Seite 8 von 11

Verfasst: 22.01.2015, 16:49
von hanfueli
arto hat geschrieben:Was für einen Zweckoptimismus verbreiten denn der Gewerbeverband und Economiesuisse? Und welche nötigen Anpassungen sollten die Unternehmen vornehmen? :confused:
Die Aussage, dass mit einem stabilen Kurs von 1.10 bis 1.15 gerechnet wird. Was die Grundlage für diese Prognose ist, weiss ich nicht und deshalb halte ich die ganze Spekulation, was nun der "verkraftbare" Kurs für das lokale Gewerbe ist, für wenig zielführend.

Jedes Unternehmen wird selber wissen, ob es Löhne senken oder Outsourcen muss um wieder konkurrenzfähig zu werden. Beim aktuellen Kurs haben einige Branchen gegenüber deutschen Anbietern keine Chance und überleben einfach einfach dank der Solidarität ihrer Kundschaft.

Verfasst: 22.01.2015, 16:49
von Hajdin
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Tja, was ja nicht unbekannt ist. Eine gemeinsame Währung für eine nicht gemeinsame Wirtschaft kann nicht funktionieren. Der Euro ist doch eigentlich tot. Bzw. im Koma und die lebenserhaltenden Maschinen werden nicht abgestellt, im Gegenteil...
Jopp. Dr Euro wird wirklich nur no klinisch am Läbe erhalte. Es seht leider nid sehr guet us für Europa...und dasch au nid guet für d Schwiz.

Bide USA klappt das kapitalistische System natürlich au will alli die glichi Sprooch spräche, e gwüsse Patriotismus vorhande isch und d Sozialköschte überschaubar sind. D Wirtschaftseffiziänz isch au vorhande und dr Markt isch sehr gross.

In Europa hämmer zvil Länder mit verschiedene Mentalitäte, Wirtschaftspotenzial, Sozialleischtige, Iwanderigsproblem, Bürokratieproblem, Infrastrukturunterschied...

rein theoretisch wärs machbar aber do miesst mr alli Länder einigermasse agliche ans Niveau sprich Infrastruktur, Gsetz usw. aber do das eig. fascht unmöglich isch, sehni leider schwarz für dr Euro.

Uff Europa chunnt e schweri Zyt zue, während d USA sich erholt und Asie sowieso immer stärker wird und es gfallt mr gar nit dass d Schwiz zmitzt dinn isch...umgäh vo kriselnde Länder.

Und denn wänn gwüssi Politiker no dass mr de EU biträtte...

Szenario 1: Schwiz passt sich em Niveau vode EU ah, d Lohn sinke usw.
Szenario 2: D Bitritt vode Schwiz beflügelt d EU alli Länder wärde wie d Schwiz

Was isch realistischer???? :D

Verfasst: 22.01.2015, 16:52
von canon
hanfueli hat geschrieben:Die Aussage, dass mit einem stabilen Kurs von 1.10 bis 1.15 gerechnet wird. Was die Grundlage für diese Prognose ist, weiss ich nicht und deshalb halte ich die ganze Spekulation, was nun der "verkraftbare" Kurs für das lokale Gewerbe ist, für wenig zielführend.

Jedes Unternehmen wird selber wissen, ob es Löhne senken oder Outsourcen muss um wieder konkurrenzfähig zu werden. Beim aktuellen Kurs haben einige Branchen gegenüber deutschen Anbietern keine Chance und überleben einfach einfach dank der Solidarität ihrer Kundschaft.
villicht isch au mol d Chefetage gforderet chli kreativ z si. zit gnueg hätte si jo gha. aber i wäis, isch halt scho chilliger chli dr scheff usezähnge, bei hochlagere und wie e güggel durchs unternähme z stolziere... jetzt sin au mol die gforderet. wohrschinlich sin die meischte mit däre Situation jetzt überforderet... s git immer e lösig

Verfasst: 22.01.2015, 17:29
von repplyfire
Hajdin hat geschrieben: Was isch realistischer???? :D
Weit vorausblickend und sehr fiktiv....

Der Euro in der aktuellen Form wird es nicht mehr geben. Es wird möglicherweise eine Währungsunion geben mit Deutschland, Österreich, Luxemburg, Belgien, Niederlande, Dänemark, Schweden, Norwegen und möglicherweise noch Tschechien und Polen. Ach ja, wenn alles gut läuft kann Kroatien, die Baltischen Staaten und Slowenien noch mitmachen. England wird sicher eigenständig bleiben wollen.
Frankreich ist eh am Arsch, das ganze Protektorat wird dann von den Schweiz übernommen :p Spanien, Portugal, Griechenland und Italien müssen erst mal wieder selber schauen dass sie auf die Beine kommen. Kann auch sein, dass sich Norditalien loslöst und an den germanischen Raum klammert.

Verfasst: 22.01.2015, 19:45
von footbâle
Ein zentraleuropäischer Staat mit CHF als Währung wäre wirtschaftlich und kulturell eine Weltmacht, die alles andere in der Pfeife rauchen würde.
Bayern, Baden-Württemberg, Elsass, Vorarlberg, Salzburg, Tirol, Südtirol, die Lombardei und das Piemont sowie die gesamte CH.
Knapp 50 Mio. Bevölkerung und wie gesagt eine phänomenale volkswirtschaftliche Potenz mit Stärken in allen Sektoren. Eine Art Superschweiz mit drei Sprachregionen und einem märchenhaften Wohlstand. Das beste was die Welt zu bieten hat - Zentraleuropa.
DAS wäre meine Vision.

Verfasst: 22.01.2015, 19:54
von SubComandante
Ist wie mit einer Beziehung mit einer Frau wo man eigentlich weiss, dass es vorbei ist. Aber man kann und will sich aus gewissen Interessen nicht trennen. Man schiebt die Trennung heraus, der Schmerz wird nur grösser - anstatt einfach es sofort zu tun und somit eher die Chance für einen Neuanfang zu haben.

Solange jedes Land vor sich her wursteln darf und es keine einheitliche Wirtschaftspolitik mit Wirtschaftsminister für die EU gibt, ist das ganze zum Scheitern verurteilt. Entweder macht man sowas richtig (wie im letzten Satz erwähnt) oder lässt es bleiben. Schweden hat weise gehandelt und denen geht es gut. Sogar mit Sozialsystem, dass man bei den übrigen EU Länder nur noch in Finland vorfindet.

Verfasst: 22.01.2015, 21:16
von Käppelijoch
footbâle hat geschrieben:Ein zentraleuropäischer Staat mit CHF als Währung wäre wirtschaftlich und kulturell eine Weltmacht, die alles andere in der Pfeife rauchen würde.
Bayern, Baden-Württemberg, Elsass, Vorarlberg, Salzburg, Tirol, Südtirol, die Lombardei und das Piemont sowie die gesamte CH.
Knapp 50 Mio. Bevölkerung und wie gesagt eine phänomenale volkswirtschaftliche Potenz mit Stärken in allen Sektoren. Eine Art Superschweiz mit drei Sprachregionen und einem märchenhaften Wohlstand. Das beste was die Welt zu bieten hat - Zentraleuropa.
DAS wäre meine Vision.
Da könnte man gut unterscheiden. Aber bitte: Ich möchte das Veltlin wieder zurück haben! :D

Verfasst: 22.01.2015, 21:25
von footbâle
Käppelijoch hat geschrieben:Da könnte man gut unterscheiden. Aber bitte: Ich möchte das Veltlin wieder zurück haben! :D
Werter Käppeli - du weisst aber schon dass das v.a. die Bündner selber versteinbockt haben.
Wie auch immer - das Valtellina muss natürlich 'heim ins Reich' - das ist klar. Und wir wissen auch warum. ;)

Verfasst: 22.01.2015, 21:57
von Käppelijoch
Lüge! :D Das war der böse Wiener Kongress und Herr Metternich :D

Wir wissen sehr genau warum ;)

Verfasst: 23.01.2015, 04:12
von Soriak
Bild

Jetzt soll man halt nicht beim Deutschen kaufen... auch nicht besser. In 80 Jahren hat sich halt doch nicht so viel veraendert.

Was die EU braucht ist ein EU-weites Sozialsystem. Denkt man z.B. an eine Arbeitslosenversicherung, dann wird darueber automatisch Geld von den wirtschaftsstarken an die wirtschaftsschwachen Teile umverteilt (in der Schweiz auch nicht anders). Dazu eventuell auch noch etwas, wie der kantonale Finanzausgleich. Dann haetten sie eine Chance, einen enormen Wirtschaftsraum aufzubauen. Bereits jetzt ist die gesamte wirtschaftliche Leistung hoeher als in den USA -- und es besteht massives Potential gerade im Osten. Aber solange Deutschland sich dagegen wehrt, aber massiv vom tiefen Euro fuer ihre Exporte profitiert, wird das nicht moeglich sein.

Verfasst: 23.01.2015, 08:48
von Konter
Hajdin hat geschrieben:Jopp. Dr Euro wird wirklich nur no klinisch am Läbe erhalte. Es seht leider nid sehr guet us für Europa...und dasch au nid guet für d Schwiz.

Bide USA klappt das kapitalistische System natürlich au will alli die glichi Sprooch spräche, e gwüsse Patriotismus vorhande isch und d Sozialköschte überschaubar sind. D Wirtschaftseffiziänz isch au vorhande und dr Markt isch sehr gross.

In Europa hämmer zvil Länder mit verschiedene Mentalitäte, Wirtschaftspotenzial, Sozialleischtige, Iwanderigsproblem, Bürokratieproblem, Infrastrukturunterschied...
Gerade die USA haben bewiesen, dass man aus verschiedenen Mentalitäten und Sprachen über viele Jahre historisch eine (mehr oder weniger) funktionierende politische und wirtschaftliche Einheit bilden kann. Der Weg dazu war natürlich nicht einfach und musste erkämpft werden. Die Mentalitäten der verschiedenen Regionen waren aber damals vermutlich noch grösser als heute in Europa, wo wir durch das Internet mit der ganzen Welt vernetzt sind.

Warum soll das nicht auch in Europa möglich sein? Dieser starke Nationalismus in Europa hat uns 2 blutige Weltkriege beschert (vereinfacht ausgedrückt). Die Rückkehr zu wieder über dreissig Einzelstaaten, welche keiner gemeinsamen wirtschaftlichen oder politischen Institution angehören kann meiner Meinung nach auch nicht die Lösung sein, es hat keinen Platz für soviele Schweiz's in Europa. Einen gut funktionierenden gemeinsamen europäischen Wirtschafts- und Politraum wäre meiner Meinung nach möglich, nur muss es richtig umgesetzt werden (und nicht wie jetzt, wo die EU ein Büclking der Industrie und der Banken ist). Und da gehe ich mit dir auch einig, das Ganze ist zu bürokratisch. Brüssel und Deutschland haben zu viel Macht und missbrauchen sie auch.

Meine Utopie eines gemeinsamen Europas in 50- 100 Jahren wäre so etwas wie die Schweiz jetzt hat. Ein gesunder Mix aus Föderalismus und Zentralismus, wo jedoch eine historisch gewachsenen Solidartät untereinander besteht. Wo die wirtschaftliche schwache Region gegenüber der wirtschafltich starken Region über eine ähnlich starke politische Stimme verfügt. Momentan ist es aber noch ein zu starkes Gegeneinander und nicht Miteinander. Ob es jedoch in unserer immer schneller werdenden Welt noch einen Platz hat für so einen langwierigen Prozess sei mal dahingestellt.

Verfasst: 23.01.2015, 08:51
von Slasher
Konter hat geschrieben:Gerade die USA haben bewiesen, ...
Ja haben sie super bewiesen :rolleyes:

Verfasst: 23.01.2015, 09:10
von cantona
Käppelijoch hat geschrieben:Pendler. Tram 8 hat die Endstation beim Bahnhof. Dort treffen sich diverse Buslinien und die S-Bahnzüge, sowie RE-Züge. Vor allem für Arbeiter in der "Chemischen" macht dies das Pendeln wesentlich angenehmer. Und weniger Pendler müssen dadurch mit dem Auto kommen.
Was Endstation Bahnhof? Endstation Neuweilerstrasse.

Verfasst: 23.01.2015, 09:12
von Konter
Slasher hat geschrieben:Ja haben sie super bewiesen :rolleyes:
Ja haben sie. Sie sind noch und waren über Jahrzehnte die Weltmacht Nr. 1 Die Basis dafür, war ein Zusammenschluss der einzelnen Bundestaaten zu einem Staat. Dass es natürlich auch hier nicht in jederlei Hinsicht, perfekt und in vielen Punkten fatal umgesetzt wurde, das ist klar. Hätte es aber damals keinen Zusammenschluss gegeben, wären die unvereinigten Staaten niemals wirtschafltich und politisch so dominant geworden und unser Alltag hier in Euopa wäre weniger durch den angelsächsischen sondern vielmehr durch den eurasischen Kulturraum bestimmt.

Aber egal wir driften ins OT ab. Mit diesem Post hat User Soriak ein Teil der Problematik erkennt und auch einen sinnvollen Lösungsvorschlag am Start:
Soriak hat geschrieben:[IMG]
Was die EU braucht ist ein EU-weites Sozialsystem. Denkt man z.B. an eine Arbeitslosenversicherung, dann wird darueber automatisch Geld von den wirtschaftsstarken an die wirtschaftsschwachen Teile umverteilt (in der Schweiz auch nicht anders). Dazu eventuell auch noch etwas, wie der kantonale Finanzausgleich. Dann haetten sie eine Chance, einen enormen Wirtschaftsraum aufzubauen. Bereits jetzt ist die gesamte wirtschaftliche Leistung hoeher als in den USA -- und es besteht massives Potential gerade im Osten. Aber solange Deutschland sich dagegen wehrt, aber massiv vom tiefen Euro fuer ihre Exporte profitiert, wird das nicht moeglich sein.
+1

Verfasst: 23.01.2015, 09:12
von cantona
Soriak hat geschrieben:Bild

Jetzt soll man halt nicht beim Deutschen kaufen... auch nicht besser. In 80 Jahren hat sich halt doch nicht so viel veraendert.
Super Vergleich :o

Verfasst: 23.01.2015, 09:53
von arto
hanfueli hat geschrieben:Die Aussage, dass mit einem stabilen Kurs von 1.10 bis 1.15 gerechnet wird. Was die Grundlage für diese Prognose ist, weiss ich nicht und deshalb halte ich die ganze Spekulation, was nun der "verkraftbare" Kurs für das lokale Gewerbe ist, für wenig zielführend.

Jedes Unternehmen wird selber wissen, ob es Löhne senken oder Outsourcen muss um wieder konkurrenzfähig zu werden. Beim aktuellen Kurs haben einige Branchen gegenüber deutschen Anbietern keine Chance und überleben einfach einfach dank der Solidarität ihrer Kundschaft.
Ah so wird ein Schuh draus. Sehe das gleich wie du - in der nächsten Zeit muss die Exportwirtschaft und der Tourismus schon froh sein, wenn 1.05 CHF/EUR erreicht wird. Aber auch damit werden etliche Stellen verloren gehen, denn an Lohnsenkungen im grossen Stil glaube ich nicht, das wird nicht durchführbar sein, zumal schon jetzt in der Industrie und v.a. im Tourismus keine hohen Löhne im CH-Vergleich gezahlt werden (können).

Verfasst: 23.01.2015, 10:44
von Asmodeus
Aktuell ist der Euro sogar UNTER einem Franken.

Alles über 1.05 ist extrem optimistisch von Seiten der SNB und sonstigen Wirtschafts"Experten".

Die D-Mark lag damals bei ca. 82 Rappen. Ich denke diesen Wert wird auch der Euro erreichen. Zumindest zwischenzeitlich wenn die EZB wirklich versucht den Euro zu schwächen.

Verfasst: 23.01.2015, 11:06
von Fahneschwänker
Soriak hat geschrieben:Dazu eventuell auch noch etwas, wie der kantonale Finanzausgleich. Dann haetten sie eine Chance, einen enormen Wirtschaftsraum aufzubauen.
In der EU existiert bereits sowas wie ein Finanzausgleich - hat ja super gefruchtet bis anhin :rolleyes: Das EU-Budget 2014-2020: EUR 960Mia.

[ATTACH]20512[/ATTACH]

Verfasst: 23.01.2015, 13:50
von Agent Orange
Die sogenannten Experten rund um die Welt wollen es einfach nicht wahrhaben, der Euro ist gescheitert!

Verfasst: 23.01.2015, 16:37
von Pro Sportchef bim FCB
Asmodeus hat geschrieben:Aktuell ist der Euro sogar UNTER einem Franken.

Alles über 1.05 ist extrem optimistisch von Seiten der SNB und sonstigen Wirtschafts"Experten".

Die D-Mark lag damals bei ca. 82 Rappen. Ich denke diesen Wert wird auch der Euro erreichen. Zumindest zwischenzeitlich wenn die EZB wirklich versucht den Euro zu schwächen.
Und ich glaube die SNB ist aktuell immer noch massiv am intervenieren, ansonsten wäre der Kurs noch tiefer...

Verfasst: 24.01.2015, 00:54
von Soriak
Fahneschwänker hat geschrieben:In der EU existiert bereits sowas wie ein Finanzausgleich - hat ja super gefruchtet bis anhin :rolleyes: Das EU-Budget 2014-2020: EUR 960Mia.

[ATTACH]20512[/ATTACH]
960 Milliarden sind aber nicht nur Umverteilung. Die groesste Position im Budget sind Agrarsubventionen (rund 50%). Das fliesst wohl genau zurueck an die Geberlaender. Regionale Unterstuetzungen sind 30% oder rund 300 Milliarden. Toent nach viel, ist es aber nicht: das Bruttosozialprodukt ist 14'300 Milliarden. Also knapp 2% des BSP werden umverteilt... (und wieviel davon fliesst ueber Vertraege wieder an die eigene Industrie?)

Ich kann die Ausgleichzahlen nicht genau lesen, aber zum Vergleich: die Urner erhalten pro Person 2'500.-. Damit sind sie etwa bei Litauen?

Verfasst: 26.01.2015, 00:49
von boroboro

Verfasst: 26.01.2015, 07:51
von arto
boroboro hat geschrieben:http://www.woz.ch/1504/das-ende-des-min ... err-jordan
Ein guter Artikel in der WOZ.
Indem sie den Franken geschwächt hat, hat sie den Schweizer Exportfirmen gegenüber ausländischen Firmen einen Vorteil verschafft.
Stimmt nicht. Indem die SNB den Franken geschwächt hat, hat sie den Wettbewerbsnachteil durch den CHF für Schweizer Exportfirmen abgeschwächt! $

Und der Rest ist ein wirres, romantisiertes Gefasel einer Gerechtigkeit, die es in dieser Form auf diesem Planeten niemals geben wird.

Verfasst: 26.01.2015, 10:32
von arto
Bei der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sind die Einlagen der Banken, die seit dem 22. Januar oberhalb eines bestimmten Freibetrages mit einen Negativzins belastet werden, in der vergangenen Woche stark gewachsen.

Die Giroguthaben inländischer Banken nahmen um fast 26 Milliarden Fr. auf 365,5 Milliarden Fr. zu. Dies ist der stärkste Anstieg seit vielen Monaten.
http://bazonline.ch/wirtschaft/konjunkt ... y/29607934

:rolleyes: Stützungskäufe damit der CHF bei ca. 1 Euro bleibt... Wie gesagt: Ich glaube, der Ausstieg aus dem Mindestkurs wird uns als Volkswirtschaft ein Mehrfaches kosten im Vergleich zu einer weiteren Stützung des Mindestkurses von 1.20 für 1-2 weitere Jahre. Jordan und sein Team scheinen (zurecht) angezählt

Verfasst: 26.01.2015, 12:02
von badandugly
arto hat geschrieben:Stimmt nicht. Indem die SNB den Franken geschwächt hat, hat sie den Wettbewerbsnachteil durch den CHF für Schweizer Exportfirmen abgeschwächt! $

Und der Rest ist ein wirres, romantisiertes Gefasel einer Gerechtigkeit, die es in dieser Form auf diesem Planeten niemals geben wird.
Aha, wirres Gefasel.....
Wie wärs mal mit ein wenig Zusammenhänge-verstehen-wollen, auch wenn diese den eigenen Überzeugungen zuwider laufen? Es ist ja nicht die Frage, wie die Nationalbank die CH-Volkswirtschaft kurzfristig am besten stützen soll, sondern langfristig den bestmöglichen Kompromiss in doch ziemlich dynamischen, wenn nicht unberechenbaren Umfeldern zu suchen. Und das Risiko "Euro" wurde immer unkalkulierbarer.
Ja, es wird Arbeitsplätze kosten, aber kann es sein dass die CH Wirtschaft wirklich zu schnell gewachsen ist aufgrund der Schutzmassnahme der SNB? Kann es sein, dass jetzt bloss eine Korrektur dieser beschleunigten Entwicklung stattfinden wird? Vielleicht wird diese Korrektur nach unten überschiessen, leider werden es Arbeitnehmer ausbaden, aber langfristig bin ich doch der Meinung, dass der Druck auf die Korrektur immer grösser geworden wäre, je länger man so weitergemacht hätte. Und daraus folgt, die Erschütterungen wären wohl massiv grösser geworden in diesen 1-2 Jahren, die du postuliert hast.
Aber dies ist bloss die Meinung eines 08-15 Bürgers.

Verfasst: 26.01.2015, 12:17
von Pro Sportchef bim FCB
Langfristig ist die einzig richtige und sinnvolle Massnahme die Aufhebung des Euro's. Nur haben wir das nicht in der Hand. Stattdessen bluten wir für das Gebastel der EU.

Somit gilt es also irgendwie so lange das Beste daraus zu machen, bis der Euro abgelöst wird...

@arto, wenn soviel Käufe getätigt werden mussten um den Euro bei 1:1 behalten zu können möchte ich gar nicht erst wissen, was nötig gewesen wäre um ihn bei 1.2 zu halten...

Verfasst: 26.01.2015, 13:00
von arto
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Langfristig ist die einzig richtige und sinnvolle Massnahme die Aufhebung des Euro's. Nur haben wir das nicht in der Hand. Stattdessen bluten wir für das Gebastel der EU.

Somit gilt es also irgendwie so lange das Beste daraus zu machen, bis der Euro abgelöst wird...

@arto, wenn soviel Käufe getätigt werden mussten um den Euro bei 1:1 behalten zu können möchte ich gar nicht erst wissen, was nötig gewesen wäre um ihn bei 1.2 zu halten...
Bei der Beibehaltung des status quo von vor 10 Tagen hätte zu einem grossen Teil die Aussage, den Mindestkurs gegen alles und jeden zu verteidigen, viele abgeschreckt. Man sieht in der Grafik des verlinkten Artikels, wie viel vor der Aufhebung nötig war - es waren zwischen -1 und 13 Mrd. CHF pro Woche. Realistisch betrachtet muss wohl davon ausgegangen werden, dass die Angriffe intensiver geworden wären in diesen Wochen - aber sicherlich nicht um ein Mehrfaches, dafür gibt es schlicht keine Anhaltspunkte!

Übrigens: Zurbrügg hat ja letzte Woche verlauten lassen, die Stützung des Mindestkurses hätte bis Ende Januar 100 Mrd. gekostet, falls sich die Entwicklung bis zur Aufhebung so weitergezogen hätte. Nun hat die SNB laut Grafik ca. 15 Mrd. bis zum 16.1 investiert. Wie kommt da Zurbrügg auf 100 Mrd. bis Monatsende? :confused:

Verfasst: 26.01.2015, 13:13
von arto
badandugly hat geschrieben:Aha, wirres Gefasel.....
Wie wärs mal mit ein wenig Zusammenhänge-verstehen-wollen, auch wenn diese den eigenen Überzeugungen zuwider laufen? Es ist ja nicht die Frage, wie die Nationalbank die CH-Volkswirtschaft kurzfristig am besten stützen soll, sondern langfristig den bestmöglichen Kompromiss in doch ziemlich dynamischen, wenn nicht unberechenbaren Umfeldern zu suchen. Und das Risiko "Euro" wurde immer unkalkulierbarer.
Ja, es wird Arbeitsplätze kosten, aber kann es sein dass die CH Wirtschaft wirklich zu schnell gewachsen ist aufgrund der Schutzmassnahme der SNB? Kann es sein, dass jetzt bloss eine Korrektur dieser beschleunigten Entwicklung stattfinden wird? Vielleicht wird diese Korrektur nach unten überschiessen, leider werden es Arbeitnehmer ausbaden, aber langfristig bin ich doch der Meinung, dass der Druck auf die Korrektur immer grösser geworden wäre, je länger man so weitergemacht hätte. Und daraus folgt, die Erschütterungen wären wohl massiv grösser geworden in diesen 1-2 Jahren, die du postuliert hast.
Aber dies ist bloss die Meinung eines 08-15 Bürgers.
Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Eurozone für immer in einer Abwärtsspirale gefangen ist. Irgendwann geht es auch in F, I, E oder P steil aufwärts, dann hätte man den Mindestkurs ohne grosses Überschiessen der Märkte aufheben können. Wir reden hier immerhin von der Währung des grössten Wirtschaftsblocks der Erde, nicht von Simbabwe!

Man hätte nur einen genug langen Atem gebraucht. Aber das Interview von Zurbrügg zeigt klar auf, dass die 3 Herren Angst bekamen und auf ein unrealistisches Szenario hofften. Nun kommt alles noch schlimmer und Jordan wird noch schneller gehen müssen.

Verfasst: 26.01.2015, 14:17
von Lusti
arto hat geschrieben:Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass die Eurozone für immer in einer Abwärtsspirale gefangen ist. Irgendwann geht es auch in F, I, E oder P steil aufwärts, dann hätte man den Mindestkurs ohne grosses Überschiessen der Märkte aufheben können. Wir reden hier immerhin von der Währung des grössten Wirtschaftsblocks der Erde, nicht von Simbabwe!

Man hätte nur einen genug langen Atem gebraucht. Aber das Interview von Zurbrügg zeigt klar auf, dass die 3 Herren Angst bekamen und auf ein unrealistisches Szenario hofften. Nun kommt alles noch schlimmer und Jordan wird noch schneller gehen müssen.
Es wird mich irgendwann noch ein Bier im Stadion kosten, wenn ich dir immer widerspreche :) Trotzdem, was passiert eigentlich im Moment:
- EZB kauft Wertpapiere von FInanzinstituten (hautpsächlich Staatsanleihen). Sie kauft nur jene die schun im Umlauf sind, da eine direkter Kauf von Staatsanleihen verboten ist. (Geld drucken)
- Die Finanzinstitute haben nun ordentlich Geld, das sie investieren müssen. Dies können sie in der Eurozone tun oder eben auch in anderen Märkten. (umschichten)
-- Tun sie dies in der Eurozone: schön
-- Tun sie dies in anderen Märkten: Wird durch die Kapitalflucht der Euro schwächer
- Ein schwächerer Euro ist gut für den Export, aber schlecht für den Import (siehe gegenteiliges Beispiel Schweiz)
- Und so kann die Geldschwemme der EZB eigentlich auch das Gegenteil bewirken. Die Preise steigen (Deflation, Schulden wachsen)

Ausserdem:
- Ist der Spardruck weg, wird nicht mehr gespart (sieht man jetzt in Griechenland)
- Geht ein Staat trotzdem Bankrott, so zahlt die EZB die Zeche (und damit deren "Besitzer" die Nationalbanken)
-- Ein weiteres Problem hier: Über die EZB-Bilanz wird völlig antidemokratisch Volksvermögen in der Eurozone umverteilt.

Verfasst: 26.01.2015, 16:13
von Soriak
Ich verstehe die Aktion gewisser Skiresorts nicht, die einen fixen Eurokurs anbieten, der ueber dem Wechselkurs liegt. Rechnen die nicht damit, dass Schweizer das Hotel nun auch in Euros buchen und zahlen? Die Umwechslungsgebuehr bei der Kreditkarte ist relativ gering im Vergleich zu den bis zu 30% Rabatt.

Habe gerade kuerzlich einen Flug mit einer norwegischen Airline gebucht. Der Preis in NOK war rund 15% guenstiger als in USD oder EUR... waere ja dumm, wenn man dann nicht einfach NOK auswaehlt und die KK umrechnen laesst. 2% Fremdwaehrungsgebuehren (oder was immer es waren) fallen weniger ins Gewicht.

edit: bin gerade nochmals daran einen Flug mit dieser Airline zu buchen. NYC -> Prague kostet umgerechnet $380 in NOK und $475 in USD. Verrueckt...