Verfasst: 28.12.2011, 14:10
Unter den Ultras
Gesellschaft Gewalt
Hooligans
Sie nennen sich Ultras und sind «geil auf Gewalt». Wer sind diese Basler Hooligans wirklich: Rowdies, Rechtsradikale, Knochenbrecher, Gestrandete? Nahaufnahmen von Fotograf Thomas Weisskopf und FACTS-Reporter Martin Beglinger.
N ichts ist gelaufen über Ostern. Scheisse. Der FCB ist draussen, und er war nicht dabei, durfte nicht, Stadionverbot ... Vor zehn Tagen hat ihn der «Sport» auf der Frontseite abgebildet, ihn als Drahtzieher jener «Basler Chaoten, Wahnsinnigen, Kriminellen, Hooligans» präsentiert, die im Luzerner All mend stadion eine Schlacht mit der Polizei provoziert hatten - mit 20 Verletzten.
«Der Jimmy kann sich die Kugel geben», sagten seine Freunde, die das Foto sahen, «der kommt nie mehr in ein Stadion rein.» Genervt hat Jimmy allerdings mindestens so sehr, dass die Zeitungen dauernd von deutschen Hooligans schrieben, die die grosse Randale lanciert hätten. Als ob ein Basler wie er nicht Manns genug dazu wäre.
Das Cupspiel vom Ostermontag hat Jimmy in der «Arche» gesehen, seiner Stube auf der Gasse. Die «Arche» ist die Beiz der Gestrandeten, ein Ort, wo die «Böhsen Onkelz» in der Musikbox aufliegen und nur der tätowierte Mann ein echter Mann ist. Jimmys Lieblingsmotiv prangt auf seinem linken Brustmuskel: Eine langhaarige Brunette umarmt einen Totenkopf mit dem Namen Jimmy. Auf dem Bauch hat er sich noch ein Stück Haut freigehalten für den wichtigsten Schriftzug seines Lebens: Command Ultras, Basel. Vorderhand aber bleibt die Stelle weiss, weil er kein Geld hat für das Glanzstück auf seinem Hundertvierkilokörper. Denn was er nicht versoff von seinem Lohn als Magaziner, das musste Jimmy in den letzten Jahren seinen Opfern abtreten: 30 000 Franken Schmerzensgeld. Für gebrochene Nasen. Gebrochene Kiefer. Einen Schwartenriss. Eingeschlagene Zähne. Geplatzte Augenbrauen. Gebrochene Arme. Eine gebrochene Rippe.
Jimmy sitzt beim Nachmittagsbierchen in der «Arche», berichtet freundlich und geduldig, wie alles kam: Vor knapp fünf Jahren, am 1. August 1990, gründete der gelernte Metzger Jimmy die Ultras Basel. Es war die Kopie jener Gang namens Ultras, die er zusammen mit einem italienischen Kumpel im Stadion von Cesena zum ersten Mal gesehen hatte. Das Programm war klar: Glatze, Tätowierung und die nach aussen gekehrte Bomberjacke. Das orange Jackenfutter sollte leuchten in der Masse der Fans.
weiter gehts hier: http://www.antifa.ch/index.php/1995pres ... ltras.html
Gesellschaft Gewalt
Hooligans
Sie nennen sich Ultras und sind «geil auf Gewalt». Wer sind diese Basler Hooligans wirklich: Rowdies, Rechtsradikale, Knochenbrecher, Gestrandete? Nahaufnahmen von Fotograf Thomas Weisskopf und FACTS-Reporter Martin Beglinger.
N ichts ist gelaufen über Ostern. Scheisse. Der FCB ist draussen, und er war nicht dabei, durfte nicht, Stadionverbot ... Vor zehn Tagen hat ihn der «Sport» auf der Frontseite abgebildet, ihn als Drahtzieher jener «Basler Chaoten, Wahnsinnigen, Kriminellen, Hooligans» präsentiert, die im Luzerner All mend stadion eine Schlacht mit der Polizei provoziert hatten - mit 20 Verletzten.
«Der Jimmy kann sich die Kugel geben», sagten seine Freunde, die das Foto sahen, «der kommt nie mehr in ein Stadion rein.» Genervt hat Jimmy allerdings mindestens so sehr, dass die Zeitungen dauernd von deutschen Hooligans schrieben, die die grosse Randale lanciert hätten. Als ob ein Basler wie er nicht Manns genug dazu wäre.
Das Cupspiel vom Ostermontag hat Jimmy in der «Arche» gesehen, seiner Stube auf der Gasse. Die «Arche» ist die Beiz der Gestrandeten, ein Ort, wo die «Böhsen Onkelz» in der Musikbox aufliegen und nur der tätowierte Mann ein echter Mann ist. Jimmys Lieblingsmotiv prangt auf seinem linken Brustmuskel: Eine langhaarige Brunette umarmt einen Totenkopf mit dem Namen Jimmy. Auf dem Bauch hat er sich noch ein Stück Haut freigehalten für den wichtigsten Schriftzug seines Lebens: Command Ultras, Basel. Vorderhand aber bleibt die Stelle weiss, weil er kein Geld hat für das Glanzstück auf seinem Hundertvierkilokörper. Denn was er nicht versoff von seinem Lohn als Magaziner, das musste Jimmy in den letzten Jahren seinen Opfern abtreten: 30 000 Franken Schmerzensgeld. Für gebrochene Nasen. Gebrochene Kiefer. Einen Schwartenriss. Eingeschlagene Zähne. Geplatzte Augenbrauen. Gebrochene Arme. Eine gebrochene Rippe.
Jimmy sitzt beim Nachmittagsbierchen in der «Arche», berichtet freundlich und geduldig, wie alles kam: Vor knapp fünf Jahren, am 1. August 1990, gründete der gelernte Metzger Jimmy die Ultras Basel. Es war die Kopie jener Gang namens Ultras, die er zusammen mit einem italienischen Kumpel im Stadion von Cesena zum ersten Mal gesehen hatte. Das Programm war klar: Glatze, Tätowierung und die nach aussen gekehrte Bomberjacke. Das orange Jackenfutter sollte leuchten in der Masse der Fans.
weiter gehts hier: http://www.antifa.ch/index.php/1995pres ... ltras.html