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Verfasst: 30.11.2020, 20:28
von dasrotehaus
LordTamtam hat geschrieben:Thank you, wollte auch gerade was posten.
Absolutes drecks pack. schaffen wir doch gleich die Kantone ab
und stell dir vor, ich wäre voll dabei! aber ein derart vernünftiger und zukunftsgerichteter Gedanke, Respekt, ich bin erstaunt.

Verfasst: 30.11.2020, 20:55
von Feanor
Tsunami hat geschrieben:a) Hat uns schon Subcommandante weis machen wollen. Stimmt aber auch beim Wiederholen nicht. Und das weisst du auch.
Ich habe das schon weiter oben klargestellt: ich meinte mit meiner Aussage: es interessiert keine Sau auf der rechten Seite. Aber kaum geben mal die Linke mehr aus, wird geheult.
Tsunami hat geschrieben:Zudem: Ob die bürgerliche wirklich bei JEDER Abstimmung das zigfache an Geldern einsetzen ist eine reine, populistische Behauptung, welche gerade bei dieser letzten Abstimmung schon ad absurdum geführt wurde.
Uff, jetzt gehst du aber auf Glatteis, das meinst du nicht wirklich ernst, oder?

Ein paar Fakten gefälligst?

https://www.handelszeitung.ch/beruf/so- ... lkampf-aus
https://www.foeg.uzh.ch/dam/jcr:fffffff ... studie.pdf
https://www.republik.ch/2019/07/05/wahl ... bestellung
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/st ... y/31310933
https://de.wikipedia.org/wiki/Parteienf ... er_Schweiz
https://www.swissinfo.ch/ger/-insel-in- ... a/32391042
Tsunami hat geschrieben: b) Wer sagt denn, es sei Verrat an der Sache, wenn die Linken mehr Geld ausgeben :confused: ? Ich wiederhole mich auch gerne: ich habe kein Problem, wenn der Gegner mehr Mittel in eine Abstimmung steckt. Das ist sein gutes Recht.
Können diese Aussage auch Linke verstehen?
Hier wurde das Fordern nach Transparenz der Linken kritisiert, weil sie in dieser Abstimmung mehr Geld ausgegeben haben und damit bin ich nicht einverstanden.

Für mich ist es nicht nachvollziehbar, wie jemand, der sich als Demokrat*in sieht, gegen Transparenz sein kann.

Verfasst: 30.11.2020, 21:00
von Feanor
Käppelijoch hat geschrieben:Juso und Grüne wollen das Ständemehr abschaffen. Na das nenn ich mal eine blanke Offenlegung ihres Demokratieverständnisses. Wenn man verliert, wird das System so umgebaut, bis dann die passenden Resultate kommen. Da bin ich echt froh, wurde die grüne Egozentrikerin aus Bern nicht in den Bundesrat gewählt.
Und ja, es heisst Ständemehr nicht Städtemehr!
Bin da grundsätzlich auf deiner Seite.

Aber diese Unsitte gibt es immer auf der Verliererseite. Umgekehrt habens die Bergkantone ja auch nicht verdaut, dass die Städter über den Wolf entschieden haben.


Etwas weiter gedacht jedoch ist es durchaus zulässig, sich über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen: Sollte es häufiger vorkommen, dass das Volksmehr von den Kantonen übergangen wird, ist das auch keine gute Entwicklung. Ist momentan eher selten, daher kein Problem.

Aber mit den gleichen Argumenten wollte man ja auch die Proporzwahl verhindern. Die Demokratie muss immer wieder neu gedacht und hinterfragt werden. Vieles kann/soll/wird bleiben. Anderes darf sich auch weiter entwickeln.

Ich kann mir z. B. auch vorstellen, dass es bei gewissen Themen nicht unbedingt Sinn macht, dass es ein Ständemehr braucht, bei anderen hingegen ganz klar.

Es bleibt ja auch die Frage, ob es sinnvoll ist, dass Initiativen immer gleich Verfassungsänderungen mit sich ziehen. Weniger grosse Eingriffe per Volksentscheid wären ja auch denkbar.

Verfasst: 30.11.2020, 21:03
von Feanor
LordTamtam hat geschrieben:Thank you, wollte auch gerade was posten.
Absolutes drecks pack. schaffen wir doch gleich die Kantone ab
Findest du es denn ok, dass die Gewinnerseite nach dem knappen Sieg sogleich auf die Rolle der NGOs einwirken und diese schwächen wollen? Oder bist du auf dem rechten Auge blind?

Verfasst: 30.11.2020, 22:00
von footbâle
Käppelijoch hat geschrieben:Juso und Grüne wollen das Ständemehr abschaffen. Na das nenn ich mal eine blanke Offenlegung ihres Demokratieverständnisses. Wenn man verliert, wird das System so umgebaut, bis dann die passenden Resultate kommen. Da bin ich echt froh, wurde die grüne Egozentrikerin aus Bern nicht in den Bundesrat gewählt.
Und ja, es heisst Ständemehr nicht Städtemehr!
Na ja. Wollen darf ja jeder alles. Ein Schwein darf auch aus eigener Kraft zum Mond fliegen wollen. Völlig legitim.
Und in diesem Fall gibt es sogar ein politisches Instrument, um den Traum wahr werden zu lassen. Die Sportfreunde in Rot-Grün müssen ja nur per Volksinitiative Volk und Stände davon überzeugen, dass das Ständemehr in den Mülleimer der Geschichte gehört. Und schon fliegt das. OK. Nicht einfach, aber denkbar. Und was denkbar ist, muss möglich sein.

Nein - im Ernst: Da hier ein sehr offensichtlicher Fehlentscheid des Souveräns vorliegt, müsste man bei Volksabstimmungen ebenfalls den VAR einführen. Der wäre gestern sofort eingeschritten und hätte das versehentliche Nein zur "KOVI" stante pede korrigiert.

Verfasst: 30.11.2020, 22:08
von Käppelijoch
footbâle hat geschrieben: Nein - im Ernst: Da hier ein sehr offensichtlicher Fehlentscheid des Souveräns vorliegt, müsste man bei Volksabstimmungen ebenfalls den VAR einführen. Der wäre gestern sofort eingeschritten und hätte das versehentliche Nein zur "KOVI" stante pede korrigiert.
Der feuchte Traum manch eines Linken.

Verfasst: 01.12.2020, 00:06
von Pro Sportchef bim FCB
Feanor hat geschrieben: Aber diese Unsitte gibt es immer auf der Verliererseite. Umgekehrt habens die Bergkantone ja auch nicht verdaut, dass die Städter über den Wolf entschieden haben.
Ich hoffe du siehst den Unterschied selbst.

Gewisse Initiativen betreffen nunmal wenige Kantone und Orte. Ich würde behaupten in erster Linie sogar nur zwei Kantone wenn es um den Wolf geht. Da ist es dann schon fragwürdig wenn die Städte Bern, Basel und Zürich darüber entscheiden. So ist die Demokratie, klar, muss man akzeptieren. Aber zumindest ist hier eine klare Trennung von Abstimmenden und Betroffenen ersichtlich.

Von der KVI z.B. wären alle Kantone betroffen. Unternehmen über 250 Mitarbeitende gibt es nicht nur in Bern, Basel und Zürich. Und selbst wenn arbeiten die Bewohner der Landkantone auch in den Städten. Insofern gibt es hier keine klare Trennung.

Für mich also zwei sehr verschiedene paar Schuhe wenn man differenziert.

Verfasst: 01.12.2020, 06:01
von darken
Feanor hat geschrieben: Es bleibt ja auch die Frage, ob es sinnvoll ist, dass Initiativen immer gleich Verfassungsänderungen mit sich ziehen. Weniger grosse Eingriffe per Volksentscheid wären ja auch denkbar.
Das Gesetzesinitiativrecht wurde ja leider aus der Verfassung gestrichen. Man könnte es ja wieder mittels Volksinitiative einführen...

Verfasst: 01.12.2020, 07:37
von LordTamtam
Feanor hat geschrieben:Findest du es denn ok, dass die Gewinnerseite nach dem knappen Sieg sogleich auf die Rolle der NGOs einwirken und diese schwächen wollen? Oder bist du auf dem rechten Auge blind?
Oh Gott nein, bitte nehmt doch mein Statement nicht ernst :D
Jendefalls nicht jenes

Verfasst: 01.12.2020, 08:19
von Tsunami
Feanor hat geschrieben: Uff, jetzt gehst du aber auf Glatteis, das meinst du nicht wirklich ernst, oder?

Ein paar Fakten gefälligst?

https://www.handelszeitung.ch/beruf/so- ... lkampf-aus
https://www.foeg.uzh.ch/dam/jcr:fffffff ... studie.pdf
https://www.republik.ch/2019/07/05/wahl ... bestellung
https://www.tagesanzeiger.ch/schweiz/st ... y/31310933
https://de.wikipedia.org/wiki/Parteienf ... er_Schweiz
https://www.swissinfo.ch/ger/-insel-in- ... a/32391042

Hier wurde das Fordern nach Transparenz der Linken kritisiert, weil sie in dieser Abstimmung mehr Geld ausgegeben haben und damit bin ich nicht einverstanden.
Ich habe mir kurz die Handelszeitung, Wikipedia und Swissinfo angeschaut. Da geht es aber über die Parteifinanzierung inkl. und insbesondere für den Wahlkampf und nicht um die von dir behauptete und von mir bestrittene "JEDE Abstimmung, bei der die Bürgerlichen das zigfache ausgeben". Dazu scheinst du auch tatsächlich keine Fakten zu haben. Gibt es auch nicht.

Zur Forderung und Transparenz: Ich versuchs mal mit einem anderen Beispiel. Vielleicht verstehst du dann, was ich meine.
Es ist wie wenn die Grünen in den Städten jahrelang ein Offroader Verbot fordern und sie dann in der Stadt selber mit Offroadern herumkurven mit dem Hinweis, dass doch die Bürgerlichen auch schon jahrelang Offroader fahren würden und sie jetzt nicht so tun sollten, wenn jett die Grünen auch mit Offroadern kaufen und herumfahren würden. Klar würde man dann ihre Politik und ihr tun hinterfragen.

Verfasst: 01.12.2020, 09:36
von Feanor
Tsunami hat geschrieben:Ich habe mir kurz die Handelszeitung, Wikipedia und Swissinfo angeschaut. Da geht es aber über die Parteifinanzierung inkl. und insbesondere für den Wahlkampf und nicht um die von dir behauptete und von mir bestrittene "JEDE Abstimmung, bei der die Bürgerlichen das zigfache ausgeben". Dazu scheinst du auch tatsächlich keine Fakten zu haben. Gibt es auch nicht.

Zur Forderung und Transparenz: Ich versuchs mal mit einem anderen Beispiel. Vielleicht verstehst du dann, was ich meine.
Es ist wie wenn die Grünen in den Städten jahrelang ein Offroader Verbot fordern und sie dann in der Stadt selber mit Offroadern herumkurven mit dem Hinweis, dass doch die Bürgerlichen auch schon jahrelang Offroader fahren würden und sie jetzt nicht so tun sollten, wenn jett die Grünen auch mit Offroadern kaufen und herumfahren würden. Klar würde man dann ihre Politik und ihr tun hinterfragen.
Nimm dir bitte die Zeit und schau dir die Studie der UZH an, zweiter Link. Ich kann leider keine Bilder hier posten, warum auch immer. Auf jeden Fall siehst du dort auch die Angaben zu Abstimmungen. Und all das immer noch mit dem Wissen, dass gewisse Parteien keine genauen Angaben machen (wir wissen beide, welche das sind).

Dann eine einfache Frage, anschliessend antworte ich gerne ausführlicher auf deine letzte Aussage:

Bist du wirklich der Meinung, dass zu einem grossen Teil nicht die Bürgerlichen/Rechten Parteien sowie deren Interessenverbände im Hintergrund grundsätzlich deutlich mehr Geld ausgeben?

Verfasst: 01.12.2020, 10:03
von Sacchi1
@Malinalco

Ein interessante Feststellung. Kann man diese Abstimmung des Ständerats bezüglich der Nationalratslösung irgendwo nachträglich nachlesen?

Verfasst: 01.12.2020, 10:46
von Tsunami
Feanor hat geschrieben: Dann eine einfache Frage, anschliessend antworte ich gerne ausführlicher auf deine letzte Aussage:

Bist du wirklich der Meinung, dass zu einem grossen Teil nicht die Bürgerlichen/Rechten Parteien sowie deren Interessenverbände im Hintergrund grundsätzlich deutlich mehr Geld ausgeben?
Nein, bin ich nicht und das habe ich auch nie geschrieben.

Hast du deinerseits mein Beispiel verstanden und auch warum es mir geht?

Verfasst: 01.12.2020, 11:15
von Tsunami
Feanor hat geschrieben:Nimm dir bitte die Zeit und schau dir die Studie der UZH an, zweiter Link. Ich kann leider keine Bilder hier posten, warum auch immer. Auf jeden Fall siehst du dort auch die Angaben zu Abstimmungen. Und all das immer noch mit dem Wissen, dass gewisse Parteien keine genauen Angaben machen (wir wissen beide, welche das sind).
Diese habe ich angeschaut und festgestellt, was ich nie bestritten habe: die Bürgerlichen geben viel mehr Geld für Abstimmungen aus.
Aber: du schreibst "JEDE ABSTIMMUNG DAS ZIGFACHE". Schaue dir die Beispiele Asyl und Ausländergesetz, das MWSt Prozent für die IV und die Abschaffung des Verbandsbeschwerderechts. Da wurden nicht das "zigfache" an Geldmitteln ausgegeben sondern vielleicht 20%-50% mehr.
Aber bei den anderen Abstimmungen, sind es in der Tat massive Unterschiede. Es ist doch gut, dass Abstimmungen nicht nur durch den höheren Einsatz an finanziellen Mitteln gewonnen werden.

Verfasst: 01.12.2020, 17:09
von Feanor
Sacchi1 hat geschrieben:@Malinalco

Ein interessante Feststellung. Kann man diese Abstimmung des Ständerats bezüglich der Nationalratslösung irgendwo nachträglich nachlesen?
den Vorgang bzw. die Amtshandlungen der Räte kann man normalerweise auf der Homepage des Parlaments nachlesen. Am besten gibst du mal die KOVI ein und dann wirst du das wohl problemlos finden.

Verfasst: 01.12.2020, 17:13
von Feanor
Tsunami hat geschrieben:Diese habe ich angeschaut und festgestellt, was ich nie bestritten habe: die Bürgerlichen geben viel mehr Geld für Abstimmungen aus.
Aber: du schreibst "JEDE ABSTIMMUNG DAS ZIGFACHE". Schaue dir die Beispiele Asyl und Ausländergesetz, das MWSt Prozent für die IV und die Abschaffung des Verbandsbeschwerderechts. Da wurden nicht das "zigfache" an Geldmitteln ausgegeben sondern vielleicht 20%-50% mehr.
Aber bei den anderen Abstimmungen, sind es in der Tat massive Unterschiede. Es ist doch gut, dass Abstimmungen nicht nur durch den höheren Einsatz an finanziellen Mitteln gewonnen werden.
Alles klar, dann sind wir uns ja eigentlich einig. Natürlich ist es nicht bei JEDER Abstimmung der Fall, klar. Aber allzu häufig kommt es nicht vor. Vor allem - und das ist ja auch viel entscheidender - ist der Unterschied bei der Parteienfinanzierung und somit für den Wahlkampf auf kommunaler, kantonaler und nationaler Ebene immens.

Und genau dort braucht es Transparenz, weil die Volksvertreter*innen eben vom Volk gewählt ist und ein Recht darauf haben sollte, zu wissen, wer im Hintergrund mit dem Geld weibelt.

Und diese Transparenzforderung ist nicht einfach plötzlich weniger richtig, nur weil mal die Linken in einer Abstimmung mit grosser Kelle schwangen.

Verfasst: 01.12.2020, 17:22
von Feanor
Tsunami hat geschrieben: Hast du deinerseits mein Beispiel verstanden und auch warum es mir geht?
Ja, ich verstehe das Beispiel. Bin aber nicht zu 100% einverstanden. Ich bin einverstanden, dass die Transparenz hochgehalten wird. (Frage: Ist es bei der KOVI wirklich so intransparent?), ich bin aber nicht einverstanden, dass die Forderung nach Transparenz nun nach diesem Wahlkampf generell unglaubwürdig ist.

Wenn man dein Beispiel herunterbrechen würde auf das Verhältnis, wie oft die Linken wirklich mehr Geld ausgeben (und das nicht transparent), dann müsste dein Beispiel so gehen: Die Grünen fordern als Gesamtpartei das Verbot, aber 2-3 Einzelne lieben trotzdem Ihre Drecksschleuder. Sind nun diese drei bei diesem Thema glaubwürdig? Eher nein. Aber ist darum gleich die ganze Sache fragwürdig bzw. die ganze Partei? Nein, das ist sie nicht.

Das Gleiche bei der Klimabewegung. Diese ist so gross, so divers, da gibt es unglaublich viele Ansätze. Soll es nun für eine Klima-Politikerin absolut verboten sein, einmal im Jahr zu fliegen? Ist deswegen ihr ganzer Einsatz für die Klimapolitik, die weit mehr ist als bloss eine Reduzierung des Flugverkehrs, verraten? Das ist mir zu dogmatisch.

Von den Linken wird immer 100% Treue zu ihrer Sache verlangt, sonst sind sie sofort unglaubwürdig bzw. ist das ein Beweis, dass die Forderung der Sache an sich falsch ist. Ein Beispiel dafür ist die lächerliche Fahnendiskussion hier. Wehe diese seien nicht zu 1000% biologisch abbaubar....Da lebt es sich als Bürgerlicher/Rechter natürlich einfacher, da muss man sich nicht an Prinzipien halten, wenn man keine hat. Aber diese ja bei den Linken einfordern. Naja.

Verfasst: 01.12.2020, 17:38
von Tsunami
Feanor hat geschrieben:Ja, ich verstehe das Beispiel. Bin aber nicht zu 100% einverstanden. Ich bin einverstanden, dass die Transparenz hochgehalten wird. (Frage: Ist es bei der KOVI wirklich so intransparent?), ich bin aber nicht einverstanden, dass die Forderung nach Transparenz nun nach diesem Wahlkampf generell unglaubwürdig ist.

Wenn man dein Beispiel herunterbrechen würde auf das Verhältnis, wie oft die Linken wirklich mehr Geld ausgeben (und das nicht transparent), dann müsste dein Beispiel so gehen: Die Grünen fordern als Gesamtpartei das Verbot, aber 2-3 Einzelne lieben trotzdem Ihre Drecksschleuder. Sind nun diese drei bei diesem Thema glaubwürdig? Eher nein. Aber ist darum gleich die ganze Sache fragwürdig bzw. die ganze Partei? Nein, das ist sie nicht.

Das Gleiche bei der Klimabewegung. Diese ist so gross, so divers, da gibt es unglaublich viele Ansätze. Soll es nun für eine Klima-Politikerin absolut verboten sein, einmal im Jahr zu fliegen? Ist deswegen ihr ganzer Einsatz für die Klimapolitik, die weit mehr ist als bloss eine Reduzierung des Flugverkehrs, verraten? Das ist mir zu dogmatisch.

Von den Linken wird immer 100% Treue zu ihrer Sache verlangt, sonst sind sie sofort unglaubwürdig bzw. ist das ein Beweis, dass die Forderung der Sache an sich falsch ist. Ein Beispiel dafür ist die lächerliche Fahnendiskussion hier. Wehe diese seien nicht zu 1000% biologisch abbaubar....Da lebt es sich als Bürgerlicher/Rechter natürlich einfacher, da muss man sich nicht an Prinzipien halten, wenn man keine hat. Aber diese ja bei den Linken einfordern. Naja.
Ok, lassen wir dies so stehen. Ich überlasse dir hier das Schlusswort.

Zu deinem Beispiel hier: Da bin ich zu 1'000 % ;) bei dir. Wirklich lächerlich so was. Ich frage mich aber, wie viele Stimmen mit solchen Fahnen zusätzlich gewonnen werden konnten. Mich beeinflussen Fahnen / Plakate / Broschüren nicht im geringsten, eher im Gegenteil wenn ich die Gesichter auf den Wahlplakaten 1000 x anschauen muss. So landen Broschüren jeweils ungelesen im Altpapier. Egal ob pro oder contra zu welchem Thema auch immer.

Verfasst: 02.12.2020, 09:37
von Käppelijoch
Auch die schlechten Gewinner offenbaren mit ihrer Forderungen, dass NGOs sich nicht mehr politisch engagieren dürfen und dass sie per Steuern dafür bestraft werden sollen, ein Demokratieverständnis, das sehr bedenklich ist.

Kann man nicht einfach die Finger von unserem politischen System lassen und Niederlage/Siege akzeptieren, wie sie halt sind?

Verfasst: 02.12.2020, 10:11
von SubComandante
Käppelijoch hat geschrieben:Auch die schlechten Gewinner offenbaren mit ihrer Forderungen, dass NGOs sich nicht mehr politisch engagieren dürfen und dass sie per Steuern dafür bestraft werden sollen, ein Demokratieverständnis, das sehr bedenklich ist.

Kann man nicht einfach die Finger von unserem politischen System lassen und Niederlage/Siege akzeptieren, wie sie halt sind?
Das war wieder von Nosers Feder, oder? Wie gross ist eigentlich der Lobby-Einfluss von Economie Suisse auf Politiker wie Noser oder KKS?

Verfasst: 02.12.2020, 10:13
von boroboro
Käppelijoch hat geschrieben:Auch die schlechten Gewinner offenbaren mit ihrer Forderungen, dass NGOs sich nicht mehr politisch engagieren dürfen und dass sie per Steuern dafür bestraft werden sollen, ein Demokratieverständnis, das sehr bedenklich ist.

Kann man nicht einfach die Finger von unserem politischen System lassen und Niederlage/Siege akzeptieren, wie sie halt sind?
Es ist traurig. Heuzutage ist es nicht möglich einzugestehen, dass seine eigene Meinung nicht absolut ist und dass eine andere Person mit einem anderen Blickwinkel die Sache womöglich anders sieht. Es geht ums gewinnen und den Triumph, dafür ist jedes Mittel recht und man darf man keine "Schwäche" zeigen. Das (sehr häufig) beide Seiten valide Argumente haben, welche geprägt durch die verschiedenen Erfahrungen sind, wird verdrängt.

Verfasst: 02.12.2020, 11:32
von Käppelijoch
SubComandante hat geschrieben:Das war wieder von Nosers Feder, oder? Wie gross ist eigentlich der Lobby-Einfluss von Economie Suisse auf Politiker wie Noser oder KKS?
Nicht nur. Eine breite Allianz an schlechten Gewinnern.

https://www.watson.ch/schweiz/gesellsch ... e-und-ngos

Verfasst: 02.12.2020, 15:14
von Pro Sportchef bim FCB
Käppelijoch hat geschrieben:Nicht nur. Eine breite Allianz an schlechten Gewinnern.

https://www.watson.ch/schweiz/gesellsch ... e-und-ngos
Da ich gerne die Linken kritisiere für ihr Verhalten bei Niederlagen: Was für ein Scheiss den die "Gewinner" da zum Teil von sich geben. Völlig deplaziert.

Mich würde aber interessieren, was da hinter 2-3 Aussagen steckt, weiss da jemand mehr?
"Jenes Hilfswerk, das Geld an die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) zurückzahlen musste, weil es in einer Studie auf die KVI verwies."
"Die parlamentarische Verwaltungskontrolle soll überprüfen, ob neben Solidar Suisse auch andere NGOs Deza-Gelder für die KVI verwendet haben"
"Die GPK-Subkommission EDA hat den Antrag schon mal gutgeheissen"
"Es fragt sich aber, ob man NGOs, die Steuergelder erhalten, nicht grundsätzlich verbieten soll, sich bei Abstimmungskämpfen und Wahlen politisch zu engagieren."

Gibt es denn da Richtlinien? Dürfen die das nicht? Gibt es einen speziellen Verwendungszweck von Deza- oder Steuergeldern?

Ist das vergleichbar mit dem SRF (von wegen allgemein finanziertem Service Public) dass sich in politische Themen "einmischt" bzw. für/gegen eine Abstimmung Position einnimmt?

Verfasst: 02.12.2020, 22:18
von Feanor
SubComandante hat geschrieben:Das war wieder von Nosers Feder, oder? Wie gross ist eigentlich der Lobby-Einfluss von Economie Suisse auf Politiker wie Noser oder KKS?
https://lobbywatch.ch/de/daten/parlamen ... di%20Noser

Und das ist nur das, was man offiziell weiss. Die Parteienfinanzierung ist auch bei der FDP oft undurchsichtig.

Verfasst: 02.12.2020, 22:18
von Feanor
Tsunami hat geschrieben:Ok, lassen wir dies so stehen. Ich überlasse dir hier das Schlusswort.

Zu deinem Beispiel hier: Da bin ich zu 1'000 % ;) bei dir. Wirklich lächerlich so was. Ich frage mich aber, wie viele Stimmen mit solchen Fahnen zusätzlich gewonnen werden konnten. Mich beeinflussen Fahnen / Plakate / Broschüren nicht im geringsten, eher im Gegenteil wenn ich die Gesichter auf den Wahlplakaten 1000 x anschauen muss. So landen Broschüren jeweils ungelesen im Altpapier. Egal ob pro oder contra zu welchem Thema auch immer.
Geht mir ehrlich gesagt auch so: Fahnen und Plakate können mir gestohlen bleiben. Von Links bis rechts, da bin ich auf beiden Augen blind.

Verfasst: 03.12.2020, 13:52
von Aficionado
SubComandante hat geschrieben:Das war wieder von Nosers Feder, oder? Wie gross ist eigentlich der Lobby-Einfluss von Economie Suisse auf Politiker wie Noser oder KKS?
Das werden wir ja hoffentlich bald einmal erfahren (Schmiergeld-Initiative). Aber das CH Bachelivolk (ok, KOVI fiel wegen dem Ständemehr ins Wasser) wird auch da wieder wirtschaftsfreundlich abstimmen.

Verfasst: 03.12.2020, 14:04
von Pro Sportchef bim FCB
Aficionado hat geschrieben:Aber das CH Bachelivolk (ok, KOVI fiel wegen dem Ständemehr ins Wasser)
Dein Demokratieverständnis und dein Verständnis für Andersdenkende ist ja sehr sozial, momol. Wenn jemand ein Bacheli ist dann... ach lassen wir Beleidigungen doch einfach sein.

Verfasst: 03.12.2020, 14:10
von Aficionado
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Dein Demokratieverständnis und dein Verständnis für Andersdenkende ist ja sehr sozial, momol. Wenn jemand ein Bacheli ist dann... ach lassen wir Beleidigungen doch einfach sein.
:-). Aus der Gegnersicht sind wir die Bachelis. Ist doch eigentlich noch nett ausgedrückt. Ich kann mit der Niederlage gut umgehen und fordere auch nicht das umkrempeln des Systems. Soll bleiben so wie es ist. Soviel zu meinem Demokratieverständnis.

Verfasst: 03.12.2020, 14:34
von Aficionado
Ich kann Unternehmer und Selbstständige schon verstehen, wenn die für ihr Portemonnaie abstimmen gehen. Das ist ihr gutes Recht und ich an ihrer Stelle würde evtl. gleich abstimmen. Aber bei Angestellten fehlt mir dieses Verständnis (da wünsche ich mir etwas mehr Fronkreich).
Ich kann aber trotzdem noch ein Bier mit Andersdenkenden trinken gehen. So schlimm ist es auch nicht.

Verfasst: 03.12.2020, 15:12
von SubComandante
Feanor hat geschrieben:https://lobbywatch.ch/de/daten/parlamen ... di%20Noser

Und das ist nur das, was man offiziell weiss. Die Parteienfinanzierung ist auch bei der FDP oft undurchsichtig.
Lobbyismus ist wirklich langsam ein Problem. Erstaunlich bei ihm keine grosse Krankenkasse dabei. Ist das bösartig, wenn man sagt: in Italien nennt man Lobbyismus Mafia?