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Verfasst: 15.12.2005, 10:55
von sergipe
http://www.weltwoche.ch
Lügenbaron Fussball
Von Markus Schär
Die Schweiz wird Europameister! Sofern die Mannschaft ihre Leistung annähernd so steigert wie der Bundesrat die Ausgaben. Wie er die EM-Kosten verschleiert: ein grobes Foul.
Alle hatten nur den Fussball im Kopf. Im Juni 2002 schauten die Nationalräte während der Parlamentsdebatten die Partien der Weltmeisterschaft in Korea und Japan. Und sie jubelten über die Europameisterschaft, die die Schweiz 2008 zusammen mit Österreich durchführen wollte. «Fussball ist eine zentrale Frage unseres Staatswesens», verkündete Heiner Studer (EVP) in der «Debatte», einem Penaltyschiessen auf das leere Tor.
Das Parlament versprach sich und dem Land sogar ein «durchaus lukratives Geschäft» (Hansruedi Wandfluh, SVP): 10,5 Millionen sollte die öffentliche Hand zur Euro 2008 beitragen. Dabei wollte der Bund 3,5 Millionen zuschiessen, davon 2 Millionen ohne Geldfluss dank Leistungen der Armee. Dank diesem «minimalen Beitrag» (Anita Fetz, SP) sollte ein Vielfaches an Ertrag fliessen. «So billig kommt die Schweiz nicht häufig zu Einnahmen», frohlockte Remo Galli (CVP). Zumal die Grüne Franziska Teuscher versicherte: «Im Gegensatz zur Expo-Blackbox dürfte es für den Bund bei der Euro 2008 keine unliebsamen Überraschungen geben, was die Finanzen betrifft.»
Überraschend war es kaum mehr, was Samuel Schmid am letzten Freitag mitteilte: Schon seit die Schweiz den drittgrössten Sportanlass der Welt tatsächlich zugesprochen bekam, warnt der Bundesrat seine Landsleute, dass er sie dafür zur Kasse bitte. Aber unliebsam ist es allemal: Eine Steigerung der gesamten Kosten um 1700 Prozent innert dreier Jahre auf 180 Millionen Franken (vorläufiger Stand) verblüffte alle, die noch keinen Ball auf den Augen haben. «Vertiefte Erkenntnisse» der letzten drei Jahre hätten zu dieser bisher nicht einmal von Landesausstellungen bekannten Kostenexplosion geführt, sagt der Bundesrat. Seine Einsichten erweisen sich allesamt als Ausreden:
Die Sicherheit werde immer teurer, meint der Bundesrat. In seiner Botschaft von 2002 verlor er zu dem Thema noch 15 Zeilen: Der Bund sei nur für die laufende Lagebeurteilung (analog wie beim WEF), die Koordination der kantonalen Polizeikräfte und die Sicherheit von völkerrechtlich geschützten Personen zuständig. Daran habe sich nichts geändert, stellt die Regierung fest u2013 aber sie beruft sich auf neue Erfahrungen beim WEF und beim G-8-Gipfel in Evian von 2003. Die Entwicklung der Sicherheitskosten für das WEF in Davos widerlegt sie: Diese schnellten 2001 von 2,5 Millionen im Vorjahr auf mehr als 10 Millionen hoch. Sie erreichten 2003 mit 13,5 Millionen den Höchststand und gingen seither fast um die Hälfte zurück. Gerade der zurückhaltendere Einsatz von Armee und Polizei hat zur Deeskalation geführt.
Die Hooligans würden immer gewalttätiger, glaubt der Bundesrat. Vor drei Jahren las sich das in der Botschaft noch anders: «Die Schweiz gehört nach Einschätzung internationaler Experten zu denjenigen Ländern, wo gewalttätige Ausschreitungen an Sportanlässen zwar vorkommen können, der Hooliganismus aber kein zentrales Sicherheitsproblem darstellt.» Das Rahmenkonzept Sicherheit vom August 2005 bezeichnet denn auch die Euro 2004 in Portugal als «friedliches und vorbildliches Sportereignis». Die Schweiz dagegen, behauptet es, könne aufgrund der kurzen Anreisewege Gewalttäter anziehen. Der Bundesrat verschweigt, dass die schlimmsten Ausschreitungen vor 2002 geschahen: bei der WM 1998, als deutsche Krawallanten einen französischen Polizisten vor laufender Kamera zum Krüppel schlugen, und bei der Euro 2000, als Hunderte von englischen Hooligans in belgischen Städten wüteten. Die britische und die deutsche Regierung erliessen damals Gesetze gegen die Krawalltouristen, die Lage beruhigte sich dadurch.
Der Terror werde immer gefährlicher, befürchtet der Bundesrat. Schon 2001, lange vor dem Antrag ans Parlament, verpflichteten sich die Gastländer, die Sicherheit zu gewährleisten: «Seit der damaligen Lagebeurteilung hat sich die Bedrohung geändert», stellt das Sicherheitspapier vom August 2005 fest. Was sich genau geändert haben soll, verrät es allerdings nicht. Es sieht «momentan keine konkreten Gefährdungen», warnt jedoch, dass sich grosse Sportanlässe generell als Ziele für Anschläge anbieten: Das sei spätestens seit den Attentaten auf die Olympischen Spiele in München 1972 und in Atlanta 1996 bekannt.
Das heisst: Der Bundesrat weiss jetzt nichts, was er nicht schon vor vier Jahren wissen konnte u2013 und bewusst nicht wissen wollte. Er weiss nur, dass sich die Kosten verachtzehnfachen. Weshalb, lässt sich jedoch nicht nachvollziehen: Das Bundesamt für Sport schaffte es bisher nicht, die Botschaft zu veröffentlichen; der Baspo-Direktor Matthias Remund drückte sich davor, Fragen zu beantworten.
Immerhin reichte es, um die «dramatische Kostenentwicklung» (NZZ) am letzten Freitag zu verkünden u2013 als die Schweizer der WM-Gruppen-Auslosung entgegenfieberten. Das Parlament wird dieses Foulspiel denn auch nicht abpfeifen: Alle haben einen Fussball als Kopf.
Verfasst: 15.12.2005, 11:27
von tanner
euro wird nicht 20x so teuer
man wollte in bern nur nicht die fakten schon von anfang an auf den tisch legen,wie üblich wurde zuerst alles schöngeredet, und wie immer weiss jetzt niemend mehr was davon
Verfasst: 15.12.2005, 14:50
von Soriak
tanner hat geschrieben:euro wird nicht 20x so teuer
man wollte in bern nur nicht die fakten schon von anfang an auf den tisch legen,wie üblich wurde zuerst alles schöngeredet, und wie immer weiss jetzt niemend mehr was davon
Ist doch ueberall so
Wie war das auch noch gleich? Irak Krieg kostet den Amerkanischen Steuerzahler 1,6 Milliarden?

Reicht ja nicht mal fuer eine Woche

Keine Steuern für Fussballstars
Verfasst: 18.12.2005, 17:30
von macau
Sonntagszeitung vom 18. Dezember 2005
Keine Steuern für Fussballstars
Für die Euro 08 sollen gemäss Uefa keine Quellsteuern auf Prämien anfallen
Bern - Der europäische Fussballverband Uefa verlangt vom Bundesrat Steuerbefreiung für millionenteure Fussballstars. Gemäss Recherchen der SonntagsZeitung sollen die hoch bezahlten Kicker für ihre an der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz erspielten Prämien keine Steuern bezahlen müssen. Die Uefa hat beim Bund einen Antrag eingereicht, der gemäss «Botschaft über Beiträge und Leistungen des Bundes an die Euro 08» «die Nichtbesteuerung für die Zeitdauer der Euro» verlangt.
Wolfgang Eichler, Sprecher der Euro 2008 SA, die das Turnier für den europäischen Verband organisiert, bestätigt die Absicht der Uefa. Die Steuerverwaltung kommentiert die Forderung nicht, verweist aber auf das Steuerrecht, wonach «die an der Euro teilneh menden Spieler für alle Einkünfte steuerpflichtig sind, die sie für ihre Teilnahme an in der Schweiz stattfindenden Spiele erhalten».
In der Schweiz Ansässige bezahlen Einkommenssteuer, Ausländer die so genannte Quellensteuer, die direkt von den Prämien abgezogen werden müsste. Diese Steuer beträgt bis zu einem Drittel. Bei der Euro 08 geht es um Steuereinnahmen von schätzungsweise 50 Millionen Franken.
Abstimmungen über Kosten für Sicherheit werden belastet
In einer ersten Antwort hat der Bund die Forderung abgelehnt. Die Uefa gibt aber nicht klein bei und will weiterverhandeln. «An der Fussball-Euro 2004 in Portugal wurden die Spieler in vollem Umfang von den Steuern befreit», sagt Martin Kallen, Geschäftsführer der Euro SA, über die Forderung. Bereits liess die Uefa ein Rechtsgutachten erstellen. Dieses kommt zum Schluss: Prämien für Sportler seien nicht steuerpflichtig, weil sie nicht direkt, sondern über einen Verband und nicht in der Schweiz ausbezahlt würden. Entweder hat die Uefa damit ein Schlupfloch gefunden, oder es kommt zu einem monatelangen Rechtsstreit.
Die Forderung belastet die bevorstehenden Abstimmungen über die 180 Millionen Franken Beiträge der öffentlichen Hand an die Euro 08. Selbst fussballbegeisterte Finanzpolitiker wie der Berner SP-Nationalrat Peter Vollmer sprechen von einer «unverschämten Abzockerei». Das sei Gift für die Abstimmungen im Par lament und in den Gastgeberorten.
Die Forderungen der Uefa könnten noch mehr umfassen. Sie klärt ab, ob auch Steuerbefreiungen für Verbände und Organisationen möglich sind.
Verfasst: 19.12.2005, 07:40
von schnauz
Stadt Genf hat Lust auf Euro 08 verloren
Genf/Bern. baz. Gemeinsam mit den Städten Bern, Zürich, und Genf will Basel im Jahr 2008 die Schweizer Spiele der Fussball-Europameisterschaft austragen. Jetzt aber schlägt dem Fussballfest aus der Rhonestadt ein kalter Wind aus allen politischen Parteien entgegen. Die Mehrkosten für die Euro 08 sorgen für heftigen Unmut, selbst eine Absage der für Genf geplanten Spiele wird erwogen. «Falls keine anderen Finanzierungsquellen gefunden werden, muss man den Mut haben, die drei Begegnungen zu annullieren», sagte der Genfer Stadtpräsident Manuel Tornare (SP) gestern gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung «Matin Dimanche». Zuvor hatte sich unter anderem schon der Berner Stadtpräsident Alexander Tschäppät über die explodierenden Kosten verärgert gezeigt.
Genf hat die Lust auf die Euro 08 verloren
Verfasst: 19.12.2005, 08:41
von gruusigeSiech
Basler Zeitung 19.12.2005
Genf hat die Lust auf die Euro 08 verloren
PARLAMENTARIER ALLER PARTEIEN MURREN ÜBER DIE KOSTEN DES FUSSBALLFESTES UND KRITISIEREN BUND WIE UEFA
DENISE LACHAT PFISTER, LAUSANNE
In Genf wächst der Unmut über den Bund, der den Austragungsorten für die Euro 2008 einen Grossteil der Kosten aufbürdet. Jetzt werden Politiker kategorisch: Genf zahle für die Infrastruktur und die Sicherheit, mehr nicht.
Über 80 Millionen Franken sollen die vier «Host Cities» Bern, Zürich sowie die Kantone Basel-Stadt und Genf für die Euro 2008 zahlen. Das teilte Bundesrat Samuel Schmid jüngst mit. Für den Kanton Genf wird die Kostenlast auf 17 bis 20 Millionen Franken geschätzt. Nachdem dem Berner Stadtpräsidenten Alexander Tschäppät angesichts der explodierenden Summen bereits öffentlich der Kragen geplatzt ist, murren nun auch die Genfer Politiker immer lauter.
Der Widerstand geht dabei quer durch alle politischen Parteien. Das bestätigt der grüne Kantonsrat Antonio Hodgers. Angeführt wird die Abwehrfront im Parlament von der stärksten bürgerlichen Parlamentsfraktion, den Genfer Liberalen, zu der auch so fussballbegeisterte Mitglieder wie der ehemalige Servette-Präsident Christian Lüscher gehören. «Genf stellt für die Fussballspiele die Infrastruktur zur Verfügung und sorgt für die Sicherheit auf Kantonsgebiet. Es kommt nicht in Frage, dass der Kanton darüber hinausgehende Kosten auch noch übernimmt», sagt Fraktionschef Pierre Weiss. Für Weiss ist klar: Es ist der Europäische Fussballverband Uefa, der als Organisator das Risiko tragen muss. Falls er dies ablehne, müsse er sich eben an den Bund wenden. «Der Bund hat schliesslich für die Spiele kandidiert.»
STADTPRÄSIDENT DROHT. Pierre Weiss ist zuversichtlich, für diese Forderung auch die Entente-Partner CVP und FDP sowie die SVP zu gewinnen. «Der Kanton Genf wird seine Interessen verteidigen», droht Weiss. Davon geht auch der neu gewählte, für das Dossier zuständige liberale Regierungsrat Mark Muller aus. Dass der Kanton Genf bis zu 20 Millionen Franken übernehmen wird, hält er schlicht für unrealistisch. Der Genfer Stadtpräsident Manuel Tornare (SP) ging gestern gegenüber der Westschweizer Sonntagszeitung «Matin Dimanche» sogar so weit, die drei Spiele in Genf ganz fallen zu lassen. «Falls keine anderen Finanzierungsquellen gefunden werden, muss man den Mut haben, die drei Begegnungen zu annullieren», wird der Sozialdemokrat zitiert.
Die von Bundesrat Samuel Schmid verkündete Nachricht von den steigenden Kosten kommt für Genf im ungünstigsten Moment. Der Kanton ächzt unter einem Defizit von 500 Millionen Franken und muss an allen Ecken und Enden sparen. Im Parlament werde nur noch vom Sparen gesprochen, sagt der Grüne Antonio Hodgers. Es gehe nicht an, dass die Uefa mit ihren bereits prallvollen Taschen aus den Fussballspielen Riesengewinne einstreiche, die Steuerzahler aber für Millionen von Franken zur Kasse gebeten werden. Falls kein besseres Gleichgewicht der Kosten zu Stande komme, wäre der Genfer Beitrag laut Hodgers in einer Volksabstimmung gefährdet. Und dass es zur Abstimmung kommt, hält der Grüne für wahrscheinlich. «Für ein Referendum braucht es 7000 Unterschriften. Die sind rasch beisammen.»
GESPRÄCHSBEREIT. Die Uefa signalisierte gegenüber der «NZZ am Sonntag» gestern Gesprächsbereitschaft. Voraussetzung jeder Kandidatur sei, dass die Uefa nichts an die Sicherheitskosten bezahlen müsse, sagte Christian Mutschler, Turnierdirektor Schweiz. Es sei aber möglich, dass die Uefa den «Host Cities» gewisse Nutzungsrechte abtrete und die Einrichtung von Fanzonen finanziell oder mit Sachleistungen unterstütze.
Die «Sonntagszeitung» berichtete ihrerseits von einem geplanten Steuerdeal: die Uefa will die Fussballer und die Vereine für die Euro 2008 von Steuern befreien. Bund und Kantonen entgingen so 50 Millionen Franken.
Verfasst: 19.12.2005, 12:16
von Mahatma
gruusigeSiech hat geschrieben:Basler Zeitung 19.12.2005
Genf hat die Lust auf die Euro 08 verloren
... GESPRÄCHSBEREIT. Die Uefa signalisierte gegenüber der «NZZ am Sonntag» gestern Gesprächsbereitschaft. Voraussetzung jeder Kandidatur sei, dass die Uefa nichts an die Sicherheitskosten bezahlen müsse, sagte Christian Mutschler, Turnierdirektor Schweiz...
Genau das ist die Sauerei. Die fetten Verträge einstreichen und die Kosten dem Organisator überlassen! Wie lange gibt es noch dumme Länder, die das mitmachen?
Die Kosten für die EM-2008 soll der SFV übernehmen. Wenn der SFV die Ausgaben bei der UEFA nicht zurück holt (holen kann), dann hat er eben ein grosses Loch in seiner Kasse. (Schliesslich hat er das ganze Schlammassel verursacht).
Wenn das Land 10 Mio als Sympathiebeitrag gibt, so kann man das noch akzeptieren. Aber Sicher nicht 180 oder mehr Millionen.
.
Verfasst: 17.11.2006, 09:36
von sergipe
Interview im Tages-Anzeiger vom 17.11.2006
Die Uefa steht im Ruf, bei der EM 2008 nur an den eigenen Profit zu denken. Ihr Generaldirektor Lars-Christer Olsson verteidigt ihre Standpunkte.
http://tagi.ch/dyn/news/fussball/688565.html
Verfasst: 20.11.2006, 21:34
von schnauz
Forscher: Rückenwind für Rechtsextreme an EURO 08
Bern. SDA/baz. Rechtsextreme könnten mit der Fussball-EM EURO 08 neuen Zulauf bekommen. Forscher befürchten, dass der Extremismus, der in Schweizer Fussballstadien in den letzten Jahren eher abgenommen hat, neu entflammt.
Heute gebe es in der Schweiz keine politischen Gruppen, die in der Lage seien, das Gleichgewicht zu gefährden, das sich in den Fankurven gebildet habe. Dies schreibt der Sporthistoriker Thomas Busset in dem am Montag veröffentlichten Newsletter des Nationalen Foschungsprogramms 40+ «Rechtsextremismus - Ursachen und Gegenmassnahmen» (NFP 40+).
Busset hält es aber für möglich, dass sich die herrschende «scheinbare Harmonie» in einen Kampf zwischen den verschiedenen Fangruppen verwandelt. In den Stadien gebe es eine grosse Vielfalt politischer Meinungen, diese würden heute aber der gemeinsamen Unterstützung des jeweiligen Teams untergeordnet.
«Der Lokalismus tritt hier an die Stelle des Nationalismus der Extremisten», schreibt Busset. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts stammen aus der Beobachtung von 60 Spielen von FC Basel, BSC Young Boys Bern und FC Servette Genf der Saison 2004/05 sowie aus zahlreichen Interviews.
Das mit 4 Mio. Franken dotierte NFP 40+ wurde vom Nationalfonds 2002 ausgeschrieben und soll den lückenhaften Wissenstand über Rechtsextremismus in der Schweiz verbessern. Alle 12 Forschungsprojekte sollen bis im Frühling 2007 abgeschlossen sein.
Verfasst: 17.12.2006, 12:08
von schnauz
Euro-2008-Orte: SFV soll sich an Sicherheitskosten beteiligen
Bern/Basel. SDA/baz. Das Seilziehen um die Sicherheitskosten der Fussball-EM 2008 geht weiter: Die Veranstalterstädte verlangen vom Schweizerischen Fussballverband (SFV) einen Beitrag von sechs Millionen Franken. Der SFV will von einer solchen Beteiligung nichts wissen.
In einem Brief an SFV-Präsident Ralph Zloczower werfen die Städte dem Verband vor, er missbrauche Gelder des europäischen Fussballverbandes UEFA, welche für die Durchführung des Turniers bestimmt seien. Sie monieren die Verwendung der so genannten Management und Performance Fee in der Höhe von 11 bis 15 Mio. Franken.
So sei der Ausbau des Basler Stadions für fünf Mio. Franken eine langfristig rentable Investition und keine Ausgabe für die Euro 2008. Und die ebenfalls von der UEFA mitfinanzierte Begeisterungskampagne «Play Football, Switzerland» für sechs Mio. Franken habe nichts mit der Turnierorganisation zu tun, sondern sei eine Werbeaktion des SFV.
Zloczower ungehalten
Zloczower weist die Vorwürfe und die Forderung der Austragungsorte vehement zurück. «Ich bin ungehalten über die Forderung», sagte er in einem Interview mit der «SonntagsZeitung». Es habe eine monatelange Diskussion auf eidgenössischer Ebene gegeben und niemand habe bezweifelt, was der SFV dargelegt habe.
«Und jetzt wollen uns die Städte belehren, wo und wie wir das UEFA-Geld gutschreiben müssten.» Der Fussballverband werde sich definitiv nicht beteiligen, sagte Zloczower. «Einmal ist fertig. Wir lassen nicht mehr mit uns diskutieren.»
Verfasst: 17.12.2006, 14:03
von Master
schnauz hat geschrieben:«Einmal ist fertig. Wir lassen nicht mehr mit uns diskutieren.»
Und wieso ziehen diese Arschlöcher jedes Mal ihren Schwanz ein wenn die UEFA von oben herumkommandiert? Idioten...
Euro 08: Beide Basel rechnen mit Nettokosten von 14,5 Mio.
Verfasst: 16.01.2007, 16:13
von macau
BaZ online vom 16. Januar 2006
Euro 08: Beide Basel rechnen mit Nettokosten von 14,5 Mio.
Liestal. SDA/baz. Die Fussball-Europameisterschaften 2008 sollen den beiden Basel 14,5 Mio. Franken wert sein. Die baselstädtische Regierung erwartet Nettokosten von 9,6 Mio. Fr., die Baselbieter 4,9 Mio. Franken, wie sie am Dienstag vor den Medien ausführten.
Vor gut einem Jahr hatten die beiden Regierungen 10 Mio. Fr. als Obergrenze für ihre addierten Nettokosten genannt. Nach der WM in Deutschland habe man die Planung aktualisiert, insbesondere für Happenings ausserhalb der Stadien. Zu den entsprechenden Krediten haben die Parlament das letzte Wort.
Insgesamt umfasst der Ausgabenkredit 21,6 Mio. Fr.; dazu kommen rund 900'000 Fr. Investitionen. Davon entfallen auf die Sicherheit 6,5 Mio. Fr., auf Verkehr und Infrastruktur 6,2 Mio., auf Standortmarketing und Rahmenveranstaltungen 5 Mio. Franken. Auch ein «Reservebeitrag» von 2 Mio Fr. ist enthalten.
Bis 40 Mio. Wertschöpfung
Die beiden Basel erwarten Einnahmen von insgesamt 7,1 Mio. Franken: Der Bund soll an Sicherheitskosten bis zu 4,2 Mio. Fr. beitragen. Von Fussballverbänden erwarten sie Beiträge und Abgeltungen von 1,9 Mio. sowie Gebühren von 1,1 Mio. Franken.
Dazu kommen erhoffte 2 Mio. aus Einkommenssteuern sowie unbezifferte Quellensteuer-Erträge. Brutto liege die mit der EURO 08 generierte Wertschöpfung gemäss einer Wirtschaftlichkeitsstudie bei 30 bis 40 Mio. Franken.
So ergibt sich für die beiden Basel ein Nettoaufwandüberschuss von 14,5 Mio. Franken. Diese Summe lohne sich «angesichts der grossen medialen und wirtschaftlichen Bedeutung» der EURO 08; sie stehe «in ausgewogenem Verhältnis» dazu.
Zum Kostenschlüssel haben die beiden Basel untereinander vereinbart, dass sie Polizei und Rahmenveranstaltungen jeweils selber tragen. Vom übrigen gemeinsamen Budget übernimmt der Stadtkanton zwei Drittel und das Baselbiet einen Drittel. Das ergibt unter dem Strich 9,6 Mio., respektive 4,9 Mio. Franken.
Städte und Uefa einigen sich
Verfasst: 23.01.2007, 14:51
von macau
Tages-Anzeiger Online vom 23. Januar 2007
Städte und Uefa einigen sich
Die Uefa und die Schweizer Austragungsorte der Fussball-EM 2008 haben die so genannte Host-City-Charta unterzeichnet. Die Uefa verteilt einen Teil ihrer Einnahmen und einige wenige Tickets.
Der Vertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen der Uefa und Zürich, Bern, Genf und Basel, einschliesslich bisher strittiger Punkte wie Werbung, Fanzonen und Public Viewing. «Wie im Fussball üblich haben wir zuweilen mit harten Bandagen und mit allen Tricks gekämpft, doch immer total fair,» sagte Zürichs Stadtpräsident Elmar Ledergerber.
Wie der Geschäftsführer der Euro 2008 SA, Martin Kallen, ausführte, verpflichten sich die Austragungsorte unter anderem, Fanzonen einzurichten, die während der 23 Turniertage unentgeltlich zugänglich sein sollen. Konzessionseinnahmen aus der Bewirtung gingen an die Städte.
Vier Hauptsponsoren für Städte
Zudem haben sie für die Beflaggung der Städte zu sorgen und der Uefa ein Erstkaufsrecht für öffentliche Werbeflächen im Besitze der jeweiligen Stadt einzuräumen. Den Städten sei die Zusammenarbeit mit maximal vier lokalen Hauptsponsoren erlaubt, sofern sie die Uefa-Sponsoren nicht konkurrenzierten.
Eintrittskarten
Die Austragungsorte können das Host-City-Logo nutzen und werden bei jedem Endrundenspiel der EURO 08 in einer der Städte bei der Fernsehübertragung vorgestellt. Die Uefa stellt jeder Austragungsstadt eine bestimmte Anzahl von Frei- und Kaufbilletts zur Verfügung und reserviert für jedes Spiel 750 Eintrittskarten für die Bewohner der jeweiligen Stadt.
Zudem erhalten die Städte Abgeltungen für Dienstleistungen. Dabei werden die offiziellen Fanzonen laut Kallen pro Stadt mit 1,2 Millionen Franken unterstützt sowie mit Warenleistungen - etwa Video Screens - im Wert von 1,1 bis 1,5 Millionen Franken. Für das Management erhält Basel mit sechs Spielen eine Million, während auf Bern, Genf und Zürich mit je drei Spielen 600'000 Franken entfallen. (grü/ap)
Bild: Ein eigenes EM-Logo für jede Stadt.
Verfasst: 23.01.2007, 14:55
von Starmaster
Super Logo in Blau-Wiss... das hätt jo au e anderi farb chöne ha...

Verfasst: 23.01.2007, 15:19
von Master
basel hat immerhin ein anständiges bildchen
aber 750 tickets sind süss, wollen sie diese nicht auch gleich noch versteigern?
Österreich profitiert achtmal mehr von der Euro 08
Verfasst: 16.04.2007, 17:59
von macau
Österreich profitiert achtmal mehr von der Euro 08
Bloed vom 16.04.2007
http://www.blick.ch/sport/euro08/artikel60520
WIEN u2013 Österreichs Steuereinnahmen werden deutlich höher ausfallen als jene der Schweiz: 1,8 Mio für die Schweiz, 15 Mio für Österreich.
Mit dem Ticketverkauf für die Euro 2008 wird Österreich massiv höhere Steuereinnahmen erzielen als der EM-Partner Schweiz. Ein Grund liegt in den unterschiedlichen Mehrwertsteuersätzen. Mit 20 Prozent schlägt die Mehrwertsteuer in Österreich zu Buche, während es in der Schweiz nur 2,4 Prozent sind.
Trotzdem sind die Eintrittskarten für österreichische und Schweizer Stadien gleich teuer. Martin Kallen, Turnierchef der EURO 2008, erklärte, man habe zwar erwogen, die höhere Steuer auf die Tickets draufzuschlagen, «im Interesse einheitlicher Preise haben wir aber darauf verzichtet». De facto heisst dass, dass die Netto-Kosten der Tickets in der Schweiz deutlich höher ausfallen.
«Dementsprechend kann die Eidgenossenschaft mit Einnahmen in der Höhe von 1,818 Mio. Schweizer Franken rechnen», sagte ein Sprecher der Euro 2008-Koordination der Schweizer Behörden. In Österreich sind es Angaben zufolge an die 15 Mio. Schweizer Franken.
Diese Differenz fällt ins Gewicht, wenn man bedenkt, dass die Schweizer für die EURO 2008 gut 80 Mio. Steuerfranken ausgeben. Ein Teil dieser Ausgaben wäre mit einer «Mehrwertsteuer a la Österreich» gedeckt.
Die Mehrwertsteuer aus den Ticketverkäufen macht natürlich nur einen Teil der durch die Euro 2008 generierten Einnahmen aus. Eine Studie im Auftrag des Bundes von 2006 veranschlagt die zusätzlichen Steuereinnahmen auf Bundes-, Kantons- und Gemeindeebene «auf gesamthaft rund 50 Millionen Franken.» Darin eingeschlossen sind alle möglichen Abgaben von den Einkommenssteuern von Euro 2008-Angestellten bis zur Biersteuer.
Auch bei dieser Prognose werde die Schweiz von Mitveranstalter Österreich demnach geschlagen. Österreichs Finanzminister Wilhelm Molterer habe vor wenigen Tagen erklärt, er rechne dank der Euro 2008 mit zusätzlichen Steuereinnahmen von 235 Mio. Schweizer Franken.
Verfasst: 16.04.2007, 20:00
von Echo
Miese Kampagne zur Erhöhung der Mehrwertsteuer?
Verfasst: 16.04.2007, 21:01
von Heavy
Die Konsumenten die die EM sehen wollen, zahlen bei den Auktionen eh viel mehr drauf als diese 15 Millionen, also von dem her ists mir sowieso kackegal
