ex sport1
Verfasst: 11.04.2006, 07:48
München - Oliver Kahn macht weiter in der deutschen Nationalmannschaft!
Trotz der Degradierung zur Nummer zwei wird der Torhüter vom Deutschen Meister FC Bayern München bei der WM-Endrunde (9. Juni bis 9. Juli) dabei sein.
"Das passt nicht zu mir"
"Ich denke, dass es wichtig für die deutsche Nationalmannschaft ist, dass ich trotz der nicht einfachen Situation bei der WM dabei sein möchte", sagte der 36-Jährige am Montag auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu: "Klammheimlich verdrücken - das passt nicht zu mir."
Damit beendete der Bayern-Kapitän die Spekulationen um einen vorzeitigen Rücktritt aus der DFB-Auswahl nach der Entscheidung gegen ihn als WM-Torwart.
Klinsmann und Beckenbauer erfreut
Jürgen Klinsmann reagierte erfreut auf die Nachricht. "Ein Riesenkompliment für Oliver. Seine Erfahrung und seine Bereitschaft, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und alles dazu beizutragen, dass wir eine erfolgreiche WM spielen, ist von großer Wichtigkeit."
Ähnlich äußerte sich OK-Chef Franz Beckenbauer: "Damit ist Oliver Kahn in der Beliebtheitsskala ganz nach oben gerutscht. Er ist über seinen Schatten gesprungen. Ich freue mich, dass er so vernünftig ist und sich der Nationalmannschaft stellt."
Der Bundestrainer hatte sich vergangenen Freitag auf Jens Lehmann als Nummer eins für die kommende Weltmeisterschaft festgelegt und den vermeintlichen Favoriten Kahn zur Nummer zwei gemacht. Seitdem hatte dieser jeglichen Kommentar zu seiner Zukunft verweigert.
"Man braucht ein bisschen Zeit"
"Man braucht ein bisschen Zeit, um in sich zu gehen und nicht aus der Enttäuschung heraus zu entscheiden, sondern aus Überzeugung", begründete Kahn sein dreitägiges Schweigen.
Das Resultat seiner Überlegungen: "Ich bin Sportler und kein Mensch, der nicht mit Niederlagen umgehen kann." Dennoch gestand er ein, dass es ihm schwer falle, diese Niederlage im speziellen zu akzeptieren.
"Es ist keine einfache Situation, wenn man zwei Jahre lang hart gearbeitet hat und dann erfährt, dass man sein persönliches Ziel nicht erreicht."
"Es geht um etwas Größeres"
Auch die Unterstützung aus der Bayern-Führung sowie von Mitspielern, Freunden und Fans habe ihn zu diesem Schritt bewogen. "Wichtig waren die vielen Gespräche und Erlebnisse in den letzten Tagen", sagte Kahn.
Kahn will sich nun hintanstellen, ohne Murren und Meckern. "Es geht nicht um mich und um persönliche Dinge, sondern um etwas Größeres: die Weltmeisterschaft im eigenen Land."
Kein Konfliktpotenzial im Verhältnis zu Lehmann
Zudem widersprach er Befürchtungen etwa von Lothar Matthäus, dass er sich nicht in die ungewohnte Rolle als Reservist fügen könne. "Zwischen Jens und mir wird es kein Konfliktpotenzial geben", versprach Kahn. "Ich akzeptiere die Entscheidung von Jürgen Klinsmann und stelle mich ganz in den Dienst der Mannschaft."
Er wolle seinen Teil zu einer erfolgreichen WM beitragen und seine Erfahrung an die jüngeren Spieler weitergeben, fügte Kahn hinzu. "In der achtwöchigen Vorbereitungszeit werde ich mich einhundertprozentig rein hängen."
Und weiter: "Das ganze Gerede sollte nun endlich vorbei sein. Egal, ob Lehmann oder Kahn. Wir müssen jetzt eine positive Grundstimmung bei allen erzeugen. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen. Es darf nicht um persönliche Eitelkeiten oder Schicksale gehen."
Ein bisschen Hoffnung hat Kahn noch
Kahn scheint die Hoffnungen auf einen WM-Einsatz aber noch nicht aufgegeben zu haben.
"Ich wünsche meinem Konkurrenten nichts Böses. Aber natürlich bin ich Wettkämpfer und werde in der Vorbereitung Gas geben. Keiner weiß, was sich entwickeln kann. Wenn man mich braucht, bin ich hundertprozentig fit", meinte Kahn, fügte aber auch hinzu: "Ich denke, Jens Lehmann wird den Dingen mit seiner internationalen Erfahrung gewachsen sein."
Lob von Bierhoff und Mayer-Vorfelder
Neben Klinsmann und Beckenbauer begrüßten auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder die Entscheidung.
"Oliver Kahn hat wieder einmal bewiesen, dass er ein großer Sportsmann ist. Wir hoffen, dass wir uns nun ohne weitere unnötige Diskussionen über die Torwart-Frage auf die WM vorbereiten können", sagte Bierhoff.
Und Mayer-Vorfelder erklärte: "Mit seiner Erfahrung und seinem positiven Denken kann er einen wertvollen Beitrag leisten, dass die Mannschaft eine gute WM spielt und Bundestrainer Jürgen Klinsmann unsere ehrgeizigen Ziele realisieren wird."
klinsmann hatte Kahn die Entscheidung am Freitagvormittag in einem kurzen Gespräch mitgeteilt. Danach hatte der Keeper lediglich gesagt, er sei "sehr überrascht und maßlos enttäuscht".
Dennoch hatte sich Kahn am Samstag im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Werder Bremen ins Tor gestellt, die 0:3-Pleite aber trotz einer guten Leistung nicht verhindern können.
Bisher 84 Länderspiele
Kahn bestritt bisher 84 Länderspiele, zuletzt beim 4:1 Ende März gegen die USA. Sein Debüt im DFB-Team feierte er 1995 gegen die Schweiz. Bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998 sowie der EM 1996 war er nur Ersatz.
Seit 1998 war Kahn Stammkeeper in der DFB-Elf. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea. Bei seiner bisher einzigen WM als Nummer eins wurde er zudem zum besten Spieler des Turniers gewählt.
Trotz der Degradierung zur Nummer zwei wird der Torhüter vom Deutschen Meister FC Bayern München bei der WM-Endrunde (9. Juni bis 9. Juli) dabei sein.
"Das passt nicht zu mir"
"Ich denke, dass es wichtig für die deutsche Nationalmannschaft ist, dass ich trotz der nicht einfachen Situation bei der WM dabei sein möchte", sagte der 36-Jährige am Montag auf einer Pressekonferenz und fügte hinzu: "Klammheimlich verdrücken - das passt nicht zu mir."
Damit beendete der Bayern-Kapitän die Spekulationen um einen vorzeitigen Rücktritt aus der DFB-Auswahl nach der Entscheidung gegen ihn als WM-Torwart.
Klinsmann und Beckenbauer erfreut
Jürgen Klinsmann reagierte erfreut auf die Nachricht. "Ein Riesenkompliment für Oliver. Seine Erfahrung und seine Bereitschaft, sich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und alles dazu beizutragen, dass wir eine erfolgreiche WM spielen, ist von großer Wichtigkeit."
Ähnlich äußerte sich OK-Chef Franz Beckenbauer: "Damit ist Oliver Kahn in der Beliebtheitsskala ganz nach oben gerutscht. Er ist über seinen Schatten gesprungen. Ich freue mich, dass er so vernünftig ist und sich der Nationalmannschaft stellt."
Der Bundestrainer hatte sich vergangenen Freitag auf Jens Lehmann als Nummer eins für die kommende Weltmeisterschaft festgelegt und den vermeintlichen Favoriten Kahn zur Nummer zwei gemacht. Seitdem hatte dieser jeglichen Kommentar zu seiner Zukunft verweigert.
"Man braucht ein bisschen Zeit"
"Man braucht ein bisschen Zeit, um in sich zu gehen und nicht aus der Enttäuschung heraus zu entscheiden, sondern aus Überzeugung", begründete Kahn sein dreitägiges Schweigen.
Das Resultat seiner Überlegungen: "Ich bin Sportler und kein Mensch, der nicht mit Niederlagen umgehen kann." Dennoch gestand er ein, dass es ihm schwer falle, diese Niederlage im speziellen zu akzeptieren.
"Es ist keine einfache Situation, wenn man zwei Jahre lang hart gearbeitet hat und dann erfährt, dass man sein persönliches Ziel nicht erreicht."
"Es geht um etwas Größeres"
Auch die Unterstützung aus der Bayern-Führung sowie von Mitspielern, Freunden und Fans habe ihn zu diesem Schritt bewogen. "Wichtig waren die vielen Gespräche und Erlebnisse in den letzten Tagen", sagte Kahn.
Kahn will sich nun hintanstellen, ohne Murren und Meckern. "Es geht nicht um mich und um persönliche Dinge, sondern um etwas Größeres: die Weltmeisterschaft im eigenen Land."
Kein Konfliktpotenzial im Verhältnis zu Lehmann
Zudem widersprach er Befürchtungen etwa von Lothar Matthäus, dass er sich nicht in die ungewohnte Rolle als Reservist fügen könne. "Zwischen Jens und mir wird es kein Konfliktpotenzial geben", versprach Kahn. "Ich akzeptiere die Entscheidung von Jürgen Klinsmann und stelle mich ganz in den Dienst der Mannschaft."
Er wolle seinen Teil zu einer erfolgreichen WM beitragen und seine Erfahrung an die jüngeren Spieler weitergeben, fügte Kahn hinzu. "In der achtwöchigen Vorbereitungszeit werde ich mich einhundertprozentig rein hängen."
Und weiter: "Das ganze Gerede sollte nun endlich vorbei sein. Egal, ob Lehmann oder Kahn. Wir müssen jetzt eine positive Grundstimmung bei allen erzeugen. Dazu möchte ich meinen Teil beitragen. Es darf nicht um persönliche Eitelkeiten oder Schicksale gehen."
Ein bisschen Hoffnung hat Kahn noch
Kahn scheint die Hoffnungen auf einen WM-Einsatz aber noch nicht aufgegeben zu haben.
"Ich wünsche meinem Konkurrenten nichts Böses. Aber natürlich bin ich Wettkämpfer und werde in der Vorbereitung Gas geben. Keiner weiß, was sich entwickeln kann. Wenn man mich braucht, bin ich hundertprozentig fit", meinte Kahn, fügte aber auch hinzu: "Ich denke, Jens Lehmann wird den Dingen mit seiner internationalen Erfahrung gewachsen sein."
Lob von Bierhoff und Mayer-Vorfelder
Neben Klinsmann und Beckenbauer begrüßten auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder die Entscheidung.
"Oliver Kahn hat wieder einmal bewiesen, dass er ein großer Sportsmann ist. Wir hoffen, dass wir uns nun ohne weitere unnötige Diskussionen über die Torwart-Frage auf die WM vorbereiten können", sagte Bierhoff.
Und Mayer-Vorfelder erklärte: "Mit seiner Erfahrung und seinem positiven Denken kann er einen wertvollen Beitrag leisten, dass die Mannschaft eine gute WM spielt und Bundestrainer Jürgen Klinsmann unsere ehrgeizigen Ziele realisieren wird."
klinsmann hatte Kahn die Entscheidung am Freitagvormittag in einem kurzen Gespräch mitgeteilt. Danach hatte der Keeper lediglich gesagt, er sei "sehr überrascht und maßlos enttäuscht".
Dennoch hatte sich Kahn am Samstag im Bundesliga-Spitzenspiel gegen Werder Bremen ins Tor gestellt, die 0:3-Pleite aber trotz einer guten Leistung nicht verhindern können.
Bisher 84 Länderspiele
Kahn bestritt bisher 84 Länderspiele, zuletzt beim 4:1 Ende März gegen die USA. Sein Debüt im DFB-Team feierte er 1995 gegen die Schweiz. Bei den Weltmeisterschaften 1994 und 1998 sowie der EM 1996 war er nur Ersatz.
Seit 1998 war Kahn Stammkeeper in der DFB-Elf. Sein größter Erfolg war der Gewinn der Vize-Weltmeisterschaft 2002 in Japan und Korea. Bei seiner bisher einzigen WM als Nummer eins wurde er zudem zum besten Spieler des Turniers gewählt.
