Rotblau hat geschrieben:Da sich die Zuhausegebliebenen FCB-Fans dafür interessieren, was alles in Kasachstan abging und welche Eindrücke die verschiedenen ReiseteilnehmerInnen hatten, erlaube ich mir, meinen Senf dazuzutun:
Wie immer, eine Reise an ein FCB-Spiel in ein asiatisches Land (mit Westzipfel in Europa) ist viel viel toller als eine nach Eng. I, D, E oder F. Da nimmt man auch die harten Strapazen des nächtlichen Rückfluges in Kauf.
Nach ruhigem Hinflug die unsanfte Landung. Um einer Vogelschar auszuweichen, ging der Flugi schneller tief und hob nach der Landung nochmals an. Immerhin, der Flugi (Boeing) brach nicht auseinander.
Das kasachische Empfangskomitee bestand bestand aus 2 hübschen Fräuleins, die Süssigkeiten anboten. Der FCB-Tross war den Kasachen derart wichtig, dass die Polizei vorausfuhr und der Verkehr für uns gestoppt wurde. Wir kamen uns vor wie früher die Herren Breschnew, Stalin und Konsorten.
Die Stadt Kostanay hat etwa 230'000 Einwohner und liegt im Norden dieser nun selbständigen ehemaligen Sowjetrepublik, also in Sibirien. In unserem Fall konnten wir der Schweizer Tropenhitze für 3 Tage entfliehen. Die vielen Plattenbauten erinnern an Sowjetzeiten, gewisse ärmere Quartiere an u.a. Nordafrika. Ein Restaurant zu finden war weniger einfach als dies vermutlich in London, Barcelona oder Madrid wäre, wohin wieder hunderte Von FCB-Fans pilgern werden, falls Chelsea, Arsenal, Barça oder Real zugelost werden. Nahe am Hotel begann ein grosser Stadtpark, mit viel Grün, zumindest in der Jahreszeit, in der es ein paar wenige Monate lang Temparturen über Null hat. Dort hatte es viele Attraktionen, so heissen dort die Dinge à la Karussell oder Riesenschauckel. Natürlich war das Riesenrad Pflicht. Jedoch ohne Fernrohr war es nicht möglich, in der Ferne etwas ähnliches wie einen Berg zu erspähen. Ein Region so flach wie Holland.
Ein paar Fans des FC Tobol Kostanay luden die FCB-Fans auf eine abgelegene, etwa 30 Minuten Autofahrt durch sibirisches Niemandsland entfernte Wochenend- und Ferienresidenz ein, mit vielen Bungalows, einem grossen Schwimmbecken, einem Tennis- und einem Sandvolleyball-Platz.
Auch hatte es ein kleines Fussball-Kunstrasenfeld. Kunstrasen begreiflich, wenn die meiste Zeit im Jahr kein Grün wächst.
So kickten ein paar FCB-Fans gegen ein paar Tobol-Fans. Anschliessend ein Plausch-Penaltyschiessen. Dann ein schönes Essen. Wir übergaben den Gastgebern einige FCB-Fanartikel, was auf viel Freude stiess. Allgemein waren die Leute in Kasachstan scharf auf FCB-Artikel. Dieses Interesse wurde auch dadurch angeheizt, dass das kasachische Fernsehen (oder war es das russische? egal) das Spiel ManU - FCB aus der Mottenkiste holte und am Vorabend ausstrahlte.
Ein (russicher) Tobol-Fan beantwortete die Frage auf die Feind-Vereine seines Vereins mit FC Aktobe und Kairat Almaty. Letzterer Verein ist in unserer Breitengraden daher noch bekannt, weil er in der ehemaligen sowjetischen höchsten Liga dabei war, als die Stadt noch Alam Ata hiess.
Mit dem Bus wurden wir sogar bis ins (!) Stadion hineingeführt. Entweder wollten man uns nicht den Einheimischen in die Hände fallen lassen oder aber die Randale rund um den FCB haben die kasachischen Behörden zu derartiger Vorsicht treiben lassen, dass die Anwesenheit des FCB-Sicherheitsmannes Geri Dünki, der übrigens nicht im Hotel der Fans untergebracht war, schlicht ignoriert wurde. Anders ist das enorme Aufgebot an Soldaten und Polizisten nicht zu erklären. Sogar zur Toilette wurde man von einer Sicherheitskraft begleitet, allerdings nicht bis ganz hinein, wo denkt ihr auch hin!
Laut Reiseleiter waren Ehefrau und Tochter des Präsidenten Kasachstans anwesend. Viele FCB-Fans liessen sich mit dem netten Präsidenten-Töchterchen fotografieren. Hingegen bezweifelten zu später Stunde die Leute in der Beiz, dass es sich um Frau und Tochter des Staatspräsidenten handelte, sondern tippten auf das Gefolge des Vereins- oder Bezirkspräsidenten.
Was das Spiel betrifft, kann man in der BaZ nachlesen.
Interessant, auf beiden Seiten des Stadions eine nichtelektrische, gegen aussen gerichtete, riesige Anzeigetafel mit der aktuellen Rangliste der Superliga. So heisst die höchste Liga in Kasachstan. Bei jedem Verein ist auch noch der Name der Stadt, aus dem der Verein stammt, ersichtlich. Alles in kyrillischer Schrift. Betreffend Schrift ist festzustellen, dass die Länder mit eben dieser Schrift benachteiligt sind. Sogar bei internationalen Heimspielen haben ihre Spieler ihren Namen mit der bei uns gebräuchlichen Schrift versehen.
Manchmal hatte man etwas Mühe, sich mit den Eineimischen zu unterhalten, denn viele haben nur rudimentäre Kenntnisse in Deutsch oder Englisch, so wie ich in Russisch.
In Kasachstan leben 44 % islamische Kasachen und etwa 33% Russen, daneben noch Ukrainer, Usbecken, Tataren und andere. Die Hauptsprache ist Russisch. Die Russen sind nicht sehr bewandt mit der kasachischen Sprache. Sie verstehen sie einigermassen, aber reden sie nicht. Ich selber kenne kein Wort in Kasachisch. Schämer.
Gerüchten zufolge liess sich die Besitzerin der FC Basel 1893 AG privat einfliegen. Sie hatte es am Spiel "besser "als wir Fans, sie konnte das Spiel von einem Ehrenplatz aus verfolgen.
ENDLICH WEISS ICH WER DU BISCH!!! Stell dr vor, sogar e Foti vo dir hani grad im Netz gfunde! aaaaaaaaaight
Mein Fotoalbum ist die Erinnerung...