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Verfasst: 06.07.2015, 11:43
von RotblauAmbassador
Delgado hat geschrieben:Urs Fischer ist aktuell der führende Trainer im Kampf um den Maistertitel welcher in der Schweiz verfügbar ist. Er vertritt den FCB, der nie eine direkte Phobie gegen den FCZ hatte.
Manuela Schiller vertritt nicht den FCB (der nie direkt was gegen den FCZ hatte) auf und neben dem Feld, sondern ist das Gesicht jener, welche ihren Hass gegen den FCZ zur (lebens)-Aufgabe gemacht haben.
Auch wenn es sehr engstirnig ist (beides), muss man der Argumentation von RotblauAmbassador sehr wohl recht geben.
Danke, genau das meinte ich!
Verfasst: 06.07.2015, 11:59
von Zaunbesteiger
Da werden wieder zwei Fussballfans an den Internetpranger gestellt, die - oh was für eine Tragödie - Bengalen im Wankdorf abgebrannt haben.
Staat und mitmachende Medien: WIDERLICH!

Verfasst: 06.07.2015, 12:02
von Sean Lionn
Delgado hat geschrieben:Urs Fischer ist aktuell der führende Trainer im Kampf um den Maistertitel welcher in der Schweiz verfügbar ist. Er vertritt den FCB, der nie eine direkte Phobie gegen den FCZ hatte.
Manuela Schiller vertritt nicht den FCB (der nie direkt was gegen den FCZ hatte) auf und neben dem Feld, sondern ist das Gesicht jener, welche ihren Hass gegen den FCZ zur (lebens)-Aufgabe gemacht haben.
Auch wenn es sehr engstirnig ist (beides), muss man der Argumentation von RotblauAmbassador sehr wohl recht geben.
Ich stelle die Kompetenzen, welche Urs Fischer mitbringt überhaupt nicht in Frage, bin sogar derselben Meinung, nämlich dass er aktuell der beste NLA-Trainer ist. Nur geht es bei der Ablehnung der Person Fischer seitens der Kurve gar nicht um das. Die Entscheidung Urs Fischer zum Trainer zu ernennen wurde von einem Teil der Anhängerschaft ganz einfach nicht goutiert, weil sie die jüngste Spitze auf einem Eisberg von Entscheidungen war, die der FCB in den letzen Jahren getroffen hat, welche die fussballromantisch veranlagten Fussballfans (wie ich es halt auch bin) in Wallung versetzte. Aber eben, ist ein anderes Thema, welches hier drinnen schon zu Genüge diskutiert wurde.
Der Punkt ist: Auf dem Spielfeld gehen die Emotionen immer wie mehr verloren. Das ganze hat diverse Gründe (Spieler, welche zwischen Erzrivalen hin und her wechseln / vier oder sogar mehr Spiele pro Saison gegen denselben Gegner / einstige Erzrivalen, welche seit Jahren nicht mehr vorne mitspielen können usw.). Wenn ich aber neben dem Fussball (und da zähle ich eine Gerichtsverhandlung um die Grundrechte eines Bürgers dazu) auf einen FCZ-, GC- oder Wasweissichwasfüreinen-Fan treffe, dann begegne ich diesem wie jedem anderen Mensch auch, nämlich höflich und respektvoll. Irgendwo hört das Einflussgebiet des Fussballs nämlich auf. Du RotblauAmbassador, bist nämlich total festgefahren darauf, dass die Kurve, wenn sie die FCZ-Legende Urs Fischer als FCB-Trainer ablehnt, zwingend auch die Anwältin Manuela Schiller, die zufällig FCZ-Fan ist, ablehnen muss. Gott sei Dank, denken nicht alle so wie du...
Verfasst: 06.07.2015, 12:56
von Asmodeus
Delgado hat geschrieben:Manuela Schiller vertritt nicht den FCB (der nie direkt was gegen den FCZ hatte) auf und neben dem Feld, sondern ist das Gesicht jener, welche ihren Hass gegen den FCZ zur (lebens)-Aufgabe gemacht haben.
Und sie wagt es auch noch die blasphemische Aussage zu machen, dass ihr Spiele vom FCZ besser gefallen und sich die Fans von FCB und FCZ kaum unterscheiden.
Kein Stolz und keine Ehre diese sogenannten FCB-Fans

Verfasst: 06.07.2015, 13:18
von Master
Entschuldigung, aber ihr drei habt es wirklich überhaupt nicht begriffen. Wirklich nicht.
Eine Trainerposition mit einer unabhängigen juristischen Vertretung zu vergleichen, ihr seid wirklich bescheuert.
Verfasst: 06.07.2015, 13:30
von Zaunbesteiger
Macht den Vergleich doch besser mit Ornella

Aber auch dort hinkt er gewaltig...
Sehe es wie Master.
Verfasst: 06.07.2015, 13:45
von Lusti
Zaunbesteiger hat geschrieben:Da werden wieder zwei Fussballfans an den Internetpranger gestellt, die - oh was für eine Tragödie - Bengalen im Wankdorf abgebrannt haben.
Staat und mitmachende Medien: WIDERLICH!
Das ist meiner Meinung nach nicht unbedingt das schlechteste Mittel. Was mir aber sowas von auf den kleinen Pillermann geht ist, dass Fussballfans offensichtlich ohne grössere Bedenken an den Pranger gestellt werden dürfen, man bei Gewaltätern, Pädophilen und ähnlichen Taten immer und immer wieder auf den Datenschutz pocht. Als Kindergarten prüfen zu lassen ob ein Bewerber vorbestrafter Sexualstraftäter ist, ist unrecht. Einen Fan wegen Pyro im Internet bloss zu stellen ist recht. Das will mir nicht in den Kopf.
Verfasst: 06.07.2015, 13:54
von Asmodeus
Lusti hat geschrieben:Das ist meiner Meinung nach nicht unbedingt das schlechteste Mittel. Was mir aber sowas von auf den kleinen Pillermann geht ist, dass Fussballfans offensichtlich ohne grössere Bedenken an den Pranger gestellt werden dürfen, man bei Gewaltätern, Pädophilen und ähnlichen Taten immer und immer wieder auf den Datenschutz pocht. Als Kindergarten prüfen zu lassen ob ein Bewerber vorbestrafter Sexualstraftäter ist, ist unrecht. Einen Fan wegen Pyro im Internet bloss zu stellen ist recht. Das will mir nicht in den Kopf.
Die "Pranger" der Polizei sind nicht anderes als öffentliche Fahndungsmeldungen. Welche genauso bei Kinderschändern, Einbrechern, Schlägern und Mördern angewandt werden. Von Fussballfans gibt es halt einfach mehr Aufnahmen, die sie meistens auch schon bei der Straftat selbst zeigen.
Ebenfalls hat JEDER der gezeigten die Möglichkeit zu melden BEVOR die Bilder unverpixelt gezeigt werden.
Der Punkt mit dem Kindergarten ist Blödsinn. Dein Chef kann ja auch nicht bei der Polizei anrufen und fragen ob Du mal ein Pyro abgebrannt hast. Ausserdem hoffe ich mal, dass ein Kindergarten aus Prinzip einen Strafregisterauszug anfordert bevor er jemanden einstellt. Da dürfte vermutlich auch der Teil mit Sexualstraftäter drauf stehen.
Verfasst: 06.07.2015, 14:14
von Delgado
Asmodeus hat geschrieben:Die "Pranger" der Polizei sind nicht anderes als öffentliche Fahndungsmeldungen. Welche genauso bei Kinderschändern, Einbrechern, Schlägern und Mördern angewandt werden. Von Fussballfans gibt es halt einfach mehr Aufnahmen, die sie meistens auch schon bei der Straftat selbst zeigen.
Ebenfalls hat JEDER der gezeigten die Möglichkeit zu melden BEVOR die Bilder unverpixelt gezeigt werden.
Der Punkt mit dem Kindergarten ist Blödsinn. Dein Chef kann ja auch nicht bei der Polizei anrufen und fragen ob Du mal ein Pyro abgebrannt hast. Ausserdem hoffe ich mal, dass ein Kindergarten aus Prinzip einen Strafregisterauszug anfordert bevor er jemanden einstellt. Da dürfte vermutlich auch der Teil mit Sexualstraftäter drauf stehen.
Ach komm, schau dir mal die Blick-Berichterstattung von VERURTEILTEN Straftätern an. ALLE Fotos von Verurteilten Straftätern, ob Sexualdelikt, Gewaltdelikt oder Tötungsdelikt aufgrund Rasens, IMMER werden die Fotos verpixelt oder mit einem schwarzen Balken versehen. Hast du im Blick ein einziges unverpixeltes Foto von Carlos gesehen?
Aber sobald Blick über Verdächtigte Fussball-"Chaoten" berichten kann, sind sie die ersten, welche am morgen extra den Wecker stellen, um sich als erstes die Fotos vom Polizei-Server runter zu laden und ins Netz zu stellen.
Verfasst: 06.07.2015, 15:54
von Asmodeus
Delgado hat geschrieben:Ach komm, schau dir mal die Blick-Berichterstattung von VERURTEILTEN Straftätern an. ALLE Fotos von Verurteilten Straftätern, ob Sexualdelikt, Gewaltdelikt oder Tötungsdelikt aufgrund Rasens, IMMER werden die Fotos verpixelt oder mit einem schwarzen Balken versehen. Hast du im Blick ein einziges unverpixeltes Foto von Carlos gesehen?
Aber sobald Blick über Verdächtigte Fussball-"Chaoten" berichten kann, sind sie die ersten, welche am morgen extra den Wecker stellen, um sich als erstes die Fotos vom Polizei-Server runter zu laden und ins Netz zu stellen.
Ok. Lass mich für dich extra den Unterschied erklären zwischen FAHNDUNG und VERURTEILT.
FAHNDUNG = Diese Personen werden aktiv gesucht. Es besteht ein öffentliches Interesse daran diese zu finden. Oder zumindest ein Interesse der Polizei. Ergo werden auch unverpixelte Bilder gezeigt, WEIL eben aktiv nach dieser Person gesucht wird.
Wäre Carlos auf der Flucht würde auch sein ganzes Gesicht gezeigt.
VERURTEILT = Diese Person ist den Behörden bereits bekannt und es ist nicht notwendig gezielt nach ihr zu suchen. Hierbei dient das Bild lediglich der Berichterstattung und der Medienhetze. Solange die Person nicht berühmt (Person des öffentlichen Lebens), Tod (Pilot des abgestürzten Flugzeugs) oder so blöd ist direkt dem Blick ein Interview zu geben, macht sich der Blick strafbar wenn sie es veröffentlichen.
Ausserdem vermischt Du hier wunderbar eine polizeiliche Fahndung mit Medienhetze. Ein Pranger wäre es erst, wenn die Polizei auf ihrer Homepage eine "Top Ten der dümmsten Pyrozünder des Monats"-Liste hochladen würde mit Fotos. (und ich fürchte ich hab grad dem Blick die nächste Schlagzeile geliefert)
Verfasst: 06.07.2015, 23:18
von tanner
Zaunbesteiger hat geschrieben:Da werden wieder zwei Fussballfans an den Internetpranger gestellt, die - oh was für eine Tragödie - Bengalen im Wankdorf abgebrannt haben.
Staat und mitmachende Medien: WIDERLICH!
aussage eines deutschen heute im büro dazu: der größte feind der Schweizer Polizei sind Fussballfans also bekämpfe man diese mit aller macht
Verfasst: 09.07.2015, 03:33
von macau
Videoüberwachung
https://www.woz.ch/1528/videoueberwachu ... n-verdeckt
Der FC St. Gallen filmt draussen verdeckt
Ein Videoüberwachungsprojekt der Schweizer Fussballliga hat kürzlich hohe Wellen geworfen. Nun zeigt sich: Der FC St. Gallen setzt längst auf illegales Filmen.
Von Sarah Schmalz
November 2014: Eine Gruppe St. Galler Fussballfans versammelt sich am Zürcher Bahnhof Altstetten. Zuvor war die Stimmung angespannt, einige von ihnen haben die Kapuzen über den Kopf und ihre Schals hochgezogen. Nun stehen die Zeichen jedoch nicht mehr auf Gewalt, die Fans warten ruhig auf den Zug. So steht es in einer Einstellungsverfügung der Zürcher Justiz. Dennoch wird einer der Fans wegen Vermummung auf öffentlichem Grund vom FC St. Gallen angezeigt.
Der Klub stützte sich in seiner Anklage auf ein Video, das er beim Bahnhof Altstetten aufgenommen hatte - und mit Bildern aus dem Letzigrund-Stadion abgeglichen hatte, wo sich der Fan unvermummt aufgehalten hatte. Auch das ist der Verfügung zu entnehmen, mit der die Justiz das Verfahren eingestellt hat. Die Information ist brisant: Sie zeigt, dass in St. Gallen längst Realität ist, was die Schweizer Fussballliga (SFL) erst diesen Frühling als Pilotprojekt gestartet hat. Und wofür sie vom Datenschützer harsch kritisiert wird.
«Focus One» nennt sich das Projekt. Neu sollen Auswärtsfans nicht mehr bloss im Stadion, sondern auch auf ihrem Weg dorthin flächendeckend von privaten Sicherheitsfirmen gefilmt werden. Der eidgenössische Datenschützer hat in einem Gutachten die Liga unmissverständlich darauf hingewiesen, dass dies illegal ist: «Das Vorgehen verstösst insbesondere gegen das Verhältnismässigkeits- und das Transparenzprinzip», heisst es darin. Die Sicherheitsleute filmen verdeckt, und im Gegensatz zur Polizei unterliegen sie keiner staatlichen Kontrolle. Es lässt sich also kaum überprüfen, wann auf den Auslöser gedrückt wird und was mit den Aufnahmen geschieht.
FC St. Gallen als Vorreiter
Der FC St. Gallen gilt in Sachen Fanrepression seit langem als Hardliner. Wie ein Anruf bei Benni Burkart, dem Sicherheitsverantwortlichen des Klubs, zeigt, übernahm der FC St. Gallen auch hier eine Vorreiterrolle. Burkart gibt offen zu, dass der Klub seine Fans an Auswärtsspielen von verdeckten Kamerateams begleiten lässt. «Wir haben verschiedenste Varianten ausprobiert und die Aufgabe schliesslich an eine private Sicherheitsfirma delegiert», sagt er. Das Projekt laufe bereits seit Jahren.
Burkart rechtfertigt das Vorgehen mit Verweis auf das alte Sicherheitsreglement der Liga von 2003. Dieses verlangt von den Klubs, dass sie bei Auswärtsspielen im Stadion präsent sind: mit dem Sicherheitsverantwortlichen, dem Fanverantwortlichen, einem Fanbegleiter*- sowie mit einer zivilen Person mit Kamera. Von Überwachung im öffentlichen Raum ist nirgends die Rede. Doch legt auch die SFL das Reglement grosszügig aus. Mediensprecher Philippe Guggisberg verweist auf den entscheidenden Artikel, in dem von «besonderen Vorkehrungen des Gastklubs» die Rede sei. Massnahmen ausserhalb des Stadions seien durchaus erwünscht gewesen.
Kaum ein anderer Klub hat die Regeln jedoch so weit ausgereizt wie der FC St. Gallen. Die drei grössten Schweizer Klubs sind weit zurückhaltender: Weder der FC*Basel, YB noch der FC*Zürich lassen bei Auswärtsspielen eigene oder externe Sicherheitsleute ausserhalb der Stadien filmen. «Wir begleiten unsere Fans zwar zu den Spielen», sagt YB-Mediensprecher Albert Staudenmann, «aber ohne Kamera.» Vor den Partien beraten die YB-Sicherheitsexperten die Lage jeweils mit der Polizei. «Und diese entscheidet dann, ob sie Kameras in ihr Dispositiv aufnimmt.»
Das Filmen geht weiter
Obwohl diese Absprachen gut funktioniert hätten, wie Staudenmann sagt, unterstützt auch er die repressive Strategie der Liga. Nach den Ausschreitungen im Aarauer Brügglifeld vom Mai*2014 scheint die Stimmung in den Klubs gekippt zu sein. Benni Burkart vom FC St. Gallen sagt, die Liga habe auf den öffentlichen Druck reagiert und eine Expertenkommission zusammengestellt. Es war diese Kommission, die unter anderem zu «Focus One» geraten habe.
Seit Herbst 2014 hat die Liga ein neues Sicherheitsreglement. Angesichts ihres neuen Pilotprojekts hat sie den Passus mit der Kamera gestrichen. Der FC St. Gallen filmt dennoch weiter. Man wolle abwarten, welche Resultate die Videoüberwachung durch die Liga bringe, sagt Burkart. Das Verfahren gegen den vermummten St.-Gallen-Fan wurde am Ende aus zwei Gründen eingestellt: Erstens befand sich der Angeklagte bei seiner Videoüberführung nicht mehr auf öffentlichem Grund, sondern bereits auf dem Bahnhofgelände, wo das Vermummungsverbot nicht gilt. Zweitens stufte die Zürcher Justiz die Anklage angesichts der Gewaltlosigkeit der Fans als unverhältnismässig ein. Dennoch erhielt der Fan vom FC St. Gallen ein Stadionverbot.
Fussballliga auf Abwegen
Die Schweizer Fussballliga (SFL) hat letzten März das Pilotprojekt «Focus One» lanciert und inzwischen an mehreren Fussballspielen getestet. Derzeit läuft die Projektevaluation. Die Liga hat gemäss eigenen Angaben Dutzende Dossiers von Fans, die anhand der «Focus*One»-Aufnahmen identifiziert wurden, an die Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Ob diese Beweismittel vor Gericht anerkannt werden, wird sich zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: In der Schweiz können Gerichte auch rechtswidrig erlangte Beweismittel würdigen*- wenn sie öffentliches Interesse oder Schwere der Straftat höher gewichten als den Persönlichkeitsschutz. Das führt zu Grenzüberschreitungen, die oft nachträglich legitimiert werden. Wann die Liga entscheidet, ob sie «Focus One» definitiv einführt, ist noch nicht klar. Über den Stand der Evaluation wird keine Auskunft erteilt.
Verfasst: 09.07.2015, 06:54
von Kurtinator
macau hat geschrieben:Videoüberwachung
https://www.woz.ch/1528/videoueberwachu ... n-verdeckt
Der FC St. Gallen filmt draussen verdeckt
Ein Videoüberwachungsprojekt der Schweizer Fussballliga hat kürzlich hohe Wellen geworfen. Nun zeigt sich: Der FC St. Gallen setzt längst auf illegales Filmen.
Von Sarah Schmalz
November 2014: Eine Gruppe St. Galler Fussballfans versammelt sich am Zürcher Bahnhof Altstetten. Zuvor war die Stimmung angespannt, einige von ihnen haben die Kapuzen über den Kopf und ihre Schals hochgezogen. Nun stehen die Zeichen jedoch nicht mehr auf Gewalt, die Fans warten ruhig auf den Zug. So steht es in einer Einstellungsverfügung der Zürcher Justiz. Dennoch wird einer der Fans wegen Vermummung auf öffentlichem Grund vom FC St. Gallen angezeigt.
Der Klub stützte sich in seiner Anklage auf ein Video, das er beim Bahnhof Altstetten aufgenommen hatte - und mit Bildern aus dem Letzigrund-Stadion abgeglichen hatte, wo sich der Fan unvermummt aufgehalten hatte. Auch das ist der Verfügung zu entnehmen, mit der die Justiz das Verfahren eingestellt hat. Die Information ist brisant: Sie zeigt, dass in St. Gallen längst Realität ist, was die Schweizer Fussballliga (SFL) erst diesen Frühling als Pilotprojekt gestartet hat. Und wofür sie vom Datenschützer harsch kritisiert wird.
«Focus One» nennt sich das Projekt. Neu sollen Auswärtsfans nicht mehr bloss im Stadion, sondern auch auf ihrem Weg dorthin flächendeckend von privaten Sicherheitsfirmen gefilmt werden. Der eidgenössische Datenschützer hat in einem Gutachten die Liga unmissverständlich darauf hingewiesen, dass dies illegal ist: «Das Vorgehen verstösst insbesondere gegen das Verhältnismässigkeits- und das Transparenzprinzip», heisst es darin. Die Sicherheitsleute filmen verdeckt, und im Gegensatz zur Polizei unterliegen sie keiner staatlichen Kontrolle. Es lässt sich also kaum überprüfen, wann auf den Auslöser gedrückt wird und was mit den Aufnahmen geschieht.
FC St. Gallen als Vorreiter
Der FC St. Gallen gilt in Sachen Fanrepression seit langem als Hardliner. Wie ein Anruf bei Benni Burkart, dem Sicherheitsverantwortlichen des Klubs, zeigt, übernahm der FC St. Gallen auch hier eine Vorreiterrolle. Burkart gibt offen zu, dass der Klub seine Fans an Auswärtsspielen von verdeckten Kamerateams begleiten lässt. «Wir haben verschiedenste Varianten ausprobiert und die Aufgabe schliesslich an eine private Sicherheitsfirma delegiert», sagt er. Das Projekt laufe bereits seit Jahren.
Burkart rechtfertigt das Vorgehen mit Verweis auf das alte Sicherheitsreglement der Liga von 2003. Dieses verlangt von den Klubs, dass sie bei Auswärtsspielen im Stadion präsent sind: mit dem Sicherheitsverantwortlichen, dem Fanverantwortlichen, einem Fanbegleiter*- sowie mit einer zivilen Person mit Kamera. Von Überwachung im öffentlichen Raum ist nirgends die Rede. Doch legt auch die SFL das Reglement grosszügig aus. Mediensprecher Philippe Guggisberg verweist auf den entscheidenden Artikel, in dem von «besonderen Vorkehrungen des Gastklubs» die Rede sei. Massnahmen ausserhalb des Stadions seien durchaus erwünscht gewesen.
Kaum ein anderer Klub hat die Regeln jedoch so weit ausgereizt wie der FC St. Gallen. Die drei grössten Schweizer Klubs sind weit zurückhaltender: Weder der FC*Basel, YB noch der FC*Zürich lassen bei Auswärtsspielen eigene oder externe Sicherheitsleute ausserhalb der Stadien filmen. «Wir begleiten unsere Fans zwar zu den Spielen», sagt YB-Mediensprecher Albert Staudenmann, «aber ohne Kamera.» Vor den Partien beraten die YB-Sicherheitsexperten die Lage jeweils mit der Polizei. «Und diese entscheidet dann, ob sie Kameras in ihr Dispositiv aufnimmt.»
Das Filmen geht weiter
Obwohl diese Absprachen gut funktioniert hätten, wie Staudenmann sagt, unterstützt auch er die repressive Strategie der Liga. Nach den Ausschreitungen im Aarauer Brügglifeld vom Mai*2014 scheint die Stimmung in den Klubs gekippt zu sein. Benni Burkart vom FC St. Gallen sagt, die Liga habe auf den öffentlichen Druck reagiert und eine Expertenkommission zusammengestellt. Es war diese Kommission, die unter anderem zu «Focus One» geraten habe.
Seit Herbst 2014 hat die Liga ein neues Sicherheitsreglement. Angesichts ihres neuen Pilotprojekts hat sie den Passus mit der Kamera gestrichen. Der FC St. Gallen filmt dennoch weiter. Man wolle abwarten, welche Resultate die Videoüberwachung durch die Liga bringe, sagt Burkart.
Das Verfahren gegen den vermummten St.-Gallen-Fan wurde am Ende aus zwei Gründen eingestellt: Erstens befand sich der Angeklagte bei seiner Videoüberführung nicht mehr auf öffentlichem Grund, sondern bereits auf dem Bahnhofgelände, wo das Vermummungsverbot nicht gilt. Zweitens stufte die Zürcher Justiz die Anklage angesichts der Gewaltlosigkeit der Fans als unverhältnismässig ein. Dennoch erhielt der Fan vom FC St. Gallen ein Stadionverbot.
Fussballliga auf Abwegen
Die Schweizer Fussballliga (SFL) hat letzten März das Pilotprojekt «Focus One» lanciert und inzwischen an mehreren Fussballspielen getestet. Derzeit läuft die Projektevaluation. Die Liga hat gemäss eigenen Angaben Dutzende Dossiers von Fans, die anhand der «Focus*One»-Aufnahmen identifiziert wurden, an die Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Ob diese Beweismittel vor Gericht anerkannt werden, wird sich zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: In der Schweiz können Gerichte auch rechtswidrig erlangte Beweismittel würdigen*- wenn sie öffentliches Interesse oder Schwere der Straftat höher gewichten als den Persönlichkeitsschutz. Das führt zu Grenzüberschreitungen, die oft nachträglich legitimiert werden. Wann die Liga entscheidet, ob sie «Focus One» definitiv einführt, ist noch nicht klar. Über den Stand der Evaluation wird keine Auskunft erteilt.
Absolut lächerlich! Rechtsstaat mit Füssen getreten!

Verfasst: 09.07.2015, 07:03
von badandugly
Schon mal daran gedacht dass sich jene beschweren, die sich nicht an die Hausregeln halten, sprich sich über diese hinweg setzten? Aber klar, der böse Big Brother...
Klar ist es Scheisse so, aber warum ist es so?????
Mir würde es ebenfalls auf den Sack gehen, jede Saison 5- oder gar 6-stellige Beträge ausgeben zu müssen für Sachschäden und Bussen, nicht zu vergessen die Beteiligung an Sicherheitskosten. Wenn man so einen Teil der Kosten den Verursachern "weitergeben" kann, OK. Ich hab nichts zu verbergen.
Verfasst: 09.07.2015, 07:41
von Konter
badandugly hat geschrieben:Schon mal daran gedacht dass sich jene beschweren, die sich nicht an die Hausregeln halten, sprich sich über diese hinweg setzten? Aber klar, der böse Big Brother...
Klar ist es Scheisse so, aber warum ist es so?????
Mir würde es ebenfalls auf den Sack gehen, jede Saison 5- oder gar 6-stellige Beträge ausgeben zu müssen für Sachschäden und Bussen, nicht zu vergessen die Beteiligung an Sicherheitskosten. Wenn man so einen Teil der Kosten den Verursachern "weitergeben" kann, OK. Ich hab nichts zu verbergen.
Jetzt überleg dir mal, wie wohl die Einnahmen der Vereine (abgesehen vom FC Basel) wohl aussehen würden, wenn die Fankurven nicht mehr im Stadion wären. Klar dann kämen endlich wieder all die jammernden Familienväter aus Schattdorf oder aus Unteriberg ins Stadion
Die meisten Vereine in der Schweiz sind auf eine Fankurve angewiesen und bringen den Vereinen weit aus mehr Positives als Negatives. Dass man die Menschen in der Fankurve beginnt zu überwachen, als würden sie ein Attentat planen, nur weil einige im Block eine Leuchtfackel in die Höhe heben, widerspricht im Grunde dem Gedanken eines liberalen Rechtstaates.
Verfasst: 09.07.2015, 08:00
von THOR29
badandugly hat geschrieben:Schon mal daran gedacht dass sich jene beschweren, die sich nicht an die Hausregeln halten, sprich sich über diese hinweg setzten? Aber klar, der böse Big Brother...
Klar ist es Scheisse so, aber warum ist es so?????
Mir würde es ebenfalls auf den Sack gehen, jede Saison 5- oder gar 6-stellige Beträge ausgeben zu müssen für Sachschäden und Bussen, nicht zu vergessen die Beteiligung an Sicherheitskosten. Wenn man so einen Teil der Kosten den Verursachern "weitergeben" kann, OK. Ich hab nichts zu verbergen.
Scho emool yberleggt, dass du di Nickname setsch ändere? Niceandfriendly fänd ich fyr di no e guete Name!
Unglaublich! Do macht ain e Schal vor s Gsicht, was jo anschyynend uff eme Bahnhof nit emool verbote isch, loht sich sunscht nyt zuschulde kho und du verteidigsch no die Stasi Methode?!?!
Verfasst: 09.07.2015, 08:59
von Asmodeus
[SUB][/SUB]
Konter hat geschrieben:Jetzt überleg dir mal, wie wohl die Einnahmen der Vereine (abgesehen vom FC Basel) wohl aussehen würden, wenn die Fankurven nicht mehr im Stadion wären. Klar dann kämen endlich wieder all die jammernden Familienväter aus Schattdorf oder aus Unteriberg ins Stadion
Die meisten Vereine in der Schweiz sind auf eine Fankurve angewiesen und bringen den Vereinen weit aus mehr Positives als Negatives. Dass man die Menschen in der Fankurve beginnt zu überwachen, als würden sie ein Attentat planen, nur weil einige im Block eine Leuchtfackel in die Höhe heben, widerspricht im Grunde dem Gedanken eines liberalen Rechtstaates.
Dafür müsste man mal eine genaue Bilanz der einzelnen Vereine haben. Müssten die Vereine die Kosten für die Polizei selbst tragen (und zwar komplett) wären manchen Vereinen vermutlich die Fans zu teuer.
Beispiel FCZ: Gästesektor = 35CHF pro Platz. Es tauchen 1500 Basler auf = 52 000 CHF Einnahmen. Getränke und Esswaren nicht miteinberechnet.
Aufgrund eines Risikospiels und weil die Gefahr einer Eskalation besteht (1-2 Schwachmaten von K4 haben gedroht Urs Fischer einen GC-Fanschal zu stricken) fährt die Polizei ein Grossaufgebot auf. Kostenpunkt: 250 000 CHF.
Müsste der FCZ die gesamten Kosten tragen, wäre er ohne Gästefans finanziell besser bedient. Eventuell sogar ohne die Südkurve.
Spätestens ab dem Punkt, ab dem den Vereinen alle Kosten aufgehalst werden, weht den Fans ein extrem kalter Wind entgegen. Hoffen wir, dass es nie soweit kommen wird.
Verfasst: 09.07.2015, 09:16
von Käppelijoch
Wir leben in einem Rechtsstaat. Und genau so, wie man die berechtigte Forderung hat, dass sich Fussballfans und der einfache Bürger an Regeln und Gesetze halten müssen, genau so muss sich der Staat an geltende Regeln und Gesetze halten.
Mach er dies systematisch nicht - wie in SG - dann wächst das Misstrauen in den Staat und der einfache Bürger stellt sich die berechtigte Frage: Wieso soll ich mich an Gesetze und Regeln halten, wenn es nicht einmal der Staat tut?
Es geht hier ums Prinzip, lieber badandugly!
Verfasst: 09.07.2015, 10:08
von nick knatterton
Vielleicht bin ich einfach zu dämlich und versteh's nicht. Wenn das Filmen illegal ist, wie es der WOZ-Artikel ausdrückt, wäre es ja naheliegend, wenn die Betroffenen Klage einreichen. Zumal der FCSG-Mitarbeiter den Sachverhalt unumwunden zugibt.
Verfasst: 09.07.2015, 13:08
von DonCorleone
macau hat geschrieben:Videoüberwachung
https://www.woz.ch/1528/videoueberwachu ... n-verdeckt
Der FC St. Gallen filmt draussen verdeckt
Ein Videoüberwachungsprojekt der Schweizer Fussballliga hat kürzlich hohe Wellen geworfen. Nun zeigt sich: Der FC St. Gallen setzt längst auf illegales Filmen.
«Focus One» nennt sich das Projekt. Neu sollen Auswärtsfans nicht mehr bloss im Stadion, sondern auch auf ihrem Weg dorthin flächendeckend von privaten Sicherheitsfirmen gefilmt werden. Der eidgenössische Datenschützer hat in einem Gutachten die Liga unmissverständlich darauf hingewiesen, dass dies illegal ist: «Das Vorgehen verstösst insbesondere gegen das Verhältnismässigkeits- und das Transparenzprinzip», heisst es darin. Die Sicherheitsleute filmen verdeckt, und im Gegensatz zur Polizei unterliegen sie keiner staatlichen Kontrolle. Es lässt sich also kaum überprüfen, wann auf den Auslöser gedrückt wird und was mit den Aufnahmen geschieht.
[
http://www.expert-center.ch/ = Focus One-Dienstleister...
Verfasst: 09.07.2015, 14:25
von Luigi1893
Verfasst: 09.07.2015, 16:24
von Asmodeus
Luigi1893 hat geschrieben:Das ist schlichtweg eine Sauerei!

Dabei arbeitet dieser "Benni Bukart" für eine Sicherheitsfirma welche man als Fussballfan bestens kennt. Siehe folgende interne Mails:
Wenn Du dich schon (vermutlich) strafbar machst indem Du private Mails verlinkst, dann ordne sie doch bitte chronologisch. Das war saumühsam das durchzulesen.
Aber war interessant zu lesen was für Hornochsen da arbeiten. 1-2 schienen dort ja sogar mitzudenken, aber sie scheinen eine Ausnahme zu bilden. Oder gebildet zu haben. Die Mails sind ja auch 5-6 Jahre alt.
Aber in dem Sinne eine Bitte an die Auswärtsfans die sich mit den Deltas prügeln wollen. Hört auf denen auf den Kopf zu hauen. Die können ja schon nicht mehr richtig schreiben die armen Kerlis.
Verfasst: 11.07.2015, 11:45
von san gallo
macau hat geschrieben:Videoüberwachung
https://www.woz.ch/1528/videoueberwachu ... n-verdeckt
Der FC St. Gallen filmt draussen verdeckt
Ein Videoüberwachungsprojekt der Schweizer Fussballliga hat kürzlich hohe Wellen geworfen. Nun zeigt sich: Der FC St. Gallen setzt längst auf illegales Filmen.
Von Sarah Schmalz
November 2014: Eine Gruppe St. Galler Fussballfans versammelt sich am Zürcher Bahnhof Altstetten. Zuvor war die Stimmung angespannt, einige von ihnen haben die Kapuzen über den Kopf und ihre Schals hochgezogen. Nun stehen die Zeichen jedoch nicht mehr auf Gewalt, die Fans warten ruhig auf den Zug. So steht es in einer Einstellungsverfügung der Zürcher Justiz. Dennoch wird einer der Fans wegen Vermummung auf öffentlichem Grund vom FC St. Gallen angezeigt.
Der Klub stützte sich in seiner Anklage auf ein Video, das er beim Bahnhof Altstetten aufgenommen hatte - und mit Bildern aus dem Letzigrund-Stadion abgeglichen hatte, wo sich der Fan unvermummt aufgehalten hatte. Auch das ist der Verfügung zu entnehmen, mit der die Justiz das Verfahren eingestellt hat. Die Information ist brisant: Sie zeigt, dass in St. Gallen längst Realität ist, was die Schweizer Fussballliga (SFL) erst diesen Frühling als Pilotprojekt gestartet hat. Und wofür sie vom Datenschützer harsch kritisiert wird.
«Focus One» nennt sich das Projekt. Neu sollen Auswärtsfans nicht mehr bloss im Stadion, sondern auch auf ihrem Weg dorthin flächendeckend von privaten Sicherheitsfirmen gefilmt werden. Der eidgenössische Datenschützer hat in einem Gutachten die Liga unmissverständlich darauf hingewiesen, dass dies illegal ist: «Das Vorgehen verstösst insbesondere gegen das Verhältnismässigkeits- und das Transparenzprinzip», heisst es darin. Die Sicherheitsleute filmen verdeckt, und im Gegensatz zur Polizei unterliegen sie keiner staatlichen Kontrolle. Es lässt sich also kaum überprüfen, wann auf den Auslöser gedrückt wird und was mit den Aufnahmen geschieht.
FC St. Gallen als Vorreiter
Der FC St. Gallen gilt in Sachen Fanrepression seit langem als Hardliner. Wie ein Anruf bei Benni Burkart, dem Sicherheitsverantwortlichen des Klubs, zeigt, übernahm der FC St. Gallen auch hier eine Vorreiterrolle. Burkart gibt offen zu, dass der Klub seine Fans an Auswärtsspielen von verdeckten Kamerateams begleiten lässt. «Wir haben verschiedenste Varianten ausprobiert und die Aufgabe schliesslich an eine private Sicherheitsfirma delegiert», sagt er. Das Projekt laufe bereits seit Jahren.
Burkart rechtfertigt das Vorgehen mit Verweis auf das alte Sicherheitsreglement der Liga von 2003. Dieses verlangt von den Klubs, dass sie bei Auswärtsspielen im Stadion präsent sind: mit dem Sicherheitsverantwortlichen, dem Fanverantwortlichen, einem Fanbegleiter*- sowie mit einer zivilen Person mit Kamera. Von Überwachung im öffentlichen Raum ist nirgends die Rede. Doch legt auch die SFL das Reglement grosszügig aus. Mediensprecher Philippe Guggisberg verweist auf den entscheidenden Artikel, in dem von «besonderen Vorkehrungen des Gastklubs» die Rede sei. Massnahmen ausserhalb des Stadions seien durchaus erwünscht gewesen.
Kaum ein anderer Klub hat die Regeln jedoch so weit ausgereizt wie der FC St. Gallen. Die drei grössten Schweizer Klubs sind weit zurückhaltender: Weder der FC*Basel, YB noch der FC*Zürich lassen bei Auswärtsspielen eigene oder externe Sicherheitsleute ausserhalb der Stadien filmen. «Wir begleiten unsere Fans zwar zu den Spielen», sagt YB-Mediensprecher Albert Staudenmann, «aber ohne Kamera.» Vor den Partien beraten die YB-Sicherheitsexperten die Lage jeweils mit der Polizei. «Und diese entscheidet dann, ob sie Kameras in ihr Dispositiv aufnimmt.»
Das Filmen geht weiter
Obwohl diese Absprachen gut funktioniert hätten, wie Staudenmann sagt, unterstützt auch er die repressive Strategie der Liga. Nach den Ausschreitungen im Aarauer Brügglifeld vom Mai*2014 scheint die Stimmung in den Klubs gekippt zu sein. Benni Burkart vom FC St. Gallen sagt, die Liga habe auf den öffentlichen Druck reagiert und eine Expertenkommission zusammengestellt. Es war diese Kommission, die unter anderem zu «Focus One» geraten habe.
Seit Herbst 2014 hat die Liga ein neues Sicherheitsreglement. Angesichts ihres neuen Pilotprojekts hat sie den Passus mit der Kamera gestrichen. Der FC St. Gallen filmt dennoch weiter. Man wolle abwarten, welche Resultate die Videoüberwachung durch die Liga bringe, sagt Burkart. Das Verfahren gegen den vermummten St.-Gallen-Fan wurde am Ende aus zwei Gründen eingestellt: Erstens befand sich der Angeklagte bei seiner Videoüberführung nicht mehr auf öffentlichem Grund, sondern bereits auf dem Bahnhofgelände, wo das Vermummungsverbot nicht gilt. Zweitens stufte die Zürcher Justiz die Anklage angesichts der Gewaltlosigkeit der Fans als unverhältnismässig ein. Dennoch erhielt der Fan vom FC St. Gallen ein Stadionverbot.
Fussballliga auf Abwegen
Die Schweizer Fussballliga (SFL) hat letzten März das Pilotprojekt «Focus One» lanciert und inzwischen an mehreren Fussballspielen getestet. Derzeit läuft die Projektevaluation. Die Liga hat gemäss eigenen Angaben Dutzende Dossiers von Fans, die anhand der «Focus*One»-Aufnahmen identifiziert wurden, an die Strafverfolgungsbehörden übergeben.
Ob diese Beweismittel vor Gericht anerkannt werden, wird sich zeigen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch: In der Schweiz können Gerichte auch rechtswidrig erlangte Beweismittel würdigen*- wenn sie öffentliches Interesse oder Schwere der Straftat höher gewichten als den Persönlichkeitsschutz. Das führt zu Grenzüberschreitungen, die oft nachträglich legitimiert werden. Wann die Liga entscheidet, ob sie «Focus One» definitiv einführt, ist noch nicht klar. Über den Stand der Evaluation wird keine Auskunft erteilt.
http://senf.sg/der-teufel-steckt-im-detail/
Verfasst: 07.08.2015, 12:54
von san gallo
Verfasst: 07.08.2015, 13:05
von Luigi1893
Leider nichts neues.

PS: Die Ausgabe 4 des Magazins Senf finde ich echt spitze. Obwohl der Herr Staatsanwalt Hansjakob im Interview mit einigen fragwürdigen Antworten daher kommt.
http://senf.sg/senf-04-sicher-isch-sicher/
Verfasst: 09.08.2015, 13:43
von schnauz
Wie die Liga gegen Hooligans vorgehen will
Die Swiss Football League plant, mit einer eigenen Instanz über Stadionverbote zu entscheiden. Bei der Zürcher Stadtpolizei weiss man von diesem Vorhaben nichts.
Die Swiss Football League (SFL) plant den Aufbau einer eigenen Instanz, um Sanktionen gegen Hooligans zu verhängen. Eine Arbeitsgruppe hat den Klubs Vorschläge zur Vernehmlassung unterbreitet, mit denen die Sicherheit in den Stadien verbessert werden soll.
Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, soll unter anderem eine zentrale Stelle geschaffen werden, die im Antrag von Klubs und Polizei Stadionverbote ausspricht. Angsiedelt werden soll die Instanz entweder bei der Liga oder beim Schweizerischen Fussballverband. Auch eine unabhängige Rechtsmittelinstanz, die Einsprachen gegen die Verbote behandeln soll, steht zur Diskussion.
Kostenverteilung unklar
SFL-Sprecher Philippe Guggisberg bestätigt die Absicht, den Umgang mit Sanktionen neu zu regeln: «Die Liga ist daran, beim Erlass von Stadionverboten Verbesserungen zu prüfen.» Zu Details will sich Guggisberg nicht äussern, weil die Ausgestaltung noch nicht spruchreif sei.
Laut dem Artikel hätten die neuen Strukturen bereits auf Anfang Juli eingeführt werden sollen. Doch die Verteilung der Kosten zwischen dem Verband und der Liga seien noch nicht geregelt.
Keine Orientierung der Polizei
Von den Plänen der Fussball-Liga weiss man bei der Stadtpolizei Zürich nichts, wie Sprecherin Judith Hödl der «NZZ am Sonntag» sagt. Man richte sich nach den Vorgaben des Hooligan-Konkordats. Die Polizeiunterlagen würden den veranstaltenden Klubs zur Verfügung gestellt.
Kritik an der zentralen Stelle kommt von der Anwältin Manuela Schiller, die in der Vergangenheit mehrere angeklagte Fussballanhänger vertrat. Für sie stehe mit dieser Massnahme statt der präventiven Wirkung die Bestrafung der Fans im Vordergrund. Die Instanz sei zu weit weg, dadurch bestehe die Gefahr, dass «nur noch stur nach einem Katalog geurteilt wird», sagt Schiller.
Deeskalation bei Gästefans
Guggisberg betont, dass mehrere Massnahmen getroffen würden. So sollen die technischen Auflagen für die Klubs erhöht werden. Mit verbesserter Videoüberwachung wolle man die Täter besser identifizieren. Auch auf Deeskalation will die SFL setzen. Gästefans sollen freundlich ins Stadion geleitet und nur stichprobenweise kontrolliert werden.
Verfasst: 17.08.2015, 07:15
von Käppelijoch
Der gleiche Rohrkrepierer, wie die Fümoar-Initiative....
http://www.tageswoche.ch/de/2015_33/bas ... Fiasko.htm
Verfasst: 17.08.2015, 17:44
von Malinalco
Ja, vor allem das hin und her im Artikel zwischen Thüring und Müller... ist irgendwie traurig für die hiesige Politik...
Verfasst: 17.08.2015, 17:57
von stacheldraht
ist natürlich auch bizeli blöd für die Hardliner, dass es nicht mehr so knallt vor und im Joggeli.
Wenn dann halt besoffenen Wallisern ein paar Penaltys verteilt werden nimmt es die Öffentlichkeit als "passiert hat " zur Kenntnis.. das hilft halt auch nicht.

Verfasst: 17.08.2015, 18:04
von Bierathlet
Ich gönne es den beiden.
