswegen, weil sich die als besonders orthodox geltende islamische Gemeinschaft Milli Görüs dagegen aussprach. Imame als Seelsorger, Gebetsräume und ein islamische Bedürfnisse respektierender Speiseplan zählten in den meisten Krankenhäusern längst zum Standard. "Die meisten bemühen sich auch redlich, auf den Wunsch muslimischer Patientinnen einzugehen, sich nur von Ärztinnen untersuchen zu lassen."

Umma di Roma


Auch wenn eine Kausalität aus dem Abstand von fast 60 Jahren schwer zu belegen ist, es dürfte kein Zufall gewesen sein, dass die Moslems von Rotterdam-Zuid im Frühjahr 2007 rebellierten und ihre Gegend zu einem "autonomen Quartier" erklärten, in dem das Leben nach den Regeln der Scharia geführt werden sollte. Und während in den holländischen Medien noch darüber diskutiert wurde, wie man auf diese "Sezession" reagieren, ob man sie überhaupt ernst nehmen oder besser nicht beachten sollte, erklärten sich überall in Holland islamische Gemeinden für "autonom", zum Teil mit Unterstützung, zum Teil gegen den Widerstand ihrer eigenen Vertreter, nicht nur in Rotterdam, Amsterdam, den Haag, Leiden und Utrecht, sondern auch in kleinen Gemeinden wie Alkmaar, Sneek und Zwolle. "Es war die größte Umwälzung, die Holland seit der Ausrufung der Batavischen Republik 1795 erlebt hat", sagt der Historiker Jan Pieter de Beukelaer von der Uni Groningen.

Wie schon zuvor bei der teilweisen Freigabe der Drogen, der Entkriminalisierung der Abtreibung und der Legalisierung der Euthanasie erwies sich Holland wieder einmal als die staatliche Avantgarde Europas. Es dauerte nicht lange, und das holländische Beispiel fand viele Nachahmer: In Deutschland, Österreich, Italien (wo quasi in Sichtweite des Vatikans eine "Umma di Roma" entstand), in Dänemark, Schweden und Norwegen, in England und Frankreich sowieso. Die europäischen Regierungen wurden von der Entwicklung überrollt. Und so blieb ihnen nichts anderes übrig, als einen Zustand, der sich sozusagen organisch ergeben hatte, gesetzlich zu sanktionieren.

Verfasst: 04.01.2007, 16:42
von Tolkien
Teil 2:
Das Wort zum Freitag

In allen westeuropäischen Ländern, Island, Finnland und die Schweiz ausgenommen, wurden "Autonomie-Statute" verabschiedet, mit denen den islamischen Gemeinden weitgehende Rechte übertragen wurden. In allen Fragen, die Ehe, Familie, Schule und Erziehung betreffen, entscheiden "Muslim-Räte" in eigener Verantwortung über die Inhalte und das Procedere. In allen Fragen, die das Zusammenleben von Muslimen und Nicht-Muslimen betreffen, wurden paritätisch besetzte "Kooperationsräte" eingerichtet, die nach Auswegen und Kompromissen im Interesse beider Seiten suchen.

In Schulen mit einem Anteil muslimischer Schüler von 50 Prozent - und das sind in den Großstädten praktisch alle - wurde die Koedukation abgeschafft, Mädchen und Jungen werden separat unterrichtet, von Lehrerinnen bzw. Lehrern. In den öffentlichen Schwimmbädern wurden Männer- und Frauentage eingeführt. Neben dem "Wort zum Sonntag" wurde auch ein "Wort zum Freitag" eingerichtet, das von einem Imam gesprochen wird. Ein fast vergessener Plan eines inzwischen vergessenen grünen Abgeordneten wurde reaktiviert und Mohammeds Geburtstag zum staatlichen Feiertag erklärt.

Der Gotteslästerungsparagraf wurde - gegen den Rat der beiden christlichen Kirchen - so verschärft, dass jede Konfession darüber entscheiden kann, wodurch sie sich beleidigt oder verletzt fühlt. Worauf als erstes der Wikipedia-Eintrag mit den 12 Mohammed-Karikaturen gelöscht wurde, die in der dänischen Zeitung "Jyllands-Posten" am 30. September 2005 abgedruckt wurden und in der ganzen islamischen Welt einen Sturm der Entrüstung ausgelöst hatten.


Störe nicht den Muezzin

Rückblickend betrachtet, muss man zugeben, dass die schlimmsten Befürchtungen sich nicht erfüllt haben. Ist es wirklich eine Zumutung für eine Zivilgesellschaft, dass im Umkreis von 1000 Metern um eine Moschee kein Schweinefleisch verkauft werden darf? Jeder Ernährungsberater weiß, dass Schweinefleisch nicht gesund ist. Kann es eine egalitäre Gesellschaft nicht hinnehmen, dass bei Kirchen-Neubauten der Kirchturm nicht höher sein darf als das Minarett der nächsten Moschee und dass beim Läuten der Glocken darauf geachtet werden muss, dass der Muezzin nicht gestört wird?

Hat der Verzicht auf provokante Kleidung (Bikinis), unsensibles Benehmen in der Öffentlichkeit (Miss-Wettbewerbe), verletzende Statements bei Diskussionen, wie sie um das Jahr 2000 herum noch an der Tagesordnung waren, vor allem wenn es um Fundamentalismus ging, nicht auch sein Gutes? Waren diese Verzichte nicht ein angemessener Preis, um einen endlosen Kulturkampf zu vermeiden?

Hat das Verbot von Pornokinos, Strip-Bars und Spielhallen nicht erheblich dazu beigetragen, unsere Städte wieder schöner, sauberer und sicherer zu machen? Und was die Freiheit der Kunst angeht, die angeblich zur Disposition stand: "Nathan der Weise" ist heute, im Jahre 2067, immer noch das meistgespielte Stück auf deutschen Bühnen, genau wie vor 60 Jahren.

Kommen wir zum Anfang zurück. Welcher Satz gilt nun? Der von Johann Strauss: "Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist." Oder der von Baal Schem Tow: "Die Erinnerung ist das Geheimnis der Erlösung."

"Tertium non datur", sagen die Lateiner, "ein Drittes gibt es nicht". Die Erfahrung der letzten Jahrzehnte lehrt uns jedoch, dass es mehr als zwei Optionen gibt. Auch das Vergessen kann ein Weg zur Erlösung sein. Man muss ihn nur gehen wollen.