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Verfasst: 30.03.2020, 12:48
von Fulehung
In Österreich gilt neu Maskenpflicht. Nützen sie etwa doch?
https://orf.at/stories/3159909/
Verfasst: 30.03.2020, 12:52
von LordTamtam
schissdrägg nutze die was.
Die verbrauchen viel zu viele für einen zu geringen nutzen
Verfasst: 30.03.2020, 13:03
von Faniella Diwani
Der beste Grund eine Maske zu tragen ist eine zu haben. Von dem her gibt es bei uns noch lange keine Tragpflicht.
Verfasst: 30.03.2020, 13:05
von BloodMagic
Das BAG hat ja bestätigt, dass sie was nützen - oder warum meinst du hat das Pflegepersonal genau die Masken an? Sie nützen was aber nur für kurze Zeit - ich glaube 1-2h war die Timeframe... Gesagt wurde es vor allem zu beginn, damit nicht Hinz und Kunz jetzt noch die Masken bunkert die natürlich beim Pflegepersonal viel dringender gebraucht wird

Verfasst: 30.03.2020, 13:28
von Konter
Es wurde übrigens NIE gesagt, dass sie NICHTS nützen. Es wurde darauf hingewiesen, dass bei einer Knappheit der Maske, diese viel besser fürs Gesundheitspersonal reserviert werden würde, statt unter die Bevölkerung zu verteilen, weil diese dort richtig, zielgerichtet und mit mehr Nutzen eingesetzt werden könnte.
Natürlich, wäre es aber besser, wenn es genug Masken geben würde, so dass ich mir für jeden Einkauf so eine Maske überziehen kann. Dass dies nicht der Fall ist, ist natürlich ein anderes Thema.
Verfasst: 30.03.2020, 13:36
von Fulehung
Konter hat geschrieben:Es wurde übrigens NIE gesagt, dass sie NICHTS nützen.
Daniel Koch vor 14 Tagen an einer Pressekonferenz: «Wenn sie die Maske in der Öffentlichkeit tragen, gibt es keine Evidenz, dass das einen Einfluss auf die Übertragungsrate hat», so Koch.
https://www.nau.ch/politik/bundeshaus/c ... m-65679751
Verfasst: 30.03.2020, 13:58
von Faniella Diwani
Diese Aussage ist absolut korrekt. Aber nur wenn man weiss was die Wissenschaft unter Evidenz versteht. Anders ausgedrückt: "Sie nützen, aber es ist nicht wissenschaftlich Bewiesen."
Aber hört doch jetzt bitte mit diesem Maskenmimimi auf. Es hat zu wenig. Punkt. Wenn ihr euch selber nähen und dann durch die Kochwäsche lassen wollt: Nur zu.
https://www.burdastyle.de/mundschutz_tutorial
Verfasst: 30.03.2020, 14:11
von Fulehung
Danke für den Nähtipp. Knapp zu spät, ich habe für meine Familie am Wochenende Stoffmasken aus dem Emmental bestellt. Gut, ich weiss jetzt nicht, wie schnell die Emmentaler nähen - aber den Versand mit beigelegter Rechnung finde ich sympathisch.
Verfasst: 30.03.2020, 14:20
von rhybrugg
Wenn es genug gibt, wenn jeder weiss wie man sie korrekt anwendet bzw. wen eine solche Maske vor was schützt. Dann los.
Aktuell scheitert es an Punkt 1. Danach scheitert es an Punkt 2.
Wenn es nicht genügend gibt, dann müssen sie dort Eingesetzt werden, wo sie am meisten nützen. Wenn man etwas weiter denkt, dann sollte dies nicht an der Grenze enden. Wenn die Ösis tatsächlich sooo viele Masken haben, dann sollten sie vielleicht besser schauen, dass das Krankenhauspersonal in den umliegenden Länder gut ausgestattet ist bevor die Masken verheizt werden.
Hat da in Ö jemand definiert welche Masken getragen werden müssen? Oder reicht es wenn ich mir einen Kaffefilter vor den Kopf binde?
Verfasst: 30.03.2020, 14:40
von rhybrugg
Lällekönig hat geschrieben:Ich sehe es als Überbrückungsmassnahme, nicht als neues dauerhaftes System. Darüber könnte man nach der Pandemie diskutieren. Aber als Massnahme könnte man so viele aktuelle Probleme lösen.
Es bestünde die Möglichkeit zu 100% operativ zu bleiben, Kurzarbeit (50%) anzumelden oder zu pausieren (0%). Wenn man aus diesen Möglichkeiten nicht jenes Modell wählen kann, welches der Auftragslage während der Krise entspricht, dann weiss ich auch nicht, wie fähig eine Geschätsleitung ist. Zudem kann man ja jederzeit eine Stufe hoch oder runter. Dies erfordert Absprache mit den Arbeitnehmern und Kunden. Schon ohne Krise kann ein ehrliches Gespräch das Vertrauen vertiefen. Ich bin mir sicher, dass man in der Zeit der Krise auf noch mehr Verständnis stossen wird und noch mehr Vertrauen generieren kann.
Mieten sind immer noch ein Problem. Auch hier wird man Absprachen treffen müssen, gleiches gilt auch für Versicherungen, externes Reinigungspersonal, Serviceverträge und Lizenzen. Dienstleister würden nach der Absprache gleich eine gesunken Nachfrage vermelden und ihnen stünden die gleichen Optionen offen, auf 50% oder 0% zu gehen. Bei den Lizenzen wird man am ehesten auf viel Goodwill angewiesen sein und diese Kosten vermutlich selbst tragen müssen.
Solange alle die Schuld dieser Ungerechtigkeit bei der Pandemie verorten, ergeben sich daraus keine Probleme.

Die Massnahmen sollen ja verlangsamen und entschleunigen, um grösste Wirkung zu entfalten. Das geht nur mit weniger Arbeiten. So wird die Last auf die Unternehmen verringert. Im aktuellen Modell wird der Staat auch zahlen. Jetzt oder halt später. Leute in Reserve zu haben könnte hilfreich werden. Eine ganze Firma betroffen? Ein anderes Unternehmen könnte wieder operativ werden. Aushilfen wegen krankheitsbedingten Ausfällen? Freiwillige Arbeiten, welche sonst von Alten übernommen wurden? Vielleicht tauschen sogar zwei, von denen einer lieber arbeitete und der andere lieber zu Hause wäre vorübergehend den Job?
Berset sagte nicht umsonst, wir müssen uns auf einen Marathon einstellen. Da finde ich Reserven gut. Sie verbrauchen weniger Ressourcen und eröffnen Möglichkeiten. Alles Systemrelevante sollte funktionieren können, alles andere sollte die Möglichkeit haben, herunterzufahren oder systemrelevant werden zu können. Am effizientesten kommen wir gemeinsam durch die Krise, danach können wir wieder konkurrieren. Ich verspreche mir aus dieser Solidarität, dem Austausch und dem gewonnen Vertrauen sogar neue Synergien und Ideen für die Zeit nach der Krise. Und sich auf einen Marathon einstellen heisst auch nicht zwingend, dass das Ziel in der angenommenen Distanz liegt. Es heisst, wir sollen uns auf einen Langstreckenlauf und nicht auf einen Sprint vorbereiten. Es wird sich aber niemand beklagen, wenn bereits nach 2km die Ziellinie auftaucht. Hingegen wird kaum einer die Ausdauer für 2km haben, wenn er im 100m-Sprint Tempo rennt.
Was ich gut finde und was ich realistisch errachte sind zwei Dinge. Von mir aus kann man die Wirtschaft und Arbeitswelt permanent "entschleunigen" und "entglobalisieren". Mehr "miteinander" usw. Ich bin bereit und versuche das schon länger so zu leben.
Es wäre schön, wenn man pausieren könnte, wenn Anbieter A mal kurz Personal von Anbieter B übernimmt usw.
Am Ende des Tages wollen aber alle, dass Ihre Firma nach dem Chaos noch steht. Und nicht, dass die Konkurrenz die Kunden übernommen hat, weil man "pausiert" hat.
Wenn mein Kunde jetzt etwas will, und ich liefere nicht, dann geht der zu einem anderen Anbieter. Nicht weil er mir nicht vertraut, sondern weil er ebenfalls Kunden hat die JETZT etwas geliefert haben wollen. Und so weiter und so fort. Du kannst nich einfach ein Element dieser Kette auf Pause setzen und der Rest macht weiter wie bisher.
Die laufenden Kosten lassen sich nicht einfach so reduzieren ohne, dass die Ausstände dann einfach aufs nächste Unternehmen abgewälzt werden. Und am Schluss deiner Kette steht dann der Staat. D.h. der muss das dann übernehmen.
Darm sehe ich nicht, wie die Kosten markant tiefer sein sollen dafür ist aber der output garantiert 0.
Verfasst: 30.03.2020, 14:43
von Mundharmonika
Lällekönig hat geschrieben:... nicht mit Ungerechtigkeit abfinden ...
Um nochmals auf das Bild mit dem Flugzeugabsturz zu kommen...
Sollte ich je einmal in meinem Leben das grosse Pech haben, als Passagier in einer brennenden Maschine zu sein, dann hoffe ich insbrünstig, dass der Pilot nicht ein solch sturer Paragraphenreiter und Gerechtigkeitsfanatiker ist wie Du, der vor dem sofortigen Anfliegen des nächstmöglichen Flughafens zuerst noch darauf besteht, dass auch die hinteren Passagiere das angekündigte Frühstück erhalten, welches die Passagiere der vorderen Sitzreihen schon bekommen haben und anschliessend an das Frühstück auch noch die Crew mit den Duty-Free-Artikeln durch die Maschine spazieren lässt, damit die Passagiere in den Genuss von verbilligten Artikeln kommt wie das auch für alle anderen Passagiere auf internationalen Flügen der Fall ist. Gerechtigkeit muss schliesslich sein.
Verfasst: 30.03.2020, 14:48
von Konter
Verfasst: 30.03.2020, 15:04
von Misterargus
Genau, um das geht es ja, ein Versagen der Verantwortlichen auf ganzer Linie. PUNKT !
Verfasst: 30.03.2020, 15:41
von rhybrugg
Misterargus hat geschrieben:Genau, um das geht es ja, ein Versagen der Verantwortlichen auf ganzer Linie. PUNKT !
Dass unsere Armee vermutlich genügend Munition gebunkert hat um jedes einzelne Corona-Virus doppelt zu erschiessen aber auf eine Pandemie nicht vorbereitet ist, das finde ich bedenklich und ein Versagen auf ganzer Linie. Die Szenarien beim Militär sehen wohl eher Schusswunden vor wie Viren.
Wenn es um einzelnes Produkt geht:
Da es aktuell scheinbar noch genügend Masken für das Gesundheitspersonal gibt, und der Nutzen bei Privatpersonen eher eingeschränkt ist, dann würde ich das jetzt nicht Versagen auf ganzer Linie nennen.
Nebenbei braucht es aber auch andere Schutzausrüstung fürs Gesundheitspersonal.
Ist wie immer eine Frage des Geldes. Die Zig-Millionen Masken müssen irgendwo vernünftig gelagert und durchrotiert werden. Kostet alles. Hat man wohl nicht damit gerechnet oder es nicht als wichtig genug eingestuft. Flugzeuge sind scheinbar besser zum Schutz der Bevölerung geeignet ;-)
Verfasst: 30.03.2020, 15:46
von nobilissa
Faniella Diwani hat geschrieben:....Aber hört doch jetzt bitte mit diesem Maskenmimimi auf. Es hat zu wenig. Punkt. Wenn ihr euch selber nähen und dann durch die Kochwäsche lassen wollt: Nur zu.
https://www.burdastyle.de/mundschutz_tutorial
Falsch verwendet können sie sogar schädlich sein. Wer sie zu lange trägt und schön seine eigenen Erreger hineinbläst und hustet, muss sich nicht wundern, wenn sich diese (sowie Pilze) in der feuchtwarmen Wohlfühloase vermehren. Also muss man sie alle paar Stunden auswechseln oder irgendwie sterilisieren (kann gelingen

.
Wer sich ohne Maske nicht mehr raus traut, soll doch zuhause bleiben.
Verfasst: 30.03.2020, 16:26
von Asselerade
Misterargus hat geschrieben:Genau, um das geht es ja, ein Versagen der Verantwortlichen auf ganzer Linie. PUNKT !
dann ist ja alles gut - du hast einen schuldigen gegen das unsichtbare virus.
hattest du privat auch einen notvorrat wie vorgeschlagen (und zwar vorher)? wenn nicht ist das versagen auf der ganzen linie - punkt!
Verfasst: 30.03.2020, 16:30
von repplyfire
Das Parlament in Ungarn hat sich soeben per Zustimmung zum Notstandsgesetz obsolet gemacht und Orban volle Macht auf unbestimmte Zeit zugestanden...... woher aus der Geschichte Europas kennt man so was schon wieder......?
Verfasst: 30.03.2020, 16:31
von nobilissa
repplyfire hat geschrieben:Das Parlament in Ungarn hat sich soeben per Zustimmung zum Notstandsgesetz obsolet gemacht und Orban volle Macht auf unbestimmte Zeit zugestanden...... ....?
Ganz übel ...
Verfasst: 30.03.2020, 16:45
von Asselerade
nobilissa hat geschrieben:Ganz übel ...
ach, die wollten doch das. dieser trottel wurde jahrelang gewählt. jahrelang hat man mit dem finger auf westeuropa gezeigt und diese als "islam-freunde" beschumpfen, während man sich stets in der ur-ungarischen rolle der "ersten reihe der verteidung der christenheit" sah..das man von den ach so bösen west-euroäern profitiert hat, hat man stets ausgeblendet um sich weiter superior zu fühlen. "defend europe" - was für eine scheisse musste man von diesem land (und nciht bloss von orban) alles hören.
ist kategore usa - was man wählt, das verdient man auch
wird langsam zeit, dass man diesen idioten den geldhahn zudreht. können sich dann mit ihren nachrückenden polen-freunde in alter erinnerungen sulen und sich weiterhin als bessere moralische euroäer fühlen, weil sie irgendwann vor urzeiten gegen die moslems hingestanden sind (was historisch gesehen nötig war, aber was bitteschön macht sie heute zu besseren europäern?), nachdem sie 20 jahre ausländerfeindlich schmarotzert haben und selber in allen herrenwesteuropa-ländern arbeiten waren.
Verfasst: 30.03.2020, 16:54
von Lusti
Lällekönig hat geschrieben:Der Artikel 6 bietet die Grundlage für Massnahme gegen Einzelne nach Anhörung der Kantone. Dies ist aber kein Freipass für Diskriminierung. Würden nur blonde Männer das Virus verbreiten, aber alle wären gleich anfällige Empfänger, so wäre eine Massnahme zur Einschränkung der blonden Männer keine Diskriminierung, da von ihnen ein evident erhöhtes Risiko gegenüber Dritten ausginge. Von den Risikogruppen geht aber keine direkt höhere Gefährdung gegenüber Dritten aus, weder verbreiten sie den Virus in stärkerem Ausmass, noch sind sie empfänglicher dafür als andere. Die Gefährdung Dritter erfolgt indirekt und ist nur auf den Ressourcenmangel zurückzuführen, nicht auf eine Gefahr, welche direkt von dieser Gruppe ausgeht.
Es ist egal gegen wen sich diese Massnahmen richten. Im vorliegenden Fall sind es extreme Massnahmen für extreme Situation. Auch muss man folgende Punkt klar definieren:
Die Grundrechte des Einzelnen werden auch durch diese Massnahmen verhältnismässig und zeitlich begrenzt eingeschränkt. Sie gelten während der Dauer der zugrundeliegenden Gefärdung. Man könnte jetzt eine erzwungene Quarantäne oder Isolation eines Individuums welches diese Massnahme nicht wünscht durchaus als Freiheitsenzug werten. Aber der Staat hat eben auch eine Allgemeinheit die es zu schützen gilt und dies ist ebenso ein Auftrag der die Verfassung an den Gesetzgeber erteilt.
Will also ein Individuum keinesfalls auf seine persönlichen Freiheiten verzichten, diese Freiheiten aber in opposition zur Unversehrtheit anderer steht, so sind diese Massnahmen eben doch verhätnismässig.
Verfasst: 30.03.2020, 17:12
von Lällekönig
Mundharmonika hat geschrieben:Um nochmals auf das Bild mit dem Flugzeugabsturz zu kommen...
Sollte ich je einmal in meinem Leben das grosse Pech haben, als Passagier in einer brennenden Maschine zu sein, dann hoffe ich insbrünstig, dass der Pilot nicht ein solch sturer Paragraphenreiter und Gerechtigkeitsfanatiker ist wie Du, der vor dem sofortigen Anfliegen des nächstmöglichen Flughafens zuerst noch darauf besteht, dass auch die hinteren Passagiere das angekündigte Frühstück erhalten, welches die Passagiere der vorderen Sitzreihen schon bekommen haben und anschliessend an das Frühstück auch noch die Crew mit den Duty-Free-Artikeln durch die Maschine spazieren lässt, damit die Passagiere in den Genuss von verbilligten Artikeln kommt wie das auch für alle anderen Passagiere auf internationalen Flügen der Fall ist. Gerechtigkeit muss schliesslich sein.
Mit Verlaub lieber Mundharmonika. An meinem Prinzip oder Vorgehen hat sich nichts geändert, die standen schon ziemlich lange fest.
Zu den Paragraphen und Artikel habe ich erst sehr spät gegriffen, weil ich dir erklären wollte, warum ich zu meinen Prinzipien stehe. Nicht um sie daraus herzuleiten.
Die Polemik mit deinem Flugzeugbeispiel könntest du dir sparen. Sie liegt unter deinem Niveau.
Vorgehen nach Plan oder sich an die laufend ändernden Umstände anpassen?
Ein ausgeklügelter Pandemieplan, eine Swissair-Checkliste oder das festgefahrene Prozedere der Luftbegleiter, spiegeln ein Sicherheitsbedürfnis, der Wunsch nach Orientierung und Normalität, nach bekannten und festgefahrenen Strukturen.
Der Pilot muss sich im Klaren darüber sein, ob er sich selbst, seine Crew, seine Fluggesellschaft, seine Passagiere oder die Menschen in der Kleinstadt am Boden vor ihm retten will, um handlungsfähig zu bleiben. Es ist der falsche Moment, diese Werte ein wenig anzupassen, damit die gerade gefasste Idee aufgeht. Es muss umgekehrt laufen, an den fixen Werten sollen sich die Ideen ausrichten.
Von einem Piloten erwarte ich, dass er seine Werte kennt, intus hat. Sie weder vorgelesen bekommen, noch selber nachschlagen muss. Dass er sich über Anweisungen, Gesetze und Verordnungen hinwegsetzt, wenn er es gemäss dieser Werte vertreten kann. Aber
niemals darf er diese Werte, z.B. geringsten Anzahl Opfer, leichtfertig aufgeben. Sonst setzt er sich am Ende per Fallschirm ab.
Ich will nicht, dass das Duty-Free Wägeli so schnell wie möglich wieder rollt oder der Alltag so rasch wie möglich erlaubt wird. Ich sage nicht «Es ist zwar schon 03:30 und ich warte kurz … aber um 04:19
muss der Orangensaft serviert werden.» Ich sehe ja, dass das Triebwerk brennt.
Verfasst: 30.03.2020, 17:23
von nobilissa
Eine der ökonomischeren Strategien im Umgang mit Besserwissern ist die der Diskursverweigerung.
Verfasst: 30.03.2020, 17:50
von stacheldraht
Übrigens mol was positivs, sälte so agnähm gsi in dr Manor im Joggeli iizkaufe. Kei Stress, kei Lärm, keini Goofe, kei Stau an dr Kasse.

Verfasst: 30.03.2020, 18:49
von nobilissa
Und unbekannte Leute grüssen sich auf der Strasse ;-)
wie früher ....
Verfasst: 30.03.2020, 19:04
von Lällekönig
Lusti hat geschrieben:Es ist egal gegen wen sich diese Massnahmen richten. Im vorliegenden Fall sind es extreme Massnahmen für extreme Situation. Auch muss man folgende Punkt klar definieren:
Die Grundrechte des Einzelnen werden auch durch diese Massnahmen verhältnismässig und zeitlich begrenzt eingeschränkt. Sie gelten während der Dauer der zugrundeliegenden Gefärdung. Man könnte jetzt eine erzwungene Quarantäne oder Isolation eines Individuums welches diese Massnahme nicht wünscht durchaus als Freiheitsenzug werten. Aber der Staat hat eben auch eine Allgemeinheit die es zu schützen gilt und dies ist ebenso ein Auftrag der die Verfassung an den Gesetzgeber erteilt.
Dem Teil stimme ich zu. Freiheitsentzug ist als Massnahme OK. Es muss aber ein direkter
und kausaler Zusammenhang bestehen. Dieser liegt meiner Meinung nach nicht vor. Der Zusammenhang ist indirekt.
Lusti hat geschrieben:Will also ein Individuum keinesfalls auf seine persönlichen Freiheiten verzichten, diese Freiheiten aber in opposition zur Unversehrtheit anderer steht, so sind diese Massnahmen eben doch verhätnismässig.
Aber genau hier liegt ja die Krux der ganzen Geschichte. Vom einzelnen Senior geht keine erhöhte Gefahr für die Unversehrtheit anderer aus. Es sind statistische Werte, welche erst in der Masse ein scheinbar überzeugendes Argument liefern.
Ein völlig absurdes Beispiel: Es verbreitete sich ein Virus, welcher als Symptom die Risikobereitschaft erhöht. Die Anzahl der Verkehrsunfallopfer durch Fremdverschuldung stiege massiv an. Die Spitäler sind überlastet. Es wird ein nationales Fahrverbot ausgerufen. Jetzt stellt man fest, dass eine bestimmte Co-Nationalität die meisten Unfallopfer verursacht. In diesem Fall geht sogar die grössere Gefährdung der Unversehrtheit anderer von dieser Gruppe aus. Aber alle anderen produzieren auch mehr Unfälle, als sonst. Wäre es nun in Ordnung, das anfängliche totale Fahrverbot für alle ausser Angehörigen dieser Gruppe aufzuheben? Statistisch liegt es auf der Hand, so die Engpässe besser überbrücken zu können.
Aber nicht jeder hat den Virus. Nicht jeder der ihn hat, verursacht zwangsläufig Verkehrsunfälle. Und nicht jeder Verkehrsunfall belastet die Spitäler. Selbst wenn hier eine höhere Gefährdung von Angesteckten der Gruppe
ausgeht, ist eine rechtliche Begründung für eine Zulassung der Diskriminierung schwierig, auch wenn sie statistisch haltbar scheint.
Entsprechend noch schwieriger wird es, wenn die Gefährdung eben nicht direkt von der Gruppe ausgeht.
Dass wir als Gesellschaft auf die Schwächsten und Bedürftigsten Rücksicht nehmen ist der Kitt unserer Demokratie. Dieses Prinzip darf nicht so leichtfertig über Bord geworfen werden.
Wenn ein solidarisch getragenes System vor Überanspruchung geschützt werden soll. Wie stellt man das am besten an?
Kaserniert man Leute, die drohen in die Sozialhilfe abzurutschen? Es wäre effizienter (in Freiheit geben sie zu viel Geld aus, das sie nicht haben), man kann sie so
«schützen» und man entlastet das Budget. Damit genug Sozialhilfe für alle übrig bleibt die schon welche beziehen und für jene, die sie bald unvorhergesehen beanspruchen könnten. Die Rechnung geht doch auf?
Darf man dann also die Freiheit dieser Leute einschränken, nur weil sie nicht als Zahl in der Rechnung auftaucht?
Die Kasernierung anzubieten ist eine ganz andere Sache, als sie einzufordern. Wie bringt man die Leute aber dazu, sich freiwillig kasernieren zu lassen? Mit «Friss oder stirb»? Das haben wir doch schon mit der Triage bei Ressourcenknappheit.
Ich glaube, man könnte sie überzeugen, dass es wichtig ist. Dass man als Gesellschaft zwar leidet, aber auch bereit ist für sie zu verzichten. Man muss als Vorbild an ihre Solidarität appellieren, damit sie freiwillig auf das Rausgehen verzichten. Sollte ja eigentlich keine schwierige Sache sein. Und die Grundrechte blieben intakt.
Verfasst: 30.03.2020, 19:18
von Mundharmonika
Lusti hat geschrieben:Es ist egal gegen wen sich diese Massnahmen richten. Im vorliegenden Fall sind es extreme Massnahmen für extreme Situation.
Danke, genau so sehe ich das auch!
Verfasst: 30.03.2020, 19:38
von BloodMagic
Ich denke die Statistik zeigt gut was passiert wenn Länder eine Maskenpflicht haben ... soviel zum Thema Masken bringen nichts oder kaum

Verfasst: 30.03.2020, 20:05
von Lällekönig
BloodMagic hat geschrieben:Ich denke die Statistik zeigt gut was passiert wenn Länder eine Maskenpflicht haben ... soviel zum Thema Masken bringen nichts oder kaum

Masken bringen schon etwas, das wurde nie bestritten und ich bin mir sicher, dass die Notvorräte und Produktion im eigenen Land in der Nachbesprechung ein Thema sein werden.
Aber auch diese Grafik ändert nichts an dem Umstand, dass wir mit diesem knappen Gut verantwortungsbewusst umzugehen hatten.
Abgesehen davon, beweist die Grafik nichts.
- Korrelation oder Kausalität?
- Herrscht in Ländern mit Masken auch mehr Bewusstsein in der Bevölkerung für den Umgang mit Pandemien?
- Wie würde die Kurve in der Schweiz aussehen, wenn wir mit dem Massenveranstaltungsverbot auch gleich eine Maskenpflicht eingeführt hätten?
- Hätten sich alle daran gehalten oder wäre es ein Accessoire für Corona-Parties geworden?
- Hätten wir tatsächlich ein Lager gehabt, wie lange hätte es gereicht?
- etc.
Trotzdem glaube ich auch, dass Masken eine Wirksamkeit haben. Aber diese würde ich am ehesten dort verorten, wo Social Distancing nicht möglich ist. ÖV wäre beispielsweise länger nutzbar geblieben, Supermärkte hätten mehr Personen auf einmal reinlassen können, etc. Aber wo die Abstände möglich sind, wird der zusätzliche Schutz einer Maske wahrscheinlich eher klein sein.
Verfasst: 30.03.2020, 21:42
von Lällekönig
Wer sich ein wenig an Prognosen wagen möchte.
corona-data.ch hat neue Darstellungsformen, an welchen sich die Kurvenverläufe gut ablesen lassen.
Stellt man auf logarithmische Darstellung um, kann man die Zunahmegeschwindigkeit einfacher am Winkel ablesen.
Die Massnahmen scheinen eine Abflachung der Fallzahlen zu bewirken.
Die Fallzahlen sind zwar zeitlich näher am Infektionszeitpunkt, sind aber stark abhängig vom Test-Regime.
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Gelb: normale Hospitalisierung, Rot: Schwere Verläufe, Blau: an der Beatmungsmaschine
Die Anzahl Hospitalisierungen geben ein realistischeres Bild der Infektionsgeschwindigkeit ab, weil sie unabhängiger vom Testregime einen konstanten Anteil der Infizierten abbilden. Noch unbekannt ist, wie hoch dieser Anteil ist. Daher sind Rückschlüsse auf die absolute Zahl der effektiven Infektionen nicht ohne Weiteres ablesbar. Sie sind auch zeitlich weiter vom Infektionszeitpunkt entfernt, bilden also den aktuellen Moment mit mehr Verspätung ab.
Was hier zu berücksichtigen ist, sind evtl. Unterschiede von Altersgruppen (nur 2 Beispiele, ohne eine bewiesene Grundlage: die Jungen infizieren sich früher, weil sie mobiler sind; die Jungen landen später im Spital, weil ihr Immunsystem länger kämpft)
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Verläufe einiger Kantone.
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Man könnte mehr Aussagekraft erhalten, wenn beispielsweise bekannt wäre, wie hoch der Anteil der Hospitalisierungen zu den Total Infizierten ausmacht. Solche Angaben werden wohl am ehesten aus Asien oder Deutschland zu erwarten sein (mittels Antikörpertest). Unklar wäre aber dann immer noch, wie stark Ko-Faktoren wie Umweltbelastung den Anteil beeinflussen. Weiterhin wäre auch die lokale Anzahl an Immunisierten hilfreich, weil wir dadurch zusätzliche Informationen bekommen, die Massnahmen besser steuern zu können.
Die Zunahmegeschwindigkeit hat zwar abgenommen, ist aber immer noch positiv. Die Spitäler müssen sich leider noch länger auf eine Zunahme einstellen, da diese verzögert kommt.
Verfasst: 30.03.2020, 22:36
von rhybrugg
Lällekönig hat geschrieben:
Die Anzahl Hospitalisierungen geben ein realistischeres Bild der Infektionsgeschwindigkeit ab, weil sie unabhängiger vom Testregime einen konstanten Anteil der Infizierten abbilden.
Ist aktuell ja die einzig aussagekräftige Zahl.
Der Rest ist Ratespiel weil man nicht genügend testen kann (und aktuell ja nur Personen mit starken Symptomen getestet werden) bzw. noch keine Antikörpertests hat (also nicht weiss wieviele ohne Symptome oder nicht als Corona-Erkrankte erkannt bereits die Krankheit durchgemacht haben).