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Verfasst: 15.04.2016, 08:10
von Konter
Käppelijoch hat geschrieben:@black/white

Die Tageswoche versucht eine linke BaZ zu sein und gebahrt sich ähnlich. Wirklich einen Unterschied stelle ich da nicht fest. Beides finde ich mühsam und entspricht nicht meinem Bedürfnis. Will ich Parteiblätter lesen, trete ich entsprechenden Parteien bei.
Während bei der BaZ jedoch klar ein Parteipolitiker als Mäzen hinten dran steht, so ist dies bei der Tageswoche nicht gegeben. Und die Tageswoche wurde ja auch als Reaktion auf die BloZ-Übernahme lanciert, gegründet von Journalisten, welche von dem rechtskonservativen stv. Weltwochechefredaktor flüchtete. Dass so Journalisten übrig bleiben, welche sich gesellschaftspolitisch anders äussern ist daher nur logisch und hat nichts damit zu tun, zu versuchen eine "linke BaZ" zu sein. Parteipolitisch ist die BaZ defintiv auf Grund ihrer journalistischen Tätigkeit sehr viel besser einzuordnen.

Es stimmt aber, dass die Tageswoche sicherlich der Personalie Baschi Dürr kritisch gegenüber steht und dies auch immer wieder in Publikationen kund tut. Ist aber noch weit davon entfernt, von den Kampagnen, welche die BaZ immer wieder gegen linke Politiker aus der Region führt, beispielsweise gegen Wessels oder Arslan, nur um mal 2 Beispiele zu nennen. Egal, wie man politisch zu diesen Personen steht, es die Berichterstattung der BaZ über diese Personen qualitativ weitaus schlimmer und polemischer, als wenn die TaWo einen Artikel über Dürr verfasst.

Verfasst: 15.04.2016, 08:39
von Blutengel
Asmodeus hat geschrieben: Gemäss den bisherigen Informationen entweder nachdem der eine Cop die Treppe runter geworfen wurde oder bevor die Cops die Treppe hoch kamen.


Das Video hört an der Stelle auf. Es kann sein, dass die Chaoten den nächsten Angriff gestartet haben und es zu riskant gewesen wäre ihn weiter zu verhaften. Kann auch sein, dass ihn wirklich einer der Cops kannte. Die Polizisten sind halt nicht irgendwelche Zürcher sondern Leute die hier Leben, Essen, Vögeln und Scheissen.
Ich denke das mit der Augenverletzungen war oben an der Treppe, nach dem ein Cop die Treppe runtergeworfen wurde und einer einen Tritt in den Rücken bekommen hat. Sicher kann ich es nicht sagen, habe aber zwei Gründe für die Annahme:

1. Wurde dies so im bz Bericht erwähnt
2. Ging ich nach den Scharmützeln auf der Plattform durch das Innere des Stadions beim MK Tor durch in Richtung Sektor A. Neben dem MK Tor lag eine stark blutende Person, welche durch Matchbesucher und die Samariter betreut wurde. Ich denke einen mit einer solchen Verletzung hätte man nicht die komplette Treppe hochgetragen.


(Sind nur Annahmen und es besteht kein Anspruch auf Richtigkeit).



Zum zweiten Teil. Ich denke dass man einfach nicht die Kapazität hatte, 3 Personen für eine Anhaltung (also für einen Chaot - bei 3 wären es schon 9 Cops) freizustellen. Zuerst hatte man schon die Idee, aber der Chef (denke ich) hat dann anders Entschieden weil er die Masse gesehen hat und weil er davon ausgehen musste, dass diese dann die Krawallkollegen befreien wollen. Das jemand die Personen unter den Mützen erkannt hat denke ich nicht. Aus meiner Sicht hätte man denen aber die Maske / Kapuze runter nehmen sollen und kurz das Gesicht filmen. Dann hätte man immerhin schon mal einen Ansatz für eine Identifizierung gehabt.

Verfasst: 17.04.2016, 13:16
von EvenSteven
Meinungen zu diesem Artikel?

http://http://www.bzbasel.ch/basel/die-schlaeger-des-fc-basel-haben-ein-neues-feindbild-130205885

Aus meiner Sicht konstruiert, nur aufgrund eines Vorfalles. Die Rivalität (man mag sie nun gutheissen oder nicht, ich halte mich da raus) würde ich immer noch als sehr gross einstufen. Reibereien mit Ordnungskräften (Polizisten, Deltas etc.) gab's ebenfalls schon immer. Die Kurve den Linksautonomen zuzuschreiben ist hingegen dämlich, schliesslich ist sie dafür aus meiner bescheidenen Sicht zu heterogen.

Verfasst: 17.04.2016, 13:40
von Sean Lionn
Es mag gewiss kleine Überschneidungen geben in den Szenen, aber das meiste ist eindeutig herbeigedichtet vom Journalisten.

Verfasst: 18.04.2016, 09:38
von Asmodeus
Ich musste bei folgendem Satz lachen:
Die Fans der beiden Clubs rivalisieren sich nicht mehr. Sie solidarisieren sich sogar.
Ich glaube bei dem Einen oder dem Anderen dürfte diese Aussage einen Herzkasper auslösen. "SOLIDARISIERUNG MIT DEM ERZFEIND???" :D

Verfasst: 18.04.2016, 14:57
von DonCorleone
Asmodeus hat geschrieben:Ich musste bei folgendem Satz lachen:



Ich glaube bei dem Einen oder dem Anderen dürfte diese Aussage einen Herzkasper auslösen. "SOLIDARISIERUNG MIT DEM ERZFEIND???" :D
Tja... wenigstens sind berühmte Faustrecht-Teilnehmende jetzt mit Damen mit FCZ-Herz liiert ;) :eek: :cool:


PS: und meine Ex-Alte war GC-Fan..... die Neue konnte ich noch richtig erziehen.

Verfasst: 18.04.2016, 15:02
von Asmodeus
DonCorleone hat geschrieben:Tja... wenigstens sind berühmte Faustrecht-Teilnehmende jetzt mit Damen mit FCZ-Herz liiert ;) :eek: :cool:


PS: und meine Ex-Alte war GC-Fan..... die Neue konnte ich noch richtig erziehen.
Ach. Das geht doch noch. Ich hab ne Weile in ZH gearbeitet und hatte ne ZH-Freundin.

Ich hab dann immer gesagt "Ich nehme den Zürchern Job, Geld und Frauen weg" ;)

Verfasst: 18.04.2016, 15:07
von Ibiza
Dem kann ich nur zustimmen. Genau so ist es.

Verfasst: 18.04.2016, 15:18
von Bierathlet
Ibiza hat geschrieben:Dem kann ich nur zustimmen. Genau so ist es.
Warum bist du dir da so sicher?

Ein strammer Schweizer wie du es bist, wird wohl kaum bei diesem linksgrünrotversifftem Pack (Ironie, bevor einer durchdreht.) anzutreffen sein. Woher also diese Sicherheit?

Verfasst: 18.04.2016, 15:22
von Admiral von Schneider
Es steht in der BZ, und Blick hat auch schon darüber berichtet.
Ebenfalls ist Dölf Brack dieser Meinung.

Es muss also stimmen.

Verfasst: 21.04.2016, 10:26
von Käppelijoch
Kein Wort zum Flyer, der im Regionaljournal heute nicht gerade gut wegkam?

Verfasst: 21.04.2016, 10:36
von Admiral von Schneider
Käppelijoch hat geschrieben:Kein Wort zum Flyer, der im Regionaljournal heute nicht gerade gut wegkam?
Link?

Ich hätte an der Stelle der Kurve keinen gemacht, wie bereits geschrieben.
Genau wegen solcher idiotischen Kommentare der Medien danach, von wegen "mümümü nicht richtig distanziert" "mümümü verharmlost".

Verfasst: 21.04.2016, 10:57
von Asmodeus
Admiral von Schneider hat geschrieben:Link?
http://podcasts.srf.ch/world/audio/Regi ... 0632.2.mp3

Ab Minute 3.

Ich kenne den Flyer nicht (ist ja nicht öffentlich einsehbar soweit ich weiss), Das Regionaljournal sagt nur "Im Selbstverständnis der Fanszene hätte die Reaktion dieses Sonntags durchaus ihre Logik"

Ob der Satz aus dem Zusammenhang gerissen wurde oder whatever. Keine Ahnung.

Verfasst: 21.04.2016, 11:02
von RotblauAmbassador
Asmodeus hat geschrieben:http://podcasts.srf.ch/world/audio/Regi ... 0632.2.mp3

Ab Minute 3.

Ich kenne den Flyer nicht (ist ja nicht öffentlich einsehbar soweit ich weiss), Das Regionaljournal sagt nur "Im Selbstverständnis der Fanszene hätte die Reaktion dieses Sonntags durchaus ihre Logik"

Ob der Satz aus dem Zusammenhang gerissen wurde oder whatever. Keine Ahnung.
Dieser Satz stand so gestern auf dem Flyer der Kurve

Verfasst: 21.04.2016, 11:04
von Scott Chipperfield #11
Asmodeus hat geschrieben:http://podcasts.srf.ch/world/audio/Regi ... 0632.2.mp3

Ab Minute 3.

Ich kenne den Flyer nicht (ist ja nicht öffentlich einsehbar soweit ich weiss), Das Regionaljournal sagt nur "Im Selbstverständnis der Fanszene hätte die Reaktion dieses Sonntags durchaus ihre Logik"

Ob der Satz aus dem Zusammenhang gerissen wurde oder whatever. Keine Ahnung.
Meiner Meinung nach kann man das schon aus dem Flyer herauslesen.

Verfasst: 21.04.2016, 11:09
von Asmodeus
RotblauAmbassador hat geschrieben:Dieser Satz stand so gestern auf dem Flyer der Kurve
Davon bin ich ausgegangen. Die Frage ist halt in welchem Zusammenhang der Satz drin steht :)

Verfasst: 21.04.2016, 11:30
von Master

Verfasst: 21.04.2016, 11:39
von Asmodeus
Argh. In Dialekt geschrieben. Das dauert wieder 5 Wochen bis ichs durchgelesen habe.



Edit: waren sehr kurze 5 Wochen.

Im Kontext liest sich dieser Satz weniger hart, als er im Regionaljournal genannt wurde. Es wird sich zwar nicht klar von der Gewalt distanziert, sondern im Gegenteil sie als fixer Bestandteil des "Basler Wegs" betrachtet, aber es wird auch nicht krampfhaft versucht den schwarzen Peter an die Polizei abzuschieben.

Ich finde es wird recht nüchtern nochmal geschildert was passiert ist, aber dass man aufgrund des Geschehenen nicht die anderen, durchaus positiven, Aktionen vergessen sollte.

Verfasst: 21.04.2016, 12:09
von Zargor
ich finde den flyer gut - hätte ich so nicht erwartet - danke

Verfasst: 21.04.2016, 12:52
von Käppelijoch
Ein Flyer der in der ganzen Reaktionskette nichts beschönigt oder relativiert. So muss es sein. Stark, dass die Tageswoche den Flyer veröffentlicht.

Btw: Ich dachte, "Die Kurve" gibt es nicht ;)

Verfasst: 21.04.2016, 13:04
von tanner
Käppelijoch hat geschrieben:Ein Flyer der in der ganzen Reaktionskette nichts beschönigt oder relativiert. So muss es sein. Stark, dass die Tageswoche den Flyer veröffentlicht.Btw: Ich dachte, "Die Kurve" gibt es nicht ;)
ja dachte ich auch
die BaZ könnte sich davon was abschneiden
statt "schlagwörter" wie : fühlten uns proviziert, kann immer wieder vorkommen, das was auf dem parkplatz passierte sei mit nichts zu entschuldigen, im anhang dann: was die sicherheitsabteilung der polizei davon wohl halten würde :rolleyes:
ist ein richtig peinlicher kurzauszug

Verfasst: 21.04.2016, 16:53
von Aftershock
Käppelijoch hat geschrieben:Ein Flyer der in der ganzen Reaktionskette nichts beschönigt oder relativiert. So muss es sein. Stark, dass die Tageswoche den Flyer veröffentlicht.

Btw: Ich dachte, "Die Kurve" gibt es nicht ;)
Ich war und bin immer noch ein Gegner jeglicher Gewalt und bin auch der Meinung, dass man die Gewalt nicht rechtfertigen darf.

Den Flyer als Reaktion finde ich so auch in Ordnung, da er eine gewisse Selbstkritik erkennen lässt. Mich persönlich nervt, dass man sich offen für die "physischen" Konfrontation gegen die "Bedrohung Polizei" ausspricht. Da geht der zivile Ungehorsam für mich einfach zu weit.

Hingegen Einig bin ich mit den Verfassern, was den "Basler-Weg" angeht. Wann waren vor dem Platform-Gate die letzten heftigen Ausschreitungen nach einem FCB Spiel rund ums Joggeli? Wenn die Zürcher bei Pratteln die Notbremse ziehen ist das nicht das Produkt des"Basler-Wegs".

Bevor man aber nun lauthals böse böse MK skandiert, muss man eben auch feststellen, dass es bei Spielen in Basel eigentlich nie Probleme gibt. (Siehe Fragestellung oben). Dazu kommt, dass man Beispielsweise in Luzern die FCB Fans nicht mehr als Hochrisikogruppe Gruppe einstuft (Aussage von deren Polizeichef). Das ist sicherlich auch der verdienst, der organisierten MK, welchen man auch mal anrechnen darf.

Und dass der Basler-Weg funktioniert, dazu tragen vorallem zwei Parteien bei. Die Fans und die Polizei. Dass der Weg auch seine Risiken birgt und trotz allem sehr fragil ist, bewies das Plattform-Gate. Strengt man die grauen Zellen an, muss man zum Schluss kommen, dass es der richtige Weg ist.

Verfasst: 21.04.2016, 17:18
von Schmutzfinkli
tanner hat geschrieben:ja dachte ich auch
die BaZ könnte sich davon was abschneiden
statt "schlagwörter" wie : fühlten uns proviziert, kann immer wieder vorkommen, das was auf dem parkplatz passierte sei mit nichts zu entschuldigen, im anhang dann: was die sicherheitsabteilung der polizei davon wohl halten würde :rolleyes:
ist ein richtig peinlicher kurzauszug
Schön und ehrenwert dass sich jemand aus der MK zu Wort meldet und ihre Sicht der Dinge darlegt.
Fazit dieses Flyers, eine Zeile hätte gereicht: die anderen sind immer die Bösen.

Verfasst: 21.04.2016, 18:26
von Bierathlet
Schmutzfinkli hat geschrieben:Schön und ehrenwert dass sich jemand aus der MK zu Wort meldet und ihre Sicht der Dinge darlegt.
Fazit dieses Flyers, eine Zeile hätte gereicht: die anderen sind immer die Bösen.
Fazit deines Beitrags: Bei Textverständnis Prüfungen wollte niemand bei dir abschreiben.

Verfasst: 21.04.2016, 19:48
von tanner
Schmutzfinkli hat geschrieben:Schön und ehrenwert dass sich jemand aus der MK zu Wort meldet und ihre Sicht der Dinge darlegt.
Fazit dieses Flyers, eine Zeile hätte gereicht: die anderen sind immer die Bösen.

aha dann bist wohl du der verfasser von dieser miesen zusammenfassung in der baz

Verfasst: 21.04.2016, 22:49
von Schmutzfinkli
tanner hat geschrieben:aha dann bist wohl du der verfasser von dieser miesen zusammenfassung in der baz
Aha, jetzt bin ich eben der Böse. In meinem Statement habe ich ja nicht definiert wer der Böse gewesen ist, die Interpretation hast du reingebracht. Gspürsch mi?

Verfasst: 22.04.2016, 06:25
von nobilissa
Der Vollständigkeit halber hier noch die Flyer-Zusammenfassung der BaZ, über die sich Frau Tanner (mit der - so nehme ich stark an - Jahreskarte im Family Corner) soaufregt:

"Die Muttenzerkurve rechtfertigt die
Krawalle


Erstmals seit den schweren Ausschreitungen nach dem Spiel des FCB gegen den FCZ vom 10. April ausserhalb des Stadions zwischen Basler Chaoten und der Polizei wendet sich die Muttenzerkurve an die Öffentlichkeit. In einem Schreiben, das gestern im St.-Jakob-Park verteilt wurde, nimmt der harte Kern der Kurve Stellung zu den Vorfällen – damit der Matchbesucher die Ereignisse besser einordnen könne. Das Fazit des zweiseitigen Schreibens ist ein klares: «Uff unserem Wäg wirds immer wieder au zu Rückschläg ko und vor allem wird är nie ände und immer wild blibe.» Oder konkret zu den Scharmützeln mit der Polizei am 10. April: «… im Sälbschtverständnis vo dr Fanszene het die Reaktion durchus ihri Logik.» Die Krawalle auf der Plattform hinter dem Stadion werden also gerechtfertigt, nicht aber das Verhalten gegenüber gewissen Dritten. «Dass im Zug vo dr Dynamik unbeteiligti Verkehrspolizischte aagriffe wärde, losst sich trotzdäm nid rächtfertige.» Man darf nach diesen Ausführungen gespannt sein, wie die in die Diskussion involvierten Parteien wie Fanarbeit, Clubleitung oder Polizei mit diesen Informationen aus der Muttenzerkurve umgehen werden. dw"

Verfasst: 22.04.2016, 21:35
von spiderdan
Meine 5 Cents:
Gewalt gegen Polizisten, im speziellen gegen unsere lokalen Gesetzeshüter ist ein absolutes NO-GO.
Das in der Hektik und situationsbedingt, jemand austickt: kann passieren, ich kann ein gewisses Mass an Verständnis aufbringen.
Die Eskalation und vor allem der Fakt, dass in der Masse keine Leute am Start sind, welche das Ding stoppen, schockiert mich.
Gibt es in der "Kurve" keine Leute, welche solch eine Ausartung von Gewalt unterbinden oder eindämmen kann? (bin ich naiv?)
Wo bleibt dann aber die Solidarität unter den Jungs, als einzelne von Polizisten zu Boden gebracht werden? Man lässt doch niemand zurück, oder?
Als Tiefpunkt und dafür muss man sich wirklich schämen, steht für mich das Niederprügeln eines einzelnen Polizisten.
Dafür muss meiner Meinung nach jemand den Kopf hinhalten.

Zum Flyer: Da bleibt wohl bei der Masse nichts hängen, somit bleibt bei diesem Erklärungsversuch, ein wertloses Stück Papier.

Fazit: Respekt und Ansehen der uniform gekleideten Kurvenjungs sinkt bei mir auf den Nullpunkt.
Aber Schaden wird weder der FCB (schon beschissen, dass auf Youtube die ersten Hits nur noch Randalevideos sind wenn man nach FC Basel sucht) noch die Polizei, noch sonst wer davon tragen. Spätestens nach der EM ist der Vorfall vergessen und das ist gut so!

Verfasst: 23.04.2016, 13:26
von spiderdan
schreyhals.baz.ch

in der Printausgabe ein weiterer Kommentar zum Flyer..............

Verfasst: 23.04.2016, 14:57
von nobilissa
spiderdan hat geschrieben: ....in der Printausgabe ein weiterer Kommentar zum Flyer..............
Voilà:

"Die verharmlosenden Aussagen zu den Ausschreitungen nach dem FCZ-Spiel sind verstörend
Die Muttenzerkurve sendet ein falsches Signal


Von Sebastian Briellmann

Das Flugblatt, das am Mittwoch im St.-Jakob-Park vor der Partie gegen Lugano von der Muttenzerkurve (MK) verteilt wurde, kam überraschend. Normalerweise empfindet es die MK nicht als zielführend, den Medien zusätzliches Futter zu liefern. Doch der harte rotblaue Kern sah sich in der Pflicht, eine Stellungnahme zu den Ausschreitungen zwischen FCB-«Fans» und der Polizei nach dem FCZ-Spiel vor knapp zwei Wochen abzugeben, die sich auf der Plattform hinter der Kurve ereigneten.
Ihre Worte richteten sie im Dialekt «diräggt an d Fans im Joggeli».

Diese hätten sich die Initianten aber besser gespart, denn die Aussagen sind verstörend. Die Muttenzerkurve verharmlost die Krawalle – und setzt damit ein völlig falsches Signal. Zwar wird der Übergriff auf einen Verkehrspolizisten verurteilt, die Vorfälle auf der Plattform jedoch werden gerechtfertigt, die Schuld daran soll die Polizei tragen. Denn die Plattform habe sich seit der Einführung als zentraler Treffpunkt bewährt, besitze mittlerweile bei vielen Supportern einen hohen Stellenwert.
Deshalb soll sich die Polizei von dort fernhalten, da das Verhältnis zwischen der Fanszene und den Ordnungshütern weiter ein latentes Konfliktpotenzial birgt. Weil ab einer gewissen Nähe und Anzahl der Polizisten die Situation je nach Kontext als Bedrohung wahrgenommen wird. Darauf, so der Wortlaut, werde reagiert: durch Ausweichen, mit Kreativität – oder manchmal auch physisch.
Diese Haltung ist inakzeptabel. Die Plattform ist kein rechtsfreier Raum. Und Gewalt niemals zu entschuldigen. Wenn sich die Polizei entschliesst, dort ausnahmsweise mehr Präsenz zu markieren, ist das zu respektieren. Auch wenn es der Muttenzerkurve missfällt. Die Gewalt mit der Verunsicherung aufgrund der neuen Situation zu erklären und zu behaupten, die Reaktion habe deshalb eine gewisse Logik, ist brandgefährlich. Gerade dann, wenn geschrieben wird, dass sich viele FCB-Anhänger mit der Muttenzerkurve auch nach solchen Vorfällen solidarisieren. Von denen mag es einige geben, der Grossteil jedoch solidarisiert sich mit einer friedlichen Kurve, nicht mit einer randalierenden.
Die Verfasser sehen das augenscheinlich anders. Und sie sehen das falsch. Die Reaktionen auf das Flugblatt sind grösstenteils vernichtend, die Rechtfertigungsgründe kommen – berechtigterweise – nicht gut an. Die Muttenzerkurve schiesst sich damit ins eigene Bein. Denn selten zuvor nach solch schwerwiegenden Ereignissen haben die Behörden, der FCB, die Fans und auch die Medien so besonnen, so abgeklärt reagiert wie nach dem FCZ-Spiel. Das war – von allen Seiten – der richtige Schritt. Und ein Bekenntnis auch zum sogenannten Basler Weg, der nach wie vor ein erfolgreicher ist.
Der Basler Weg wird angreifbar
Nun ist es ausgerechnet die Muttenzerkurve selbst, die dieses Modell wieder angreifbar macht – nachdem sie mit viel Herzblut und Durchhaltewillen dafür gekämpft hat. Unverständlich! Gerade im Wissen, dass es auch anders geht. Kreativ, spielerisch. Wie in St. Gallen, als die Fans aufgrund massiver Sicherheitskontrollen in Unterhosen um Einlass baten. Wie in Zürich, als ein aus Sicht der Kurve übertriebenes Polizeiaufgebot dafür sorgte, dass der ganze Tross wieder nach Basel umdrehte. Oder in Lugano, als sogar Basler Läckerli verteilt wurden. Das sind wahre Zeichen. Kreative Botschaften, die ankommen und durchaus sympathisch sind.Dafür stört ein anderer Punkt. Wer ist denn eigentlich «die Muttenzerkurve» oder zumindest der harte Kern davon? Da versteckt sich eine Gruppe von geschätzt 300 Leuten hinter einem Begriff. Statt Namen preiszugeben, ziehen sie sich im Zweifelsfall lieber eine Kapuze über den Kopf. Man bevorzugt die Anonymität, trägt keine Verantwortung und ist somit auch für nichts haftbar. Weil sich vieles am Rand der Legalität abspielt. So einfach ist das aus ihrer Sicht. Dabei ist es so was von falsch. Darunter leiden die echten Fans.Bleibt zu hoffen, dass die vielen negativen Reaktionen auf diese diffuse Erklärung vom Mittwoch Wirkung zeigen. Denn das Signal von innen führt für alle Beteiligten in eine Sackgasse. sebastian.briellmann@baz.ch"