auslandbasler hat geschrieben:ja, ich muss damit leben, aber ich muss es nicht einfach akzeptieren.
Wenn Du damit lebst, dann akzeptierst Du es ja irgendwie.
Wenn ich an ein Konzert gehe und zuvorderst stehen will, kann ich mich nachher auch nicht wirklich darüber beklagen, dass ich fast erdrückt werde oder wenn ich möglichst nahe an ein brennendes Haus ran gehe, um wenn möglich das Ganze noch auf dem iPhone fest zu halten, dann darf ich mich halt im Nachhinein auch nicht wundern, wenn irgendetwas Brennendes auf mich runter fällt oder ich von der Feuerwehr Löschschaum abbekomme.
auslandbasler hat geschrieben:... ich bin keiner der sich einfach so die Freiheiten nehmen lässt. und ja, kann sein dass mich das einer Gefahr aussetzt, opfer von behördenwillkür zu werden. aber solange ich mich ans geltende gesetz halte, muss wirklich ICH mich dafür entschuldigen, mich anpassen, ändern? sind wir wirklich schon so weit? und darf ich danach die sicherheitsverantwortlichen nicht mal kritisieren, weil ich ja damit rechnen müsste? ist das nicht genau die Argumentation, die wir umgekehrt nicht verwenden dürfen?
Du musst Dich nicht anpassen und auch nicht Dein Verhalten ändern, wenn Du nicht willst. Du bist ein freier Mensch. Aber eben, dann darfst Du Dich halt auch nicht wundern, wenn Du auch in Zukunft immer wieder einmal in eine unangenehme Situation gerätst.
Wieso ärgerst Du Dich eigentlich in erster Linie über die Polizei und die Sicherheitsverantwortlichen und nicht über jene in der Kurve, welche diese Polizeipräsenz verursachen? Wenn Du schon das geltende Gesetz ins Gespräch bringst, sei auch daran erinnert, dass Pyros halt nach wie vor verboten sind.
auslandbasler hat geschrieben:... fakt ist aber, es werden bei der suche nach pyro mehr leute verletzt, als vorher und jetzt je verletzt wurden durch die pyro selber. ...
Kannst Du diesen "Fakt" irgendwie belegen? Pyros werden - wenn ich das richtig sehe - in erster Linie bei Eingangskontrollen gesucht. Dass dabei regelmässig Leute verletzt werden, ist mir neu.
auslandbasler hat geschrieben:... fakt ist auch, dass dort wo die Polizei dezent auftritt weniger Probleme zu beobachten sind, rund um den Fussball, als dort wo sie aktiv auf Abschreckung und Repression setzt. ...
Fakt? Ich selber weiss nicht, was Fakt ist, aber mir scheint, dass dies eher Deine Interpretation ist als ein Fakt, der sich belegen lässt.
auslandbasler hat geschrieben:... oberste Prämisse muss sein, die unschuldigen zu schützen. dafür muss zum teil in meinen augen auch darauf verzichtet werden, jeden gesetztesverstoss zu ahnden. ...
Ich glaube, da bewegst Du Dich in die falsche Richtung. Wieso soll es Gesetze geben, wenn sie nicht respektiert werden müssen? Und welche Verstösse sollen geahndet werden und welche nicht? Ein solch inkonsequentes Verhalten führt aus meiner Sicht unweigerlich zum Chaos und hilft wohl kaum, Unschuldige zu schützen.
auslandbasler hat geschrieben:wenn wir also zulassen, dass uns die Sicherheitsbehörden rechte wegnehmen, die uns laut gesetz zustehen, dann ist das für mich beängstigend. und ein solches recht ist das recht auf körperliche Unversehrtheit, wenn ich mich im rahmen der Gesetze bewege. und ja, das fordere ich ein.
Irgendwie bekomme ich den Verdacht nicht ganz los, dass Du versuchst, den Unschuldsengel zu mimen. Du bewegst Dich einerseits gerne im nahen Umfeld der "bösen Buben" der MK, begrüsst auch oder zumindest verurteilst nicht ihr gesetzwidriges (z.B. Pyro) oder phasenweise aggressives Verhalten und siehst Dich je nach Situation sogar als einen Teil dieser Gruppe, willst dann aber andererseits nichts mehr mit all dem zu tun haben, wenn es unangenehm wird.
Mir hat man schon in der Primarschule eingepaukt: mitgegangen - mitgefangen! Das mag nicht immer fair und rechtens sein, aber so ganz aus der Luft gegriffen ist dieser Spruch bestimmt nicht.
auslandbasler hat geschrieben:... man kann nie eine totale Sicherheit erreichen, es braucht immer Kompromisse. ...
Ja, das sehe ich auch so. Mein Lösungsansatz im Bezug auf Deinen Fall wird Dir aber vermutlich nicht gefallen, aber bei Gewalt in oder aus der Kurve ist der von Dir angesprochene Kompromiss für mich, dass bei einem Einschreiten der Polizei halt im ungünstigsten Falle auch "Unbeteiligte" (wie Du) zu Schaden kommen. Dass es dazu kommt, laste ich übrigens nicht nur der Polizei, sondern zu einem grossen Teil auch den feigen Kapuzineraffen an, welche gekonnt die Menge nutzen, um unter zu tauchen.
Wie schon früher geschrieben. Ich gehe schon seit vielen, vielen Jahren nicht mehr in die Kurve (war auch nie wirklich dort zuhause) und bei Auswärtsspielen mache ich einen grossen Bogen um die schwarz gekleideten Leute mit Kapuzzenpulli, auch wenn ich weiss, dass nicht alle so gekleideten Fans Chaoten sind. Aber ich brauch diesen Scheiss mit langen Eingangskontrollen nicht und habe mich deshalb bewusst dazu entschlossen, jeweils Tickets weit weg vom Fansektor zu kaufen und bei Auslandsspielen besorge ich mir diese Tickets - wenn immer möglich - auch individuell, sodass ich nicht als Mitglied einer Gruppe wahrgenommen werde. Du magst vielleicht da rein interpretieren, dass ich mir so mein Leben diktieren lasse, aber ehrlich gesagt; ich fühl mich dabei komplett wohl.
