Tour de France 2006
- örjan berg
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Jan Ullrich auch für spanische Vuelta gesperrt
Madrid. AP/baz. Jan Ullrich ist jetzt auch für das grosse spanische Radrennen Vuelta gesperrt worden. Neben Ullrich wurden auch die Radprofis Ivan Basso, Francisco Mancebo und das gesamte Team Comunidad Valenciana von der Teilnahme ausgeschlossen, wie die Organisatoren der Vuelta am Donnerstag mitteilten. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem der spanische Radsport-Verband dem Organisationsteam einen Bericht des Innenministeriums über die jüngsten Dopingverdachtsfälle zugeschickt habe, hiess es in der Erklärung. Auch der Ausschluss Ullrichs und Bassos von der Tour de France stand mit spanischen Ermittlungen gegen eine mutmassliche Dopingklinik bei Madrid in Zusammenhang. Tour-de-France-Sieger Floyd Landis steht mittlerweile ebenfalls unter Dopingverdacht.
Madrid. AP/baz. Jan Ullrich ist jetzt auch für das grosse spanische Radrennen Vuelta gesperrt worden. Neben Ullrich wurden auch die Radprofis Ivan Basso, Francisco Mancebo und das gesamte Team Comunidad Valenciana von der Teilnahme ausgeschlossen, wie die Organisatoren der Vuelta am Donnerstag mitteilten. Die Entscheidung sei gefallen, nachdem der spanische Radsport-Verband dem Organisationsteam einen Bericht des Innenministeriums über die jüngsten Dopingverdachtsfälle zugeschickt habe, hiess es in der Erklärung. Auch der Ausschluss Ullrichs und Bassos von der Tour de France stand mit spanischen Ermittlungen gegen eine mutmassliche Dopingklinik bei Madrid in Zusammenhang. Tour-de-France-Sieger Floyd Landis steht mittlerweile ebenfalls unter Dopingverdacht.
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Lüüter singe, immer lüüter singe, bis dr FCB s goal gschosse het!!:)
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FUSSBALLMAFIA SFV!!:mad:[/CENTER]
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aus http://www.nzz.ch:
«Wir wissen, dass Testosteron die Regeneration verbessert»
Der oberste Schweizer Dopingfahnder Matthias Kamber zu den Spekulationen um Floyd Landis
Herr Kamber, Floyd Landis ist in einem Dopingtest des Rad-Weltverbandes ein ungewöhnliches Verhältnis von Testosteron/Epitestosteron nachgewiesen worden. Was ist davon zu halten?
Matthias Kamber: Es kommt darauf an, wie hoch das Verhältnis ist. In der Regel bewegt es sich bei einem erwachsenen Mann um 1 bis 1,5. Als ungewöhnlich gelten Werte über 4. Man kann diesen Grenzwert aber auch natürlich erreichen. In der Regel werden bei erhöhten Testosteron-Epitestosteron-Verhältnissen Zusatzabklärungen gemacht. Man vergleicht sie mit eventuell bereits früher gemessenen Werten, oder man wendet ein spezielles massenspektrometrisches Verfahren an.
Wie gut ist der Forschungsstand in dieser Hinsicht, beziehungsweise wie zuverlässig ist das Testverfahren?
Testosteron wird ja natürlich im Körper produziert. Falls von aussen Testosteron zugeführt wird, erhöht sich das Verhältnis, und das massenspektrometrische Verfahren zeigt ein anderes Isotopen-Verhältnis an. Richtig angewendet und interpretiert, ist das Verfahren sicher. Der Nachweis und die Interpretation sind aber schwieriger als beim Dopen mit «normalen» synthetischen Anabolika. Deshalb werden wir die Werte der B-Probe abwarten müssen, bis ein definitives Urteil gefällt werden darf.
Könnte ein solches Ergebnis auch langwierige wissenschaftliche Diskussionen auslösen?
Dies kommt ganz auf die Höhe des gefundenen Verhältnisses, auf eventuell früher gemessene Werte und auf die Ergebnisse des Isotopen-Messverfahrens an. Zudem wird sicherlich darüber diskutiert werden, ob ein erhöhtes Verhältnis durch die grosse körperliche Anstrengung während der 17. Etappe erreicht werden konnte. In der Regel wird das Verhältnis nach einer körperlichen Anstrengung zwar sinken, aber die genauen biologischen Mechanismen sind meines Wissens noch nicht bekannt.
Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll, wenn ein Athlet wie Landis nach einem derartigen Einbruch wie in der 16. Tour-Etappe von aussen Testosteron zuführt?
Das kann durchaus Sinn machen. Wir wissen, dass Testosteron - in Form von Pflastern oder Tabletten am Abend zugeführt - die Regeneration verbessert. Dabei können relativ geringe Mengen bereits positiven Effekt auf die Erholung haben. Wenn es geschickt gemacht wird, kann diese Manipulation am nächsten Abend unter Umständen nicht mehr nachgewiesen werden.
Was weiss man über die Einsatzmöglichkeiten von Testosteron, beziehungsweise was für eine Wirkungsweise hat die Substanz im Körper eines Spitzensportlers?
Testosteron ist ein männliches Sexualhormon und gilt als Anabolikum. Das heisst, es wirkt allgemein aufbauend. In grösseren Dosen erhöht es die Muskelkraft und -masse, in geringeren Dosen eben die Erholung. Wir haben kürzlich zusammen mit dem Antidoping-Labor in Lausanne ein entsprechendes Forschungsprojekt durchgeführt. Die Resultate zeigten, dass schon kleine Dosen, wie zum Beispiel durch Pflaster, Salben oder Einzeldosen mit Tabletten, genügten, um tendenziell die Erholung zu verbessern. Die Resultate zeigten aber auch grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Testpersonen.
Gibt es vergleichbare Fälle im Radrennsport oder in anderen Sportarten?
Wir hatten gerade erst den Fall des Schweizer Radrennfahrers Sascha Urweider, der mit einem erhöhten Testosteron-Epitestosteron-Verhältnis positiv getestet wurde. Die zusätzlichen Untersuchungen mittels Isotopen-Massenspektroskopie zeigten eindeutig, dass Testosteron von aussen zugeführt wurde. Urweider wurde für zwei Jahre gesperrt und trat vom Spitzensport zurück. Leider teilte er uns nicht mit, wer ihm die Dopingmittel verschafft hatte. Dies ist unverantwortlich, denn diese Person kann nun unbehelligt weiter Dopingmittel abgeben.
Interview: Jan Mühlethaler
Matthias Kamber ist Leiter des Fachbereichs Dopingbekämpfung am Bundesamt für Sport in Magglingen.
«Wir wissen, dass Testosteron die Regeneration verbessert»
Der oberste Schweizer Dopingfahnder Matthias Kamber zu den Spekulationen um Floyd Landis
Herr Kamber, Floyd Landis ist in einem Dopingtest des Rad-Weltverbandes ein ungewöhnliches Verhältnis von Testosteron/Epitestosteron nachgewiesen worden. Was ist davon zu halten?
Matthias Kamber: Es kommt darauf an, wie hoch das Verhältnis ist. In der Regel bewegt es sich bei einem erwachsenen Mann um 1 bis 1,5. Als ungewöhnlich gelten Werte über 4. Man kann diesen Grenzwert aber auch natürlich erreichen. In der Regel werden bei erhöhten Testosteron-Epitestosteron-Verhältnissen Zusatzabklärungen gemacht. Man vergleicht sie mit eventuell bereits früher gemessenen Werten, oder man wendet ein spezielles massenspektrometrisches Verfahren an.
Wie gut ist der Forschungsstand in dieser Hinsicht, beziehungsweise wie zuverlässig ist das Testverfahren?
Testosteron wird ja natürlich im Körper produziert. Falls von aussen Testosteron zugeführt wird, erhöht sich das Verhältnis, und das massenspektrometrische Verfahren zeigt ein anderes Isotopen-Verhältnis an. Richtig angewendet und interpretiert, ist das Verfahren sicher. Der Nachweis und die Interpretation sind aber schwieriger als beim Dopen mit «normalen» synthetischen Anabolika. Deshalb werden wir die Werte der B-Probe abwarten müssen, bis ein definitives Urteil gefällt werden darf.
Könnte ein solches Ergebnis auch langwierige wissenschaftliche Diskussionen auslösen?
Dies kommt ganz auf die Höhe des gefundenen Verhältnisses, auf eventuell früher gemessene Werte und auf die Ergebnisse des Isotopen-Messverfahrens an. Zudem wird sicherlich darüber diskutiert werden, ob ein erhöhtes Verhältnis durch die grosse körperliche Anstrengung während der 17. Etappe erreicht werden konnte. In der Regel wird das Verhältnis nach einer körperlichen Anstrengung zwar sinken, aber die genauen biologischen Mechanismen sind meines Wissens noch nicht bekannt.
Ist es aus Ihrer Sicht sinnvoll, wenn ein Athlet wie Landis nach einem derartigen Einbruch wie in der 16. Tour-Etappe von aussen Testosteron zuführt?
Das kann durchaus Sinn machen. Wir wissen, dass Testosteron - in Form von Pflastern oder Tabletten am Abend zugeführt - die Regeneration verbessert. Dabei können relativ geringe Mengen bereits positiven Effekt auf die Erholung haben. Wenn es geschickt gemacht wird, kann diese Manipulation am nächsten Abend unter Umständen nicht mehr nachgewiesen werden.
Was weiss man über die Einsatzmöglichkeiten von Testosteron, beziehungsweise was für eine Wirkungsweise hat die Substanz im Körper eines Spitzensportlers?
Testosteron ist ein männliches Sexualhormon und gilt als Anabolikum. Das heisst, es wirkt allgemein aufbauend. In grösseren Dosen erhöht es die Muskelkraft und -masse, in geringeren Dosen eben die Erholung. Wir haben kürzlich zusammen mit dem Antidoping-Labor in Lausanne ein entsprechendes Forschungsprojekt durchgeführt. Die Resultate zeigten, dass schon kleine Dosen, wie zum Beispiel durch Pflaster, Salben oder Einzeldosen mit Tabletten, genügten, um tendenziell die Erholung zu verbessern. Die Resultate zeigten aber auch grosse Unterschiede zwischen den einzelnen Testpersonen.
Gibt es vergleichbare Fälle im Radrennsport oder in anderen Sportarten?
Wir hatten gerade erst den Fall des Schweizer Radrennfahrers Sascha Urweider, der mit einem erhöhten Testosteron-Epitestosteron-Verhältnis positiv getestet wurde. Die zusätzlichen Untersuchungen mittels Isotopen-Massenspektroskopie zeigten eindeutig, dass Testosteron von aussen zugeführt wurde. Urweider wurde für zwei Jahre gesperrt und trat vom Spitzensport zurück. Leider teilte er uns nicht mit, wer ihm die Dopingmittel verschafft hatte. Dies ist unverantwortlich, denn diese Person kann nun unbehelligt weiter Dopingmittel abgeben.
Interview: Jan Mühlethaler
Matthias Kamber ist Leiter des Fachbereichs Dopingbekämpfung am Bundesamt für Sport in Magglingen.
[CENTER]Nur ich bleibe - wie Unkraut. Ich und Scott Chipperfield (VS 2011)[/CENTER]
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Landis weist Vorwürfe wie erwartet zurück
«Bitte, gebt mir eine Chance»
(Si/Reuters/dpa/sid) Tour-de-France-Sieger Floyd Landis hat sich
am späten Donnerstagabend erstmals selber zu seiner positiven
Dopingprobe geäussert. Wenig überraschend bestritt der
amerikanische Phonak-Profi, wissentlich gedopt zu haben.
Landis wies alle Doping-Vorwürfe als falsch zurück. Er könne
sich das alles nicht erklären. Er bitte darum, dass man ihm eine
Chance gebe, die Unschuld zu beweisen, sagte der 30-jährige
Amerikaner in einer telefonischen Schaltkonferenz. «Ich möchte als
unschuldig gelten, bis die Schuld bewiesen ist. So halten wir das
in Amerika.» Landis will möglichst bald nach Hause zurückkehren,
momentan hält er sich noch in Europa auf. Seinen genauen
Aufenthaltsort wollte Landis nicht preisgeben.
Trotz seines Dementi ist sich Landis der Tragweite der aktuellen
Ereignisse durchaus bewusst: «Ich benötige Zeit, um meinen Namen
reinzuwaschen. Trotzdem werde ich diese Geschichte wohl nie
loswerden, egal, was noch passiert.»
Landis sagte weiter, er könne über die Ursache für den Befund
nur spekulieren: «Entweder war es ein Fehler oder dann ein anderes
Vorkommnis, das durch Umstände des Rennens oder durch eine Handlung
meinerseits entstanden ist.» Klar sei aber, so Landis, dass «das
Testosteron nicht über eine externe Quelle in meinen Körper gelangt
ist.»
Testosteron: Wirkung nicht über Nacht
Floyd Landis war nach der 17. Etappe nach Morzine, die er in
überlegener Manier gewonnen hatte, in einer Dopingkontrolle hängen
geblieben. Beim Amerikaner war ein überhöhter Anteil des männlichen
Geschlechtshormons Testosteron festgestellt worden. Das Ergebnis
der B-Probe steht allerdings noch aus. Testosteron gilt als das von
Spitzensportlern am häufigsten angewandte anabole Steroid,
zumindest in der Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Das
Hormon entfaltet sehr schnell seine Wirkung, durchläuft auch
schnell den Stoffwechsel und wird dann sofort ausgeschieden.
Landis durfte sich mit dem Einverständnis der Tour-Ärzte wegen
seines Hüftleidens während der Tour mit (auf der Dopingliste
stehendem) Cortison spritzen lassen. Zudem gab Landis bekannt,
wegen einer Schilddrüsenüberfunktion täglich Tabletten geschluckt
zu haben. Doch das kann den Testosteron-Spiegel nicht in die Höhe
getrieben haben.
Mit einer einmaligen Testosteron-Gabe ist die wundersame
«Auferstehung» Landis' nach Morzine allerdings nicht erklärbar, wie
renommierte Doping-Fahnder in Deutschland und den USA unabhängig
voneinander betonten. Testosteron habe eine vielfältige Wirkung,
auch eine psychische. Über Nacht sei eine solche Wirkung wie bei
Landis nicht zu erwarten. Ein solcher Effekt sei eher durch
Einnahme von Stimulanzien wie Amphetaminen, Kokain oder auch
Ecstasy vorstellbar, so die Fachleute.
Kritik von WADA-Chef
Dick Pound, Vorsitzender der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA,
kritisierte ein weiteres Mal die Vorgehensweise des
Radsport-Weltverbands UCI im Kampf gegen Doping: «Wir haben
gegenüber der UCI unsere Bedenken geäussert, dass es ernste Lücken
in ihren Test-Protokollen gibt.» Er wolle den Radsport nicht
verdammen, aber es müssten einige grundlegende Änderungen erfolgen,
so Pound.
«Natürlich ist keine Sportart immun gegen Doping, aber der
Radsport ist aussergewöhnlich gefährdet, da muss etwas getan
werden. Zunächst müsste die UCI mal anerkennen, dass es ein Problem
gibt, das sie bisher nicht kontrollieren konnten», sagte Pound. Der
Kanadier nannte ausserdem Gewichtheben, Leichtathletik, American
Football und Schwimmen als besonders anfällige Sportarten.
Der irische UCI-Präsident Pat McQuaid kündigte eine komplette
Revision des Radsports und harte Entscheidungen an: «Das wird mein
persönlicher Kreuzzug. Wir müssen alle loswerden, die dopen - ein
für alle Mal.»
Die internationale Empörung schlug sich am Freitag in harten
Schlagzeilen nieder. Die englische Zeitung «The Times» sprach vom
letzten Nagel im Sarg für den Radsport: «Der Radsport stirbt an
einer Überdosis Gier, Arroganz und Betrug. Das ist kein
lebenswerter Sport mehr.» Frankreichs Sportzeitung «L'Equipe», sah
es indes etwas differenzierter und bezeichnete solche Affären als
notwendig im Kampf gegen das Doping.
«Bitte, gebt mir eine Chance»
(Si/Reuters/dpa/sid) Tour-de-France-Sieger Floyd Landis hat sich
am späten Donnerstagabend erstmals selber zu seiner positiven
Dopingprobe geäussert. Wenig überraschend bestritt der
amerikanische Phonak-Profi, wissentlich gedopt zu haben.
Landis wies alle Doping-Vorwürfe als falsch zurück. Er könne
sich das alles nicht erklären. Er bitte darum, dass man ihm eine
Chance gebe, die Unschuld zu beweisen, sagte der 30-jährige
Amerikaner in einer telefonischen Schaltkonferenz. «Ich möchte als
unschuldig gelten, bis die Schuld bewiesen ist. So halten wir das
in Amerika.» Landis will möglichst bald nach Hause zurückkehren,
momentan hält er sich noch in Europa auf. Seinen genauen
Aufenthaltsort wollte Landis nicht preisgeben.
Trotz seines Dementi ist sich Landis der Tragweite der aktuellen
Ereignisse durchaus bewusst: «Ich benötige Zeit, um meinen Namen
reinzuwaschen. Trotzdem werde ich diese Geschichte wohl nie
loswerden, egal, was noch passiert.»
Landis sagte weiter, er könne über die Ursache für den Befund
nur spekulieren: «Entweder war es ein Fehler oder dann ein anderes
Vorkommnis, das durch Umstände des Rennens oder durch eine Handlung
meinerseits entstanden ist.» Klar sei aber, so Landis, dass «das
Testosteron nicht über eine externe Quelle in meinen Körper gelangt
ist.»
Testosteron: Wirkung nicht über Nacht
Floyd Landis war nach der 17. Etappe nach Morzine, die er in
überlegener Manier gewonnen hatte, in einer Dopingkontrolle hängen
geblieben. Beim Amerikaner war ein überhöhter Anteil des männlichen
Geschlechtshormons Testosteron festgestellt worden. Das Ergebnis
der B-Probe steht allerdings noch aus. Testosteron gilt als das von
Spitzensportlern am häufigsten angewandte anabole Steroid,
zumindest in der Phase der unmittelbaren Wettkampfvorbereitung. Das
Hormon entfaltet sehr schnell seine Wirkung, durchläuft auch
schnell den Stoffwechsel und wird dann sofort ausgeschieden.
Landis durfte sich mit dem Einverständnis der Tour-Ärzte wegen
seines Hüftleidens während der Tour mit (auf der Dopingliste
stehendem) Cortison spritzen lassen. Zudem gab Landis bekannt,
wegen einer Schilddrüsenüberfunktion täglich Tabletten geschluckt
zu haben. Doch das kann den Testosteron-Spiegel nicht in die Höhe
getrieben haben.
Mit einer einmaligen Testosteron-Gabe ist die wundersame
«Auferstehung» Landis' nach Morzine allerdings nicht erklärbar, wie
renommierte Doping-Fahnder in Deutschland und den USA unabhängig
voneinander betonten. Testosteron habe eine vielfältige Wirkung,
auch eine psychische. Über Nacht sei eine solche Wirkung wie bei
Landis nicht zu erwarten. Ein solcher Effekt sei eher durch
Einnahme von Stimulanzien wie Amphetaminen, Kokain oder auch
Ecstasy vorstellbar, so die Fachleute.
Kritik von WADA-Chef
Dick Pound, Vorsitzender der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA,
kritisierte ein weiteres Mal die Vorgehensweise des
Radsport-Weltverbands UCI im Kampf gegen Doping: «Wir haben
gegenüber der UCI unsere Bedenken geäussert, dass es ernste Lücken
in ihren Test-Protokollen gibt.» Er wolle den Radsport nicht
verdammen, aber es müssten einige grundlegende Änderungen erfolgen,
so Pound.
«Natürlich ist keine Sportart immun gegen Doping, aber der
Radsport ist aussergewöhnlich gefährdet, da muss etwas getan
werden. Zunächst müsste die UCI mal anerkennen, dass es ein Problem
gibt, das sie bisher nicht kontrollieren konnten», sagte Pound. Der
Kanadier nannte ausserdem Gewichtheben, Leichtathletik, American
Football und Schwimmen als besonders anfällige Sportarten.
Der irische UCI-Präsident Pat McQuaid kündigte eine komplette
Revision des Radsports und harte Entscheidungen an: «Das wird mein
persönlicher Kreuzzug. Wir müssen alle loswerden, die dopen - ein
für alle Mal.»
Die internationale Empörung schlug sich am Freitag in harten
Schlagzeilen nieder. Die englische Zeitung «The Times» sprach vom
letzten Nagel im Sarg für den Radsport: «Der Radsport stirbt an
einer Überdosis Gier, Arroganz und Betrug. Das ist kein
lebenswerter Sport mehr.» Frankreichs Sportzeitung «L'Equipe», sah
es indes etwas differenzierter und bezeichnete solche Affären als
notwendig im Kampf gegen das Doping.
Erster, Einziger und Bester!
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
aber nid dr Josef
*** Dr. h.q. (doctor honoris querulanda) / Alter Sack ***
aber nid dr Josef
DOPING-AUSREDEN
"Mein Hund hatte Asthma"
Von Markus Tischler
Doping? Aber nein! Tour-Sieger Landis vermutet, sein außergewöhnlich hoher Testosteronwert sei krankheitsbedingt: Die Missfunktion seiner Schilddrüse habe eine Hormontherapie erfordert. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die besten Ausreden von Dopingverdächtigen.
Vielleicht hätte Dieter Baumann 1999 im Trainingslager in St. Moritz ein paar Tage auf Mundhygiene verzichten sollen. Dann wäre vermutlich vieles anders gelaufen im Leben des 5000-Meter-Olympiasiegers von Barcelona 1992. Zweimal wurden nach Trainingskontrollen deutlich erhöhte Nandrolon-Werte bei ihm festgestellt. Doch Baumann fühlte sich unschuldig. Zwar schloss er anfangs einen Komplott aus, weil aber in einer von ihm benutzten Zahnpasta der Wirkstoff Norandrostendion nachgewiesen werden konnte, sprach er von einem "kriminellen Akt" und stellte bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wer der angebliche Täter war, wurde nie abschließend geklärt. Baumann erhielt zwar vom Deutschen Leichtathletik-Verband sein Startrecht zurück, der Weltverband IAAF aber sperrte ihn für zwei Jahre.
Aber nicht nur im "Fall Baumann" mischte ein Unbekannter mit, sondern auch im Fall Jan Ullrich, der im Sommer 2002 trotz Trainingspause positiv auf Amphetamine getestet wurde. Die Erklärung des Radprofis: Irgendwer hätte ihm in einer Disco zwei Pillen angedreht. Ullrich hatte es versäumt, nein zu sagen. Am nächsten Tag wurde er kontrolliert.
1999 wurden im Blut von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong Kortikoide (Steroidhormone) nachgewiesen. Der US-Amerikaner führte dieses auf eine Salbe zurück, mit der er sich seinen Hintern eingerieben habe. Christian Henn machte im selben Jahr ein Hausmittel der Schwiegermutter verantwortlich für seinen erhöhten Testosteronwert. Das Mittel habe seine Zeugungskraft stärken sollen, erklärte Henn.
Der Italiener Dario Frigo, Zweiter des Giro d'Italia 2001, gab im Anschluss an eine Razzia bei einem Polizeiverhör zu, immer verbotene Medikamente bei sich gehabt zu haben. Doch: "Ich habe sie nie benutzt." Die Arzneimittel bei sich zu tragen, sei "eine Schwäche" von ihm. Zudem wurde bei ihm ein synthetisches Blut-Präparat (Hemassist) gefunden. Frigo dazu: "Ich kann nicht sagen, welche Substanz in meinen Koffer war."
Ohne Koffer ist Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton ausgekommen, hatte aber eine ungemein verblüffende Erklärung parat, wie es bei ihm zu einem Dopingbefund bei der Vuelta im September 2004 kommen konnte. Nein, ließ der US-Amerikaner verlauten, er habe sich keineswegs fremdes Blut transfundieren lassen. Vielmehr sei er eine Chimäre (Mischwesen) und die fremden Blutzellen in seinem Körper würden von den Stammzellen eines noch vor der Geburt gestorbenen Zwillingsbruders produziert.
Medikamente für kranke Mutter, Kokain im Tee
Die Frau des Radprofis Raimondas Rumsas transportierte in ihrem Wagen im Jahr 2002 etliche Dopingmittel - angeblich Medikamente für ihre kranke Mutter. Im Jahr danach wurde dem Litauer während des Giro d'Italia Epo-Doping nachgewiesen. Rumsas vermutete seinen Rennstall Lampre als Übeltäter. Sein Kollege Frank Vandenbroucke sagte nach dem Fund von Medikamenten in seinem Haus, das sichergestellte Asthmamittel Clenbuterol sei für seinen Hund bestimmt gewesen. Gilberto Simoni machte 2002 seinerseits den Tee seiner Tante verantwortlich, nachdem bei ihm Spuren von Kokain ermittelt wurden.
Beim spanischen Skilangläufer Johann Mühlegg wiederum soll eine spezielle Diät während der Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 daran schuld gewesen sein, weshalb beim dreifachen Sieger das dem Epo ähnliche Darbepoetin festgestellt wurde und man ihm alle drei Goldmedaillen aberkannte. Fünf Jahre vorher hatte es Bobfahrer Lenny Paul erwischt. Den hohen Nandrolonwert führte er auf das Hackfleisch in der Bolognese-Soße zurück, die er am Vortag über seine Spaghetti gekippt hatte. Für Paul waren die hormonbehandelten Rinder die wahren Schuldigen.
Immerhin, es gibt auch Sportler und Sportlerinnen, die nach positiven Proben keinen Hehl daraus machen, wissentlich betrogen zu haben. Zum Beispiel Nina Kraft: Vier Wochen nach ihrem Erfolg beim Ironman auf Hawaii 2004 wurde der ersten deutschen Siegerin das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Was folgte war ihr Geständnis, tatsächlich manipuliert zu haben.
"Mein Hund hatte Asthma"
Von Markus Tischler
Doping? Aber nein! Tour-Sieger Landis vermutet, sein außergewöhnlich hoher Testosteronwert sei krankheitsbedingt: Die Missfunktion seiner Schilddrüse habe eine Hormontherapie erfordert. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die besten Ausreden von Dopingverdächtigen.
Vielleicht hätte Dieter Baumann 1999 im Trainingslager in St. Moritz ein paar Tage auf Mundhygiene verzichten sollen. Dann wäre vermutlich vieles anders gelaufen im Leben des 5000-Meter-Olympiasiegers von Barcelona 1992. Zweimal wurden nach Trainingskontrollen deutlich erhöhte Nandrolon-Werte bei ihm festgestellt. Doch Baumann fühlte sich unschuldig. Zwar schloss er anfangs einen Komplott aus, weil aber in einer von ihm benutzten Zahnpasta der Wirkstoff Norandrostendion nachgewiesen werden konnte, sprach er von einem "kriminellen Akt" und stellte bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wer der angebliche Täter war, wurde nie abschließend geklärt. Baumann erhielt zwar vom Deutschen Leichtathletik-Verband sein Startrecht zurück, der Weltverband IAAF aber sperrte ihn für zwei Jahre.
Aber nicht nur im "Fall Baumann" mischte ein Unbekannter mit, sondern auch im Fall Jan Ullrich, der im Sommer 2002 trotz Trainingspause positiv auf Amphetamine getestet wurde. Die Erklärung des Radprofis: Irgendwer hätte ihm in einer Disco zwei Pillen angedreht. Ullrich hatte es versäumt, nein zu sagen. Am nächsten Tag wurde er kontrolliert.
1999 wurden im Blut von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong Kortikoide (Steroidhormone) nachgewiesen. Der US-Amerikaner führte dieses auf eine Salbe zurück, mit der er sich seinen Hintern eingerieben habe. Christian Henn machte im selben Jahr ein Hausmittel der Schwiegermutter verantwortlich für seinen erhöhten Testosteronwert. Das Mittel habe seine Zeugungskraft stärken sollen, erklärte Henn.
Der Italiener Dario Frigo, Zweiter des Giro d'Italia 2001, gab im Anschluss an eine Razzia bei einem Polizeiverhör zu, immer verbotene Medikamente bei sich gehabt zu haben. Doch: "Ich habe sie nie benutzt." Die Arzneimittel bei sich zu tragen, sei "eine Schwäche" von ihm. Zudem wurde bei ihm ein synthetisches Blut-Präparat (Hemassist) gefunden. Frigo dazu: "Ich kann nicht sagen, welche Substanz in meinen Koffer war."
Ohne Koffer ist Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton ausgekommen, hatte aber eine ungemein verblüffende Erklärung parat, wie es bei ihm zu einem Dopingbefund bei der Vuelta im September 2004 kommen konnte. Nein, ließ der US-Amerikaner verlauten, er habe sich keineswegs fremdes Blut transfundieren lassen. Vielmehr sei er eine Chimäre (Mischwesen) und die fremden Blutzellen in seinem Körper würden von den Stammzellen eines noch vor der Geburt gestorbenen Zwillingsbruders produziert.
Medikamente für kranke Mutter, Kokain im Tee
Die Frau des Radprofis Raimondas Rumsas transportierte in ihrem Wagen im Jahr 2002 etliche Dopingmittel - angeblich Medikamente für ihre kranke Mutter. Im Jahr danach wurde dem Litauer während des Giro d'Italia Epo-Doping nachgewiesen. Rumsas vermutete seinen Rennstall Lampre als Übeltäter. Sein Kollege Frank Vandenbroucke sagte nach dem Fund von Medikamenten in seinem Haus, das sichergestellte Asthmamittel Clenbuterol sei für seinen Hund bestimmt gewesen. Gilberto Simoni machte 2002 seinerseits den Tee seiner Tante verantwortlich, nachdem bei ihm Spuren von Kokain ermittelt wurden.
Beim spanischen Skilangläufer Johann Mühlegg wiederum soll eine spezielle Diät während der Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 daran schuld gewesen sein, weshalb beim dreifachen Sieger das dem Epo ähnliche Darbepoetin festgestellt wurde und man ihm alle drei Goldmedaillen aberkannte. Fünf Jahre vorher hatte es Bobfahrer Lenny Paul erwischt. Den hohen Nandrolonwert führte er auf das Hackfleisch in der Bolognese-Soße zurück, die er am Vortag über seine Spaghetti gekippt hatte. Für Paul waren die hormonbehandelten Rinder die wahren Schuldigen.
Immerhin, es gibt auch Sportler und Sportlerinnen, die nach positiven Proben keinen Hehl daraus machen, wissentlich betrogen zu haben. Zum Beispiel Nina Kraft: Vier Wochen nach ihrem Erfolg beim Ironman auf Hawaii 2004 wurde der ersten deutschen Siegerin das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Was folgte war ihr Geständnis, tatsächlich manipuliert zu haben.
DOPING-AUSREDEN
"Mein Hund hatte Asthma"
Von Markus Tischler
Doping? Aber nein! Tour-Sieger Landis vermutet, sein außergewöhnlich hoher Testosteronwert sei krankheitsbedingt: Die Missfunktion seiner Schilddrüse habe eine Hormontherapie erfordert. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die besten Ausreden von Dopingverdächtigen.
Vielleicht hätte Dieter Baumann 1999 im Trainingslager in St. Moritz ein paar Tage auf Mundhygiene verzichten sollen. Dann wäre vermutlich vieles anders gelaufen im Leben des 5000-Meter-Olympiasiegers von Barcelona 1992. Zweimal wurden nach Trainingskontrollen deutlich erhöhte Nandrolon-Werte bei ihm festgestellt. Doch Baumann fühlte sich unschuldig. Zwar schloss er anfangs einen Komplott aus, weil aber in einer von ihm benutzten Zahnpasta der Wirkstoff Norandrostendion nachgewiesen werden konnte, sprach er von einem "kriminellen Akt" und stellte bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wer der angebliche Täter war, wurde nie abschließend geklärt. Baumann erhielt zwar vom Deutschen Leichtathletik-Verband sein Startrecht zurück, der Weltverband IAAF aber sperrte ihn für zwei Jahre.
Aber nicht nur im "Fall Baumann" mischte ein Unbekannter mit, sondern auch im Fall Jan Ullrich, der im Sommer 2002 trotz Trainingspause positiv auf Amphetamine getestet wurde. Die Erklärung des Radprofis: Irgendwer hätte ihm in einer Disco zwei Pillen angedreht. Ullrich hatte es versäumt, nein zu sagen. Am nächsten Tag wurde er kontrolliert.
1999 wurden im Blut von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong Kortikoide (Steroidhormone) nachgewiesen. Der US-Amerikaner führte dieses auf eine Salbe zurück, mit der er sich seinen Hintern eingerieben habe. Christian Henn machte im selben Jahr ein Hausmittel der Schwiegermutter verantwortlich für seinen erhöhten Testosteronwert. Das Mittel habe seine Zeugungskraft stärken sollen, erklärte Henn.
Der Italiener Dario Frigo, Zweiter des Giro d'Italia 2001, gab im Anschluss an eine Razzia bei einem Polizeiverhör zu, immer verbotene Medikamente bei sich gehabt zu haben. Doch: "Ich habe sie nie benutzt." Die Arzneimittel bei sich zu tragen, sei "eine Schwäche" von ihm. Zudem wurde bei ihm ein synthetisches Blut-Präparat (Hemassist) gefunden. Frigo dazu: "Ich kann nicht sagen, welche Substanz in meinen Koffer war."
Ohne Koffer ist Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton ausgekommen, hatte aber eine ungemein verblüffende Erklärung parat, wie es bei ihm zu einem Dopingbefund bei der Vuelta im September 2004 kommen konnte. Nein, ließ der US-Amerikaner verlauten, er habe sich keineswegs fremdes Blut transfundieren lassen. Vielmehr sei er eine Chimäre (Mischwesen) und die fremden Blutzellen in seinem Körper würden von den Stammzellen eines noch vor der Geburt gestorbenen Zwillingsbruders produziert.
Medikamente für kranke Mutter, Kokain im Tee
Die Frau des Radprofis Raimondas Rumsas transportierte in ihrem Wagen im Jahr 2002 etliche Dopingmittel - angeblich Medikamente für ihre kranke Mutter. Im Jahr danach wurde dem Litauer während des Giro d'Italia Epo-Doping nachgewiesen. Rumsas vermutete seinen Rennstall Lampre als Übeltäter. Sein Kollege Frank Vandenbroucke sagte nach dem Fund von Medikamenten in seinem Haus, das sichergestellte Asthmamittel Clenbuterol sei für seinen Hund bestimmt gewesen. Gilberto Simoni machte 2002 seinerseits den Tee seiner Tante verantwortlich, nachdem bei ihm Spuren von Kokain ermittelt wurden.
Beim spanischen Skilangläufer Johann Mühlegg wiederum soll eine spezielle Diät während der Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 daran schuld gewesen sein, weshalb beim dreifachen Sieger das dem Epo ähnliche Darbepoetin festgestellt wurde und man ihm alle drei Goldmedaillen aberkannte. Fünf Jahre vorher hatte es Bobfahrer Lenny Paul erwischt. Den hohen Nandrolonwert führte er auf das Hackfleisch in der Bolognese-Soße zurück, die er am Vortag über seine Spaghetti gekippt hatte. Für Paul waren die hormonbehandelten Rinder die wahren Schuldigen.
Immerhin, es gibt auch Sportler und Sportlerinnen, die nach positiven Proben keinen Hehl daraus machen, wissentlich betrogen zu haben. Zum Beispiel Nina Kraft: Vier Wochen nach ihrem Erfolg beim Ironman auf Hawaii 2004 wurde der ersten deutschen Siegerin das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Was folgte war ihr Geständnis, tatsächlich manipuliert zu haben.
"Mein Hund hatte Asthma"
Von Markus Tischler
Doping? Aber nein! Tour-Sieger Landis vermutet, sein außergewöhnlich hoher Testosteronwert sei krankheitsbedingt: Die Missfunktion seiner Schilddrüse habe eine Hormontherapie erfordert. SPIEGEL ONLINE dokumentiert die besten Ausreden von Dopingverdächtigen.
Vielleicht hätte Dieter Baumann 1999 im Trainingslager in St. Moritz ein paar Tage auf Mundhygiene verzichten sollen. Dann wäre vermutlich vieles anders gelaufen im Leben des 5000-Meter-Olympiasiegers von Barcelona 1992. Zweimal wurden nach Trainingskontrollen deutlich erhöhte Nandrolon-Werte bei ihm festgestellt. Doch Baumann fühlte sich unschuldig. Zwar schloss er anfangs einen Komplott aus, weil aber in einer von ihm benutzten Zahnpasta der Wirkstoff Norandrostendion nachgewiesen werden konnte, sprach er von einem "kriminellen Akt" und stellte bei der Staatsanwaltschaft Tübingen Strafanzeige gegen Unbekannt wegen vorsätzlicher Körperverletzung. Wer der angebliche Täter war, wurde nie abschließend geklärt. Baumann erhielt zwar vom Deutschen Leichtathletik-Verband sein Startrecht zurück, der Weltverband IAAF aber sperrte ihn für zwei Jahre.
Aber nicht nur im "Fall Baumann" mischte ein Unbekannter mit, sondern auch im Fall Jan Ullrich, der im Sommer 2002 trotz Trainingspause positiv auf Amphetamine getestet wurde. Die Erklärung des Radprofis: Irgendwer hätte ihm in einer Disco zwei Pillen angedreht. Ullrich hatte es versäumt, nein zu sagen. Am nächsten Tag wurde er kontrolliert.
1999 wurden im Blut von Tour-Rekordsieger Lance Armstrong Kortikoide (Steroidhormone) nachgewiesen. Der US-Amerikaner führte dieses auf eine Salbe zurück, mit der er sich seinen Hintern eingerieben habe. Christian Henn machte im selben Jahr ein Hausmittel der Schwiegermutter verantwortlich für seinen erhöhten Testosteronwert. Das Mittel habe seine Zeugungskraft stärken sollen, erklärte Henn.
Der Italiener Dario Frigo, Zweiter des Giro d'Italia 2001, gab im Anschluss an eine Razzia bei einem Polizeiverhör zu, immer verbotene Medikamente bei sich gehabt zu haben. Doch: "Ich habe sie nie benutzt." Die Arzneimittel bei sich zu tragen, sei "eine Schwäche" von ihm. Zudem wurde bei ihm ein synthetisches Blut-Präparat (Hemassist) gefunden. Frigo dazu: "Ich kann nicht sagen, welche Substanz in meinen Koffer war."
Ohne Koffer ist Zeitfahr-Olympiasieger Tyler Hamilton ausgekommen, hatte aber eine ungemein verblüffende Erklärung parat, wie es bei ihm zu einem Dopingbefund bei der Vuelta im September 2004 kommen konnte. Nein, ließ der US-Amerikaner verlauten, er habe sich keineswegs fremdes Blut transfundieren lassen. Vielmehr sei er eine Chimäre (Mischwesen) und die fremden Blutzellen in seinem Körper würden von den Stammzellen eines noch vor der Geburt gestorbenen Zwillingsbruders produziert.
Medikamente für kranke Mutter, Kokain im Tee
Die Frau des Radprofis Raimondas Rumsas transportierte in ihrem Wagen im Jahr 2002 etliche Dopingmittel - angeblich Medikamente für ihre kranke Mutter. Im Jahr danach wurde dem Litauer während des Giro d'Italia Epo-Doping nachgewiesen. Rumsas vermutete seinen Rennstall Lampre als Übeltäter. Sein Kollege Frank Vandenbroucke sagte nach dem Fund von Medikamenten in seinem Haus, das sichergestellte Asthmamittel Clenbuterol sei für seinen Hund bestimmt gewesen. Gilberto Simoni machte 2002 seinerseits den Tee seiner Tante verantwortlich, nachdem bei ihm Spuren von Kokain ermittelt wurden.
Beim spanischen Skilangläufer Johann Mühlegg wiederum soll eine spezielle Diät während der Olympischen Winterspiele von Salt Lake City 2002 daran schuld gewesen sein, weshalb beim dreifachen Sieger das dem Epo ähnliche Darbepoetin festgestellt wurde und man ihm alle drei Goldmedaillen aberkannte. Fünf Jahre vorher hatte es Bobfahrer Lenny Paul erwischt. Den hohen Nandrolonwert führte er auf das Hackfleisch in der Bolognese-Soße zurück, die er am Vortag über seine Spaghetti gekippt hatte. Für Paul waren die hormonbehandelten Rinder die wahren Schuldigen.
Immerhin, es gibt auch Sportler und Sportlerinnen, die nach positiven Proben keinen Hehl daraus machen, wissentlich betrogen zu haben. Zum Beispiel Nina Kraft: Vier Wochen nach ihrem Erfolg beim Ironman auf Hawaii 2004 wurde der ersten deutschen Siegerin das Blutdopingmittel Epo nachgewiesen. Was folgte war ihr Geständnis, tatsächlich manipuliert zu haben.
Landis' Verrat: Dreimal soviel Testosteron wie erlaubt
Der Testosteron-Wert des unter Dopingverdacht stehenden Tour-de-France-Sieg Siegers Floyd Landis soll nach Informationen der ARD weit über dem zulässigen Grenzwert liegen.
Wie der deutsche Fernsehsender aus dem Umfeld des Amerikaners erfuhr, liege der bei Landis in der A-Probe ermittelte Testosteron/Epitestosteron-Quotient bei 11:1. Der zulässige Grenzwert betrage 4:1. Zudem wurde festgestellt, dass die Testosteron-Zufuhr von aussen erfolgt sei.
Dies würde den Darstellungen des Tour-Siegers widersprechen. Der nach der 17. Etappe der Tour de France positiv auf Testosteron getestete Amerikaner hatte an einer Pressekonferenz in Madrid alle gegen ihn erhobenen Doping-Vorwürfe zurückgewiesen. Der festgestellte erhöhte Testosteron-Wert habe "eine natürliche Ursache", sagte Landis. "Mein Sieg ist einzig auf mein hartes Training zurückzuführen."
Landis betonte, dass er als Radprofi immer schon hohe Testosteronwerte aufgewiesen habe. Die Werte während der Tour wie auch während seiner gesamten Karriere seien "absolut natürlich" gewesen. Er erklärte sich zu einer genauen Überprüfung bereit, die seine Unschuld beweisen werde. "Ich möchte absolut klarstellen, dass ich meinen Fall nicht für einen Doping-Fall halte", sagte Landis.
Quelle: SI
Der Testosteron-Wert des unter Dopingverdacht stehenden Tour-de-France-Sieg Siegers Floyd Landis soll nach Informationen der ARD weit über dem zulässigen Grenzwert liegen.
Wie der deutsche Fernsehsender aus dem Umfeld des Amerikaners erfuhr, liege der bei Landis in der A-Probe ermittelte Testosteron/Epitestosteron-Quotient bei 11:1. Der zulässige Grenzwert betrage 4:1. Zudem wurde festgestellt, dass die Testosteron-Zufuhr von aussen erfolgt sei.
Dies würde den Darstellungen des Tour-Siegers widersprechen. Der nach der 17. Etappe der Tour de France positiv auf Testosteron getestete Amerikaner hatte an einer Pressekonferenz in Madrid alle gegen ihn erhobenen Doping-Vorwürfe zurückgewiesen. Der festgestellte erhöhte Testosteron-Wert habe "eine natürliche Ursache", sagte Landis. "Mein Sieg ist einzig auf mein hartes Training zurückzuführen."
Landis betonte, dass er als Radprofi immer schon hohe Testosteronwerte aufgewiesen habe. Die Werte während der Tour wie auch während seiner gesamten Karriere seien "absolut natürlich" gewesen. Er erklärte sich zu einer genauen Überprüfung bereit, die seine Unschuld beweisen werde. "Ich möchte absolut klarstellen, dass ich meinen Fall nicht für einen Doping-Fall halte", sagte Landis.
Quelle: SI
Pantanis Leben wird verfilmt
31.07.2006 | 12:04:07
ROM u2013 Im Februar 2004 starb Marco Pantani an einer Überdosis Kokain. Jetzt wird das Leben der Radsport-Legende verfilmt.
«Pantani, der wiedergefundene Stolz»: So heisst der Film über die italienische Radsport-Legende; die Dreharbeiten beginnen im September. Bereits 2007 will RAI 1 das Werk zur Ausstrahlung bringen.
Hauptdarsteller ist Rolando Ravello, der Pantani täuschend ähnlich sieht: «Ich habe monatelang auf dem Rad trainiert, um mich auf die Rolle vorzubereiten. Es war unglaublich anstrengend!»
Regisseur Claudio Bonivento will in seinem Film sowohl das Talent als auch die Schwächen des Kletterspezialisten hervorheben. Pantani war in seiner Karriere mehrmals in Doping-Affären verwickelt und starb 2004 an einer Überdosis Kokain.
Bonivento hat nach dem Pantani-Film eine weitere italienische Sportler-Vita im Visier: Er erwarb die Rechte der Autobiografie des Ex-Formel-1-Piloten Alex Zanardi. Der Italiener verlor bei einem schweren Unfall 2001 auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine, bestreitet aber wieder Rennen in der europäischen Tourenwagen-Meisterschaft.
31.07.2006 | 12:04:07
ROM u2013 Im Februar 2004 starb Marco Pantani an einer Überdosis Kokain. Jetzt wird das Leben der Radsport-Legende verfilmt.
«Pantani, der wiedergefundene Stolz»: So heisst der Film über die italienische Radsport-Legende; die Dreharbeiten beginnen im September. Bereits 2007 will RAI 1 das Werk zur Ausstrahlung bringen.
Hauptdarsteller ist Rolando Ravello, der Pantani täuschend ähnlich sieht: «Ich habe monatelang auf dem Rad trainiert, um mich auf die Rolle vorzubereiten. Es war unglaublich anstrengend!»
Regisseur Claudio Bonivento will in seinem Film sowohl das Talent als auch die Schwächen des Kletterspezialisten hervorheben. Pantani war in seiner Karriere mehrmals in Doping-Affären verwickelt und starb 2004 an einer Überdosis Kokain.
Bonivento hat nach dem Pantani-Film eine weitere italienische Sportler-Vita im Visier: Er erwarb die Rechte der Autobiografie des Ex-Formel-1-Piloten Alex Zanardi. Der Italiener verlor bei einem schweren Unfall 2001 auf dem EuroSpeedway Lausitz beide Beine, bestreitet aber wieder Rennen in der europäischen Tourenwagen-Meisterschaft.
Hoffentlich folgen noch viele dem Beispiel, diese Pharmashow gehört definitiv in die Versenkungsergipe hat geschrieben:Nur wenige Minuten nach Bekanntwerden der Positiv-Probe bei Landis kündigte das ZDF einen möglichen Ausstieg aus der Rad-Berichterstattung an. «Wir haben einen Fernsehvertrag über eine Sportveranstaltung und nicht über eine Pharma-Leistungsschau abgeschlossen», sagte ZDF-Chefredakteur Brender.

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den dörfsch per sofort kei fuessball meh luege...Kawa hat geschrieben:Hoffentlich folgen noch viele dem Beispiel, diese Pharmashow gehört definitiv in die Versenkung![]()
man vergleiche: tour de france, um 1000 doping kontrollen, 1 positiv...
dazu kommt im radsport noch regelmässige trainingskontrolle...
fussball: wird nicht mal pro spiel ein spieler kontrolliert, trainingskontrollen sind im fussball komplet unbekannt... trotzdem gibt es immer wieder positive tests... (nur währdets nid wirklich publik gmacht...)
schwimmen: 80% der schwimmer asthmatiker...
und lueg emol e blick uffd dopingliste, wette das du täglich 10-20 substanze drvo ihnimmsch

Bier ist ein Grundnahrungsmittel
pass uff, jetz chunnt denn grad wieder die allsiits bekannti ussred: doping bringt im fuessball gar nid so vill... do chunnts uf ganz anders druff aa...Mindl hat geschrieben: man vergleiche: tour de france, um 1000 doping kontrollen, 1 positiv...
dazu kommt im radsport noch regelmässige trainingskontrolle...
fussball: wird nicht mal pro spiel ein spieler kontrolliert, trainingskontrollen sind im fussball komplet unbekannt... trotzdem gibt es immer wieder positive tests... (nur währdets nid wirklich publik gmacht...)

do gits für mi nur ei ussdrugg: TRÄUMER!!!

Genau glich billig, wie dini ussred, dass d'velofahrer au dörfe dope nur wills d'fuessballer au macheBarty hat geschrieben:pass uff, jetz chunnt denn grad wieder die allsiits bekannti ussred: doping bringt im fuessball gar nid so vill... do chunnts uf ganz anders druff aa...![]()
do gits für mi nur ei ussdrugg: TRÄUMER!!!![]()

Würde man, wie bei anderen Sportarten Eintritt verlangen (was bei der TdF natürlich nicht möglich ist), und wären es auch nur 10.-, würden nur noch ein paar Tausen kommen. Ist doch klar, das man schauen geht, wenn man die Fahrer gratis vor seinem Haus sehen kann.Barty hat geschrieben:schwizer färnseh het geschsch im sportpanorama au scho so aadütige gmacht... trotzdem an dr tour immer no hunderttausende an den strassen... irgendwie unglaublich!
mr redet vo däre tour... oder hets an däre tour no e andere positive fall gäh??Kawa hat geschrieben:1 positiv ??? Ulrich, Basso etc... schon davon gehört ???
vergliech tennis: 2005 sind bi dä männer und fraue im gsammte 155 (2004 125) bluetkontrolle durchgfiehrt worde, drzue no 1500 urinkontrolle...
bluetkontrolle sind nur bi dä 4 grand slam turnier duregfiehrt worde.
drbi weis jede wo sich mit doping beschäftigt das die gröste resultat bi trainingsdoping erfolgt... git genau 3 sportarte wo regelmässig trainingskontrolle gmacht währdet: Rad, LA und Rad... erstunlicherwies gits i däne sportarte die meiste dopingfäll....
tatsach isch nunmol die sportarte wo kontrolliert währde händ zwar meh dopingfäll, aber prozentual dopet sich weniger lüt als i dä "subere" sportarte
Bier ist ein Grundnahrungsmittel
soso, zwischen bourgh d'oison und alpe d'huez wohnen wohl auch 500'000 leute...The Dome hat geschrieben:Würde man, wie bei anderen Sportarten Eintritt verlangen (was bei der TdF natürlich nicht möglich ist), und wären es auch nur 10.-, würden nur noch ein paar Tausen kommen. Ist doch klar, das man schauen geht, wenn man die Fahrer gratis vor seinem Haus sehen kann.
Ich habe im Deutschunterricht gelernt, dass man bei einer Erörterung keine Argunmente verwenden sollt, bei denen es ich um untypische Einzelfälle handelt. Und gleich vor dem Haus solltest du übrigens nicht allzu wörtlich nehmen. Vor dem Haus kann für mich auch durchaus mal ein paar Kilometer sein, schliesslich legt man die sorgar auf dem Velo innert wenigen Minuten zurück.Barty hat geschrieben:soso, zwischen bourgh d'oison und alpe d'huez wohnen wohl auch 500'000 leute...
Das ist jetzt aber eher ein Argument gegen das Tennis, als für den Radsport. Man sollte seine Fehler (auch nicht wörtlich nehmen bitte) nicht durch Fehler anderer entschuldigen. Erstrecht nicht, wenn man nicht mal weiss, ob die anderen den Fehler begehen oder nicht. Denn dies sind Mutmassungen von dir, die ich weder unterstützen noch verwerfen kann.Mindl hat geschrieben:mr redet vo däre tour... oder hets an däre tour no e andere positive fall gäh??
vergliech tennis: 2005 sind bi dä männer und fraue im gsammte 155 (2004 125) bluetkontrolle durchgfiehrt worde, drzue no 1500 urinkontrolle...
bluetkontrolle sind nur bi dä 4 grand slam turnier duregfiehrt worde.
drbi weis jede wo sich mit doping beschäftigt das die gröste resultat bi trainingsdoping erfolgt... git genau 3 sportarte wo regelmässig trainingskontrolle gmacht währdet: Rad, LA und Rad... erstunlicherwies gits i däne sportarte die meiste dopingfäll....
tatsach isch nunmol die sportarte wo kontrolliert währde händ zwar meh dopingfäll, aber prozentual dopet sich weniger lüt als i dä "subere" sportarte