Seite 2 von 2

Verfasst: 14.02.2006, 17:02
von Ayrton
fir alli zuezogene und anderi hobby basler:

Der Baslerstab hat seinen Ursprung im Stab der Bischöfe, der wiederum seine Wurzeln im gekrümmten antiken Hirtenstab aus dem italisch-etruskischen Raum haben soll. Die drei Spitzen am Fuss des Stabs sind vermutlich als symbolische Wiedergabe des spitzen metallenen Besatzes am unteren Ende des Bischofsstabs zu deuten. Der Stab des Bischofs als Wappenzeichen war rot, wie er bis in unsere Tage im Wappen des Kantons Jura zu sehen ist.

Auch die jurassische Kantonshauptstadt Delsberg zeigt den Stab im Wappen, weiss auf rot. Man führt den Stab als Hoheitszeichen des Bischofs von Basel auf das 13.Jh zurück, wobei er konkret 1327 im Siegel der Stadt Laufen erscheint, die 1295 vom Basler Bischof Peter Reich das Stadtrecht erhielt. Langsam wurde der Stab zum heraldischen Symbol bischöflicher Macht, wobei eine besonders enge Bindung mit Basel als altem Bischofssitz entstand.

Von 1373 bis 1377 trat mit einem eckigen Rappenstück die erste bekannte Basler Münze mit dem Stab auf. Es war wohl ein gewisser Stolz auf die eigene Stellung im Bistum, der die Stadt dazu bewog den Stab in schwarzer Farbe als Wappen zu wählen. Mit der zunehmenden Entfremdung vom Bischof nahm Basel seinen schwarzen Stab als ureigenes Symbol an, welches keineswegs als Zeichen der Unterordnung unter den Bischofs mehr verstanden wurde.

Für einige Jahre kam Basel zu einem Baslerstab aus Gold. 1512 verlieh Papst Julius II. den Baslern für ihre Kriegsdienste mit dem eidgenössischen Heer in Oberitalien das Privileg ihren schwarzen Stab golden zu färben. Der Beitrag "Der goldene Baslerstab" im Briefkasten von altbasel.ch befasst sich eingehend mit diesem Intermezzo. So blieb der Stab auch noch nach der Trennung vom Bischof mit der Reformation 1529 das Zeichen Basels.

Der Baslerstab überlebte die Reformation, doch das Ende der alten Ordnung 1798 im Gefolge der französischen Revolution wäre beinahe zum Totengräber des Stabs geworden. Die neu ausgerichtete Obrigkeit beschloss die Insignien der verflossenen Herrschaft abzuschaffen und verschwinden zu lassen, darunter auch den Baslerstab. Die ausführenden Organe verschleppten die Anordnung jedoch so effektiv, dass der Stab die stürmischen Zeiten überlebte.

In früheren Tagen gab es keine verbindliche Ausrichtung beim Baslerstab - er sah einmal nach links und einmal nach rechts. Zu sehen ist dies am historischen Kernbau des Basler Rathauses, wo die Baslerstäbe über den drei spitzbogigen Toren zum Marktplatz hin gleichsam in beide Richtungen blicken. Spätestens seit der Kantonstrennung 1833 blickt der Stab von Basel nun definitiv nach links, denn jener von Baselland ist nach rechts gewandt. (altbasel.ch)

Bild
Baslerstab im Ostfenster des Chors von St.Leonhard 1519

Verfasst: 14.02.2006, 17:15
von Ayrton
Der goldene Baslerstab





Herr V. / 14.November 2004:

Ich habe eine Frage die mit der Loslösung vom Deutschen Reich zu tun hat, die hier schon behandelt wurde. Die Basler haben ja für den Kaiser gegen den Papst gekämpft und dafür von ihm anstelle des schwarzen Baslerstabs einen aus Gold bekommen. Hat es mit der Trennung vom Deutschen Reich zu tun, dass später der schöne Goldstab nicht mehr benutzt wurde?


Antwort von Radio Eriwan:

Im Prinzip ja, aber die Basler hatten nicht gegen den Papst sondern für Ihn gekämpft, sie empfingen den goldenen Baslerstab nicht aus kaiserlichen sondern aus päpstlichen Händen, und der Goldstab verschwand nicht wegen der Trennung vom Deutschen Reich sondern wegen der Reformation.

Details von altbasel.ch:

Nach dem Beitritt zum Bund der Eidgenossen 1501 beteiligte sich Basel am eidgenössischen Engagement in Oberitalien. Ursprünglich auf Seiten des französischen Königs, wechselten die Eidgenossen 1510 die Fronten und fochten danach, mit den Baslern in ihren Reihen, für den Papst und den Deutschen Kaiser. Sie drangen 1512 bis Pavia vor und sicherten Papst und Kaiser die Lombardei.

Der goldene Baslerstab in der Leonhardskirche



Die eidgenössischen Orte erhielten für ihre wertvolle Hilfe von Papst Julius II. ehrenvolle Ergänzungen ihrer Fahnen. Den Basler verlieh er das Recht anstelle des schwarzen Baslerstabs einen aus Gold im Banner zu führen und er fügte der Fahne den sogenannten "englischen Gruss" bei, den fortan auch andere Orte der Eidgenossenschaft auf ihren Fahnen trugen.

Es handelte sich dabei um die Darstellung eines Engels der Maria segnet. Diese textile Darstellung wurde als kleines Quadrat in die rechten oberen Ecke der Fahne genäht. Zum Zeitpunkt der Verleihung dieses Privilegs sollen sich die Basler noch im Felde befunden haben. Ihre Hauptleute liessen sogleich in Mailand aus elf Ellen weissem Damast einen neue Fahne fertigen.

Versehen mit einem goldenen Baslerstab und an eine vergoldete Fahnenstange geheft, bekam das neue Banner den genannten englischen Gruss aufgestickt. Das neue Banner wurde den Basler Truppen feierlich durch Kardinal Schiner überreicht und von Trommeln und Pfeifen ins Kantonnement geleitet, wo es neben dem alten Feldzeichen öffentlich aufgehängt wurde.

Nunmehr hatten die Basler das Recht einen goldenen Baslerstab zu führen, von dem sie aber eher mässigen Gebrauch machten. Der Rat Basels soll sogar verboten haben, in der Stadt Wappen mit dem Goldstab anzubringen. Dies daher weil man zu sehr mit den alten Standesfarben Schwarz und Weiss verbunden war, die im ganzen Beamtenapparat stark verbreitet waren.

Dennoch erschien das Wappen an speziellen Plätzen, so etwa in der Leonhardskirche. Dort wurde im Chor, wohl als Teil eines Zyklus zur Verkündigung Mariens, im Masswerk des Ostfensters durch Anton Glaser 1519 ein von Putten gehaltener goldener Baslerstab als Glasgemälde verewigt. Man kann ihn noch heute sehen, wenn man den Chor betritt und den Blick zum Masswerk hebt.

Der goldene Baslerstab, das Zeichen päpstlicher Gunst und die Fahne mit dem englischen Gruss, Juliusbanner genannt, wurden von Basel stolz in Ehren gehalten. Mit der Reformation 1529 trennten sich die Basler vom Papst und der katholischen Kirche. Damit verschwand auch der englische Gruss von der Fahne, und der Baslerstab wurde definitiv wieder schwarz.

Bild

Verfasst: 14.02.2006, 17:51
von Scott
Ayrton hat geschrieben:Der Baslerstab

Bild
ha s niene im teggscht vo altbasel.ch gfunde, drum schrib ich s no do ihne. dr mittelteil vom baslerstab, dä queerbalge, vermuetet me, dass es e tuech gsi isch, wo dr bischof an sim stab montiert ka het.

das vermuetet zumindest dr herr fürstebäärg

edith: ich weiss, es git unzähligi fotteli vo bischoffstäb mit so eme balge....gönd emol zu dr jugendherberge in dr dalbe...dert hets in dr nöchi e huus wo an dr fassade e bischofsstab mit mim beschriebene tiechli gmoolt isch.

Verfasst: 14.02.2006, 18:56
von baselll
Bild

Verfasst: 14.02.2006, 19:57
von Madlox

Verfasst: 14.02.2006, 22:53
von tilly
mal ne frage:
wann bekommt der bischof seinen stab zurück? :confused:

Verfasst: 15.02.2006, 00:20
von Lou C. Fire

Dää do:

Verfasst: 15.02.2006, 06:57
von Fanti
Bild

Verfasst: 15.02.2006, 13:20
von Snowy
Merci Fanti. Has au gseh uf Google.

Geil wär, wenn me das irgendwie könnti kombiniere....

Verfasst: 15.02.2006, 14:10
von Domingo
Bild

Verfasst: 16.02.2006, 15:39
von Snowy
Der schönste ist gefunden!

Herzlichen Dank Adsge!

Copyright by Adsge

Verfasst: 17.02.2006, 08:45
von Skier
Bild

Verfasst: 17.02.2006, 10:29
von Heaven Underground
Do hani no e Schereschnittbaslerstab gfunde.


Bild

Verfasst: 17.02.2006, 15:00
von Nikopol
___________________