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Verfasst: 30.01.2005, 16:03
von 176-671
panda hat geschrieben:dr Unterschid bestoht für mi do drin, dass es bim Bispil Altstette um e offiziell akündigte Äxtrazug zunere bewilligte Verastaltig (es Fuessballspiel) gange isch und nid um e unbewilligti Demonstration...
und wo isch dä underschid, wenn lüt am bahnhof basel grad ipackt werdet ohni was gmacht z'ha? klar, isch kein extrazug, aber uf basel areise isch wohl kuum verbote...

Verfasst: 30.01.2005, 16:04
von panda
176-671 hat geschrieben:und wo isch dä underschid, wenn lüt am bahnhof basel grad ipackt werdet ohni was gmacht z'ha? klar, isch kein extrazug, aber uf basel areise isch wohl kuum verbote...
richtig, das isch frogwürdig...

Ich ha das Statement ehnder uf d Aktion uf em Barfi bezoge

Verfasst: 30.01.2005, 16:05
von 176-671
panda hat geschrieben:richtig, das isch frogwürdig...

Ich ha das Statement ehnder uf d Aktion uf em Barfi bezoge
alles klar, simmer üs einig. bi dä aktion uf em barfi gohts denn wohl eher drum, üb demos mönd bewilliget werde oder nöd, do werdet mer kuum uf än gmeinsame nenner cho do inne :D

Verfasst: 30.01.2005, 16:08
von panda
176-671 hat geschrieben:do werdet mer kuum uf än gmeinsame nenner cho do inne :D
bingo... ;)

Verfasst: 30.01.2005, 16:10
von CHEF
Der Polizeieinsatz war verhältnis Blödsinn! Aber natürlich wurde für diese Demo keine Anfrage für eine Bewilligung eingereicht. Trotzdem, völlige Geldschleudern solche Einsätze.

Verfasst: 30.01.2005, 17:20
von Bodesurri
ohne Worte
Bild

Verfasst: 30.01.2005, 17:27
von forza_basilea
:confused: :confused: :confused: :confused:

Verfasst: 30.01.2005, 17:42
von Soriak
176-671 hat geschrieben:Wer sagt denn, das ich linksextrem bin? Würde mich selber garantiert nicht so bezeichnen... Aber trotzdem: Für mich hat Linksextremismus immerhin noch eine Daseinsberechtigung, weil der Hintergrund stimmt (im Gegensatz zur Rechten)
Aus meiner Sicht schon etwas sehr weit links - extrem war vielleicht nicht das richtige Wort. War aber nicht als Beleidigung gemeint.

Aus meiner Sicht sind meine Extremen nicht optimal, und doch noetig um eine Mitte zu finden. Alles im Universum hat etwas Gegengesetztes, dass da sein muss - von der Physik bis zum Alltagsleben.
Gerne, ja!
Das wuerde einige Leute (wohl den groessten Teil des Landes...) sehr stoeren - schlimmer aber: Wo sollte man den Strich ziehen?

Zeichen, Religionen oder Gedanken wurden im Laufe der Zeit immer wieder Missbraucht, man kann nicht einfach alles, was man als schlecht einstuft, verbieten. Macht es dies fuer viele Leute nicht noch interessanter und anlockender?
Eine Demonstration des KKK soll niemandem schaden? Es schadet der Nation (mir eigentlich egal bei einer solchen arroganten Regierung), es schadet aber vor allem den Leuten, dies ansehen müssen!
Ich habe noch nie von jemandem in den USA gehoert, dass die sich ueber die Demonstrationen aufregen. Im Gegenteil: Sie weisen immer wieder darauf hin, dass dies ein grosser Unterschied zu Europa ist.

Jeder darf seine Meinung aeussern, auch wenn er noch so unrecht hat - und niemand (VORALLEM nicht die Regierung) kann ihn daran hindern.

Ansehen muss es sich zum Glueck gar niemand - man kann einfach vom Zug fernbleiben und spaeter einkaufen gehen. (Gleich wie wir hier in Basel wegen der WEF Demo - niemand muss zu dieser Zeit durch die Gassen ziehen)

Sicher wuerde ich mich nicht auf rechtsextreme Demos freuen (ganz im Gegenteil..), aber es ist nunmal ein Preis, den man fuer eine unbedingte Meinungsfreiheit zahlen muss.

Man kann nur darauf vertrauen, dass die Leute diese Rechtsextremen sehen, den Kopf schuetteln, und nichts damit zu tun haben wollen.
Dass die Polizei vor Ort ist, ist mir auch klar, allerdings ist es immer eine Frage des Masses. Dass enorm grosse Aufgebote nicht gerade deeskaliernd wirken ist ja weitläufig bekannt!
Ich weis nicht, ob das Ziel eine Deeskalation war... ich glaube es ging eher darum, den Vormarsch (bzw Abmarsch) der Demonstranten zu verhindern. Man wollte sie nicht in der Innenstadt haben.

Bei einer bewilligten Demo, wuerde ich dein Entsetzen teilen - aber so verstehe ich den Einsatz der Polizei. (minus Wasserwerfer - wie schon erwaehnt, ich finde die haben nichts zu suchen. Im Kriegsfall waeren diese Illegal, aber gegen die eigen Bevoelkerung ist es ok?)
Man wusste vielleicht selber nicht, wie viele Demonstranten denn kommen wuerden. WEF Demonstrationen ziehen oft sehr viele Leute an, unter anderem auch Chaoten, den es nicht um die Sache geht, sondern nur um das Zerstoeren.

Gluecklicherweise sind die nicht aufgetaucht (oder vorher schon in Gewahrsam genommen worden), aber das kann man leider im Voraus nicht wissen.

Ehrlich gesagt habe ich auch lieber eine zu grosse Polizeipresaenz, als eine demolierte Innenstadt.
Bei einer rechtsextremen Demo geht es aber wie bereits einige Male gesagt den Linken nicht um die Meinungsfreiheit, sondern darum, dass die Gesinnung dieser Leute falsch ist und eben auch, dass die Fascho-Aufmärsche häufig sanfter behandelt werden als die linken Demos...
"Falsch" in deinem/eurem Sinne - aber richtig im Sinne der Rechtsextremen. Das ist eines der Probleme mit der Meinungsfreiheit - einigee Leute vertreten eine unverstaendliche Position. Ich bezweifle aber, dass solche Umzuege von Rechtsextremen (auch in organisierter Demo Form) einen grossen Einfluss auf die Bevoelkerung haetten... Leute mit Glatze und Bomberjacken werden ja jetzt schon mit schraegen Blicken angeschaut, die wuerden nicht ploetzlich zu Helden und Vorbildern mutieren.
Toleranz gegenüber anderen Meinungen ist ja okay, aber gegen faschistische, rassistische usw. wohl kaum, oder?
Wie oben erwaehnt finde ich es einfach einen Preis, den man fuer die Meinungsfreiheit bezahlen muss.

Klar hab ich kein Verstaendniss fuer Rechtsextreme - aber nehmen wir an, jemand moechte gegen die grosse Anzahl von Auslaendern in Basel demonstrieren. Duerfte er dies? Oder waere das schon Rassistisch?

First they came for the Communists,
and I didnu2019t speak up,
because I wasnu2019t a Communist.
Then they came for the Jews,
and I didnu2019t speak up,
because I wasnu2019t a Jew.
Then they came for the Catholics,
and I didnu2019t speak up,
because I was a Protestant.
Then they came for me,
and by that time there was no one
left to speak up for me.
Geschichtlich immer wieder bewiesen, und zeigt einfach, dass wir uns auch fuer die Rechte von Leuten einsetzen muessen, die ganz andere Meinungen haben, als wir - auch wenn wir mit diesen Leuten sonst nichts zu tun haben wollen.

Verfasst: 30.01.2005, 17:46
von team17
176-671 hat geschrieben: Toleranz gegenüber anderen Meinungen ist ja okay, aber gegen faschistische, rassistische usw. wohl kaum, oder?
wen du rechtradikale nicht tolerieren willst daft man auch linksradikale nicht tolerieren... beide meinungen sind einfach nur idiotisch.

Oder gehörst du auch zu dieser sorte Menschen welche umbedingt um jedes A ein kreis machen müssen? auffälligerweise wären dies Menschen immer die ersten Opfer, falls wirklich mal die Anarchie herrschen würde....

Verfasst: 30.01.2005, 17:54
von Bodesurri
team17 hat geschrieben: Oder gehörst du auch zu dieser sorte Menschen welche umbedingt um jedes A ein kreis machen müssen? auffälligerweise wären dies Menschen immer die ersten Opfer, falls wirklich mal die Anarchie herrschen würde....
Hey Du unwissender du hast dich wohl nie echt mit Anarchie befasst wie ich sehe, Anarchie ist eben kein Chaos sondern ne andere Lebensform Hirni :mad:



Der Begriff Anarchie leitet sich aus dem Griechischen (αναρχία "Führerlosigkeit") ab und bedeutet eigentlich Abwesenheit von Herrschaft durch einzelne ("Führer").

Oft wird Anarchie verwechselt bzw. (meist von ihren Gegnern) bewußt verfälschend gleichgesetzt mit Anomie (=Gesetzlosigkeit) bzw. Chaos. ;)

Verfasst: 30.01.2005, 18:01
von team17
[quote="Bodesurri"]Hey Du unwissender du hast dich wohl nie echt mit Anarchie befasst wie ich sehe, Anarchie ist eben kein Chaos sondern ne andere Lebensform Hirni :mad:



Der Begriff Anarchie leitet sich aus dem Griechischen (&#945]

gut, und was passiert wens kein "Führer" gibt? innerhalb von 3 monaten ein Chaos...

Verfasst: 30.01.2005, 18:04
von Bodesurri
team17 hat geschrieben:gut, und was passiert wens kein "Führer" gibt? innerhalb von 3 monaten ein Chaos...
Du hast immer noch nicht verstanden was Anarchie ist, lies doch mal das Buch von Bakunin: Staatlichkeit und Anarchie :)

Verfasst: 30.01.2005, 18:09
von team17
Bodesurri hat geschrieben:Du hast immer noch nicht verstanden was Anarchie ist, lies doch mal das Buch von Bakunin: Staatlichkeit und Anarchie :)
billigst methode einer diskusion aus dem weg zu gehn. aber mir sols recht sein, den ich hab meine Meinung und die recht mir ;)

Verfasst: 30.01.2005, 18:09
von Bodesurri
team17 hat geschrieben:gut, und was passiert wens kein "Führer" gibt? innerhalb von 3 monaten ein Chaos...
Hirni ;) Oft wird Anarchie verwechselt bzw. bewußt verfälschend gleichgesetzt mit Anomie (=Gesetzlosigkeit) bzw. Chaos.

Verfasst: 30.01.2005, 18:21
von team17
[quote="Bodesurri"]Hirni ]

das hast du oben schon erähnt ;)

Verfasst: 30.01.2005, 18:29
von Bodesurri
[quote="team17"]das hast du oben schon erähnt ]
Ja klar aber begriffen hast du es immer noch nicht.... :eek:

Verfasst: 30.01.2005, 19:06
von 176-671
Soriak hat geschrieben:Aus meiner Sicht schon etwas sehr weit links - extrem war vielleicht nicht das richtige Wort. War aber nicht als Beleidigung gemeint.

Aus meiner Sicht sind meine Extremen nicht optimal, und doch noetig um eine Mitte zu finden. Alles im Universum hat etwas Gegengesetztes, dass da sein muss - von der Physik bis zum Alltagsleben.
Finde Extreme auch nicht unbedingt die Idealvorstellung, allerdings haben wie gesagt die Linken meiner Ansicht nach eher eine Daseinsberechtigung als die Rechten
Das wuerde einige Leute (wohl den groessten Teil des Landes...) sehr stoeren - schlimmer aber: Wo sollte man den Strich ziehen?

Zeichen, Religionen oder Gedanken wurden im Laufe der Zeit immer wieder Missbraucht, man kann nicht einfach alles, was man als schlecht einstuft, verbieten. Macht es dies fuer viele Leute nicht noch interessanter und anlockender?
Ich muss Religion auch nicht verboten haben, wollte dir nur zeigen, dass das Argument Kirche nicht zieht bei mir :D Ich bin einfach der Meinung, entweder verbietet man alles oder toleriert alles. Szenen wie in Frankreich mti dem Kopftuchverbot will ich hier nicht sehen, ausser man verbietet auch Kreuze etc.
Ich habe noch nie von jemandem in den USA gehoert, dass die sich ueber die Demonstrationen aufregen. Im Gegenteil: Sie weisen immer wieder darauf hin, dass dies ein grosser Unterschied zu Europa ist.

Jeder darf seine Meinung aeussern, auch wenn er noch so unrecht hat - und niemand (VORALLEM nicht die Regierung) kann ihn daran hindern.

Ansehen muss es sich zum Glueck gar niemand - man kann einfach vom Zug fernbleiben und spaeter einkaufen gehen. (Gleich wie wir hier in Basel wegen der WEF Demo - niemand muss zu dieser Zeit durch die Gassen ziehen)
Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Bevölkerung der USA Demos des KKK wirklich am Arsch vorbeigehen. Da gehts meiner Meinung nach wie schon etliche Male angetönt auch nicht um Meinungsfreiheit, sondern schlicht darum, dass es einfach unter aller Sau ist!
Sicher wuerde ich mich nicht auf rechtsextreme Demos freuen (ganz im Gegenteil..), aber es ist nunmal ein Preis, den man fuer eine unbedingte Meinungsfreiheit zahlen muss.
Seh ich nicht ein. Meinungsfreiheit muss doch nicht heissen, dass man rassistische und damit gesetzeswidrige und abscheuliche Leute toleriert!
Man kann nur darauf vertrauen, dass die Leute diese Rechtsextremen sehen, den Kopf schuetteln, und nichts damit zu tun haben wollen.
So leids mir tut, aber darauf kann ich nicht vertrauen ]
Ich weis nicht, ob das Ziel eine Deeskalation war... ich glaube es ging eher darum, den Vormarsch (bzw Abmarsch) der Demonstranten zu verhindern. Man wollte sie nicht in der Innenstadt haben.

Bei einer bewilligten Demo, wuerde ich dein Entsetzen teilen - aber so verstehe ich den Einsatz der Polizei. (minus Wasserwerfer - wie schon erwaehnt, ich finde die haben nichts zu suchen. Im Kriegsfall waeren diese Illegal, aber gegen die eigen Bevoelkerung ist es ok?)
Man wusste vielleicht selber nicht, wie viele Demonstranten denn kommen wuerden. WEF Demonstrationen ziehen oft sehr viele Leute an, unter anderem auch Chaoten, den es nicht um die Sache geht, sondern nur um das Zerstoeren.
[/quote]
Ich seh die Seite der Polizei, dass sie gewappnet sein müssen. Allerdings finde ich wie gesagt, dass eine Demo keine Bewilligung braucht und deshalb auch nicht eingekesselt werden darf. Ausserdem sollte sich die Polizei so oder so im Hintergrund halten. Die Aggressionen wurden durch den Einsatz gestern geschürt, nicht abgebaut.
Gluecklicherweise sind die nicht aufgetaucht (oder vorher schon in Gewahrsam genommen worden), aber das kann man leider im Voraus nicht wissen.

Ehrlich gesagt habe ich auch lieber eine zu grosse Polizeipresaenz, als eine demolierte Innenstadt.
Aber muss denn eine so grosse Polizeipräsenz so extrem präsent sein (ja, ich weiss, scheiss satz :D ). Können die sich nicht im Hintergrund halten, die Demo laufen lassen und eingreifen, wenns nötig ist?
"Falsch" in deinem/eurem Sinne - aber richtig im Sinne der Rechtsextremen. Das ist eines der Probleme mit der Meinungsfreiheit - einigee Leute vertreten eine unverstaendliche Position. Ich bezweifle aber, dass solche Umzuege von Rechtsextremen (auch in organisierter Demo Form) einen grossen Einfluss auf die Bevoelkerung haetten... Leute mit Glatze und Bomberjacken werden ja jetzt schon mit schraegen Blicken angeschaut, die wuerden nicht ploetzlich zu Helden und Vorbildern mutieren.
Klar, dass die Rechtsextremen ihre Meinung auch für richtig halten, nur ist diese es ja aber garantiert nicht. Aber das hab ich oben ja schon angesprochen.
Wie oben erwaehnt finde ich es einfach einen Preis, den man fuer die Meinungsfreiheit bezahlen muss.

Klar hab ich kein Verstaendniss fuer Rechtsextreme - aber nehmen wir an, jemand moechte gegen die grosse Anzahl von Auslaendern in Basel demonstrieren. Duerfte er dies? Oder waere das schon Rassistisch?
Imho wäre es rassistisch. Man muss ja seine Gründe haben, gegen die hohe Ausländerzahl zu sein (wie hoch ist sie denn?).
Geschichtlich immer wieder bewiesen, und zeigt einfach, dass wir uns auch fuer die Rechte von Leuten einsetzen muessen, die ganz andere Meinungen haben, als wir - auch wenn wir mit diesen Leuten sonst nichts zu tun haben wollen.
Da bin ich einer Meinung mit dir, aber doch sicher nicht für Rechtsextreme. Ich setzt mich ja auch für 3.Weltländer etc. ein ohne selbst wirklich am eigenen Leib erfahren zu haben, wie das ist.

Zum Schluss: Schön, dass sich mal jemand der Diskussion stellt, nicht wie andere hier drin...

Verfasst: 30.01.2005, 19:09
von 176-671
team17 hat geschrieben:wen du rechtradikale nicht tolerieren willst daft man auch linksradikale nicht tolerieren... beide meinungen sind einfach nur idiotisch.

Oder gehörst du auch zu dieser sorte Menschen welche umbedingt um jedes A ein kreis machen müssen? auffälligerweise wären dies Menschen immer die ersten Opfer, falls wirklich mal die Anarchie herrschen würde....
Ich bin definitiv keiner, der mit 'nem umkreisten A auf dem Rücken rumläuft, allerdings kann ich der Theorie der Anarchie einiges abgewinnen. Ich bin aber Realist genug zu wissen, dass der Mensch zu egoistisch ist, als dass Anarchie jemals funktionieren würde. Aber Anarchie scheint dir ja eh kein Begriff zu sein...

Verfasst: 30.01.2005, 19:27
von team17
Bodesurri hat geschrieben:Ja klar aber begriffen hast du es immer noch nicht.... :eek:
hab ja dazwischen gar nichts geschrieben ;)


@ Panzerknacker

naja, Anarchie ist mir sehr wohl ein begriff... nur zähl ich persönlich da halt auch die Anomie(boah, heute sogar was gelernt) dazu weil es mit dem egoismus der Menschheit 99,9% im Choas endet..

das kann mir ja keiner verbieten, ist nur meine Meinung ;)

Verfasst: 30.01.2005, 19:39
von 176-671
Da kommt mir doch die Galle hoch beim Tagesschau schauen :mad: Die Kritik sei leiser geworden, Inhaltliches hätte wieder mehr Gehör gefunden, wie z. B. die Bekämpfung der Armut. Typisch Medien: Bleibts mal friedlich, hats niemand kritisiert :rolleyes: Kampf gegen die Armut am WEF, dass ich nicht lache...

Verfasst: 30.01.2005, 20:28
von Soriak
176-671 hat geschrieben:Finde Extreme auch nicht unbedingt die Idealvorstellung, allerdings haben wie gesagt die Linken meiner Ansicht nach eher eine Daseinsberechtigung als die Rechten
Zugegeben kann ich mich mit den Ideen der Linken besser anfreunden (wobei ich diese nicht teile) als die der Rechten Szene. Nur: Vor 60 Jahren haettest du in Deutschland viel mehr Freunde von Hitler, als von Juden gefunden.

Zeiten und Ideologien aendern sich sehr stark, daher halte ich das Verbieten jegliches Gedankengutes fuer schaedlich. Die Zeit Hitlers war schrecklich fuer Europa, aber ich finde es viel wichtiger daraus zu lernen, als dies durch Verbote zu verdraengen. (z.B. das Verbot von 'Mein Kampf')
Ich muss Religion auch nicht verboten haben, wollte dir nur zeigen, dass das Argument Kirche nicht zieht bei mir Ich bin einfach der Meinung, entweder verbietet man alles oder toleriert alles. Szenen wie in Frankreich mti dem Kopftuchverbot will ich hier nicht sehen, ausser man verbietet auch Kreuze etc.
Das Kopftuchverbot ist wirklich eine Zumutung und eine eindeutige Diskriminierung. Das Hakenkreuz ist aber auch ein religioeses Zeichen (Buddhismus? Kenne mich da nicht so genau aus), daher doch auch eine Diskriminierung - wenn auch nur gegen eine SEHR kleine Minderheit.
Kann mir wirklich nicht vorstellen, dass die Bevölkerung der USA Demos des KKK wirklich am Arsch vorbeigehen. Da gehts meiner Meinung nach wie schon etliche Male angetönt auch nicht um Meinungsfreiheit, sondern schlicht darum, dass es einfach unter aller Sau ist!
Ich sag nicht, dass es niemanden bekuemmert - aber du muesstest lange suchen, um jemanden zu finden, der dies verbieten wollte. Kein Land nimmt es mit "Freedom of Speech" so ernst wie die USA. Darum kannst du auch jede Art von website auf .com hosten und 'verbotene' Buecher (wie z.B. Mein Kampf) importieren.
Seh ich nicht ein. Meinungsfreiheit muss doch nicht heissen, dass man rassistische und damit gesetzeswidrige und abscheuliche Leute toleriert!
Bei wirklich Rechtsextremen bin ich ganz deiner Meinung. Nur gibt es, vorallem beim Anti-Rassismus Gesetz, SEHR viel Spielraum. Siehe mein Beispiel weiter unten, da ist nicht die Rede von Hitler-Fans, sondern normalen Buergern mit einer durchaus vertretbaren Ansicht.
Ich seh die Seite der Polizei, dass sie gewappnet sein müssen. Allerdings finde ich wie gesagt, dass eine Demo keine Bewilligung braucht und deshalb auch nicht eingekesselt werden darf. Ausserdem sollte sich die Polizei so oder so im Hintergrund halten. Die Aggressionen wurden durch den Einsatz gestern geschürt, nicht abgebaut.
Ich wuerde "Bewilligung" auch lieber durch "Ankuendigung" ersetzen. Eine Demo sollte immer erlaubt sein, so lange man sie vorher (vielleicht 72std?) ankuendigt. Wenn du eine Petition diesbezueglich findest (oder startest), unterschreibe ich sie gerne ]
Aber muss denn eine so grosse Polizeipräsenz so extrem präsent sein (ja, ich weiss, scheiss satz). Können die sich nicht im Hintergrund halten, die Demo laufen lassen und eingreifen, wenns nötig ist?[/quote]

In dem Fall (unbewilligt), mussten sie wohl gleich einen Abmarsch verhindern - das war anscheinend der Plan. Funktioniert hats, aber noetig?
Ich nehme an, die Polizei muss sich da auch an gesetzliche Bestimmungen halten. Wenn sie von so etwas wissen, muessen sie vielleicht einschreiten?
Klar, dass die Rechtsextremen ihre Meinung auch für richtig halten, nur ist diese es ja aber garantiert nicht. Aber das hab ich oben ja schon angesprochen.
Klar, dass die Linksextremen ihre Meinung auch fuer richtig halten, nur ist diese es ja aber garantiert nicht. Geht auch so, und jeder WEF Teilnehmer (Alles erfolgreiche und geschaetze Leute) wuerde dem zustimmen. Verbieten sollte man es aber trotzdem nicht.
Imho wäre es rassistisch. Man muss ja seine Gründe haben, gegen die hohe Ausländerzahl zu sein (wie hoch ist sie denn?).
War nur ein Beispiel, mit einer bekannten Diskussion. Ich spiele hier einfach etwas auf die prozentual hohe Auslaenderkriminalitaet an. (lassen wir's dabei - ich weiss, es muss differenziert werden, aber wir reden hier ja nicht von meiner Meinung.)

Deiner Meinung nach waere es rassistisch, jemand anders findet es vielleicht begruendet. (angenommen, man haette Statistiken, die es zumindest andeuten)
Wer darf entscheiden, ob es rechtmaessig ist? Der Staat?

Ein Recht auf eine Demonstration sollte nie in den Haenden des Staates sein - denn in vielen Faellen demonstriert man ja gerade gegen den.
Da bin ich einer Meinung mit dir, aber doch sicher nicht für Rechtsextreme. Ich setzt mich ja auch für 3.Weltländer etc. ein ohne selbst wirklich am eigenen Leib erfahren zu haben, wie das ist.

Zum Schluss: Schön, dass sich mal jemand der Diskussion stellt, nicht wie andere hier drin...
Da bin ich einer Meinung mit dir, aber doch sicher nicht fuer Linksextreme ;)
Auch hier - man kann es sehr leicht umdrehen. Obwohl auch ich kein Verstaendniss fuer Rechtsextreme habe, ist der Begriff einfach zu schlecht definierbar. Jeder, der etwas gegen Auslaender sagt (auch wenn begruendet), kann als Rechtsextremer dargestellt werden.

Wenn man (dem Anti-Rassismus Gesetz sei Dank) schlussendlich fuer den friedlichen Ausdruck seiner Gedanken bestraft wird, kann man nicht mehr von einer freien Gesellschaft reden.

Wenn immer eine Diskussion ueber die Auslaenderpolitik stattfindet, koennte man eine der Seiten gleich mal wegsperren - das ist einfach kein Weg Politik zu betreiben. Man muss durch Argumente gewinnen, und nicht durch Gesetze der anderen Seite den Mund verbieten.

Verfasst: 30.01.2005, 21:18
von 176-671
Soriak hat geschrieben:Zugegeben kann ich mich mit den Ideen der Linken besser anfreunden (wobei ich diese nicht teile) als die der Rechten Szene. Nur: Vor 60 Jahren haettest du in Deutschland viel mehr Freunde von Hitler, als von Juden gefunden.

Zeiten und Ideologien aendern sich sehr stark, daher halte ich das Verbieten jegliches Gedankengutes fuer schaedlich. Die Zeit Hitlers war schrecklich fuer Europa, aber ich finde es viel wichtiger daraus zu lernen, als dies durch Verbote zu verdraengen. (z.B. das Verbot von 'Mein Kampf')
sicher ändern sich ideologien und gerade deshalb ist es wichtig, die vergangenheit aufzuarbeiten, da gehe ich mit dir einig. aber gerade deshalb sollte man doch erkennen, dass die idee des faschismus/rassismus/neonationalismus falsch ist.
Das Kopftuchverbot ist wirklich eine Zumutung und eine eindeutige Diskriminierung. Das Hakenkreuz ist aber auch ein religioeses Zeichen (Buddhismus? Kenne mich da nicht so genau aus), daher doch auch eine Diskriminierung - wenn auch nur gegen eine SEHR kleine Minderheit.
Meines Wissens war es doch mal ein Religionszeichen bei den Römern und sonst noch irgendwo. Dachte eigentlich, heute wirds nicht mehr gebraucht!?
Ich sag nicht, dass es niemanden bekuemmert - aber du muesstest lange suchen, um jemanden zu finden, der dies verbieten wollte. Kein Land nimmt es mit "Freedom of Speech" so ernst wie die USA. Darum kannst du auch jede Art von website auf .com hosten und 'verbotene' Buecher (wie z.B. Mein Kampf) importieren.
Meinungsfreiheit in allen Ehren, aber wenns dann ja verfassungswidrig wird, wirds ja irgendwann auch paradox und stimmen tuts für mich sowieso nicht...
Bei wirklich Rechtsextremen bin ich ganz deiner Meinung. Nur gibt es, vorallem beim Anti-Rassismus Gesetz, SEHR viel Spielraum. Siehe mein Beispiel weiter unten, da ist nicht die Rede von Hitler-Fans, sondern normalen Buergern mit einer durchaus vertretbaren Ansicht.
Das Anti-Rassismus-Gesetz ist definitiv zu schwammig! Allerdings werden Demonstrationen gegen Ausländer, Ausländergewalt o.ä. wohl kaum je von Leuten organisiert, die nicht wirklich ganz rechts aussen stehen, auch wenn wohl einige gemässigte Rechte mitlaufen würden.
Ich wuerde "Bewilligung" auch lieber durch "Ankuendigung" ersetzen. Eine Demo sollte immer erlaubt sein, so lange man sie vorher (vielleicht 72std?) ankuendigt. Wenn du eine Petition diesbezueglich findest (oder startest), unterschreibe ich sie gerne ]
Pro Petitionen aus'm FCBForum :D Die Idee mit der Ankündigung find ich aber grundsätzlich gar nicht so schlecht!
In dem Fall (unbewilligt), mussten sie wohl gleich einen Abmarsch verhindern - das war anscheinend der Plan. Funktioniert hats, aber noetig?
Ich nehme an, die Polizei muss sich da auch an gesetzliche Bestimmungen halten. Wenn sie von so etwas wissen, muessen sie vielleicht einschreiten?
Imho müssen sie nur die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten, Ausschreitungen verhindern o.ä. Das könnte allerdings auch eher funktioneren, wenn man den Demo-Zug laufen lässt. Am Samstag hats auch mit Einkesseln funktioniert, aber so ists nicht immer.
Klar, dass die Linksextremen ihre Meinung auch fuer richtig halten, nur ist diese es ja aber garantiert nicht. Geht auch so, und jeder WEF Teilnehmer (Alles erfolgreiche und geschaetze Leute) wuerde dem zustimmen. Verbieten sollte man es aber trotzdem nicht.
Für mich ist die Meinung der Linksextremen doch einiges näher an der Wahrheit als die der rechten Seite, aber da drehen wir uns langsam im Kreis.
War nur ein Beispiel, mit einer bekannten Diskussion. Ich spiele hier einfach etwas auf die prozentual hohe Auslaenderkriminalitaet an. (lassen wir's dabei - ich weiss, es muss differenziert werden, aber wir reden hier ja nicht von meiner Meinung.)

Deiner Meinung nach waere es rassistisch, jemand anders findet es vielleicht begruendet. (angenommen, man haette Statistiken, die es zumindest andeuten)
Wer darf entscheiden, ob es rechtmaessig ist? Der Staat?

Ein Recht auf eine Demonstration sollte nie in den Haenden des Staates sein - denn in vielen Faellen demonstriert man ja gerade gegen den.
Schwierige Situation. Geb zu, ich hab auch keine Idee, wer das Ganze kontrollieren könnte :D
Da bin ich einer Meinung mit dir, aber doch sicher nicht fuer Linksextreme ;)
Auch hier - man kann es sehr leicht umdrehen. Obwohl auch ich kein Verstaendniss fuer Rechtsextreme habe, ist der Begriff einfach zu schlecht definierbar. Jeder, der etwas gegen Auslaender sagt (auch wenn begruendet), kann als Rechtsextremer dargestellt werden.

Wenn man (dem Anti-Rassismus Gesetz sei Dank) schlussendlich fuer den friedlichen Ausdruck seiner Gedanken bestraft wird, kann man nicht mehr von einer freien Gesellschaft reden.
Hab ich ja schon gesagt, dass ich dir zustimme, dass das Anti-Rassismus-Gesetz nicht immer so greift, wie es sollte.
Wenn immer eine Diskussion ueber die Auslaenderpolitik stattfindet, koennte man eine der Seiten gleich mal wegsperren - das ist einfach kein Weg Politik zu betreiben. Man muss durch Argumente gewinnen, und nicht durch Gesetze der anderen Seite den Mund verbieten.
Das Problem ist nur, dass beide Seiten so verfahren sind, dass da Argumente kaum ziehen werden. Man siehts ja bei euch FCB-Fans. Einkesselung in Altstetten war unter aller Sau, vergleichbare Situationen sind total anders und vertretbar...

Verfasst: 30.01.2005, 21:50
von Soriak
Wir drehen uns bei einigen Punkten etwas im Kreise - aber das ist in Ordnung ;) Let's agree to disagree

Ich gebe gerne zu, dass meine Sicht schwer zu teilen ist. Vorallem, da ich mit Rechtsradikalen weder etwas zu tun habe, noch haben will.
176-671 hat geschrieben: Imho müssen sie nur die Sicherheit der Bevölkerung gewährleisten, Ausschreitungen verhindern o.ä. Das könnte allerdings auch eher funktioneren, wenn man den Demo-Zug laufen lässt. Am Samstag hats auch mit Einkesseln funktioniert, aber so ists nicht immer.
Schwierige Situation fuer beide Seiten. Ich faende eine Diskussionsrunde zwischen einigen fuehrenden Personen in der Linken Szene mit Polizeikommandanten sinnvoll. Muss nicht im TV uebertragen werden (wobei ich es gerne sehen wuerde ]
Schwierige Situation. Geb zu, ich hab auch keine Idee, wer das Ganze kontrollieren könnte :D [/quote]

Im Moment kontrolliert es ja der Staat - das ist mein Problem damit ;)
Jeder hat seine eigenen politischen Ansichten, und diese wuerden jeden Beschluss beeinflussen.
Das Problem ist nur, dass beide Seiten so verfahren sind, dass da Argumente kaum ziehen werden. Man siehts ja bei euch FCB-Fans. Einkesselung in Altstetten war unter aller Sau, vergleichbare Situationen sind total anders und vertretbar...
Altstetten & Anti-WEF Demonstration sind zweierlei:

Von Basel auf Zuerich reisen zu duerfen ist ein Recht, dass man dir nicht einfach nehmen kann. Man kann dich dafuer auch nicht einsperren.

Wer an das FCB Spiel gehen wollte, wurde in einen extra Zug, der von 'hardcore' fans bennutzt wird, umgeleitet. Auch wenn jemand - genau um Auseinandersetzungen zu vermeiden - in einen anderen Zug wollte, konnte er dies nicht tun.

Nun hatte man also die Tickets bezahlt, war am Bahnhof und freute sich auf ein Spiel. Da liegt es nahe, dass man einfach auf den extra Zug geht. Man wurde schliesslich von der Polizei dazu aufgefordert, und es ist ein offizieller Zug - nichts mit Gewalt.

Gleich bei der Ankunft wird man dann in gewahrsam genommen - keine Chance auszusteigen, keine Chance wegzukommen und vorallem: Man hatte keine Moeglichkeit, so etwas zu erwarten.

Nun zur Demo:

1. Sie war unbewilligt. Ganz klar - wer dort hin geht weiss, dass er gegen das Gesetz verstoesst. Eine Demo darf nur mit Bewilligung durchgefuehrt werden. (Bin auch nicht dafuer - aber so ist es im Moment halt)

2. Auf Grund von vorherigen Demos weiss man, dass die Polizei mit einem riesen Aufgebot aufmarschieren wird. Man muss damit rechnen, dass man eingekesselt wird.

=> Man musste mit dem Auskommen von gestern rechnen. Hier liegt der grosse Unterschied.

Ein Teilnehmer einer unbewilligten Demo, muss mit einer solchen Situation rechnen. Jemand, der ein Fussballspiel besuchen will, nicht.

Zugegeben nicht sehr fair, aber leicht nachvollziehbar.

Der grosse Schock der meisten fans ist nicht die Rechtmaessigkeit der Festnahmen, sondern die enorme Willkuer der Polizei bei einer solchen Massenverhaftung.

An Ausschreitungen bei Demos sind wir (leider) alle gewoehnt, daher wird es keinen grossen Schock verursachen. => viel weniger Medienpraesenz.

Man sah es bei diesen Demos: Keine Gewalttaetigkeiten, keine Presse.

Ich befuerchte aber, die sinkende Aufmerksamkeit ist nicht wirklich im Sinne der Demonstranten, mehr Randale = mehr publicity.

Verfasst: 30.01.2005, 22:01
von 176-671
Soriak hat geschrieben:Wir drehen uns bei einigen Punkten etwas im Kreise - aber das ist in Ordnung ]
Haste mal FCE, CAE oder CPE gemacht? :confused:
Ich gebe gerne zu, dass meine Sicht schwer zu teilen ist. Vorallem, da ich mit Rechtsradikalen weder etwas zu tun habe, noch haben will.



Schwierige Situation fuer beide Seiten. Ich faende eine Diskussionsrunde zwischen einigen fuehrenden Personen in der Linken Szene mit Polizeikommandanten sinnvoll. Muss nicht im TV uebertragen werden (wobei ich es gerne sehen wuerde ;) ), aber ich glaube beide Seiten sind mit dem Status quo nicht zufrieden, und sehen die Probleme der Anderen.

Eine friedliche Demo ist ja auch im Interesse der Polizei - auch wenn vielleicht einige die Konfrontation lieben, hoffe ich doch schwer, dass die Chefen nicht Kampfgeil sind.
Es dürfte lediglich schwer werden in der linken Szene die führenden Köpfe erst mal zu finden und dann mit der Polizei an einen Tisch zu setzen. Sind auch nicht immer die gleichen Leute wie bei 'ner WEF-Demo.

Die Chefs werden hoffentlich nicht kampfgeil sein, allerdings gibt es eben auch dort Probleme. Man hat es ja vor nicht allzulanger Zeit in Bern (Wasserfallen) gesehen!
Im Moment kontrolliert es ja der Staat - das ist mein Problem damit ;)
Jeder hat seine eigenen politischen Ansichten, und diese wuerden jeden Beschluss beeinflussen.



Altstetten & Anti-WEF Demonstration sind zweierlei:

Von Basel auf Zuerich reisen zu duerfen ist ein Recht, dass man dir nicht einfach nehmen kann. Man kann dich dafuer auch nicht einsperren.

Wer an das FCB Spiel gehen wollte, wurde in einen extra Zug, der von 'hardcore' fans bennutzt wird, umgeleitet. Auch wenn jemand - genau um Auseinandersetzungen zu vermeiden - in einen anderen Zug wollte, konnte er dies nicht tun.

Nun hatte man also die Tickets bezahlt, war am Bahnhof und freute sich auf ein Spiel. Da liegt es nahe, dass man einfach auf den extra Zug geht. Man wurde schliesslich von der Polizei dazu aufgefordert, und es ist ein offizieller Zug - nichts mit Gewalt.

Gleich bei der Ankunft wird man dann in gewahrsam genommen - keine Chance auszusteigen, keine Chance wegzukommen und vorallem: Man hatte keine Moeglichkeit, so etwas zu erwarten.

Nun zur Demo:

1. Sie war unbewilligt. Ganz klar - wer dort hin geht weiss, dass er gegen das Gesetz verstoesst. Eine Demo darf nur mit Bewilligung durchgefuehrt werden. (Bin auch nicht dafuer - aber so ist es im Moment halt)

2. Auf Grund von vorherigen Demos weiss man, dass die Polizei mit einem riesen Aufgebot aufmarschieren wird. Man muss damit rechnen, dass man eingekesselt wird.

=> Man musste mit dem Auskommen von gestern rechnen. Hier liegt der grosse Unterschied.

Ein Teilnehmer einer unbewilligten Demo, muss mit einer solchen Situation rechnen. Jemand, der ein Fussballspiel besuchen will, nicht.

Zugegeben nicht sehr fair, aber leicht nachvollziehbar.

Der grosse Schock der meisten fans ist nicht die Rechtmaessigkeit der Festnahmen, sondern die enorme Willkuer der Polizei bei einer solchen Massenverhaftung.

An Ausschreitungen bei Demos sind wir (leider) alle gewoehnt, daher wird es keinen grossen Schock verursachen. => viel weniger Medienpraesenz.

Man sah es bei diesen Demos: Keine Gewalttaetigkeiten, keine Presse.

Ich befuerchte aber, die sinkende Aufmerksamkeit ist nicht wirklich im Sinne der Demonstranten, mehr Randale = mehr publicity.
Wollte die Demo nicht gleichsetzten mit Altstetten, allerdings wurden auch gestern Leute am Bahnhof gleich eingesackt nur weil man dachte, die könnten ev. an die Demo gehen...

Das Traurige an der Sache ist ja: Randale --> Viel Publicity, allerdings nur schlechte. Wir kennen die Kommentare, die dann folgen. Keine Randale --> Keine Publicity, da wird höchstens kurz gelobt, wenns ausserordentlich war (wie z.B. am 22. in Bern) und das wars dann.

Verfasst: 30.01.2005, 22:19
von Soriak
176-671 hat geschrieben:Haste mal FCE, CAE oder CPE gemacht? :confused:
CPE, ja - wegen dem Sprichwort?
Mir ist kein aehnliches auf Deutsch bekannt, schade eigentlich.

Lass uns uebereinstimmen geteilter Meinung zu sein - naja :D
Es dürfte lediglich schwer werden in der linken Szene die führenden Köpfe erst mal zu finden und dann mit der Polizei an einen Tisch zu setzen. Sind auch nicht immer die gleichen Leute wie bei 'ner WEF-Demo.

Die Chefs werden hoffentlich nicht kampfgeil sein, allerdings gibt es eben auch dort Probleme. Man hat es ja vor nicht allzulanger Zeit in Bern (Wasserfallen) gesehen!
Muessen ja nicht die Chefs sein - einfach Leute, die oft an Demos gehen und organisatorisch mitmachen. (z.B. die, die ein Gesuch fuer eine Demo einreichen. Man kann diese ja dann bitten noch 2-3 weitere mitzubringen)
Wollte die Demo nicht gleichsetzten mit Altstetten, allerdings wurden auch gestern Leute am Bahnhof gleich eingesackt nur weil man dachte, die könnten ev. an die Demo gehen...
Stimmt, wer dort unschuldig verhaftet wurde, hat wirklich alle Rechte um veraergert zu sein.
Das Traurige an der Sache ist ja: Randale --> Viel Publicity, allerdings nur schlechte. Wir kennen die Kommentare, die dann folgen. Keine Randale --> Keine Publicity, da wird höchstens kurz gelobt, wenns ausserordentlich war (wie z.B. am 22. in Bern) und das wars dann.
Erster Merksatz in Public Relations: There's no such thing as bad publicity. :D

Jede Art von Erwaehnung in den Medien verbreitet die Nachricht, die die Demonstranten senden wollen.

Wenn euch 1000 Polizisten und 2000 Zivilisten sehen, erreicht ihr praktisch niemanden. Wenn sogar CNN ueber Demonstrationen schreibt und berichtet, hat man eine weltweite Audienz - Millionen von Leuten.

Leider ist es so, dass Ausschreitungen gut fuer die Demonstranten sind. Ehrlich gesagt ist mir dies bis jetzt nicht so bewusst gewesen - habe nie so weit gedacht. Friedliche Demonstrationen sind nicht effizient, man erreicht einfach nicht genuegend Leute fuer den enormen Aufwand.

Verfasst: 30.01.2005, 22:33
von 176-671
Soriak hat geschrieben:CPE, ja - wegen dem Sprichwort?
Mir ist kein aehnliches auf Deutsch bekannt, schade eigentlich.

Lass uns uebereinstimmen geteilter Meinung zu sein - naja :D
hehe, bei uns wurde bei der vorbereitung aufs mündliche cpe immer wieder eingebläut, dass man sich nicht immer einer meinung sein muss, eben: agree to disagree.

auf deutsch kommts nicht wirklich rüber :D
Muessen ja nicht die Chefs sein - einfach Leute, die oft an Demos gehen und organisatorisch mitmachen. (z.B. die, die ein Gesuch fuer eine Demo einreichen. Man kann diese ja dann bitten noch 2-3 weitere mitzubringen)
ob das dann von der ganzen "szene" positiv aufgenommen wird?
Stimmt, wer dort unschuldig verhaftet wurde, hat wirklich alle Rechte um veraergert zu sein.
danke! :D
Erster Merksatz in Public Relations: There's no such thing as bad publicity. :D

Jede Art von Erwaehnung in den Medien verbreitet die Nachricht, die die Demonstranten senden wollen.

Wenn euch 1000 Polizisten und 2000 Zivilisten sehen, erreicht ihr praktisch niemanden. Wenn sogar CNN ueber Demonstrationen schreibt und berichtet, hat man eine weltweite Audienz - Millionen von Leuten.

Leider ist es so, dass Ausschreitungen gut fuer die Demonstranten sind. Ehrlich gesagt ist mir dies bis jetzt nicht so bewusst gewesen - habe nie so weit gedacht. Friedliche Demonstrationen sind nicht effizient, man erreicht einfach nicht genuegend Leute fuer den enormen Aufwand.
ist schon klar, dass man mehr leute erreicht, wenns ausschreitungen gibt. ich bin auch ziemlich davon überzeugt, dass ausschreitungen hilfreich sein können (man hat ja gesehen, dass das WEF mal nach new york verlegt wurde, auch wenns offiziell 'ne hommage an die bürger new yorks war). allerdings finde ich, dass die anti-wef-bewegung enorm gewachsen ist und noch nie in so 'nem guten licht stand wie jetzt, auch wenn das licht halt relativ blass ist.

Verfasst: 30.01.2005, 22:56
von sesap
@ 176-671 und soriak
top diskussion, lohnt sich wirklich mitzulesen!

@ 176-671
die anti-wef-bewegung ist unterdessen ziemlich gewachsen. allerdings frage ich mich zwei dinge:
1. wie hoch ist der prozentsatz der personen, die mehr als oberflächliche und pauschale parolen bieten können und sich mit dem thema auseinander gesetzt haben? klar, jeder hat meiner meinung nach das recht seine meinung (ohne bewilligung!) zu äussern (und sei sie noch so oberflächlich und unbegründet). aber interessant fände ich diese zugegebenermassen schwierig zu schätzende zahl schon...
2. wird die breite bevölkerung je so kritisch gegenüber dem wef eingestellt sein wie die demonstranten? daran glaube ich effektiv nicht, denn das wef wird nicht als die weltverschwörung oder machtzentrale wahrgenommen, wie sie von einigen leuten dargestellt wird, sondern ganz einfach als wirtschaftsgipfel, wo sich manager und politiker treffen, um zu diskutieren, kontakte zu knüpfen und sicherlich auch ein stück for fun.

Verfasst: 30.01.2005, 23:04
von 176-671
sesap hat geschrieben:@ 176-671 und soriak
top diskussion, lohnt sich wirklich mitzulesen!
man dankt, wenn du nicht basler würdst, würd ich mir doch mein bier glatt nächstens abholen ]
@ 176-671
die anti-wef-bewegung ist unterdessen ziemlich gewachsen. allerdings frage ich mich zwei dinge:
1. wie hoch ist der prozentsatz der personen, die mehr als oberflächliche und pauschale parolen bieten können und sich mit dem thema auseinander gesetzt haben? klar, jeder hat meiner meinung nach das recht seine meinung (ohne bewilligung!) zu äussern (und sei sie noch so oberflächlich und unbegründet). aber interessant fände ich diese zugegebenermassen schwierig zu schätzende zahl schon...
[/quote]
ganz ehrlich, ich frags mich auch und ich hab keine genaue antwort, bin aber doch der meinung, dass viele wissen um was es geht und dass es viele auch ausdrücken können. wenn auch nicht alle!
2. wird die breite bevölkerung je so kritisch gegenüber dem wef eingestellt sein wie die demonstranten? daran glaube ich effektiv nicht, denn das wef wird nicht als die weltverschwörung oder machtzentrale wahrgenommen, wie sie von einigen leuten dargestellt wird, sondern ganz einfach als wirtschaftsgipfel, wo sich manager und politiker treffen, um zu diskutieren, kontakte zu knüpfen und sicherlich auch ein stück for fun.
die breite bevölkerung nimmts sicher nicht so wies die demonstranten tun. wenns ja so wäre, hätte auch die polizei keine chance mehr, die demo einzukesseln :D aber erstens ist der breiten bevölkerung das meiste eh gleichgültig und zweitens finde ich, dass das wef in der schweiz meiner meinung nach eher negativ als positiv aufgefasst wird, was nicht zuletzt den ausschreitungen zu "verdanken" ist.

Verfasst: 30.01.2005, 23:15
von sesap
176-671 hat geschrieben:man dankt, wenn du nicht basler würdst, würd ich mir doch mein bier glatt nächstens abholen ]

frechheit! :mad:

176-671 hat geschrieben:die breite bevölkerung nimmts sicher nicht so wies die demonstranten tun. wenns ja so wäre, hätte auch die polizei keine chance mehr, die demo einzukesseln :D aber erstens ist der breiten bevölkerung das meiste eh gleichgültig und zweitens finde ich, dass das wef in der schweiz meiner meinung nach eher negativ als positiv aufgefasst wird, was nicht zuletzt den ausschreitungen zu "verdanken" ist.
eine ablehnung würde ich allenfalls durch die generelle antipathie gegenüber den "abzockern" begründen. allerdings sind auch die demonstranten ein rotes tuch für weite kreise der bevölkerung. aber eben, ich selbst verstehe die vorbehalte gegenüber dem wef grösstenteils nicht (ok, verstehen schon, aber für richtig halten nicht ;) ). gerade beispielsweise der vorwurf, dass sich am wef nicht demokratisch gewählte vertreter austauschen würden, finde ich irgendwie fragwürdig. denn an einem wirtschaftsgipfel geht es ja genau darum, dass spitzenkräfte debatieren (und zwar in der funktion als firmenchef, verwaltungsrat oder was zum teufel auch immer), und nicht darum, dass sich vertreter von sozialen anliegen äussern. denn die haben ihre eigene plattform in porto alegre (ich persönlich halte den anlass zwar für einen besseren karneval, an dem die resultate teilweise doch arg zu wünschen lassen. aber das ist ein anderes thema...).

Verfasst: 30.01.2005, 23:24
von 176-671
sesap hat geschrieben:frechheit! :mad:
krieg dich wieder ein. ging mir doch nur um die distanz :D fahr doch nicht extra auf bs für ein bier :D
eine ablehnung würde ich allenfalls durch die generelle antipathie gegenüber den "abzockern" begründen. allerdings sind auch die demonstranten ein rotes tuch für weite kreise der bevölkerung. aber eben, ich selbst verstehe die vorbehalte gegenüber dem wef grösstenteils nicht (ok, verstehen schon, aber für richtig halten nicht ]

naja, wenn die führenden wirtschaftsmächte darüber diskutieren, wie die armut bekämpft werden kann, wie aids bekämpft werden kann bzw. wenn sie das vorgeben zu diskutieren (resultate habe ihc noch nie gesehen), dann sollten da doch auch leute sitzen, die was davon verstehen. warum man anstatt dessen schauspieler einlädt, ist mir ein rätsel. die teilnehmer des wefs haben einfach zu viel verantwortung!