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Verfasst: 03.11.2013, 15:03
von Gascht
alpina hat geschrieben:Die Lösung wäre simpel: Der Fremdbetreuungsabzug wird nur dann gewährt, wenn die Fremdbetreuung im Zusammenhang mit einer Beschäftigung steht.
Diese Lösung ist mir etwas zu simpel. Es gibt auch (gerade bei uns) zahlreiche Familien, in denen zu Hause kein Deutsch gesprochen wird. Für Kinder aus diesen Familien ist es hinsichtlich der späteren schulischen Karriere extrem wichtig, früh in eine deutschsprachige Umgebung zu kommen. Es erstaunt mich, dass das Thema Integration in dem Zusammenhang nicht angesprochen wird. Mit Erwerbstätigkeit der Eltern hat das rein gar nichts zu tun.
Ich habe selber Bekannte, auf die das zutrifft. Der Älteste, der jetzt im Kindergarten ist, wäre sprachlich ohne die Spielgruppe nie da, wo er jetzt ist.
Verfasst: 03.11.2013, 16:54
von Mindl
grad emol googlet: top 200 manager verdienet 1.4 Mia im joor... somit zahlets rund 400 Mio stüre (falls sie alli in wollerau wohnet

in minere gmaind währets 650 mio)
denn sage mr mol sie würdet jede no 1 Mio im joor verdiene: heisst 200 mio ihkomme den zahlets in wollerau no 36 mio stüre. (in minere wohngmaind no 70 mio)...
---------
ha kei bock dr stürussfall vo dä rieche z übernäh... so definitiv nei zu dummheitsinitiative, vo mänsche wo nid 1+1 chenet zämme rächne.
Verfasst: 03.11.2013, 17:30
von Cello
Gascht hat geschrieben:
Für Kinder aus diesen Familien ist es hinsichtlich der späteren schulischen Karriere extrem wichtig, früh in eine deutschsprachige Umgebung zu kommen. Es erstaunt mich, dass das Thema Integration in dem Zusammenhang nicht angesprochen wird.
und noch wichtiger wäre es, wenn die eltern zuerst deutsch (oder eine landessprache) lernen würden, bevor sie den nachwuchs in die welt setzen. dann könnten sie ihre kinder auch "landessprachlich" durchs leben begleiten (stichwort: elternabend, aufgabenhilfe und vieles mehr).
Verfasst: 03.11.2013, 18:06
von Soriak
Hatte endlich Zeit, die Arena zur 1:12 Initiative einzuschalten. Denkt doch an den armen Simon von der WG Party. Es ist ihm egal, wenn er nicht mehr Geld verdient, solange der Chef nur weniger verdient. Grossartige Einstellung...
Cello hat geschrieben:und noch wichtiger wäre es, wenn die eltern zuerst deutsch (oder eine landessprache) lernen würden, bevor sie den nachwuchs in die welt setzen. dann könnten sie ihre kinder auch "landessprachlich" durchs leben begleiten (stichwort: elternabend, aufgabenhilfe und vieles mehr).
Das ist aber ganz realistisch. Nun muss man also nicht nur bis zum Abschluss des Studiums warten, oder bis man mal einen ersten guten Job hat, sondern auch gleich noch bis man eine neue Sprache beherrscht -- auch wenn man womoeglich gar nicht permanent in der Schweiz leben will. Davon abgesehen, wie geht das wenn Eltern mit Kleinkindern einwandern?
Verfasst: 03.11.2013, 18:53
von Cello
Soriak hat geschrieben:Hatte endlich Zeit, die Arena zur 1:12 Initiative einzuschalten. Denkt doch an den armen Simon von der WG Party. Es ist ihm egal, wenn er nicht mehr Geld verdient, solange der Chef nur weniger verdient. Grossartige Einstellung...
Das ist aber ganz realistisch. Nun muss man also nicht nur bis zum Abschluss des Studiums warten, oder bis man mal einen ersten guten Job hat, sondern auch gleich noch bis man eine neue Sprache beherrscht -- auch wenn man womoeglich gar nicht permanent in der Schweiz leben will. Davon abgesehen, wie geht das wenn Eltern mit Kleinkindern einwandern?
was faselst du da von studium?
glaubst du im ernst, dass jeder der in die schweiz einwandert ein studium hat?
und das die jeweilige landessprache das a und o für eine gute integration ist bestreitest du sicher nicht. oder etwa doch?
und diejenigen (mit oder ohne kleinkinder) die nur für eine bestimmte zeit in die schweiz kommen. gegengfrage: sollen wir alle deren sprache lernen, damit wir uns mit ihnen unterhalten können?
Verfasst: 03.11.2013, 19:36
von Soriak
Cello hat geschrieben:was faselst du da von studium?
glaubst du im ernst, dass jeder der in die schweiz einwandert ein studium hat?
Nicht jeder, aber fast die Haelfte. Siehe Seite 14 dieses PDFs:
http://www.integration.sg.ch/home/_jcr_ ... derung.pdf
Von den Einwanderern haben 83% eine Berufsbildung oder Maturitaet und 51% davon haben entweder einen Uni oder einen FH Abschluss. Das sind also etwas mehr als 40% aller Einwanderer.
und das die jeweilige landessprache das a und o für eine gute integration ist bestreitest du sicher nicht. oder etwa doch?
Ich denke man kann auch ohne beherrschen einer Landessprache gut integriert sein. Wer Englisch redet hat in einer Stadt wie Basel, Zuerich, oder Genf doch ueberhaupt kein Problem, sich in einem sozialen Netzwerk einzugliedern. Wenn man unter "integriert" ein Interesse am Schwingerfest versteht, dann ist das natuerlich etwas anderes.
und diejenigen (mit oder ohne kleinkinder) die nur für eine bestimmte zeit in die schweiz kommen. gegengfrage: sollen wir alle deren sprache lernen, damit wir uns mit ihnen unterhalten können?
Gegen-gegenfrage: muss man sich denn mit jedem Einwanderer unterhalten koennen? Es gibt verschiedene Netzwerke, in die man sich integrieren kann. Nicht jeder will sich mit Roebi aus dem Dorf nebenan unterhalten...
Verfasst: 03.11.2013, 22:53
von Gascht
Cello hat geschrieben:und noch wichtiger wäre es, wenn die eltern zuerst deutsch (oder eine landessprache) lernen würden, bevor sie den nachwuchs in die welt setzen. dann könnten sie ihre kinder auch "landessprachlich" durchs leben begleiten (stichwort: elternabend, aufgabenhilfe und vieles mehr).
Haben sie, ein Teil sogar beachtlich schnell. Nur ist es leider nicht jedem gegeben, eine Sprache grammatikalisch perfekt zu erlernen - erst recht nicht in einem Umfeld, in dem Standardsprache und Dialekt ständig gemischt werden und das dazu auch noch verlangt, dass man sich Kenntnisse in andern Sprachen aneignet. Und sich mit den eigenen Kindern in einer Fremdsprache zu unterhalten, die man selber nicht korrekt spricht, hilft diesen in keiner Weise.
Ich würde mal sagen, dass diese Eltern integrative Musterschüler sind. Genau deshalb haben sie sich ja so sehr um diesen Krippenplatz bemüht, das war nämlich auch nicht einfach. SIE hätten sogar mit den Kindern Deutsch gesprochen, wenn ICH ihnen nicht davon abgeraten hätte. Sie tun es auch jetzt noch viel zu oft.
Keine Ahnung von der Materie, aber hauptsächlich verbal auf Leute einprügeln, von deren Lebensumständen man keine Ahnung hat. Jämmerlich. Leiste du erst mal so viel wie die.
Verfasst: 03.11.2013, 23:41
von No_IP
Also wenn man jetzt 1:12 und Familieninitiative vermischt. Diese Spezialisten welche erforderlich sind und nicht einfach
ab der Stange oder mal so rekrutiert werden können, diese verdienen mind. ab 30'000.- monatlich.
Bestes Beispiel ist nun der Leiter für die Krebsforschung von Roche in Basel. Roche konnte den Spezialisten für Krebsforschung erst kürzlich von
den USA nach Basel holen. Kann gut sein, dass die Forschung bald von Basel ins Ausland verlegt wird, dann lohnt es für diese Leute nicht
die sprache zu lernen......
Verfasst: 04.11.2013, 00:19
von boroboro
Eine Annahme der 1:12 könnte uns auch unabhängiger von ausländischen Toplöhnen machen, da unsere Grossunternehmen nicht mehr fähig wären imense Löhne zu zahlen, könnten internationale 'Topkader' auch nicht mehr diese Löhne verlangen. Also müssen schweizer Unternehmen versuchen auf anderem Wege attraktiv für Arbeitskräfte zu werden (zB. Lebensquallität, Herrausvorderungen, Motivation, Entwicklung usw.) Womöglich werden so noch die geeigneteren Kader gefunden, da die 'Gier' nicht mehr das Argument für einen CEO Posten sein wird. Wahrscheinlich wird in der Tat, dass die Wirtschaft wohl zuerst gebremmst wird, doch ich glaube das wird sich schnell einpendeln und die Unternehmen werden wieder ähnliche Gewinne erzielen.
Die Gesellschaft innerhalb der Schweiz könnte auch wieder ein bisschen zusammen wachsen, was sicher auch nicht schaden würde.
Verfasst: 04.11.2013, 00:39
von SubComandante
Die Schweiz hat ja auch für ausländische Arbeitnehmer viel zu bieten (ausser Rickli schiesst wieder gegen Deutsche). Und auch für Unternehmen. Wir haben hier eine durchwegs gute Ausbildung. Eine politische Stabilität, wo es nicht 180-Grad-Wendungen gibt, sondern alle Parteien über 5% beteiligt sind - die Mühlen sind hier langsam, aber sie sind stabil. Durch gute Sozialsysteme keine Ghettoisierung wie in anderen Länder und so viel Sicherheit. Kulturell für auch so kleine Städte ist viel vorhanden. Und ein schönes Land; landschaftlich in so einem kleinem Raum. Man könnte noch viel nennen. Oder auf einem Punkt gebracht: für fremde Unternehmen oder Mitarbeiter anderer Länder bietet die Schweiz eine ziemlich hohe Lebensqualität. Das gibt es auch anderswo. Und anderswo ist es für Ausländer nicht so schwierig, Tritt in ein Sozialleben wegen verschlossener Einheimischer zu finden. Aber im Ausland hat die Schweiz eben den Ruf eines fortschrittlichen Landes mit hoher Lebensqualität.
Verfasst: 04.11.2013, 03:04
von Soriak
boroboro hat geschrieben:Eine Annahme der 1:12 könnte uns auch unabhängiger von ausländischen Toplöhnen machen
Das auf alle Faelle, denn diese Leute werden einfach nicht mehr hier arbeiten. Grundsaetzlich muesste man sich vielleicht mal fragen, ob die Stimmbuerger Grossunternehmen wie die UBS, Novartis, oder Nestle wirklich haben wollen. Wenn einem der soziale Zusammenhalt so wichtig ist, muss man vielleicht auf diese verzichten. Ueberrascht ja wohl kaum, dass ein Manager aus London, der sein Studium in den USA gemacht hat, und vorher in Singapur arbeitete, nicht viel gemeinsam mit dem durchschnittlichen Mann vom Lande hat.
da unsere Grossunternehmen nicht mehr fähig wären imense Löhne zu zahlen, könnten internationale 'Topkader' auch nicht mehr diese Löhne verlangen. Also müssen schweizer Unternehmen versuchen auf anderem Wege attraktiv für Arbeitskräfte zu werden (zB. Lebensquallität, Herrausvorderungen, Motivation, Entwicklung usw.)
Schweizer Unternehmen koennen die Loehne auf dem Weltmarkt nicht beeinflussen... sie haben keine Monopolstellung fuer gut ausgebildete Jobs. Zudem kannst du einen CEO nicht mit Weiterbildungsmoeglichkeiten anlocken... die Arbeit mag interessant sein, aber wenn der Kollege auf der anderen Seite der Grenze schnell mal 20x so viel verdient, kommt man sich schnell mal dumm vor. Schliesslich handelt es sich hier um private Unternehmen, nicht wohltaetige Organisationen. Daher hinkt auch der Vergleich zum Lohn eines Bundesrates: das ist ein Job, den man aus Ueberzeugung macht. CEO der UBS ist man nicht, weil man banking super dupi findet und dem Land dienen will... schliesslich geht es den Aktionaeren ja auch nur um den Gewinn.
" hat geschrieben:Die Schweiz hat ja auch für ausländische Arbeitnehmer viel zu bieten (ausser Rickli schiesst wieder gegen Deutsche).
Immer einfach ist es aber auch nicht. Eine Kollegin von mir, die in der Schweiz lebt, ist top qualifizierte Auslaenderin. An Anlaessen zur "Integration" musste sie sich aber auch immer wieder anhoeren, wie Leute aus Land X die Schweiz kaputt machen und ausnutzen. Freut einem dann, wenn man (ach welche Ueberraschung aber auch!) eben aus diesem Land kommt ("und sie haben studiert?!"). Nun konnte sie ganz einfach den Job nach London verlegen, wo sie diese Probleme nicht hat. Dazu auch keine dauernden Sorgen, ob die PFZ auch bei der naechsten Abstimmung bestaetigt wird oder nicht... geschweige denn die zwei kommenden Abstimmungen gegen die Einwanderung.
Ja, die Schweiz hat einiges zu bieten. Aber Stueck fuer Stueck kann man auch das kaputt machen. Leider hat die Schweiz langsam einen Ruf bezueglich Auslaenderfeindlichkeit und Intoleranz, auch wenn dieser weitgehend nicht gerechtfertigt ist. Dann haben wir eine Zweitwohnungsinitiative, die es bedeutend schwerer macht, die schoenen Teile des Landes zu geniessen (die Ferienwohnung kann man bald abschreiben). Nun reden wir darueber, staatlich fixierte Lohndeckel einzufuehren... und weitere Initiativen sind in der Pipeline -- wie Wehrmut sagte, die 1:12 Initiative ist erst der Anfang. Die Schweiz ist nicht attraktiver als alle anderen Orte, egal was sie macht. Man kann sich Schritt fuer Schritt in eine Richtung bewegen, in der das Land die Wettbewerbsfaehigkeit und Attraktivitaet verliert.
Verfasst: 04.11.2013, 08:17
von repplyfire
Soriak hat geschrieben:
Ja, die Schweiz hat einiges zu bieten. Aber Stueck fuer Stueck kann man auch das kaputt machen. Leider hat die Schweiz langsam einen Ruf bezueglich Auslaenderfeindlichkeit und Intoleranz, auch wenn dieser weitgehend nicht gerechtfertigt ist. Dann haben wir eine Zweitwohnungsinitiative, die es bedeutend schwerer macht, die schoenen Teile des Landes zu geniessen (die Ferienwohnung kann man bald abschreiben
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Bin ja oft mit dir einig, auch in Fragen der 1:12. Aber da muss ich dir widersprechen. Gerade durch den Baustopp und die Begrenzung der Zersiedelung bewahrt sich die Schweiz die schönen Flecken.
Verfasst: 04.11.2013, 08:54
von Fulehung
Soriak hat geschrieben:
Ich denke man kann auch ohne beherrschen einer Landessprache gut integriert sein. Wer Englisch redet hat in einer Stadt wie Basel, Zuerich, oder Genf doch ueberhaupt kein Problem, sich in einem sozialen Netzwerk einzugliedern. Wenn man unter "integriert" ein Interesse am Schwingerfest versteht, dann ist das natuerlich etwas anderes.
War am Freitagabend in der Dorfbeiz in Bernbiet. Familie probiert auf Englisch Essen zu bestellen und hat Mühe, seine Wünsche zu erklären. Dann geben sie sich als Italiener zu erkennen - und werden von der Emmentaler Chefin prompt in gutem Schulitalienisch bedient. Es ist einfach eine Tatsache, dass wir ein mehrsprachiges Land sind und unsere Arbeitssprachen Deutsch, Französisch und Italienisch sind, weil wir mit den anderen Landesteilen kommunizieren wollen/müssen. Man schaue sich nur die Sprachanforderungen in den meisten Stelleninseraten an. Da finde ich es schon ziemlich arrogant, wenn gewisse Zuzüger darauf beharren, in der Schweiz nur Englisch sprechen zu wollen.
Verfasst: 04.11.2013, 08:57
von Fulehung
Hier noch ein neuer Punkt zu 1zu12, der bei einem Ja buchstäblich weh tun könnte:
1:12 träfe auch die Berner Spitäler
Von Fabian Schäfer. Aktualisiert um 07:53 1 Kommentar
Nicht nur das Inselspital, sondern auch mehrere Regionalspitäler müssten bei einer Annahme der 1:12-Initiative reagieren. In Einzelfällen verdienen Ärzte mehr als das Zwölffache des tiefsten Lohns. Zahlen nennen die Spitäler keine.
http://www.bernerzeitung.ch/region/kant ... y/24377281
Uns geht's ja sicher alle besser, wenn wegen der Juso die überdurchschnittlichen Chefärzte das Weite suchen.
Verfasst: 04.11.2013, 12:48
von händsche
Fulehung hat geschrieben:Uns geht's ja sicher alle besser, wenn wegen der Juso die überdurchschnittlichen Chefärzte das Weite suchen.
Wenn der Lohn der Hauptgrund ist, weshalb jemand eine Stelle annimmt.
Verfasst: 04.11.2013, 13:20
von GengBen
Ich finde schon, dass z.B. der Chefarzt eines Kinderspitals oder der Krebsforscher eines Pharmakonzerns einen bei weitem mehr als 12x wichtigeren Job ausführen als die Reinigungskraft dieses Unternehmens.
Die JUSO-Initiative ist einfach nur peinliches Gutmenschengebrüll. Was kratzen mich die Löhne der oberen 10'000? Wichtig ist dass man selbst genug zum Leben hat und dann muss halt auch mit Geld umgegangen werden können. Und wer den besserverdienenden deren Lohntüte missgönnt, soll sich halt in den Arsch klemmen und ein bisschen was in eine höhere Ausbildung investieren. Gell du, imaginärer Landschaftsgärtner Simon von der WG-Party

Verfasst: 04.11.2013, 14:12
von LiveForever
händsche hat geschrieben:Wenn der Lohn der Hauptgrund ist, weshalb jemand eine Stelle annimmt.
Ich weiss nicht, aber für viele Leute ist das Gehalt einer der wichtigsten Gründe, eine Stelle anzunehmen und ein ernsthafter Grund eine sonst "passende" Stelle abzusagen.
Klar rede ich hier nicht von einem Unterschied von 10% und ich weiss aus eigener Erfahrung wie elend lange sich Arbeitstage anfühlen, wenn zwar der Lohn stimmt, aber die Arbeit einfach nur furchtbar langweilig ist. Nur geht es nicht darum.
Die Leute, welche von der Initiative betroffen wären, müssten mal flott auf bis zu 95% ihres Gehalts verzichten. Dies im Wissen, dass es im Umkreis von 1-2 Flugstunden weiterhin möglich wäre, gleichviel oder mehr zu verdienen. Anders gefragt: Würdest du einen Umzug nach London ins Auge fassen, wenn du wüsstest, dass du in London das 5-10-fache deines Gehalts für die gleiche Arbeit verdienen würdest? Da kannst du mir noch so fest mit Ideologie kommen, den meisten wäre dies Argument genug, einen Umzug ins Auge zu fassen. Ganz zu schweigen davon, dass viele der Betroffenen ohnehin nicht in der Schweiz verwurzelt sind.
Für einmal kann man hier No_IP recht geben. Nicht nur die Firmen, sondern auch die Schweiz profitiert von den Hochverdienern. Meist handelt es sich hier um Leute aus dem oberen Kader von Multinationals. Ihr Gehalt wurde weitestgehend nicht in der Schweiz generiert (oder was denkt ihr wo Novartis ihr Geld verdient? Mit dem Verkauf von Medis in der Schweiz?). Trotzdem lassen sie sich in der Schweiz nieder, weil sich hier das HQ befindet und entrichten hier (üppige) Steuern.
Für einen Berufsstand wäre die Annahme jedoch förderlich: Die Juristen würden sich die Hände reiben ob all den formellen Umstrukturierungen, Auslagerungen und Beraterverträgen, welche neu für die Firmenführung gestaltet werden müssten, um das Lohnniveau zu halten.
Verfasst: 04.11.2013, 14:50
von händsche
LiveForever hat geschrieben:Ich weiss nicht, aber für viele Leute ist das Gehalt einer der wichtigsten Gründe, eine Stelle anzunehmen und ein ernsthafter Grund eine sonst "passende" Stelle abzusagen.
Meine Aussage bezog sich auf die Spitäler. So wie es im Artikel steht betrifft das Einzelfälle und wahrscheinlich verdienen die auch nicht viel mehr als das 12-fache. Spätestens nach dem Outsourcing der Putzequipe sollte wieder alles in Ordnung sein. Oder wie gesagt kleine Einbussen werden vielleicht in Kauf genommen werden müssen aber nicht so hohe, dass es beängstigend wäre.
Beim Rest gebe ich dir durchaus recht, dass jemand durchaus das 5-10 Fache wählen könnte. Aber das wird sehrwarscheinlich nie zur debatte stehen. Da sowieso alle Unternehmen die vorhandenen Schlupflöcher ausnutzen werden um die 1:12 vorgabe zu umgehen.
Verfasst: 04.11.2013, 14:54
von No_IP
Fulehung hat geschrieben:
Uns geht's ja sicher alle besser, wenn wegen der Juso die überdurchschnittlichen Chefärzte das Weite suchen.
Ärztemangel - Wenn der Arzt kaum deutsch spricht
Egal ob jetzt Ärzte oder andere begeehrte Spezialisten, wer wo mehr und besser verdient, der wandert ab....
1:12 trifft Alle - Wenn das Lohnniveau sinkt, sinkt es nicht nur für den Chef, sondern auch für den Büezer
Es wäre ein fataler Irrtum zu glauben, dass eine Annahme der 1:12 Initiative sich nur auf die höchsten Löhne auswirken würde. In der Praxis hätte die Initiative zur Folge, dass das Lohnniveau eines grossen Teils der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Unternehmen sinken würde. Lohnabstufungen innerhalb eines Unternehmens widerspiegeln die unterschiedlichen Aufgaben, Verantwortungen, Ausbildungen und Erfahrungen von Angestellten. Diese Unterschiede würden auch bei einer Annahme der Initiative nicht beseitigt. Wenn daher die höchsten Löhne in einem Unternehmen gekürzt werden müssten, hätte dies Auswirkungen auf dessen gesamtes Lohngefüge. Swisscom hat exemplarisch durchgerechnet,
dass bei einer Annahme der Initiative ca. 30 Prozent ihrer Belegschaft mit Lohnsenkungen rechnen müssten. Unsere Umfrage hat ergeben, dass viele weitere Mitgliedfirmen von einem ähnlichen Szenario ausgehen.
► Nein zu einer Initiative, die vorgibt, gegen die höchsten Löhne vorzugehen, aber im Endeffekt allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ans Portemonnaie geht.
1:12 vertreibt Multis
Verfasst: 04.11.2013, 15:57
von Pro Sportchef bim FCB
Soriak hat geschrieben:Denkt doch an den armen Simon von der WG Party. Es ist ihm egal, wenn er nicht mehr Geld verdient, solange der Chef nur weniger verdient. Grossartige Einstellung...

Nur zählt seine Stimme in der Urne genau gleich viel wie jede andere...
Verfasst: 04.11.2013, 16:03
von Pro Sportchef bim FCB
No_IP hat geschrieben:Ärztemangel - Wenn der Arzt kaum deutsch spricht
Egal ob jetzt Ärzte oder andere begeehrte Spezialisten, wer wo mehr und besser verdient, der wandert ab....
1:12 trifft Alle - Wenn das Lohnniveau sinkt, sinkt es nicht nur für den Chef, sondern auch für den Büezer
Es wäre ein fataler Irrtum zu glauben, dass eine Annahme der 1:12 Initiative sich nur auf die höchsten Löhne auswirken würde. In der Praxis hätte die Initiative zur Folge, dass das Lohnniveau eines grossen Teils der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in einem Unternehmen sinken würde. Lohnabstufungen innerhalb eines Unternehmens widerspiegeln die unterschiedlichen Aufgaben, Verantwortungen, Ausbildungen und Erfahrungen von Angestellten. Diese Unterschiede würden auch bei einer Annahme der Initiative nicht beseitigt. Wenn daher die höchsten Löhne in einem Unternehmen gekürzt werden müssten, hätte dies Auswirkungen auf dessen gesamtes Lohngefüge. Swisscom hat exemplarisch durchgerechnet,
dass bei einer Annahme der Initiative ca. 30 Prozent ihrer Belegschaft mit Lohnsenkungen rechnen müssten. Unsere Umfrage hat ergeben, dass viele weitere Mitgliedfirmen von einem ähnlichen Szenario ausgehen.
► Nein zu einer Initiative, die vorgibt, gegen die höchsten Löhne vorzugehen, aber im Endeffekt allen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern ans Portemonnaie geht.
1:12 vertreibt Multis
Es kommt ja dann die Mindestlohninitiative die alles wieder auf mind. 4000 anheben soll. Schlussendlich verdient der Chef wohl noch 100 Franken mehr pro Monat als seine Unterstellten. Kommunismus halt, alle sind gleich

Dafür steht ja die Juso auch offiziell.
Verfasst: 04.11.2013, 18:04
von Soriak
repplyfire hat geschrieben:Bin ja oft mit dir einig, auch in Fragen der 1:12. Aber da muss ich dir widersprechen. Gerade durch den Baustopp und die Begrenzung der Zersiedelung bewahrt sich die Schweiz die schönen Flecken.
Der groesste Teil der Schweiz ist wenig dicht besiedelt. Ob man nun noch ein paar Andermatts aufstellt, spielt da auch keine grosse Rolle. Aber es ging mir eher darum zu zeigen, dass man bereits etwas wie eine Ferienwohnung einschraenkt... ziehlt auch nur auf ein gewisses Segment der Bevoelkerung.
händsche hat geschrieben:Wenn der Lohn der Hauptgrund ist, weshalb jemand eine Stelle annimmt.
Es muss ja nicht der einzige Grund (oder der Hauptgrund) sein, aber der Lohn ist doch nicht ganz unwichtig, oder? Wenn man deinen Lohn ab morgen um 50% kuerzen wuerde, waerst du dann gleich froh, bei deinem Arbeitgeber zu bleiben? Oder wuerdest du dir vielleicht doch nicht ueberlegen, zur Konkurrenz zu gehen? Die Jobbeschreibung wuerde sich kaum aendern, nur arbeitest du dann halt fuer Firma Y statt Firma X.
Zudem muss man die Leute aus dem Ausland auch erst einmal rekrutieren. Wenn die sich ueberlegen in die Schweiz oder in ein anderes Land zu ziehen, dann wird der Lohn eben auch relevant sein. Ob ein Arzt aus den USA nun in die Schweiz oder nach Schweden zieht, er wird sich in beiden Faellen in eine neue Kultur integrieren muessen. Wenn er in einem Land aber das doppelte verdient...
" hat geschrieben:Nur zählt seine Stimme in der Urne genau gleich viel wie jede andere...
Wenn er denn auch wirklich existiert... 
Aber ja, solche Neider werden natuerlich an dieser Abstimmung teilnehmen. Solange es anderen nur schlechter geht, kann man sich wieder freuen... ist schon ziemlich peinlich. Ob man das dann mit "sozialem Zusammenhalt" rechtfertigt, spielt am Ende auch keine Rolle. Ein Brady Dougan wird sich auch bei Annahme dieser Initiative nicht am Stammtisch aufhalten und mit dem Durchschnittsbuerger ein Bier sauffen.
Verfasst: 04.11.2013, 18:34
von Tsunami
Ich muss mal der Juso ein fettes Kompliment aussprechen!!
Hätte nie gedacht, dass dieser Kommunisten-Vorlage mehr als 15% zustimmen würden.
Verfasst: 04.11.2013, 18:49
von Cello
Gascht hat geschrieben:
Keine Ahnung von der Materie, aber hauptsächlich verbal auf Leute einprügeln, von deren Lebensumständen man keine Ahnung hat. Jämmerlich. Leiste du erst mal so viel wie die.
du bist wirklich schlecht integriert.
Verfasst: 04.11.2013, 19:02
von SubComandante
Tsunami hat geschrieben:Ich muss mal der Juso ein fettes Kompliment aussprechen!!
Hätte nie gedacht, dass dieser Kommunisten-Vorlage mehr als 15% zustimmen würden.
[ ] Du hast die geringste Ahnung, was Kommunismus ist.
Verfasst: 05.11.2013, 00:37
von Mindl
stimmt im kommunismus hätten alle 1 und die andern 10000000
Verfasst: 05.11.2013, 07:00
von Tsunami
SubComandante hat geschrieben:[ ] Du hast die geringste Ahnung, was Kommunismus ist.
Schön, wie du andere Leute einschätzen kannst. Nur, damit wir über das Gleiche diskutieren:
http://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus
So, und jetzt guck mal das Parteiprogramm der Jungsozialisten an.

Ich bin mir sicher, dass du dieses kennst. Die 1:12 Initiative ist deren 1. Schritt. Da ich Vertrauen in die Mehrheit der Bevölkerung habe, wird es auch bei diesem 1. Schritt bleiben. Aber wie gesagt: alle Achtung vor deren Erfolg. Hätte ich wirklich nie gedacht. Da wird einem die Neidgesellschaft regelrecht vorgeführt.
Verfasst: 05.11.2013, 07:08
von händsche
Soriak hat geschrieben:
Es muss ja nicht der einzige Grund (oder der Hauptgrund) sein, aber der Lohn ist doch nicht ganz unwichtig, oder? Wenn man deinen Lohn ab morgen um 50% kuerzen wuerde, waerst du dann gleich froh, bei deinem Arbeitgeber zu bleiben? Oder wuerdest du dir vielleicht doch nicht ueberlegen, zur Konkurrenz zu gehen? Die Jobbeschreibung wuerde sich kaum aendern, nur arbeitest du dann halt fuer Firma Y statt Firma X.
Wie gesagt bei Lohnkürzungen ab einer gewissen grösse gebe ich dir vollkommen recht.
Verfasst: 05.11.2013, 07:49
von cantona
Fulehung hat geschrieben:War am Freitagabend in der Dorfbeiz in Bernbiet. Familie probiert auf Englisch Essen zu bestellen und hat Mühe, seine Wünsche zu erklären. Dann geben sie sich als Italiener zu erkennen - und werden von der Emmentaler Chefin prompt in gutem Schulitalienisch bedient. Es ist einfach eine Tatsache, dass wir ein mehrsprachiges Land sind und unsere Arbeitssprachen Deutsch, Französisch und Italienisch sind, weil wir mit den anderen Landesteilen kommunizieren wollen/müssen. Man schaue sich nur die Sprachanforderungen in den meisten Stelleninseraten an. Da finde ich es schon ziemlich arrogant, wenn gewisse Zuzüger darauf beharren, in der Schweiz nur Englisch sprechen zu wollen.
Da hatten sie einfach extrem Glück, dass die italienisch sprach, normalerweise sind die Chancen in der Deutschschweiz ziemlich gering, vorallem bei jüngeren Leuten. Franz dann noch eher, aber die meisten fühlen sich wohl sicherer auf englisch. Und jene die keine Landessprache lernen, sondern nur englisch sprechen sind wohl hauptsächlich Expats. Für die ist es zwar wichtig die Landessprache ein bisschen zu beherrschen, da sie sonst in einem Land ziemlich isoliert sein könnten, aber gerade Basel ist ja Expat-City, von dem her.
Verfasst: 05.11.2013, 10:28
von Fulehung
cantona hat geschrieben:Da hatten sie einfach extrem Glück, dass die italienisch sprach, normalerweise sind die Chancen in der Deutschschweiz ziemlich gering, vorallem bei jüngeren Leuten. Franz dann noch eher, aber die meisten fühlen sich wohl sicherer auf englisch. Und jene die keine Landessprache lernen, sondern nur englisch sprechen sind wohl hauptsächlich Expats. Für die ist es zwar wichtig die Landessprache ein bisschen zu beherrschen, da sie sonst in einem Land ziemlich isoliert sein könnten, aber gerade Basel ist ja Expat-City, von dem her.
Na ja, wenn das Tessin eine Autostunde entfernt ist und die Westschweiz in unserem zweisprachigen Kanton gerade mal 20 Auto- und Zugminuten, ist klar, welche Sprachen man im Service und im Verkauf - und eigentlich allen Branchen mit Kundenkontakt - mehr pflegt. Beim Einkaufzentrum Westside in der Stadt Bern macht die Kundschaft aus der Romandie 45 Prozent aus. Da interessiert dann keinen Chef, ob seine Angestellten Englischsprechen cooler finden als Französisch.