mein post aus dem anderen faden passt hier wohl besser rein
soll man diese entscheidung nun als stabilitäts-verleihende massnahme mit einem arrivierten trainer für die zukunft sehen oder ist es ein bekenntnis zur stagnation, mutlosigkeit und bequemlichkeit?
hätte ein anderer trainer (im spezifischen system FCB) den gleichen erfolg, die mannschaft (ohne sportchef, dafür mit der ausgewiesenen fussball-fachfrau oeri an der seite

) immer wieder neu zusammenzustellen und abgänge der besten spieler zu verkraften? möglich, aber man kann darüber leider nur spekulieren...
in letzter zeit ist mir im stadion jedoch ein dilemma besonders aufgefallen.
trotz der umstrittenen figur gross hört man auch nach einem so grauenhaften spiel wie in luzern, mit einer unterirdisch ein- und aufgestellten mannschaft, selten bis nie unmutsäusserungen gegen ihn. wieso? haben wir herrn gross einfach zuviel zu verdanken, so dass wir (bzw. gigi) ihn nicht wie ein "normaler" trainer behandeln bzw. zum teufel jagen können?
ein bisschen erinnert mich die situation an den sc freiburg und volker finke, der dort auch über jahre hinweg viele freiheiten und einfluss hatte, unerwartet grossen erfolg mit dem club und wo der moment eines würdigen abgangs verpasst wurde.
in beziehungen gibt es den punkt, wo man eine gesunde trennung verpasst, aus loyalität, eingespieltheit, angst vor veränderung, den "goldenen käfig" oder wasauchimmer es ausmacht, zusammenbleibt und dann so lange dahinseucht, bis die trennung sich unschön mit gewalt realisiert. muss es nun soweit kommen?
ja, gross hat zweifellos viel getan für den FCB, aber wann und vorallem wie werden wir ihn nun los?
hätte ich entscheidungsmacht, würde ich vorschlagen, die trennung diesen winter oder nächsten sommer zu vollziehen. das wäre mE der noch halbwegs gesunde moment. leider wurde der verpasst. es ist gut möglich, dass gross mit der mannschaft eine gute rückrunde spielen, ihr die notwendigen impulse verleihen und auch in den nächsten jahren den FCB zu erfolgen führen kann.
in der momentanen situation scheint mir aber der berühmte "frische wind" viel dringender notwendig zu sein und ich bin deswegen gegen diese entscheidung, wie viele hier drinnen, die geradezu nach einer frischen brise fussball lechzen. wir bräuchten in jeder beziehung eine veränderung, neue spannung, aufregung, unbekanntes. dann würden wohl auch bei einigen die emotionen zurückkehren!
ps. ich gehe trotzdem auch 2009 an jedes spiel, unabhängig davon (aber trotzdem bauchschmerzen verursachend), wer alles da unten steht, solange ich den FC Basel sehe. auch wenn in den frühen 90ern als teenie der vermeintliche fussball-thron, das höchste der gefühle, ein knapper sieg gegen gc war, eines ist gleich geblieben: ich will das meine mannschaft für unsere stadt, unsere farben wenigstens kämpft, wenn sie schon nicht gut (zusammen) spielt. fehlt beides, ist schluss mit lustig. seit der verlängerung sowieso.