haha

herrlich, wenn me die artiggel vo domols jetzt nomol liest..
Dä isch au nid schlächt.. usem Mai:
http://www.radio-gelb-schwarz.ch/news_detail.htm?nID=64
Pedro Lenz über eine veränderte Stadt
Der 8. Mai 2011 begann in Bern wie irgendein Sonntag. Nichts deutete auf ein besonderes Ereignis hin. Doch gegen Mittag begannen in der ganzen Stadt die Handys zu piepsen. Die Nachricht verbreitete sich per SMS wie ein Lauffeuer. «Gross ist da!», hiess es beispielsweise, oder: «Gross zu YB!»
Am Anfang wurde auf die SMS noch mit Fragen wie «Ist das wirklich wahr?» reagiert. Aber bald war allen Fans in der Bundesstadt klar, dass es stimmte. Christian Gross wurde als neuer YB-Trainer vorgestellt. Radio Gelb-Schwarz, das vermutlich weltweit kompetenteste Fussballradio der Gegenwart, ging live auf Sendung. Die beiden Gelb-Schwarz-Reporter Simon Klopfenstein und Brian Ruchti, die sonst an innerer Ruhe kaum zu übertreffen sind, kommentierten die Pressekonferenz mit hörbarem Herzklopfen.
Normalerweise sprechen Ruchti und Klopfenstein mit Fussballstars, als plauderten sie zu Hause in der Küche mit ihren Angehörigen. An besagtem Sonntag war das anders. Sie berichteten in feierlichem, fast schon pathetischem Tonfall über den neuen Boss. Und als die Gelb-Schwarz-Reporter den erfolgreichsten Schweizer Fussballtrainer der Neuzeit endlich am Mikrofon hatten, wurde ihre Ehrfurcht fast körperlich spürbar.
Seit besagtem Sonntag sind bald zwei Wochen vergangen. Aber in Bern ist nichts mehr, wie es vorher war. Alte und Junge, Frauen und Männer, selbst die Haustiere haben eine andere Körperhaltung. Werden die Leute auf der Strasse nach ihrem Befinden gefragt, dann sagen sie nicht mehr: «Danke, es muess», oder: «Merci, geit guet.» Nein, die Menschen sehen einander tief in die Augen und versichern sich gegenseitig, sie seien voll motiviert. Der Busfahrer, die Ärztin, die Floristin, der Kellner, alle sind hundertprozentig motiviert.
Es kommt einem vor, als sei mit der Verpflichtung des neuen Fussballtrainers ein Ruck durch die Stadt gegangen. Vergessen sind die Zeiten, als die Fussballer des BSC Young Boys in den entscheidenden Spielen in Schönheit untergingen. Vergessen ist der Pessimismus derer, die dem eigenen Fussballklub selbst in den besten Momenten nichts zutrauen wollten, weil die Erfahrung gezeigt hatte, dass YB auch jede noch so gute Ausgangslage am Ende versemmelte.
Ob das nicht übertrieben sei und wie es möglich sei, dass ein einzelner Mensch so viel Hoffnung verbreiten kann, werden sich diejenigen fragen, die ohne Fussball gross geworden sind. Alle andern aber, alle, die Christian Gross schon gehört, gesehen oder erlebt haben, verstehen, dass Gross nicht einfach ein Fussballtrainer ist, sondern ein Phänomen. Christian Gross hatte schon als aktiver Fussballer alle Trainerdiplome erworben, die es zu erwerben gibt. Bereits an seiner ersten Trainerstation, beim FC Wil, feierte er grosse Erfolge. Seither trainierte er die Zürcher Grasshoppers, die Tottenham Hotspurs, den FC Basel und den VfB Stuttgart. Wo er war, hat er Siegerteams geformt. Alle seine Mannschaften traten mit einem Selbstbewusstsein auf, das auf die Gegner einschüchternd wirkte. Wir kennen sein Geheimnis nicht, aber Gross schafft es, allen im Klub, vom Balljungen bis zum stellvertretenden Materialwart, grenzenloses Selbstvertrauen einzuflössen.
Bei den Berner Young Boys, wo schon seit einigen Jahren ein feiner, technisch hochstehender Fussball zelebriert wird, hat es zuletzt selten an spielerischer Klasse gefehlt. Dass YB seit einem Vierteljahrhundert keinen Titel mehr geholt hat, kann nicht der fehlenden Spielstärke zugeschrieben werden. Das Einzige, woran es mangelte, war der Glaube an die eigenen Fähigkeiten.
Christian Gross hat diesen Glauben mitgebracht. Die Ausstrahlung von Gross wirkt weit über den Klub hinaus. In manchen Gassen ist bereits das Gerücht zu vernehmen gewesen, die Young Boys überlegten sich, ihren Klubnamen in Winner Boys abzuändern.
Abgesehen von Alex Ferguson, der allerdings zu teuer sein dürfte, findet Pedro Lenz Christian Gross den grossartigsten Trainer für den BSC Young Boys.
Und da soll noch jemand sagen, Gross werde nicht überschätzt..
Ob Lenz den Chrigel mittlerweile noch immer für den grossartigsten Trainer hält ..?