Konter hat geschrieben:Echt Asmodeus, ab dir muss ich manchmal schon lachen. Auf der einen Seite habe ich zum Teil das Gefühl du setzt dich mit dem Thema ernsthaft auseinander und machst auch überlegte und differenzierte Aussagen und dann kommen wieder solche Stammtischparolen wie "solange sich die Wut auf Polizei und Verband anstatt auf die Idioten die Mist bauen..." raus. Kann es sein, dass 2 Menschen deinen Account brauchen??
Nope ich bin nur Schizophren

Aber ich denke damit halte ich mir die Waage mit den meisten Forenschreiberlingen.
Wenn du mal das Gespräch mit verschiedenen Exponenten in der Kurve suchst, resp. dich andersweitig ein wenig über die Ansicht der aktiven Fans in der ganzen Problematik vertiefst, dann wirst du sehen, dass hier sowohl Selbstreflexion wie auch Selbstregulierung funktioniert. Aber Selbstregulierung und Verantwortung der Kurve hat ihre Grenzen: Sie kann nicht verhindern, dass 15 Idioten zum Gästesektor rennen und auch nicht, dass Böller gezündet werden. Sie kann nicht verhindern, dass 50 Idioten im Extrazug sind, welche die Handbremse ziehen.
Dennoch wird die Fankurve von der Justiz und der Polizei zur Verantwortung gezogen, indem Kollektivstrafen verhängt werden. Die Kurve geht nicht vor den Polizeiposten demonstrieren, wenn ein Einzelner oder eine Gruppe aus der Kurve beispielsweise wegen Landsfriedensbruch verurteilt wird. Die Kurve protestiert aber sehr wohl, wenn das Kollektiv der Fans für das Vergehen von Einzelnen haftbar gemacht wird.
Natürlich kann Selbstregulierung nicht Alles verhindern. Vor Allem nicht kurzfristig.
Das Problem sehe ich hier allerdings darin, dass einige Fankurven (und hier vor Allem halt auch wieder die Südkurve) sich jahrelang gegen Entscheidungen von Aussen mit dem Wort "Selbstregulierung" zur Wehr setzten.
Die Ordner sollen sich nicht in die Kurven einmischen. Die Polizei soll nicht durch ihre blosse Anwesenheit provozieren und die Kurven regulieren sich selbst.
Dann geschieht sowas wie bei GC/FCZ und die Aussage kommt "Man kann von uns nicht erwarten sowas zu verhindern."
Kollektivstrafen sind absoluter Bullshit. Sie sorgen nur dafür, dass die Fangruppen radikalisiert werden. Aber die Polizei steht unter einem enormen Druck wenn sowas wie in Basel passiert. Das kann einen Polizeichef den Kopf kosten. Dass da die KAPO AG den Holzhammer hervor holt war absehbar.
Die Polizei steht im öffentlichen Bild nun entschieden besser da als wenn es in Aarau eskaliert wäre weil man "nichts" unternommen hat. Von daher verstehe ich, dass sich die Polizei als Sieger sieht. Auch wenn sie mit Kanonen auf Spatzen geschossen haben.
(Vorsicht nun kommt wieder Stammtisch) Wenn man Kollektivstrafen generell weg haben will, dann muss die Zusammenarbeit mit den Cops erhöht werden. Die wenigen Vollidioten die sich daneben benehmen den Behörden melden. Die Polizei hat wenn es hoch her geht meistens anderes zu tun als noch Leute zu verhaften.
Hier muss man ja auch der Muttenzerkurve ein Kränzchen binden. Der schweizweite Ruf einer hirnlosen Schlägertruppe konnten in den letzten Jahren massiv abgebaut werden, mittlerweile ist dafür eher die Südkurve bekannt. Ein gutes Beispiel wie Selbstregulierung zumindest im Heimstadion funktioniert. Auch die Südkurve hat sich eigentlich in den Heimspielen beruhigt.
Das Hauptproblem sind Auswärtsspiele wie in Basel oder nun in Sion. Im Heimstadion kennt man seine Pappenheimer und Strafen wie Stadionverbot greifen. Im Auswärtsspiel kann jeder Depp mitlaufen und leider gibt es da prozentual betrachtet mehr Vollidioten in der Menge. Vor Allem weil an Auswärtsspiele mehr der Hardcorefans gehen und die Deppen halt trotz Allem auch mit Herzblut bei der Sache sind... auch wenn es manchmal die falsche ist.