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Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 06:56
von Waldfest
Wir haben einen Deal!

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 07:34
von Appendix_2
Kriegt Donny jetzt trotzdem noch den heiss begehrten Friedensnobelpreis?? Er hat doch jetzt ganz, ganz alleine, für Ordnung im Nahen Osten gesorgt?

„Danach gilt der Krieg als beendet“ – Trump kündigt Waffenruhe zwischen Israel und Iran an

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 07:36
von Waldfest
Person of the year! 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 07:37
von Appendix_2
Waldfest hat geschrieben: 24.06.2025, 07:36 Person of the year! 

Year?? Century!!!

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 09:59
von OutLander
Der grösste und beste Krieg aller Zeiten hat nun die schönste Waffenruhe, die die Welt je gesehen hat...

Nur wird sich wohl keiner daran halten.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 10:25
von Gurkensalat
OutLander hat geschrieben: 24.06.2025, 09:59 Der grösste und beste Krieg aller Zeiten hat nun die schönste Waffenruhe, die die Welt je gesehen hat...

Nur wird sich wohl keiner daran halten.

Schon scheint die grösste und beste Waffenruhe vorbei zu sein.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 10:53
von LeTinou
fcbblog.ch hat geschrieben: 23.06.2025, 22:21
LeTinou hat geschrieben: 23.06.2025, 17:20
fcbblog.ch hat geschrieben: 23.06.2025, 16:48

Kinermorde? Gerne Belege dafür. Am Anfang war sogar von geköpften Babys und herausgeschnittenen Föten die Rede. Hat sich aber eben nicht bestätigt, nur wurde danach nicht mehr darüber berichtet.

https://en.wikipedia.org/wiki/Hamas_baby_beheading_hoax

Es spielt aber gar keine Rolle, ich behaupte nicht, dass Hamas keine Terrororganisation ist. Und es geht auch nicht um Aussagen von rechtsextremen Ministern. Es geht darum, dass die Aussagen mit dem übereinstimmen, was auf dem Boden passiert. 80% von Gaza sind zerstört, die Bevölkerung ist in den Süden getrieben.

Die Vernichtungspolitik und Vertreibungspolitik ist schlicht Realität. Was als nächstes droht, kann sich jeder Mensch vorstellen, der lesen kann und zuhört, was diese vielen einzelnen Teile der Regierung tagein tagaus rauslassen.

Ich setze nicht gleich. Eine Seite hat die technologischen Mittel zur Auslöschung und nutzt sie, die andere würde es wohl noch so gerne, aber hat die Mittel nicht. Das ist aktuell der entscheidende Unterschied.



Du versuchst, den Begriff „Kindermord“ in Frage zu stellen, indem du auf eine nicht bestätigte Einzelmeldung über geköpfte Babys verweist. Dass diese Schlagzeile überzeichnet war – geschenkt. Aber zu behaupten, es gebe keine gezielten Tötungen von Kindern durch die Hamas, ist blanke Realitätsverweigerung.

In Kfar Aza, Be’eri, Nir Oz u. a. wurden ganze Familien ausgelöscht, inklusive Kleinkindern. Es gibt forensisch belegte Tötungen von Babys, Kindern und Jugendlichen, teils verbrannt, teils erschossen in den Armen ihrer Eltern. Dass das nicht „beheaded baby“-Niveau ist, ändert nichts daran: Kindermord ist keine rhetorische Übertreibung, sondern dokumentierte Tatsache.

https://www.cbsnews.com/news/children-o ... amas-gaza/

Du gibst zu, dass Hamas eine Terrororganisation ist – gut. Aber dann kannst du nicht gleichzeitig ihre Opfer relativieren, nur weil die Gegenseite überlegene Mittel hat. Ja, Israel verfügt über weitreichende militärische Technologie – aber daraus eine Einbahnstrasse der Schuld zu machen, ist analytisch schwach und moralisch gefährlich.

Dass Gaza zu großen Teilen zerstört ist, steht außer Frage. Dass dies mit Smotrichs Aussagen in Teilen übereinstimmt: absolut. Aber daraus direkt eine „Vernichtungspolitik“ des gesamten Staates Israel abzuleiten, überschreitet die Grenze zur Pauschalverurteilung eines Staates – und bedient ein Narrativ, das nicht zur Deeskalation beiträgt, sondern zur Polarisierung.

Was du tust, ist kein „nicht gleichsetzen“ – du setzt asymmetrisch Schuld fest: Die eine Seite will angeblich, aber kann nicht. Die andere kann, also ist sie allein verantwortlich. Das ist eine moralische Kurzschlusslogik, die die Realität verzerrt: Denn Wille zur Auslöschung zählt – auch ohne Erfolg.

Wenn wir so argumentieren, machen wir die Schuldfrage vom Waffenarsenal abhängig – und das hat mit Gerechtigkeit nichts mehr zu tun.

Du argumentierst mir viel zu theoretisch und machst irgendwelche komischen Schlüsse um ein Verhältnis von etwas mehr als 1000 Toten gegenüber 60000 Toten oder noch mehr und ca. 2 Millionen vertriebenen, sowie die Bombardierung und das platt machen der Häuser dieser zwei Millionen irgendwie in ein Verhältnis rücken zu wollen.

Das ist im besten Fall nichts anderes als eine rücksichtslose und brutale Racheaktion, also genau das gleiche wie der 7. Oktober unter umgekehrten Vorzeichen nur in einem ganz anderen Ausmass der Zerstörung.

Im schlimmsten Fall ist es die Vorbereitung der vollständigen Vertreibung und Genozid in Gaza.

Selbst wenn man völlig geschichtsvergessen alles ignoriert, was vor dem 7. Oktober war, hat diese Israelische Regierung jegliche Moral und Menschlichkeit abgelegt gegenüber ihrem Gegner.

Das erwarte ich von Terroristen oder Drogengangs, nicht von der Regierung der vermeintlich einzigen Demokratie im Nahen Osten. Die sind vielleicht schlauer, aber moralisch keinen Deut mehr besser, als die Terroristen auf der anderen Seite.
Du stellst 1.200 Tote durch Hamas dem Leid in Gaza gegenüber und ziehst daraus den Schluss, Israel handle genauso wie die Terroristen – nur effizienter. Das ist eine moralische Gleichsetzung, die nicht trägt, weil sie Ursache und Wirkung, Absicht und Mittel völlig vermischt.

Der 7. Oktober war kein isoliertes Ereignis. In den Jahren davor hat die Hamas tausende Raketen auf israelische Städte abgefeuert, oft wahllos, oft gezielt auf Zivilisten. Israel hat darauf reagiert – wiederholt, mit Warnungen, mit gezielten Schlägen. Aber: Die Eskalation vom 7. Oktober war eine neue, brutale Qualität – ein Massaker, dessen Ziel ideologisch verankert ist: Auslöschung, nicht Koexistenz.

Dass die Hamas sich hinter Zivilisten verschanzt, Krankenhäuser als Waffenlager nutzt und ihre eigene Bevölkerung als Schutzschild missbraucht, ist keine Behauptung – es ist militärisch dokumentiert und von internationalen Organisationen bestätigt.
Dass dabei Tausende Zivilisten sterben, ist tragisch – aber es ist nicht dasselbe wie gezielte Massaker an Familien in Friedenszeiten.

Ja, Teile der israelischen Regierung vertreten eine Politik, die man scharf kritisieren muss. Aussagen wie die von Smotrich sind gefährlich und moralisch verwerflich. Aber Israel ist – bei aller Problematik – eine Demokratie mit Justiz, Opposition, Medienfreiheit und Debattenraum. Hamas ist das Gegenteil: autoritär, repressiv, frauenverachtend, antisemitisch und kriegstreibend.

Wenn du also sagst, Israel handle wie eine Drogengang, dann verlierst du ausgerechnet das aus dem Blick, was den Unterschied ausmacht: Rechtsstaatlichkeit, Transparenz, Verantwortlichkeit – oder eben deren völliges Fehlen.

Wer all das ignoriert und nur mit Zahlen operiert, macht die Schuldfrage zur Statistik, nicht zur Frage von Ideologie, Taktik oder Absicht.

Wenn es wirklich so einfach wäre, wie du es darstellst – warum dauert dieser Konflikt dann seit 75 Jahren an? Warum gibt es noch keine Lösung, trotz zahlloser Vermittlungsversuche, Rückzüge, Angebote und internationaler Initiativen?

Weil es eben keine Symmetrie gibt – auch nicht in der Verantwortung.
 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 11:52
von Faniella Diwani
Wer "angegriffen wurde" und wer sich "nur verteidigt hat" ist im ganzen Konflikt nur noch schwierig auszumachen. Wo beginnt der Angriff? Wo beginnt die Verteidigung? War die Balfour-Deklaration bereits ein Startpunkt des Konfliktes? Dann sind die Palästinenser die Opfer. War der arabische Aufstand gegen diese Fremdbestimmung (1936) Startpunkt? Dann waren die neu angesiedelten Juden die Opfer. Etcetcetc. 

Es ist ein Kreislauf von Aktion und  Reaktion. Je weiter man zurückgeht, findet man nur noch eine weitere mögliche Aktion welche das darauf folgende Ereignis nur noch als "Verteidigung" wirken lässt.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 14:22
von Basler Beobachter
fcbblog.ch hat geschrieben: 23.06.2025, 22:21 Du argumentierst mir viel zu theoretisch und machst irgendwelche komischen Schlüsse um ein Verhältnis von etwas mehr als 1000 Toten gegenüber 60000 Toten oder noch mehr und ca. 2 Millionen vertriebenen, sowie die Bombardierung und das platt machen der Häuser dieser zwei Millionen irgendwie in ein Verhältnis rücken zu wollen.

Das ist im besten Fall nichts anderes als eine rücksichtslose und brutale Racheaktion, also genau das gleiche wie der 7. Oktober unter umgekehrten Vorzeichen nur in einem ganz anderen Ausmass der Zerstörung.

Im schlimmsten Fall ist es die Vorbereitung der vollständigen Vertreibung und Genozid in Gaza.

Selbst wenn man völlig geschichtsvergessen alles ignoriert, was vor dem 7. Oktober war, hat diese Israelische Regierung jegliche Moral und Menschlichkeit abgelegt gegenüber ihrem Gegner.

Das erwarte ich von Terroristen oder Drogengangs, nicht von der Regierung der vermeintlich einzigen Demokratie im Nahen Osten. Die sind vielleicht schlauer, aber moralisch keinen Deut mehr besser, als die Terroristen auf der anderen Seite.
Aus Sicht der Palästinenser. Wenn man einen Gegner hat, der jeden tödlichen Angriff mehr als 20 x rächt, wäre es vernünftiger, die Provokationen endgültig einzustellen. Und zwar alle. Und danach versuchen, das Land aufzubauen. 

Du kannst noch so sehr auf die israelische Regierung einhauen. Israel ist militärisch viel stärker als alle benachbarten Armeen zusammen.  Jeder tote Israeli wird mindestens 20 x gerächt. Und Israel wird in den nächsten 100 bis 200 Jahren das ganze Westjordanland besiedeln, egal wie die Palästinenser herumtoben. Im schlimmsten Fall vermehren sich die fanatischen Juden derart stark, dass sie eines Tages die Mehrheit stellen in Israel und somit eine israelische Regierung aus lauter Typen wie Ben Gvir und Smotrich bestehen wird. Das sind zwar Verbrecher und Terroristen. Der Westen wird Israel niemals aufhalten wollen. Und der Rest der Welt hat kein Interesse oder ist unfähig dazu. Je mehr es den Palästinensern gelingt, Israeli zu töten, umso heftiger wird Israel die Palästinenser unterdrücken. Daher sollten die Palästinenser wie eingangs erwähnt, endlich Ruhe geben, um nicht noch mehr Leid ertragen zu müssen. Sollten zu viele Palästinenser jedoch dies nicht akzeptieren und Vergeltungsschläge gegen Israeli durchführen, wird ihr Ende noch schneller nahen. Dann können sie nur noch sterben oder in die Länder fliehen, die bereit sind, sie aufzunehmen. Das ist alles völkerrechtswidrig. Aber in diesem Krieg interessiert weder die Palästinenser noch Israel ein Völkerreicht. Das Recht des Stärkeren setzt sich durch.

Mit meinem Beitrag meine ich nicht, dass du Unrecht hast mit deinen Äusserungen. Ich meine nur, dass dies nichts nützt, weil die militärische Stärke entscheidet und nicht die Moral. 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 14:49
von Aficionado
SvenBK hat geschrieben: 22.06.2025, 09:32
LeTinou hat geschrieben: 19.06.2025, 11:59
Du bist der erste, der deinen Tipp berücksichtigen sollte.

Entweder sind deine ideologischen Scheuklappen tatsächlich derart eng, oder du hast dich schlicht nicht genügend informiert, in welchem Ausmass der Hamas-Abschaum Zivileinrichtungen als Schutzschilde missbraucht. 
 

Was für ein empathieloses Ekel von „Mensch“ muss man sein, dass man mit einem Schulterzucken zivile Opfer hinnimmt und auch noch legitimiert? Ist ja nicht dein Volk, deine Familie…

Es ist scheissegal welche Seite ihr in einem Krieg beisteht oder befürwortet - es verliert immer die Bevölkerung, egal welche Seite! Das Kapital gewinnt immer! Ist das in Ordnung so?

Hat es eurer Meinung nach eine Bevölkerung verdient, egal welche und egal wie Propagandaverseucht sie ist, dass sie geopfert wird für „Frieden“, „Demokratie“ (was meist sowieso nur ein Vorwand ist, siehe Amerika seit über 100 Jahren) oder weil sich zwei Leader um Land oder Kapital streiten? Ihre Bauern aufs Feld Schicken, Bomben abwerfen währen sie aber selbst in einer safetyzone hocken - statt sich gegenseitig aufs gierige Maul zu geben?

Wie kann man nur so blind sein und eine Seite einfach noch so supporten oder teilweise hier gar abfeiern. Echt wiederlich, was sich hier für Untermenschen tummeln.

Scheiss auf Trump
Scheiss auf Putin
Scheiss auf Erdogan
Scheiss auf Netanyahu
Scheiss auf die Mullahs
Scheiss auf die Hamas
Scheiss auf die Hisbollah


Scheiss auf jeden gierigen Politiker, Diktatoren, Kapitalisten, Lobbyisten, Technokraten und Oligarchen, welcher nur dem Kapital dient und das auf dem Rücken der unschuldigen Menschen und somit ein friedliches Leben verunmöglicht.
Solange solche Leute regieren, wird es immer Kriege geben, Hass existieren, streit um Macht - es wird nie Frieden geben!

Sie sollten alle für das Wohl Ihrer Völker sorgen, aber stattdessen berauben sie sie ihrer Freiheit, unterdrücken Minderheiten und berauben sie zu ihren Gunsten.

Wie Menschenverachtend muss man sein, dass man so jemanden noch supportet?

Wer nur Ansatzweise zivile Opfer befürwortet oder rechtfertigt, egal woher ist einfach unmenschlich und sollte keine Mitmenschen um sich haben!

Ich könnte kotzen!

Rocket man, Xi und Islamisten könnte man hier auch noch auflisten. Dann die faschistischen Ströme in Europa und alle machtbessenen Narzissten und Raub-Kapitalisten auf diesem Planeten, die sich für etwas besseres halten und das einfache Volk berauben.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 15:52
von LeTinou
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 11:52 Wer "angegriffen wurde" und wer sich "nur verteidigt hat" ist im ganzen Konflikt nur noch schwierig auszumachen. Wo beginnt der Angriff? Wo beginnt die Verteidigung? War die Balfour-Deklaration bereits ein Startpunkt des Konfliktes? Dann sind die Palästinenser die Opfer. War der arabische Aufstand gegen diese Fremdbestimmung (1936) Startpunkt? Dann waren die neu angesiedelten Juden die Opfer. Etcetcetc. 

Es ist ein Kreislauf von Aktion und  Reaktion. Je weiter man zurückgeht, findet man nur noch eine weitere mögliche Aktion welche das darauf folgende Ereignis nur noch als "Verteidigung" wirken lässt.

Natürlich ist Geschichte komplex. Es liesse sich stets ein früherer „Anfang“ finden – von der Balfour-Deklaration bis zum arabischen Aufstand. Aber genau das entbindet heute niemanden von Verantwortung für Gewalt im Hier und Jetzt.

Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas einen bewusst geplanten Massenmord an Zivilisten. Das war keine Reaktion auf historische Ereignisse – das war Barbarei im Jahr 2023.

Ja, es gibt eine Vorgeschichte. Doch sie ist nicht eindimensional: Vor 1948 lebten rund eine Million Juden in muslimischen Ländern – viele wurden Opfer von Pogromen, Diskriminierung und Enteignung. Der Antisemitismus dort war keine Kleinigkeit – er machte die Staatsgründung einer sicheren Heimat für viele Juden zur Überlebensnotwendigkeit.

Und es war nicht nur ein ideologisches Projekt: Jüdische Siedler trugen entscheidend dazu bei, das Land wirtschaftlich und landwirtschaftlich aufzubauen. Sie kauften rechtmässig Sumpf- und Brachland, führten moderne Bewässerungstechniken ein und machten es vielerorts erst fruchtbar und wirtschaftlich begehrenswert – etwa durch Zitrusanbau und Infrastrukturprojekte. Was heute als umkämpft gilt, war damals oft unerschlossen oder vernachlässigt.

Und heute? Kaum jemand, der 1947 eine UN-Resolution traf oder ein Mandat mitbestimmte, lebt noch.
Die Mehrheit der heutigen Akteure – Opfer wie Täter – ist eigenverantwortlich für ihr Handeln. Historische Ereignisse dürfen erklären – sie dürfen nicht vernebeln.

Geschichte kann motivieren – sie darf aber nicht entschuldigen.
Wenn wir nicht mehr unterscheiden, wer heute das Feuer legt und wer versucht, es zu löschen – was bleibt dann noch von moralischer Urteilskraft?

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 15:55
von Basler Beobachter
LeTinou hat geschrieben: 24.06.2025, 10:53
fcbblog.ch hat geschrieben: 23.06.2025, 22:21  
Du stellst 1.200 Tote durch Hamas dem Leid in Gaza gegenüber und ziehst daraus den Schluss, Israel handle genauso wie die Terroristen – nur effizienter. Das ist eine moralische Gleichsetzung, die nicht trägt, weil sie Ursache und Wirkung, Absicht und Mittel völlig vermischt.

Der 7. Oktober war kein isoliertes Ereignis. In den Jahren davor hat die Hamas tausende Raketen auf israelische Städte abgefeuert, oft wahllos, oft gezielt auf Zivilisten. Israel hat darauf reagiert – wiederholt, mit Warnungen, mit gezielten Schlägen. Aber: Die Eskalation vom 7. Oktober war eine neue, brutale Qualität – ein Massaker, dessen Ziel ideologisch verankert ist: Auslöschung, nicht Koexistenz.


=#ffffffEgal wie oft die Hamas Raketen gegen Israel abgefeuert hat und trotz des Hamas-Überfalls mit 1200 Toten, unter dem Strich erleiden die Palästinenser etwas mehr als 20 x mehr Tote als umgekehrt. Das ist auf mehr israelische Effizienz und auf weniger palästinensische Effizenz zurückzuführen.
Es gibt nun 2 Ansichten: 
- Die Israeli sind mehr als 20 x böser als die Palästinenser, weil sie ja 20 x mehr töten und viel mehr als 20 x mehr Gefangene machen
- Die Israeli sind lieber als die Palästinenser, weil sie die sie jeweils vorwarnen, damit Zivilisten flüchten können, bevor einige Häuser in die Luft gejagt werden. Ohne israelische Warnungen hätten die Palästinenser nun schon 500'000 statt 56'000 Tote zu beklagen. 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 16:12
von Faniella Diwani
LeTinou hat geschrieben: 24.06.2025, 15:52
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 11:52 Wer "angegriffen wurde" und wer sich "nur verteidigt hat" ist im ganzen Konflikt nur noch schwierig auszumachen. Wo beginnt der Angriff? Wo beginnt die Verteidigung? War die Balfour-Deklaration bereits ein Startpunkt des Konfliktes? Dann sind die Palästinenser die Opfer. War der arabische Aufstand gegen diese Fremdbestimmung (1936) Startpunkt? Dann waren die neu angesiedelten Juden die Opfer. Etcetcetc. 

Es ist ein Kreislauf von Aktion und  Reaktion. Je weiter man zurückgeht, findet man nur noch eine weitere mögliche Aktion welche das darauf folgende Ereignis nur noch als "Verteidigung" wirken lässt.

Ja, es gibt eine Vorgeschichte. Doch sie ist nicht eindimensional: Vor 1948 lebten rund eine Million Juden in muslimischen Ländern – viele wurden Opfer von Pogromen, Diskriminierung und Enteignung. Der Antisemitismus dort war keine Kleinigkeit – er machte die Staatsgründung einer sicheren Heimat für viele Juden zur Überlebensnotwendigkeit.
Es gibt auch eine europäische Vorgeschichte. Mit wiederholten Pogromen seit dem Mittelalter und einem bisher beispiellos industrialisierten Massenmord den man gerne "den Nazis" in die Schuhe schiebt, bei dem aber auch später angesehene Politiker (Maurice Papon) willfährig mitgeholfen bzw. bewusst weggesehen haben. Eine europäische Vorgeschichte welche dem zionistischen Staatsprojekt gerne Unterstützung gewährten weil sie damit "ihr" Judenproblem lösen wollten. 

Wenn muslimische Länder Israel heute als Produkt Europas und des europäischen Antisemitismus betrachten, dann haben sie nicht mal so unrecht. 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 16:14
von Basler Beobachter
LeTinou hat geschrieben: 24.06.2025, 15:52 Am 7. Oktober 2023 verübte die Hamas einen bewusst geplanten Massenmord an Zivilisten. Das war keine Reaktion auf historische Ereignisse – das war Barbarei im Jahr 2023.


Falsch. Es war beides. Sowohl ein bewusst geplanter Massenmord als auch eine Reaktion ob der Geschehnisse seit Beginn des Zionismus. 
Hätte die israelische Armee besser aufgepasst, hätten die Palästinenser die Möglichkeit für solch einen Massenmord gar nicht gehabt. 

Die Reaktion auf die historischen Ereignisse ist: Die Palästinenser wollen die Israeli entweder ausrotten oder vertreiben. Zumindest seit 1948, heute und in Zukunft. Aber Israel hat die Stärke, dafür zu sorgen, dass dies alles palästinensisches Wunschdenken ist. Einfach etwas besser aufpassen, dass sich die Geschehnisse des 7.10.2023 nicht wiederholen. Israel muss damit leben, dass eine hohe Anzahl Palästinenser und deren Nachkommen jetzt und in Zukunft jede Chance nutzen werden, so viele Israeli wie möglich zu töten. Da dies weder mit einer Armee, noch mit Partisanenkrieg und wohl in Zukunft auch nicht mit Hamas-Methoden möglich sein wird, wird es nur noch mit Selbstmordattentaten zu machen sein. Es wäre im Sinne Israels, wenn die Palästinenser endlich einsehen würden, dass es ihnen besser ginge, wenn sie sich mit dem Staat Israel mit samt der Besiedelung des Westjordanlandes abfinden würden. Das hängt nun davon ab, wie viel zusätzlichen Hass auf Israel die unterdessen 56'000 toten Palästinenser gefordert haben. 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 16:42
von LeTinou
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 16:12
LeTinou hat geschrieben: 24.06.2025, 15:52
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 11:52 Wer "angegriffen wurde" und wer sich "nur verteidigt hat" ist im ganzen Konflikt nur noch schwierig auszumachen. Wo beginnt der Angriff? Wo beginnt die Verteidigung? War die Balfour-Deklaration bereits ein Startpunkt des Konfliktes? Dann sind die Palästinenser die Opfer. War der arabische Aufstand gegen diese Fremdbestimmung (1936) Startpunkt? Dann waren die neu angesiedelten Juden die Opfer. Etcetcetc. 

Es ist ein Kreislauf von Aktion und  Reaktion. Je weiter man zurückgeht, findet man nur noch eine weitere mögliche Aktion welche das darauf folgende Ereignis nur noch als "Verteidigung" wirken lässt.

Ja, es gibt eine Vorgeschichte. Doch sie ist nicht eindimensional: Vor 1948 lebten rund eine Million Juden in muslimischen Ländern – viele wurden Opfer von Pogromen, Diskriminierung und Enteignung. Der Antisemitismus dort war keine Kleinigkeit – er machte die Staatsgründung einer sicheren Heimat für viele Juden zur Überlebensnotwendigkeit.
Es gibt auch eine europäische Vorgeschichte. Mit wiederholten Pogromen seit dem Mittelalter und einem bisher beispiellos industrialisierten Massenmord den man gerne "den Nazis" in die Schuhe schiebt, bei dem aber auch später angesehene Politiker (Maurice Papon) willfährig mitgeholfen bzw. bewusst weggesehen haben. Eine europäische Vorgeschichte welche dem zionistischen Staatsprojekt gerne Unterstützung gewährten weil sie damit "ihr" Judenproblem lösen wollten. 

Wenn muslimische Länder Israel heute als Produkt Europas und des europäischen Antisemitismus betrachten, dann haben sie nicht mal so unrecht. 

Natürlich war die europäische Geschichte mit Pogromen und Holocaust dunkel. Aber daraus Israel als „europäisches Produkt“ zu bezeichnen, ignoriert zwei zentrale Fakten:

Juden wurden auch in vielen muslimischen Ländern systematisch verfolgt.

– 1948 lebten schätzungsweise 800.000–900.000 Juden in arabisch-muslimischen Staaten – heute sind es nur noch rund 10.000 

– Sie flüchteten nach 1948 nicht nur aus wirtschaftlicher Not, sondern aufgrund von Gewalt, Pogromen und Diskriminierung in Ländern wie Libyen, Irak, Ägypten, Algerien, Syrien oder Jemen

Heute ist ihr Leben in muslimischen Staaten oft gefährlicher als in westlichen Demokratien.
– Nur etwa 8 600 Juden leben noch in diesen Ländern – die meisten Gemeinschaften existieren faktisch nicht mehr 

– Fälle wie die Zwangsdeportation der letzten Jemeniten durch die Huthis zeigen, dass Juden dort offiziell und gewaltsam enteignet und vertrieben werden 

Fazit:
Israel entstand nicht nur als europäische Lösung für Europas Juden – sondern auch als letztendliche Zuflucht für hunderttausende Juden aus muslimischen Ländern, die dort Verfolgung, Entrechtung und Gewalt erlebten. Wer Israel als „europäisches Projekt“ entlarvt, verkennt eine zentrale Realität: Es war eine Existenzfrage für jüdisches Überleben weltweit.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 16:48
von SubComandante
Basler Beobachter hat geschrieben: 24.06.2025, 16:14 Falsch. Es war beides. Sowohl ein bewusst geplanter Massenmord als auch eine Reaktion ob der Geschehnisse seit Beginn des Zionismus. 
Hätte die israelische Armee besser aufgepasst, hätten die Palästinenser die Möglichkeit für solch einen Massenmord gar nicht gehabt. 

Die Reaktion auf die historischen Ereignisse ist: Die Palästinenser wollen die Israeli entweder ausrotten oder vertreiben. Zumindest seit 1948, heute und in Zukunft. Aber Israel hat die Stärke, dafür zu sorgen, dass dies alles palästinensisches Wunschdenken ist. Einfach etwas besser aufpassen, dass sich die Geschehnisse des 7.10.2023 nicht wiederholen. Israel muss damit leben, dass eine hohe Anzahl Palästinenser und deren Nachkommen jetzt und in Zukunft jede Chance nutzen werden, so viele Israeli wie möglich zu töten. Da dies weder mit einer Armee, noch mit Partisanenkrieg und wohl in Zukunft auch nicht mit Hamas-Methoden möglich sein wird, wird es nur noch mit Selbstmordattentaten zu machen sein. Es wäre im Sinne Israels, wenn die Palästinenser endlich einsehen würden, dass es ihnen besser ginge, wenn sie sich mit dem Staat Israel mit samt der Besiedelung des Westjordanlandes abfinden würden. Das hängt nun davon ab, wie viel zusätzlichen Hass auf Israel die unterdessen 56'000 toten Palästinenser gefordert haben. 
Man sollte vielleicht nicht von "den Palästinenser" reden, da nicht alle eine Endlösung der Judenfrage anstreben. Das macht aber die Hamas. Und so ist auch die Handschrift am 7.10. ausgefallen. So brutal und menschenverachtend wie möglich vorgehen. Alles filmen.

Israel hatte vor einigen Jahren den Gaza-Streifen freigegeben und allen Siedler befohlen, sich innert 48 Stunden vom Gaza-Streifen zu entfernen.

Die Hamas hat das vorhandene Geld nicht dazu verwendet, um das Gebiet zum positiven aufzubauen. Es wurde zu einer Festung umgebaut. Mit dem einzigen Zweck: Israel zu vernichten. Täglich mal ein paar Raketen Richtung Israel abfeuern. In ziviles Gebiet. Israel hat dann reagiert und den entsprechenden Leuten vor Ort eine Warnung abgegeben, damit der Body Count möglichst tief bleibt. Und was macht die Hamas da am liebsten? Menschliche Schutzschilde hinstellen.

Es gibt genügend Palästinenser, die noch so gerne eine friedliche Ko-Existenz (ohne Siedler) möchten. Dasselbe gilt für Israelis. Nur mit jedem Tag, an dem die Siedler nach vorne gehen, mit jedem Tag, an dem Bibi diesen nun völlig sinnlos gewordenen Krieg weiterführt, gibt es ein paar mehr Palästinenser, die nun Hamas sind. Gab da mal eine gute Arte-Doku dazu über Leute, die sich wegen Siedler nicht mehr in der alten Heimat aufhalten dürfen. Das sind keine Arschlöcher, sondern normale Leute, die zuschauen müssen, wie die Siedler vorgehen. Die haben die Schnauze voll. Und das ist verständlich.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 18:05
von Faniella Diwani
Ich denke nur eine Demokratisierung der ganzen Region könnte dauerhaften Frieden bringen. Das lässt sich aber nicht von aussen aufzwingen. Und es muss zugelassen werden. Daran ist der Iran 1954 gescheitert. 
Ein weiteres Problem sind die Landesgrenzen, die wurden nach dem Ende des Osmanischen Reiches eher willkürlich gezogen. Sie entsprechen nicht "Stammesgebieten". So lange einzelne Stämme andere Stämme beherrschen will (Haschemiten, Isrealiten, etc.) gibt es auch keine stabilen Staaten. Wie können hoffen (wirklich noch hoffen) dass Syrien den Bogen zur "Willensnation" hinkriegt, dass der Libanon Stabilität findet und die Levante inklusive Israel wieder aufblüht.

Der Iran hätte alles was es braucht, leider wurde dort aber 2x vom Westen geputscht nachdem der aktuelle Machthaber etwas mehr vom Öl wollte als nur ein paar Bestechungsgelder. Den Schah haben die Perser der CIA und Khomeini haben sie den Franzosen zu verdanken. 

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 18:18
von Gurkensalat
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 18:05 Ich denke nur eine Demokratisierung der ganzen Region könnte dauerhaften Frieden bringen. Das lässt sich aber nicht von aussen aufzwingen. Und es muss zugelassen werden. Daran ist der Iran 1954 gescheitert. 
Ein weiteres Problem sind die Landesgrenzen, die wurden nach dem Ende des Osmanischen Reiches eher willkürlich gezogen. Sie entsprechen nicht "Stammesgebieten". So lange einzelne Stämme andere Stämme beherrschen will (Haschemiten, Isrealiten, etc.) gibt es auch keine stabilen Staaten. Wie können hoffen (wirklich noch hoffen) dass Syrien den Bogen zur "Willensnation" hinkriegt, dass der Libanon Stabilität findet und die Levante inklusive Israel wieder aufblüht.

Der Iran hätte alles was es braucht, leider wurde dort aber 2x vom Westen geputscht nachdem der aktuelle Machthaber etwas mehr vom Öl wollte als nur ein paar Bestechungsgelder. Den Schah haben die Perser der CIA und Khomeini haben sie den Franzosen zu verdanken. 

Korrekt würde es heissen: Der Westen hat verhindert, dass der Iran sich in eine Demokratie / modernen Staat wandeln kann obwohl er auf gutem Weg war.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 18:30
von Aficionado
Die letzten Posts - insb. von Grambi & Diwani, sind sehr informativ. Merci
Diskussion auf gutem Niveau. 👍
Wir sitzen zwar alle nur auf dem Sofa aber dieser Thread zeigt, dass uns diese Scheisse auch an die Nieren geht. Meine Gedanken sind mindestens 1 x täglich bei den Ukrainern und bei den palästinensischen Zivilisten, die einfach nur in Frieden leben wollen.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 18:47
von Aficionado
Mir vorzustellen, was wohl mit den Geiseln alles geschieht, fällt mir schwer. Diese Schweine kennen keine Grenze. Haben sie ja schon bewiesen, zu was die alles fähig sind.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 18:55
von SubComandante
Aficionado hat geschrieben: 24.06.2025, 18:47 Mir vorzustellen, was wohl mit den Geiseln alles geschieht, fällt mir schwer. Diese Schweine kennen keine Grenze. Haben sie ja schon bewiesen, zu was die alles fähig sind.
Das hilft vielleicht bezüglich Verständnis, wie man das in Israel sehen könnte. Oder wenn Du weisst, dass einige Schweizer in unterirdischen Käfigen gehalten werden.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 19:20
von Faniella Diwani
Gurkensalat hat geschrieben: 24.06.2025, 18:18
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 18:05 Ich denke nur eine Demokratisierung der ganzen Region könnte dauerhaften Frieden bringen. Das lässt sich aber nicht von aussen aufzwingen. Und es muss zugelassen werden. Daran ist der Iran 1954 gescheitert. 
Ein weiteres Problem sind die Landesgrenzen, die wurden nach dem Ende des Osmanischen Reiches eher willkürlich gezogen. Sie entsprechen nicht "Stammesgebieten". So lange einzelne Stämme andere Stämme beherrschen will (Haschemiten, Isrealiten, etc.) gibt es auch keine stabilen Staaten. Wie können hoffen (wirklich noch hoffen) dass Syrien den Bogen zur "Willensnation" hinkriegt, dass der Libanon Stabilität findet und die Levante inklusive Israel wieder aufblüht.

Der Iran hätte alles was es braucht, leider wurde dort aber 2x vom Westen geputscht nachdem der aktuelle Machthaber etwas mehr vom Öl wollte als nur ein paar Bestechungsgelder. Den Schah haben die Perser der CIA und Khomeini haben sie den Franzosen zu verdanken. 

Korrekt würde es heissen: Der Westen hat verhindert, dass der Iran sich in eine Demokratie / modernen Staat wandeln kann obwohl er auf gutem Weg war.

Das meinte ich mit "es muss zugelassen werden".
Die Interessen der Ölkonzerne waren wichtiger als Demokratie. (Sind sie immer noch.)

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 20:02
von BSL>ZRH
Demokratisierung im Nahen Osten? Demokratie und Islam ist nur schwer kombinierbar und im Nahen Osten bis anhin immer gescheitert. Und nein, der Westen hat nicht immer schuld daran. Ägypten und Tunesien haben sich ohne westliche Einmischung im Zuge des Arabischen Frühlings demokratisiert. In beiden Ländern kamen daraufhin radikale Islamisten DEMOKRATISCH an die Macht, extremer in Ägypten und (zuerst) weniger extrem in Tunesien. In Ägypten musste daraufhin das Militär unter Sisi gegen die Muslimbrüder putschen und alle von Links bis rechts waren froh darüber. Und nein, beim Putsch in Ägypten spielten Konzernprofite keine Rolle. In anderen Ländern, vor allem in Sunnitischen, würde es auch bei freien Wahlen kein wesentlich anderee Politik geben als aktuell. Und man sollte sehr froh sein, dass die demokratisch an die Macht gekommenen Muslimbrüder in Ägypten vor- und während des 23.10.2023 nicht an der Macht waren. Sonst hätte man wesentlich mehr Probleme als nur die Hamas.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 20:05
von Faniella Diwani
Ich verweigere mich dem Narrativ "mir gewissen Völkern geht Demokratie nicht".

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 20:10
von BSL>ZRH
Faniella Diwani hat geschrieben: 24.06.2025, 20:05 Ich verweigere mich dem Narrativ "mir gewissen Völkern geht Demokratie nicht".

Es hat nichts mit Volk und Ethnie zu tun. Islam und Demokratie passt nicht, genau so wie die US-Alt-Right Bewegung und Demokratie nicht passt. Es gibt gewisse Ideologien, die sind so fundamental diameträr, dass diese nicht miteinander können, nicht nur im Nahen Osten. Man sieht dies aktuell auch sehr schön bei Trumpismus und Demokratie. Je schneller man den Islam als die Ursache erkennt, desto eher trifft man rationale Entscheidungen.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 23:24
von Gurkensalat
BSL>ZRH hat geschrieben: 24.06.2025, 20:02 Demokratisierung im Nahen Osten? Demokratie und Islam ist nur schwer kombinierbar und im Nahen Osten bis anhin immer gescheitert. Und nein, der Westen hat nicht immer schuld daran. Ägypten und Tunesien haben sich ohne westliche Einmischung im Zuge des Arabischen Frühlings demokratisiert. In beiden Ländern kamen daraufhin radikale Islamisten DEMOKRATISCH an die Macht, extremer in Ägypten und (zuerst) weniger extrem in Tunesien. In Ägypten musste daraufhin das Militär unter Sisi gegen die Muslimbrüder putschen und alle von Links bis rechts waren froh darüber. Und nein, beim Putsch in Ägypten spielten Konzernprofite keine Rolle. In anderen Ländern, vor allem in Sunnitischen, würde es auch bei freien Wahlen kein wesentlich anderee Politik geben als aktuell. Und man sollte sehr froh sein, dass die demokratisch an die Macht gekommenen Muslimbrüder in Ägypten vor- und während des 23.10.2023 nicht an der Macht waren. Sonst hätte man wesentlich mehr Probleme als nur die Hamas.

….] 1906 kam es zur konstitutionellen Revolution, in deren Ergebnis Persien sein erstes Parlament und eine Verfassung erhielt, in der Gewaltenteilung vorgesehen war. Als Staatsform erhielt es die konstitutionelle Monarchie. Die beiden Monarchen der Pahlavi-Dynastie betrieben eine Politik der Modernisierung und Säkularisierung, parallel dazu wurde das Land im Ersten Weltkrieg durch russische, britische und türkische Truppen und im Zweiten Weltkrieg durch britische und sowjetische Truppen besetzt. Danach kam es wiederholt zu ausländischer Einflussnahme wie der Gründung einer Autonomen Republik Aserbaidschan mit sowjetischer Hilfe oder einem von der CIA organisierten Staatsstreich im Jahr 1953. Die Unterdrückung der liberalen, kommunistischen und islamischen Opposition führte zu vielseitigen Spannungen, die in der Revolution von 1979 und dem Sturz des Schahs kulminierten […

Und jetzt nochmals ganz langsam sagen „Nein, der Westen hat keine Schuld, dass die Säkularisierung und Modernisierung gescheitert ist….

Re: USA vs Iran

Verfasst: 24.06.2025, 23:48
von Aficionado
Und jedes mal wurde das persische Volk verarscht. Die Koranverbrennungen wie es sie im Iran in jüngster Zeit gab, habe ich so noch in keinem anderen islamischen Land gesehen. Die persische Diaspora verhält sich anders als die Arabische. Ist aber eine subjektive Wahrnehmung. Die meisten Islamkritiker und Intellektuellen aus dieser Region stammen aus dem Iran. Es haben auch viele Iraner einst in der DDR studiert.
Man darf aber dennoch nicht ausser Acht lassen, dass viele Iraner auch vom Regime profitieren und überzeugte Gotteskrieger sind (wohl die ungebildeten Hinterwäldler), die ihrem Führer aus der Hand fressen.

Re: USA vs Iran

Verfasst: 25.06.2025, 05:18
von BSL>ZRH
Gurkensalat hat geschrieben: 24.06.2025, 23:24
BSL>ZRH hat geschrieben: 24.06.2025, 20:02 Demokratisierung im Nahen Osten? Demokratie und Islam ist nur schwer kombinierbar und im Nahen Osten bis anhin immer gescheitert. Und nein, der Westen hat nicht immer schuld daran. Ägypten und Tunesien haben sich ohne westliche Einmischung im Zuge des Arabischen Frühlings demokratisiert. In beiden Ländern kamen daraufhin radikale Islamisten DEMOKRATISCH an die Macht, extremer in Ägypten und (zuerst) weniger extrem in Tunesien. In Ägypten musste daraufhin das Militär unter Sisi gegen die Muslimbrüder putschen und alle von Links bis rechts waren froh darüber. Und nein, beim Putsch in Ägypten spielten Konzernprofite keine Rolle. In anderen Ländern, vor allem in Sunnitischen, würde es auch bei freien Wahlen kein wesentlich anderee Politik geben als aktuell. Und man sollte sehr froh sein, dass die demokratisch an die Macht gekommenen Muslimbrüder in Ägypten vor- und während des 23.10.2023 nicht an der Macht waren. Sonst hätte man wesentlich mehr Probleme als nur die Hamas.

….] 1906 kam es zur konstitutionellen Revolution, in deren Ergebnis Persien sein erstes Parlament und eine Verfassung erhielt, in der Gewaltenteilung vorgesehen war. Als Staatsform erhielt es die konstitutionelle Monarchie. Die beiden Monarchen der Pahlavi-Dynastie betrieben eine Politik der Modernisierung und Säkularisierung, parallel dazu wurde das Land im Ersten Weltkrieg durch russische, britische und türkische Truppen und im Zweiten Weltkrieg durch britische und sowjetische Truppen besetzt. Danach kam es wiederholt zu ausländischer Einflussnahme wie der Gründung einer Autonomen Republik Aserbaidschan mit sowjetischer Hilfe oder einem von der CIA organisierten Staatsstreich im Jahr 1953. Die Unterdrückung der liberalen, kommunistischen und islamischen Opposition führte zu vielseitigen Spannungen, die in der Revolution von 1979 und dem Sturz des Schahs kulminierten […

Und jetzt nochmals ganz langsam sagen „Nein, der Westen hat keine Schuld, dass die Säkularisierung und Modernisierung gescheitert ist….

Und was an den Worten NICHT IMMER und den Beispielen Ägypten und Tunesien ist so missvertändlich? Auch die Türkei, welche nie lange vom Westen besetzt war, und aktuell halbdemokratisch ist, wird unter Erdogan zunehmend Islamistischer. Und wie in Ägypten und Tunesien ist der Erdogan demokratisch an die Macht gekommen. Es gibt zwar Unterschiede von Land zu Land und zwischen Sunitischem und Schiitischem Islam, aber überall in der Region hat der Islam viel mehr Einfluss als vor 100 Jahren, mit oder ohne Einmischung des Westens. Die bestätigen die Beispiele Iran (mit Einmischung) und Türkei (ohne Einmischung).

Re: USA vs Iran

Verfasst: 25.06.2025, 07:48
von Gurkensalat
Deine Fehlaussage basiert darauf, dass du behauptest der Islam sei nicht Demokratiefähig. Richtig wäre die Aussage das Religion nicht Demokratiefähig ist und immer in Gewalt mündet.

Zum Thema das die Muslim Fundis immer mehr Macht bekomm in den letzten 100 Jahren. Nenn mir ein muslimisches Land in welchem in den letzten 100 Jahren keine westlichen Truppen als Besatzer standen oder westliche Regierungen gewaltsam in die Regierungs-/Gesellschaftsbildung eingegriffen haben. Evtl. müsste man mal darüber nachdenken.

Man könnte auch darüber nachdenken wieso religiöse Fundis auch im Westen immer mehr Macht bekommen und die Gesellschaften „infiltrieren“ siehe USA oder Israel

Re: USA vs Iran

Verfasst: 25.06.2025, 08:34
von Gurkensalat
Schwierig einzuschätzen…. Monate….. Jahre….. völlige Zerstörung….

https://www.n-tv.de/politik/Bericht-Ira ... 57053.html

…] Das berichtet CNN unter Berufung auf drei Insider, die den Bericht des US-Geheimdienstes Defense Intelligence Agency (DIA) gelesen haben. Einer ersten Auswertung zufolge sei das Atomprogramm "wahrscheinlich nur um Monate zurückgeworfen". […

…] Der iranische Vorrat an angereichertem Uran sei nicht zerstört worden, sagten zwei Personen zu CNN. Der Dritte erklärte, die Zentrifugen seien grundsätzlich "intakt". […

..] Das Weiße Haus bestätigte dem US-Sender den Geheimdienstbericht. […

…] Hegseth ist allerdings schon jetzt überzeugt, einen großen Erfolg erzielt zu haben. "Nach allem, was wir gesehen haben - und ich habe alles gesehen - hat unsere Bombenkampagne Irans Fähigkeit zur Herstellung von Atomwaffen zerstört", […