Die gedruckten Geldscheine sind heute ziemlich irrelevant. Ein Beispiel: Betrag wird einbezahlt, als Kredit von einer Bank vergeben und von einer Drittperson fuer den vorgezogenen Konsum gebraucht. Das Geld wird erneut auf Banken deponiert, die es wieder ausleihen. (wird nicht die gleiche Bank sein, aber das ist fuer die Geldmenge in Zirkulation nicht wichtig)
100.- original Einzahlung, nur dieser Betrag ist in Noten vorhanden.
90.- erster Kredit
81.- zweiter Kredit
...
12.15 zwanzigster Kredit
Geldmenge im Umlauf nach 20 Krediten: 890 Franken
Fuehrt man dies weiter, kommt man mit einer Reserve von 10% von urspruenglich 100 Franken auf 1,000 Franken. Der groesste Teil des Geldes, mit welchem gehandelt wird, kommt von den privaten Banken, nicht aus der Druckerei.
Ob das gut oder schlecht ist sei mal dahingestellt... aber die Versorgung mit Banknoten im Austausch fuer Buchgeld hat so keinen Inflationseffekt. (M3 wird in den USA nicht mehr separat ausgewiesen, weil es an Bedeutung verloren hat. Man kann es aus anderen Zahlen herausrechnen, aber wozu?)
Geld wieder mit Gold zu decken ist eine denkbar schlechte Loesung. In den USA konnte die Notenbank bei der grossen Depression keine Noten mehr drucken. Als Folge wurde der private Goldbesitz verboten, die Goldmengen beschlagnahmt und dadurch die Ausgabe neuer Noten gedeckt. Diejenigen, die Gold hatten, mussten dieses unter dem Wert an den Staat abtreten. Natuerlich hat das nichts mehr mit einem Rechtsstaat zutun, aber bei solchen Schocks kommt es nicht nur zu Problemen im Markt.
Wer meint in der Schweiz sicher zu sein, soll auf die Rhetorik in der Politik hoeren. Bereits wollen einige nach Wegen suchen, wie man ausbezahlte Loehne wieder einfordern koennte. Bestehende Arbeitsvertraege sollen ignoriert werden, weil sie gegen das verstossen, was viele als "gerecht" sehen. Populismus haelt eben nicht vor Privateigentum, im Gegenteil. Und wie viele Leute wollen die Manager eingebuchtet sehen? Man sucht ein paar Suendenboecke und die sollen, ohne Ruecksicht auf den Rechtsstaat, bestraft werden.
Nebenbei spitzt sich die Rhetorik schon laenger zu. Man koennte meinen, die Schere zwischen arm und reich gehe in der Schweiz immer weiter auseinander. Gerade kuerzlich habe ich aktuelle Zahlen gesehen, die das wiederlegen: die Schere ist schon seit Jahrzehnten praktisch konstant, der Gini Koeffizient hat sich sogar verbessert. (= kleinerer Unterschied zwischen arm und reich) Aber das ist vielen politisch unangenehm, daher fokusiert man halt auf Einzelfaelle statt auf objektive (und international verwendete) Standards.
aber wie gesagt, das system kann nur funktionieren wenn alle mitmachen, das resultat wäre mehr oder weniger weltweit eine währung.
Gerade das Gegenteil von dem, was Hayek & Co fordern. Sie wollen viele Waehrungen, die nicht vom Staat gestuetzt werden und in freier Konkurrenz miteinander sind. Dies
sollte die beobachtete Tendenz einschraenken, dass unregulierte Waehrungen eben gerade zu Inflation fuehren. (Jeder profitiert vom Gelddruck, solange es die anderen nicht auch machen - natuerlich macht es am Ende jeder und die Waehrung ist kaputt. Von den Moeglichkeiten der Geldfaelschung ganz zu schweigen - wer kann schon die Echtheit von hunderten Waehrungen garantieren, die von Privaten herausgegeben werden?) Wo siehst du den Wert einer globalen Waehrung und wer soll die regulieren? Nebenbei gibt es auch mit dem Goldstandard Inflation - die Goldmengen sind nicht konstant, sondern wachsen. Hingegen haette man shocks auf den Maerkten, wenn eine Goldmine auslaufen wuerde, oder neue Goldquellen erschlossen wuerden. Das kann's ja auch nicht sein...