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Verfasst: 27.09.2019, 10:01
von rhybrugg
Delgado hat geschrieben:Vermutlich hat er auf dem TV-Screen auch einfach das Gefühl gehabt, dass Bua versucht den Ball zu spielen und da der Schiri dafür die Gelbe gezückt hat, hat er diesen Tatsachenentscheid grundsätzlich einmal gestützt, zumal es in der normalen Einstellung nach einem "Allewelts-Foul" im Mittelfeld ausgesehen hat.
Es ist aber irgend wie bezeichnend, dass durch das VAR nun der Schiri noch mehr im Fokus steht, und ich finde es eine sehr spezielle Geschichte, dass der Schiri-Chef nun seine beiden Kollegen nicht wenigstens unterstützt und mit Argumenten kommt, wieso gelb eben doch auch vertretbar war, denn ganz offensichtlich mussten ja beide ihre Gründe gehabt haben, wieso sie für Gelb entschieden.
Mit der Aussage "der VAR-Schiri wurde Überrascht" fährt er diesem ja ebenfalls mit gestrecktem Bein und ausgefahrener Sohle voll in die Wade. Und dass der VAR ausgerechnet Klossner ist, der wegen mangelnder Unterstützung zurücktritt passt irgendwie wie die Faust aufs Auge.
Was für Argumente? Es war ein Fehler. Das jetzt noch kleinreden und nach Entschuldigungen suchen hilft nicht die Akkzeptanz des VARs zu erhöhen.
Auch für die Mitarbeiter die vor dem Screen sitzen.
Die sollen Fehler machen dürfen. Wenn du Angst hast, dass ein Fehler der Weltuntergang ist, dann kannst du nicht arbeiten.
Einfach nicht 5-mal den gleichen Fehler :-)
Verfasst: 27.09.2019, 10:17
von LordTamtam
rhybrugg hat geschrieben:Was für Argumente? Es war ein Fehler. Das jetzt noch kleinreden und nach Entschuldigungen suchen hilft nicht die Akkzeptanz des VARs zu erhöhen.
Auch für die Mitarbeiter die vor dem Screen sitzen.
Die sollen Fehler machen dürfen. Wenn du Angst hast, dass ein Fehler der Weltuntergang ist, dann kannst du nicht arbeiten.
Einfach nicht 5-mal den gleichen Fehler :-)
Den Schiris ist es doch mitlerweile nicht mehr egal ob sie ein fehler machen... Blick und konsorten veranstalten fast ne hetzjagt gegenüber den Fehlbaren Schiris
Verfasst: 27.09.2019, 10:39
von doumbia
Ich vermute, Klossner schaute nur die Bilder der Hauptkamera (grosse Distanz) an, und winkte durch. Und sah dann plötzlich die Einstellung der Kamera von hinten/seitlich... und wurde vom (heftigen) Anblick überrascht. Von der Totalen (Hauptkamera) sah es für mich bei der ersten Betrachtung verhältnismässig "sachte" aus. Das ganze Ausmass der Attacke sah (zumindest ich) erst in der Kameraposition von hinten/seitlich.
Edith: Wie ich jetzt erst sah hat User Delgado diese Theorie bereits professionell eingebracht.

Verfasst: 27.09.2019, 11:13
von Delgado
rhybrugg hat geschrieben:Was für Argumente? Es war ein Fehler. Das jetzt noch kleinreden und nach Entschuldigungen suchen hilft nicht die Akkzeptanz des VARs zu erhöhen.
Auch für die Mitarbeiter die vor dem Screen sitzen.
Die sollen Fehler machen dürfen. Wenn du Angst hast, dass ein Fehler der Weltuntergang ist, dann kannst du nicht arbeiten.
Einfach nicht 5-mal den gleichen Fehler :-)
Wie er es begründen könnte? Ganze einfach:
"Der VAR hat aufgrund seines ersten Eindrucks des Fouls aus der normalen Kameraeinstellung mit der direkten Folge der gelben Karte die Aktion als korrekt erachtet. Das Ereignis ist direkt vor den Augen des spielführenden Schiedsrichter erfolgt, worauf dieser sehr selbstsicher und schnell die gelbe Karte gezogen hat. Deshalb erachtete es der VAR als nicht notwendig, dieses Szene noch einmal zu begutachten, zumal es sich nicht um eine Szene mit unmittelbarem Torerfolgt handelte. In der Nachbetrachtung hätte er die Aktion noch einmal analysieren können und wäre wohl zu einem anderen Entscheid gekommen."
Diese Erklärung würde zwar weiterhin einen Fehler zugestehen, was der Schiri-Boss durchaus machen darf (und auch machen soll), es klingt jedoch definitiv besser als
"Der VAR wurde Überrascht"
Verfasst: 27.09.2019, 12:15
von Onkel Tom
M.E. war es kein VAR-Fall:
"Der VAR kann den Schiedsrichter nur bei einem klaren und offensichtlichen Fehler unterstützen oder wenn der Schiedsrichter einen schwerwiegenden Vorfall übersehen hat.
Ist diese Voraussetzung erfüllt, darf der VAR den Schiedsrichter ausschliesslich im Zusammenhang mit den vier folgenden, spielentscheidenden Situationen unterstützen:
Vorfälle im Zusammenhang mit direkten Platzverweisen
Nicht oder falsch geahndete Vergehen. Tätlichkeit (im Rücken des Schiedsrichters), Notbremse, grobes Foulspiel. (Achtung: nicht Überprüfung von Gelb-Roten Karten!)
Man kann hier nicht von einem klaren und offensichtlichen Fehler sprechen. Es war ein Ermessensentscheid und gerade bei der Frage "Gelb oder Rot" ist das Ermessen des Schiris sehr gross.