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Verfasst: 06.11.2017, 21:25
von Pro Sportchef bim FCB
Somnium hat geschrieben:Fernsehen ist nicht Infrastruktur. Fernsehen ist Konsum und das gehört einfach, egal wie, nicht besteuert.
Meine Güte, was müssen wir eigentlich tun, damit du endlich aufhörst von "Fernsehen" zu sprechen? Es geht um die SRG und ganz viele private Medien.
Und nein, ein neutrales, informatives Fernsehen ist in einer direkten Demokratie nicht nur "Konsum". Fernsehen ist in einem Land mit 4 Sprachen, wovon entsprechend 3 Minderheiten sind, nicht nur "Konsum".
Verfasst: 06.11.2017, 21:45
von Somnium
Das Sprachregionen-Argument ist so schwach: SRG Deutschschweiz ist Zürich fixiert, die gehen genauso wenig über den Röstigraben (oder nur schon nach Basel) wie umgekehrt. Es geht einfach darum, den bestehenden Status Quo behalten zu wollen bei den Gegnern, auch wenn das kostet wie Sau. Die SRG ist ein Unterhaltungskonzern und in diesem Wort steckt "unten halten", Berieselung. Nochmals, wenn die SRG für den Zusammenhalt in der Schweiz so entscheidend ist, dann steht es schlecht um das Volk.
Wenn die SRG so wichtig ist: Die Nationalbank sitzt auf einem immensen Geldberg, die schlagenn dieses Jahr alle Quartalrekorde. So leistet man sich ein Medienunternehmen, man kauft es. Alles andere ist Wischiwaschi und ergibt dann sowas wie der RTVG-Pfusch.
Und wenn die SRG per Steuern bezahlt wird als Hauptnutzniesser, die Regionalen und Privatradios werden sich weiterehin mit Brosamen begnügen müssen, macht das die SRG zum Staatssender. Wer etwas anderes behauptet glaubt auch an den Weihnachtsmann. Und der Staat wird nie günstiger und genügsamer. Im Gegenteil. Wir werden bezahlen und keinen Einfluss auf diesen Staatsmedienkoloss haben. Beamtenjournalismus, irgendwie passt das zur Schweiz.
Verfasst: 06.11.2017, 21:55
von Sean Lionn
Somnium hat geschrieben:Wir werden bezahlen und keinen Einfluss auf diesen Staatsmedienkoloss haben. Beamtenjournalismus, irgendwie passt das zur Schweiz.
Und bei privaten Medienhäusern die entweder in Familienbesitz sind oder ausländischen Investoren gehören soll das anders sein? Im übrigen kannst du bei der SRG sehr wohl Einfluss nehmen, wenn es dir so wichtig ist:
https://www.srgd.ch/de/profil/anmeldung/ Wenn sich dort nicht nur Rentner aus Landkantonen tummeln würden, wäre das Programm vielleicht schon lange anders und auf die Bedürfnisse der "Merheit" zugeschnitten.
Verfasst: 06.11.2017, 22:12
von Käppelijoch
Somnium hat geschrieben:Das Sprachregionen-Argument ist so schwach: SRG Deutschschweiz ist Zürich fixiert, die gehen genauso wenig über den Röstigraben (oder nur schon nach Basel) wie umgekehrt.
Für das gibt es die RSR, die RTSI und RTR. Das müssen nicht die Sender des SRFs machen. Und für die Regionalberichterstattung gibt es beim Radio SRF 1 die Regionaljournale, welche ihre Arbeit sehr, sehr, sehr gut machen.
SRF 2 Kultur sitzt in Basel und sendet von Basel aus und es wird sehr oft über Themen berichtet, die aus der Basler Kultur kommen. Die ganze Abteilung Kultur kommt nach Basel, inklusive TV-Redaktion von SRF-TV.
Und ja, Radio SRF 1 & 3, TV SRF sind auch mir zu zürichorientiert. Und SRF 3 mag ich in keinster Weise. Aber deswegen die SRG abschaffen? Nein. Das muss man auf anderem Wege ändern. Man kann SRG-Mitglied werden und sich dafür einsetzen. Man kann sich politisch einsetzen. Der politische Druck schaffte es ja auch, dass die Wahl- und Abstimmungssendungen und dort die Diskussionsrunden seit kurzem in Bern stattfinden MÜSSEN und nicht mehr in Zürich. Das ist der Weg, den man gehen muss. Und ich finde, "Echo der Zeit" oder "International" ist in der deutschen Radiolandschaft etwas vom Besten, was es gibt. Nur denke ich, wird kaum ein Privater so etwas weiter produzieren. Sonst wäre es längstens geschehen.
Findest Du das allen Ernstes richtig, die RSR, RTSI und RTR dafür bluten zu lassen, dass Radio SRF1 & 3, sowie SRF-TV doch recht zürichfixiert sind? Also ich finde das falsch und übertrieben.
Dass Du die Sprachenfragen ignorierst, zeigt mir einfach, dass Du über die Schweiz nicht Bescheid weisst, ihre Geschichte(n) nicht kennst und alles ignorierst, was ausserhalb Deiner deutschschweizer Bubble ist. Was ausserhalb der Bubble ist, existiert nicht.
NOCHMALS: Zeigt mir denn kein Gegner ernsthaft und realistisch, was passiert bei einem Nein? Welche Alternative besser ist? Kennt einer der No-Billag-Leute denn Medienkonzerne, Privatpersonen etc. welche gerne Sendungen wie das "Echo der Zeit" oder Thementage "550 Jahre Uni Basel" oder Sendungen wie Netz Natur produzieren wollen? C'mon, sagt es endlich!
Verfasst: 06.11.2017, 22:31
von macau
Käppelijoch hat geschrieben:Und ja, Radio SRF 1 & 3, TV SRF sind auch mir zu zürichorientiert. Und SRF 3 mag ich in keinster Weise. Aber deswegen die SRG abschaffen? Nein. Das muss man auf anderem Wege ändern. Man kann SRG-Mitglied werden und sich dafür einsetzen. Man kann sich politisch einsetzen...
TV SRF verheizt wohl 80 bis 90 % der Gebühreneinnahmen und ist ein zürcher Lokalsender. Das ist seit Jahrzehneten so und kann auch nicht geändert werden, weil die gesamte Infrastrutur inkl. Personal in Zürich ist.
Die diversen lokalen Fernsehsender, die es seit etwas mehr als 20 Jahren gibt, verbreiten mit einem Bruchteil dieses Geldes mehr regionale Informationen als TV SRF. Mit der Abschaffung der Empfangsgebühr werden die lokalen Sender gestärkt, weil sie auf mehr Werbeeinnahmen hoffen können. Die Aufträge, die TV SRF nicht mehr annehmen kann, müssen ja irgendwo hin.
Verfasst: 06.11.2017, 23:11
von Käppelijoch
macau hat geschrieben:TV SRF verheizt wohl 80 bis 90 % der Gebühreneinnahmen
Bitte belege dies mit offiziellen Zahlen. Ich möchte von Dir diese offizielle Quelle sehen, dass 80-90 % der SRG-Gelder ins SRF-TV gehen. Bitte zeig mir das! Denn das hiesse, dass Radio SRF sowie die Sender der RTSI, RSR und RTR mit 10-20% der SRG-Gelder betrieben werden. Zeig mir das bitte. Keine Spekulationen, harte Fakten und offiziellen Zahlen bitte dazu!
Du hast schon mitbekommen, das die GESAMTE Kultur von Radio und TV SRF - inklusive Studios - nach Basel kommen ins neue Gebäude beim Bahnhof. Das ist keine Spekulation, sondern Fakt. Die Bauarbeiten sind im vollem Gange dazu.
Und nur weil SRF-TV zürichorientiert ist, ist es richtig, den Romands, Tessiner und Rätoromanen die Sender zu nehmen? Siehst Du das wirklich so?
Verfasst: 07.11.2017, 04:24
von macau
Käppelijoch hat geschrieben:Bitte belege dies mit offiziellen Zahlen...
Als strammer Verteidiger der SRG solltest du eigentlich wissen, dass die SRG so gut wie keine Zahlen kommuniziert.
Immerhin aus dem Geschäftsbericht 2015:
2015 investierte die SRG rund 28 Prozent (449,3 Millionen Franken) in die Audioproduktion, rund 72 Prozent (1140,5 Millionen Franken) in die Videoproduktion.
http://www.srgssr.ch/gb2015
Käppelijoch hat geschrieben:Du hast schon mitbekommen, das die GESAMTE Kultur von Radio und TV SRF - inklusive Studios - nach Basel kommen ins neue Gebäude beim Bahnhof. Das ist keine Spekulation, sondern Fakt. Die Bauarbeiten sind im vollem Gange dazu.
Das Meret Oppenheim Hochhaus wird von den SBB gebaut, und zwar unabhängig davon, ob die Kultur von Radio und TV SRF dereinst dort mit etwa 250 Mitarbeitern auf vier Etagen mit 9200 Quadratmetern einziehen wird. Das sehen wir ja nach der Abstimmung. In Zürich wird übrigens von der SRG, nicht von den SBB, ein neuer zusätzlicher Campus für 1,200 Mitarbeiter gebaut, die Kosten sind geheim...
https://www.aargauerzeitung.ch/wirtscha ... -131693548
Käppelijoch hat geschrieben:Und nur weil SRF-TV zürichorientiert ist, ist es richtig, den Romands, Tessiner und Rätoromanen die Sender zu nehmen? Siehst Du das wirklich so?
Es ist die einzige Möglichkeit, um diesen Zustand zu beenden.
Verfasst: 07.11.2017, 07:06
von ChosenOne
ebichu hat geschrieben:die initiative wird sowieso abgelehnt, deshalb gibts von mir ein ja. Ein denkzettel sozusagen, dass es bis heute nicht fertig gebracht wurde eine sinnvolle alternative zum billag system vorzustellen
Aaaah, ein Denkzettel. Aus diesem Grund haben sehr vielen Amerikaner für Trump gestummen. Clinton wird eh gewählt, aber ich verpasse den Deppen in Bern/Zürich einen Denkzettel.
Sehr erwachsenens Stimmverhalten.
Verfasst: 07.11.2017, 07:44
von Bierathlet
Irgendwie ist das Ganze schon ironisch. Die SRG zu zerschlagen, weil sie zu zürichorientiert sei, und dann den Weg freizumachen für Ringier, Blocher und Rickli. Geballte ZH-Power.
Verfasst: 07.11.2017, 07:53
von Asmodeus
Bierathlet hat geschrieben:Irgendwie ist das Ganze schon ironisch. Die SRG zu zerschlagen, weil sie zu zürichorientiert sei, und dann den Weg freizumachen für Ringier, Blocher und Rickli. Geballte ZH-Power.
Vielleicht will man das ja auch.
Generell muss ich sagen. Ich hasse die Billag als Firma und finde schon lange, dass man die Rundfunkgebühr normal via Steuern beziehen sollte. Aber ich bin trotzdem ein Gegner von NoBillag.
Wir leben in einer Zeit in der ein Blocher links und rechts Zeitungen und andere Medien kaufen kann. Inklusive dem Blick der hier drinnen immer noch von viel zuviel Leuten gelesen wird.
Mal davon abgesehen, dass die Rundfunkgebühr viel mehr macht als nur die SRG zu bezahlen, wäre ich ja sogar der Meinung, dass wir eine gebührenfinanzierte Tageszeitung bräuchten.
Eine neutrale, sachliche, staatliche Zeitung die jedem Bürger zur Verfügung steht.
Verfasst: 07.11.2017, 08:17
von Fulehung
Master hat geschrieben:Wozu dieser Ausschluss "keine einzige mehrmals ausgestrahlte Nicht-Sport-Sendung"? Was soll das? Und wer erreicht denn die mehr als 10% in der Schweiz? Wozu diese Grenze. Und selbst wenn - 10% sind ja doch sehr viele. Und selbst wenn es nur einer unter vielen ist (das ist es übrigens für mich auch - die Vielfalt schätze ich!), das passt doch? Ich will doch nicht DEN dominanten Staatssender haben.
Wenn nicht mal jeder Zehnte, der überhaupt noch TV schaut, den öffentlich-rechtlichen Zwangssender schaut, muss das Finanzierungssystem definitiv überdacht werden. Warum sollen die anderen 9 von 10 - viel häufger sind es ja 24 von 25 TV-Zuschauern - für SRF2 weiter eine Mediensteuer zahlen?
Verfasst: 07.11.2017, 08:28
von Fulehung
SubComandante hat geschrieben:Oder über den Anfang der Berlusconisierung der Medienwelt.
Hör mal auf mit deinem ständigen Italien-Bashing. Ganz Italien diskutiert seit Tagen über das TV-Duell zwischen Matteo Renzi und Luigi Di Maio von Cinque Stelle, das heute Abend in "Dimartedì" auf La7 stattfinden soll. Merkst du was: Von der Berlusconi-Partei ist da keiner dabei. Und wahrscheinlich tritt jetzt Di Maio nicht mal an, weil er sich vor den kritischen Fragen fürchtet. Man breitet halt in Italien nicht den roten Teppich aus für linke und rechte Populisten wie in der Arena.
Verfasst: 07.11.2017, 08:31
von Käppelijoch
macau hat geschrieben:Als strammer Verteidiger der SRG solltest du eigentlich wissen, dass die SRG so gut wie keine Zahlen kommuniziert.
Immerhin aus dem Geschäftsbericht 2015:
2015 investierte die SRG rund 28 Prozent (449,3 Millionen Franken) in die Audioproduktion, rund 72 Prozent (1140,5 Millionen Franken) in die Videoproduktion.
http://www.srgssr.ch/gb2015
Das Meret Oppenheim Hochhaus wird von den SBB gebaut, und zwar unabhängig davon, ob die Kultur von Radio und TV SRF dereinst dort mit etwa 250 Mitarbeitern auf vier Etagen mit 9200 Quadratmetern einziehen wird. Das sehen wir ja nach der Abstimmung. In Zürich wird übrigens von der SRG, nicht von den SBB, ein neuer zusätzlicher Campus für 1,200 Mitarbeiter gebaut, die Kosten sind geheim...
https://www.aargauerzeitung.ch/wirtscha ... -131693548
Es ist die einzige Möglichkeit, um diesen Zustand zu beenden.
Also Du kannst Deine 80-90% die alleine für das deutschschweizer SRF-TV ausgegeben werden
nicht belegen. Das soll also ein Argument sein?
Wer das Hochhaus baut, ist irrelevant. Relevant ist, dass die gesamte Kultur nach Basel zieht. Das ist kein vager Plan, das ist beschlossen und wird umgesetzt. Den Mitarbeiter aus Zürich stinkts, aber sie haben keine andere Wahl. Vergleiche dazu entsprechendes Interview vor ein paar Wochen in der BaZ.
Verfasst: 07.11.2017, 08:32
von Käppelijoch
Fulehung hat geschrieben:Wenn nicht mal jeder Zehnte Deutschschweizer, der überhaupt noch TV schaut, den öffentlich-rechtlichen Zwangssender schaut, muss das Finanzierungssystem definitiv überdacht werden. Warum sollen die anderen 9 von 10 - viel häufger sind es ja 24 von 25 TV-Zuschauern - für SRF2 weiter eine Mediensteuer zahlen?
Du hast da etwas Wichtiges vergessen. Ich habs für Dich eingefügt.
Verfasst: 07.11.2017, 08:48
von Master
Fulehung hat geschrieben:Wenn nicht mal jeder Zehnte, der überhaupt noch TV schaut, den öffentlich-rechtlichen Zwangssender schaut, muss das Finanzierungssystem definitiv überdacht werden. Warum sollen die anderen 9 von 10 - viel häufger sind es ja 24 von 25 TV-Zuschauern - für SRF2 weiter eine Mediensteuer zahlen?
Was für ein Quatsch. Es ist kein Zwangssender, jeder kann das sehen was er möchte. Und ich bin richtig froh, dass diese unterstützten Schweizer Medien (inkl. SRF) eben nicht nur nach Quoten, Leser- und Hörerzahlen produzieren müssen. Das fördert die Vielfalt und ist aus meiner Sicht gewollt in der Schweiz. Es gibt hunderte Beispiele, wo genau dieses System auch an anderen Orten durchgesetzt wird und nochmals: Das ist etwas Gutes.
PS: Schön, wie du durch deine abstruse Argumentation plötzlich zu völlig merkwürdigen Zahlen kommst. Hättest du die "normalen" Sendungen mit aufgenommen, würde die Sache nämlich ganz anders aussehen (Sport, Nachrichten, Mehrfach ausgestrahlte Sendungen). Wie du willkürlich irgendwelche Grenzen setzt ist auch nicht klar.
Verfasst: 07.11.2017, 08:53
von Bierathlet
Fulehung hat geschrieben:Hör mal auf mit deinem ständigen Italien-Bashing. Ganz Italien diskutiert seit Tagen über das TV-Duell zwischen Matteo Renzi und Luigi Di Maio von Cinque Stelle, das heute Abend in "Dimartedì" auf La7 stattfinden soll. Merkst du was: Von der Berlusconi-Partei ist da keiner dabei. Und wahrscheinlich tritt jetzt Di Maio nicht mal an, weil er sich vor den kritischen Fragen fürchtet. Man breitet halt in Italien nicht den roten Teppich aus für linke und rechte Populisten wie in der Arena.
Und wie war das früher so?
Verfasst: 07.11.2017, 08:57
von Fulehung
Master hat geschrieben:Was für ein Quatsch. Es ist kein Zwangssender, jeder kann das sehen was er möchte.
Nein, eben gerade nicht. Ich habe in Thun, einer wirtschaftlich ziemlich armseligen Region, einige Kollegen, die sich das Teleclub-Abo für die Thun-Spiele nicht leisten können. Sie müssen das Geld stattdessen für SRG-Sender ausgeben, die sie kaum je einschalten.
Master hat geschrieben:PS: Schön, wie du durch deine abstruse Argumentation plötzlich zu völlig merkwürdigen Zahlen kommst. Hättest du die "normalen" Sendungen mit aufgenommen, würde die Sache nämlich ganz anders aussehen (Sport, Nachrichten, Mehrfach ausgestrahlte Sendungen). Wie du willkürlich irgendwelche Grenzen setzt ist auch nicht klar.
Was meinst du genau? Alles, was ich ausgeklammert habe, sind die Sportmagazine und Sportübertragungen, welche Private derzeit mangels Senderechte (die von der SRG überteuert gekauft werden) gar nicht senden können.
Verfasst: 07.11.2017, 09:09
von chris rosencreuz
Fulehung hat geschrieben:Hör mal auf mit deinem ständigen Italien-Bashing. Ganz Italien diskutiert seit Tagen über das TV-Duell zwischen Matteo Renzi und Luigi Di Maio von Cinque Stelle, das heute Abend in "Dimartedì" auf La7 stattfinden soll. Merkst du was: Von der Berlusconi-Partei ist da keiner dabei. Und wahrscheinlich tritt jetzt Di Maio nicht mal an, weil er sich vor den kritischen Fragen fürchtet. Man breitet halt in Italien nicht den roten Teppich aus für linke und rechte Populisten wie in der Arena.
Missverstaendnis. Berlusconisierung der Medienwelt meint die Ueberfuehrung von (Staats-)Medien in den Unterhaltungssektor, wie es unter Berlusconi geschehen ist. Mit entsprechenden Auswirkungen fuer die politische Meinungsbildung (Infantilisierung, Infotainment als politische Meinungsbildung etc). Wie oft Berlusconi selbst am TV erscheint, hat damit nichts zu tun.
Verfasst: 07.11.2017, 09:15
von Fulehung
Bierathlet hat geschrieben:Und wie war das früher so?
In Italien hat Beruslusconi gerne mal in Talkshows angerufen und seine göttliche Botschaft verkündet. In der Schweiz hat Blocher vor jeder Abstimmung seines Departements direkt vor der Tagesschau 5 Minuten Sendezeit erhalten und seine göttliche Botschaft verkündet. Was übrigens Schweizer Bundesräte selbst heute noch vor jeder Abstimmung auf SRF1, RTS1 und RSI1 jeweils 5 Minuten lang tun, ohne dass je ein Gegnerkomitee eine eigene Sendung erhält. Also zumindest in diesen Momenten mutiert die SRG zum Staatsfernsehen.
https://www.srf.ch/play/tv/sendung/abst ... 001350159c
Verfasst: 07.11.2017, 09:26
von Fulehung
chris rosencreuz hat geschrieben:Missverstaendnis. Berlusconisierung der Medienwelt meint die Ueberfuehrung von (Staats-)Medien in den Unterhaltungssektor, wie es unter Berlusconi geschehen ist. Mit entsprechenden Auswirkungen fuer die politische Meinungsbildung (Infantilisierung, Infotainment als politische Meinungsbildung etc). Wie oft Berlusconi selbst am TV erscheint, hat damit nichts zu tun.
Bist du dir sicher? Also ich habe schon mehrmals diese Definiton gelesen: "Berlusconisierung bezeichnet die vom italienischen Politiker Berlusconi vorgelebte Zusammenlegung von politischer Macht, Vermögensmacht und Medieneinfluss."
Viele Linke werben für ein Billag-Nein ja nicht mit dem Angstbild, dass das TV- und Radioangebot schlechter wird, sondern mit der Behauptung, dass dann alle Fernsehsender nur noch von Blocher finanziert werden. (siehe NZZ-Karikatur weiter oben).
Verfasst: 07.11.2017, 09:41
von Schambbediss
Verfasst: 07.11.2017, 11:28
von Pro Sportchef bim FCB
Somnium hat geschrieben:Unterhaltungskonzern..."unten halten"
hä?
Zugegeben, langsam überzeugst du mich schon von der no-Billag Initiative. Es scheint tatsächlich als sollte man dieses Geld lieber in die Bildung stecken. Oder gesteckt haben...
Verfasst: 07.11.2017, 11:59
von Corpsegrinder
Gugger vom Dienscht hat geschrieben:Meine politische Gesinnung ist eher Mitte Rechts. Und bei meinem Statement handelt es sich um Fakten.
FaktischeGegenargument deinerseits sind sehr willkommen.
Ich bezieh mich auf den zweiten Teil deiner Aussage: Blochertum, tendenziöser Journalismus etc. Habe nirgends von ernsthaften Absichten der SVP gelesen, dass sie nachher die TV-Landschaft übernehmen. Das sind reine Spekulationen und ein Risiko, das ich eingehen werde. Dass dann einfach hunderttausende Schweizer die Blocher-News schauen, "weil halt sonst nichts kommt" schliesse ich zu 100% aus.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: Wie gesagt, das kannst du nicht kostendeckend unterhalten. Ohne den Anteil an Werbung massiv zu erhöhen oder dich von Organisationen finanzieren zu lassen (politische Einflussnahme -> Fox)
Dann wird halt die Werbung massiv erhöht, gewisse Angebote sind On Demand verfügbar und man kann einen Teil des Angebots retten.
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:haha, das ist nun wirklich ein guter Vorschlag. Wir schaffen unser durch Gebühren finanziertes TV+Radio ab und weichen als Ersatz auf die durch Gebühren finanzierte ausländische Sender aus

Und wie werden da die sprachlichen Minderheiten der Schweiz unterstützt? Wie wird da Service Public betrieben? Wie wird politische Neutralität gewahrt? Die Bevölkerung bei Abstimmungen unterstützt und informiert?
Ich sag ja nur: warum muss auf SF2 der gleiche Spielfilm laufen wie auf ORF und auf RTL? Warum muss die gleiche Sportsendung laufen, dazu noch mit fachlich total inkompetenten Kommentatoren, wenn der Zuschauer das schon auf einem anderen Sender hat?
Braucht es drei deutschsprachige Sender und je zwei in F und I? Ich sag mal ganz klar nein.

Gerade in einer Zeit, in der viele Leute mittlerweile eine Replay-Möglichkeit haben, braucht es einen Sender wie SF Info schlicht und einfach nicht. Bei einem Ja werden Einnahmen wegfallen, andere Einnahmen werden bleiben, neue müssen gefunden werden. Das Angebot wird reduziert und effizienter.
Verfasst: 07.11.2017, 12:51
von Asmodeus
Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben:Es scheint tatsächlich als sollte man dieses Geld lieber in die Bildung stecken.
Das Geld wird eher irgendwelchen Millionaros in den Arsch geschoben. Wir kennen ja unsere Regierung.
Verfasst: 07.11.2017, 23:51
von STING GCZ 1886
BloodMagic hat geschrieben:Ich finde den Egoismus gewisser Leute hier drin und den Bünzli's der Fraktion "Schwingen muss im TV bleiben" oder die ganzen Bünzlis der Heimatvereine "Wir brauchen Volksmusik am TV" ziemlich anmassend. Der Egoismuss, dass ich der keine SRG Medien konsumieren möchte zwar ihren TV/Radio genuss finanzieren soll, ich aber meinen Medien Konsumation gefälligs selber bezahlen soll ist eine extrem egoistische Denkweise. Hauptsache MEINE TV/Radio Sender werden weiter finanziert - was andere wollen ist doch egal. Ihr habt mir meine Sender zu bezahlen, auch wenn ihr nicht wollt. Aber eben - die Bauernverbände, Heimatvereine, Schwingverbände und co. haben ja jetzt mit eingegriffen und finden, dass ihr Programm zwingend von der Billag zu finanzieren ist.
Und warum? Hauptsache keine Änderung, Hauptsache kein Fortschritt, Hauptsache alles bleibt beim gleichen damit ich weiter 19:30 meine Tageschau und 20:00 den Tatort bei einem Teeli schauen kann - dass die Jungen heute gar keinen TV mehr schauen oder Radio hören ist ihnen doch egal.
You are the Man !!!
Finde es komisch das man mir Egoismus vorwirft, weil ich die Kohle lieber für Teleclub verbraten will als für die Billag...
Teleclub wird schlechter gemacht als es in Wirklichkeit ist.
Der neue Free-TV Sender Zoom zeigt sogar Challenge League. Und die Sendung "Heimspiel" ist interessanter als 5 Sek. Sascha Ruefer.
Ich bin halt vorallem ein Fussballfreak, warum soll ich andere mitfinanzieren damit die weiterhin ihren Donnschtig Jass oder Skispringen sehen können???
Und für was die Tagesschau wenn man Zeitung lesen kann? Ok, ich gebe zu, ab und an schaue ich noch die Arena, aber ich könnte auch ohne damit leben.
Und was die SRG genau für den Zusammenhalt des Landes macht, muss mir auch einer erklären???
Wenn ihr Zusammenhalt haben möcht, geht ins Militär so wie ich das getan habe. Da hat man quasi alle Kantöne beisammen!
Schlussendlich wird es aber auf ein NEIN hinauslaufen ( weil die Jungen zu faul sind um stimmen zu gehen) also BERUHIGT euch !!!
EDIT: Noch ein Grund warum mich die SRG am .... lecken kann. Wenn ich mit dem Auto unterwegs bin und DRS 3 einschalte höre ich immer nur blablablablablabla. Verdammt ich will Musik hören!
Verfasst: 08.11.2017, 06:07
von Master
STING GCZ 1886 hat geschrieben:Und was die SRG genau für den Zusammenhalt des Landes macht, muss mir auch einer erklären???
Hättest du den Thread gelesen, dann wüsstest dus.
PS: Wir sprechen übrigens nicht von der SRG, sondern der Abschaffung der Billag. Aber das scheint einigen schwer zu fallen.
Verfasst: 08.11.2017, 07:31
von Käppelijoch
STING GCZ 1886 hat geschrieben:
Der neue Free-TV Sender Zoom zeigt sogar Challenge League. Und die Sendung "Heimspiel" ist interessanter als 5 Sek. Sascha Ruefer.
Ich bin halt vorallem ein Fussballfreak, warum soll ich andere mitfinanzieren damit die weiterhin ihren Donnschtig Jass oder Skispringen sehen können???
Ich bin kinderlos, wieso sollte ich Schulen mitfinanzieren? Ich brauche keine Schule.
Ich habe ein Auto, für was soll ich Eisenbahnprojekte mitfinanzieren?
Ich bin Deutschschweizer, für was soll ich den Romands, italienischsprachigen und rätoromanisch sprachigen Schweizern ihr Programm mitfinanzieren?
Sorry...aber mit solch einer "Argumentationskette" kann man jegliche Gebühr und Steuer abschaffen. Das sind keine Argumente, das ist reinster Egoismus.
Wer hier ein Ja einlegt, nur "Um denen da oben einen Denkzettel zu verpassen", der muss sich sehr gut überlegen, ob er wirklich unser politisches System und unsere Institutionen verstanden hat.
Wer etwas in der SRG ändern will, soll dort Mitglied werden. Wer etwas am Mediengesetz/SRG ändern will, soll aktiv PolitikerInnen wählen, welche für die Änderungen einstehen, die jeweilig am nächsten sind. Zum Beispiel.
Wer Ja stimmt, weil "die da oben eh zürichorientiert sind" und immer nur mit SRF TV & Radio kommt als Argument, dem ist nicht gross zu helfen. Mir wurde oft ein Züri-Komplex vorgeworfen. Aber wegen des Zürihasses nun auch den Sprachminderheiten die Medien zu nehmen, DAS ist ein schädlicher Komplex. Auf meine Fragen, welche ich hier immer und immer wieder gestellt habe, gabs von den Befürwortern keine einzige Silbe als Antwort. Dies zeigt die argumentarische Schmalbrüstigkeit der Befürworter von No Billag.
Verfasst: 08.11.2017, 11:22
von Asmodeus
Master hat geschrieben:Wir sprechen übrigens nicht von der SRG, sondern der Abschaffung der Billag.
Nein! Genau das tun wir nicht. Wir stimmen nicht über die BILLAG ab, sondern über die Radio- und Fernsehgebühren.
Der Wortlaut ist simpel:
"4 Er subventioniert keine Radio- und Fernsehstationen. Er kann Zahlungen zur Ausstrahlung von dringlichen amtlichen Mitteilungen tätigen."
"6 Der Bund betreibt in Friedenszeiten keine eigenen Radio- und Fernsehstationen."
Anders gesagt. Nur noch durch extrem viel Werbung finanzierte Radio/Fernsehsender oder durch Milliardäre/Multimillionäre wie Blocher, finanzierte Fernseh/Radiosender.
Die Initianten versuchen hier gezielt die Medienlandschaft der Schweiz zu sabotieren. Das geht tiefer als nur der SRG ans Bein zu pinkeln.
Verfasst: 08.11.2017, 11:45
von jay
worauf beruht eigentlich die behauptung, dass die jungen kein fernsehen mehr schauen?
Verfasst: 08.11.2017, 12:11
von Fulehung
jay hat geschrieben:worauf beruht eigentlich die behauptung, dass die jungen kein fernsehen mehr schauen?
Persönliche Erfahrung. Aber selbst die offizielle Statistik des Bundes zeigt, dass 15-29-Jährige noch maximal 1 Stunde pro Tag vor dem Fernseher sitzen (spannend wäre noch zu wissen, wie viele dieser 60 Minuten überhaupt SRG-Minuten sind, bei vielen meiner Kollegen sind es an einem gewöhnlichen Tag 0 Minuten) - bei Über-60-Jährigen sind es gemäss der selben Statistik je nach Sprachregion 3-4 Stunden.
https://www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/st ... 43735.html