Verfasst: 23.09.2007, 02:51
FCS-Park ist «auf sehr gutem Weg»
Über den Stand des Stadionprojekts wurden am Samstag die Medien informiert.
VON René Uhlmann
Bevor das Spiel FCS gegen den FC Wil begann, standen Werner Müller, Generaldirektor der Firma Marazzi AG, und Aniello Fontana, FCS-Präsident, den Medien Rede und Antwort zum neusten Stand bezüglich des Projekts FCS-Park, dem geplanten Stadion «mit Mantelnutzung» im Herblingertal.
Das ehrgeizige Projekt wurde bekanntlich vor rund zehn Monaten erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt, und seither ist, wie Werner Müller am Samstag betonte, einiges geschehen. Das Begehren um eine Zonenplanänderung im Herblingen, das für die Realisation des Stadions notwendig ist, wurde bereits im Dezember vergangenen Jahres eingereicht, und am 26. Juni 2007 erfolgte der Stadtratbeschluss zu dieser Zonenänderung (die jetzt rechtsgültig ist, da keine Volksabstimmung stattfindet).
Eröffnung im Sommer 2011 geplant
Jetzt sind Bauprojekt und Baugesuch seitens der Bauwilligen in Arbeit, zusammen mit dem dafür notwendigen Umweltverträglichkeitsbericht. Geplant ist, das Projekt spätestens im Februar 2008 an die Stadt einzureichen, mit der Hoffnung, im Herbst desselben Jahres eine gültige Baubewilligung zu erhalten. Wenn diese zeitlichen Vorgaben eingehalten werden können, möchte man Anfang 2009 mit den Bauarbeiten beginnen können, und das wiederum heisst, dass bereits im Sommer des Jahres 2011 das Stadion eröffnet werden könnte.
Zur Finanzierung braucht es die so genannte Mantelnutzung, also Läden, Büros, Dienstleistungsbetriebe, was die Finanzierung des Stadions ermöglichen würde - wie das laut Werner Müller bereits in Basel und Bern heute der Fall ist.
Auch ein Business-Hotel im Plan
Während das eigentliche Stadion 2000 Quadratmeter umfassen wird, soll die Fläche allein für Einkaufszentren 15 000 Quadratmeter betragen. Für einen Fachmarkt und einen Möbelmarkt seien bereits seriöse Interessenten vorhanden.
Auch für ein Dreisternhotel mit rund 120 Zimmern (gedacht vor allem für Geschäftsleute) soll konkretes Interesse von zwei verschiedenen Seiten vorhanden sein. In Schaffhausen gibt es laut Müller zwar verschiedene und gut funktionierende Familienhotels, doch fehle eindeutig eine Unterkunft für Business-Leue. Noch «frei» sind überdies Flächen von 1800 Quadratmeter für Büro- und Dienstleistungen, für den Bereich Fitness wird mit 1200 Quadratmetern gerechnet, und für «Gastroflächen» mit 1000 Quadratmetern.
Investor steht noch nicht fest
Bei alledem bleibt noch offen, wer schlussendlich als Investor auftreten wird. Immerhin geht es bei dem Projekt um ein finanzielles Bauvolumen von 130 Millionen Franken. «Es gibt zwar Interessenten, aber noch keine konkreten Kontakte», merkt dazu Werner Müller an. Je sorgfältiger und konkreter die Abklärungen über Mieter gemacht werden, umso grösser sind die Chancen, dass sich jemand finden wird. Anders formuliert: «Es deutet nichts darauf hin, dass das nicht gelingen könnte.»
Risiko trägt Generalunternehmer
Aniello Fontana wies an der Medienkonferenz darauf hin, dass die Risiken vom Generalunternehmen Marazzi getragen werden, eine Firma, die grosse Erfahrungen in dieser Beziehung hat. «Die ganze Sache ist auf sehr gutem Weg», betonte er. Geprüft werden müsse noch der Anspruch der Stadtbehörden auf einen «Verwaltungsvertrag» zu Gunsten der Geschäfte in der Altstadt. Einsprachen, etwa vom Quartierverein Herblingen, seien jedenfalls kaum zu erwarten.
Werner Müller, Generaldirektor des Generalunternehmens Marazzi (links), und FCS-Präsident Aniello Fontana sind
http://www.shn.ch/