Russland

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Lusti
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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 13:33Die von dir angesprochene Bigotterie der Linken soll man selbstverständlich immer ansprechen und verurteilen. Aber warum gilt das nicht für die Fehler der NATO oder der USA? Ist das nicht gleichermassen bigott?
Ich glaube ich habe in diesem Faden bereits auf das dumme Spiel der NATO betreffend des Nutzungsvertrags von Russland für den Schwarzmeerhafen Seastopol auf der Krim-Halbinsel hingewiesen. Ich hatte auch auf die historische Relevanz hingewiesen, dass die Krim zu Sowietzeiten zu Verwaltungszwecken der Ukraine zugeteilt wurde. Auch hatte ich auf das Abkommen Atomwaffen gg. staatliche Souveränität inkl. Krim hingewiesen. Wenn ich über "Die Linke" und Wagenknecht spreche, spreche ich nicht über die NATO und USA. Und umgekehrt. Zwei Themen für zwei separate Diskussionen.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 13:33Und wenn du einen kleinen Abstecher in den «Es wird immer schlimmer in Basel - Fortsetzung» Thread machst, wirst du auch sehr schnell feststellen, dass die subjektive Interpretation von Moral bei Leibe kein ausschliesslich Linkes Phänomen darstellt.
Ich kann mich nicht erinnern in meinen Ausführungen zur Doppemoral "der Linken" ihnen diese Eigenschaft monopolistisch zugeschrieben zu haben.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 13:33Ich halte es für ein menschliches Phänomen, sehr empfindlich auf erlebte Ungerechtigkeit zu reagieren und weitaus unempfindlicher auf selbst verursachte Ungerechtigkeit. Das liegt quasi die Entstehungsgrundlage der Doppelmoral begraben. Und dass man ganz allgemein bei grösserer Ähnlichkeit zu einem selbst auch eher die gleichen Massstäbe wie bei sich selbst anlegt, als bei grösseren Unterschieden, ist auch ein bekanntes und gut untersuchtes Prinzip. Du scheinst also mit deiner Andeutung schon auf einer richtigen Spur zu sein …
"Die Linke" in Deutschland, und entschuldige hier auch mein teilweises Vorurteil, ist ein Kind der SED. Einerseits direkt nachweisbar (durch ehem. SED'ler als Mitglieder, z.T. auch ehem. Politiker der DDR die eher auf eine Anklagebank als in ein Parlament gehörten) andererseits dieses Selbstverständnis an Doppelmoral. Und falls das nicht selbstverständlich ist, dieselbe doppermoral-demokratifeindlichen Exkremente der Politik findes sich in hoher Anzahl auch bei einer NPD oder der AfD. Auch da gibt es dein einen oder anderen gemässigten, und ab und an findet auch dort das braune ... ähh blinde Huhn ein argumentatives Korn. In der Summe sind sie aber trotzdem braune Scheisse. Und genauso ist "die Linke" in meinen Augen die rote Brühe.
"Die Linke" scheint eben auf dem linken Auge blind. Und daher sind ihre moralischen Herleitungen eben auch so geprägt. Die Frau Wagenknecht versuchte unter dem Deckmantel "Frieden, Freude, Eierkuchen, ja nicht die Eskalation versuchen" ihre z.T. durchaus bgründete Kritik an der NATO und den USA zu verstecken. Sie wurde enttarnt und argumentativ beerdigt. Warum nicht einfach das Kind beim Namen nennen, aber es ist offensichtlich der Frau Wagenknecht nicht möglich, freie Staatsentscheidungen zu akzeptieren und mal die NATO und USA als Thema einfach sein zu lassen. Ich spiele nicht auf den Mann/die Frau, keine Argumente "ad hominem" sondern nur auf die Argumente der Frau Wagenknecht. Und die waren Scheisse.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 13:33Ich finde nicht, dass du dies nötig hättest, Lusti, denn ich halte dich für argumentativ sehr stark und von einer hohen Ethik geleitet.
Ich hoffe mit meinen obigen Ausführungen darzustellen, dass meine Einschätzung "der Linken" als Partei und der Frau Wagenknecht als Exponentin dieser Partei durchaus auf sachlichen Beinen stehen. Obwohl ich mich gerne ab und an in der Kunst der eloquenten Konversation versuche, so fühle ich mich manchmal in der Sprache der Gosse einfach wohler.
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Und so sei mir der Ausdruck erlaubt: Die Wagenknecht ist eine rotgefärbte, stalinistische Doppelmoral-Schlotterfotze :)
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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 13:33 Sie war in den Argumenten klar und in der Meinung unverstanden. Kunststück, wenn man sie bei der Herleitung ihrer Meinung nicht ausführen liess, sondern jeweils unterbrach (Stichwort Kritik an USA oder NATO).

Nein, es ist sogar wichtig, dass Whataboutismen vehement bekämpft werden. Weder die USA noch die NATO haben die Ukraine überfallen.

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Lällekönig
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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Lusti hat geschrieben: 24.05.2022, 15:09 Ich glaube ich habe in diesem Faden bereits auf das dumme Spiel der NATO betreffend des Nutzungsvertrags von Russland für den Schwarzmeerhafen Seastopol auf der Krim-Halbinsel hingewiesen. Ich hatte auch auf die historische Relevanz hingewiesen, dass die Krim zu Sowietzeiten zu Verwaltungszwecken der Ukraine zugeteilt wurde. Auch hatte ich auf das Abkommen Atomwaffen gg. staatliche Souveränität inkl. Krim hingewiesen. Wenn ich über "Die Linke" und Wagenknecht spreche, spreche ich nicht über die NATO und USA. Und umgekehrt. Zwei Themen für zwei separate Diskussionen.
Ich bin nicht der Ansicht, dass du keine Kritik an der USA oder NATO zulassen würdest. Ich bezog mich auf die Gesprächsteilnehmer bei Lanz, da die Sendung ja der Anstoss dieser Diskussion war. Entschuldige, falls dies falsch rüber kam, war definitiv nicht meine Absicht.

Lusti hat geschrieben: 24.05.2022, 15:09Ich kann mich nicht erinnern in meinen Ausführungen zur Doppemoral "der Linken" ihnen diese Eigenschaft monopolistisch zugeschrieben zu haben.
Das nicht. Aber bei denen findest du es anscheinend unmöglich.

Lusti hat geschrieben: 24.05.2022, 15:09"Die Linke" in Deutschland, und entschuldige hier auch mein teilweises Vorurteil, ist ein Kind der SED. Einerseits direkt nachweisbar (durch ehem. SED'ler als Mitglieder, z.T. auch ehem. Politiker der DDR die eher auf eine Anklagebank als in ein Parlament gehörten) andererseits dieses Selbstverständnis an Doppelmoral. Und falls das nicht selbstverständlich ist, dieselbe doppermoral-demokratifeindlichen Exkremente der Politik findes sich in hoher Anzahl auch bei einer NPD oder der AfD. Auch da gibt es dein einen oder anderen gemässigten, und ab und an findet auch dort das braune ... ähh blinde Huhn ein argumentatives Korn. In der Summe sind sie aber trotzdem braune Scheisse. Und genauso ist "die Linke" in meinen Augen die rote Brühe.
Das stimmt, in der Radikalität nicht von der eigenen Meinung abweichen zu wollen, nehmen sich die Linke und NPD oder AfD nicht viel und auch in der Verweigerung, kritische Argumente anzunehmen. Und dennoch bin ich der Ansicht, dass grosse Unterschiede bestehen. Während die Linke eher Tatsachen totschweigt und Argumente nicht annimmt, stelle ich fest, dass NPD und AfD darüber hinaus auch gerne mal Tatsachen verdreht oder Meinungen wie Argumente ins Feld führt. Womit ich die Linke unter dem Strich für konsensfähiger halte als die NPD oder AfD und diese auch nicht auf der gleichen Stufe ansiedeln würde, wenn es um Demokratie-Kompatibilität geht.


Lusti hat geschrieben: 24.05.2022, 15:09"Die Linke" scheint eben auf dem linken Auge blind. Und daher sind ihre moralischen Herleitungen eben auch so geprägt. Die Frau Wagenknecht versuchte unter dem Deckmantel "Frieden, Freude, Eierkuchen, ja nicht die Eskalation versuchen" ihre z.T. durchaus bgründete Kritik an der NATO und den USA zu verstecken. Sie wurde enttarnt und argumentativ beerdigt. Warum nicht einfach das Kind beim Namen nennen, aber es ist offensichtlich der Frau Wagenknecht nicht möglich, freie Staatsentscheidungen zu akzeptieren und mal die NATO und USA als Thema einfach sein zu lassen. Ich spiele nicht auf den Mann/die Frau, keine Argumente "ad hominem" sondern nur auf die Argumente der Frau Wagenknecht. Und die waren Scheisse.
Kritik an der NATO und den USA verstecken? Echt? Ich fand, dass sie diese Kritik ziemlich offen geäussert hat. Wenn sie meiner Ansicht nach etwas zu verstecken versuchte, dann war es dass ihre Meinung nicht ausschliesslich auf der hohen Moral basiert, welche sie andernorts einfordert. Und ich habe auch keine Mühe damit, einen freien Staatsentscheid nicht gutzuheissen, wenn die Entscheidungsgewalt dieses Staates durch Unfreiheit der eigenen Bevölkerung errungen wurde, wie es in Diktaturen oder Scheindemokratien Gang und Gäbe ist. Sonst könnte ich gewisse Interventionen der NATO ja gar nicht befürworten.

Lusti hat geschrieben: 24.05.2022, 15:09Ich hoffe mit meinen obigen Ausführungen darzustellen, dass meine Einschätzung "der Linken" als Partei und der Frau Wagenknecht als Exponentin dieser Partei durchaus auf sachlichen Beinen stehen. Obwohl ich mich gerne ab und an in der Kunst der eloquenten Konversation versuche, so fühle ich mich manchmal in der Sprache der Gosse einfach wohler.
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Und so sei mir der Ausdruck erlaubt: Die Wagenknecht ist eine rotgefärbte, stalinistische Doppelmoral-Schlotterfotze :)
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Es ging mir weniger um die Eloquenz, sondern um die meines Erachtens nach unnötigen «ad hominem» Anspielungen. Ich finde, dass man Wagenknechts Herleitung ihrer Meinung ganz gut dekonstruieren kann, ohne ihre politische Ausrichtung oder ihre Würde zu tangieren. Denn darin sind wir uns ja einig: Wagenknecht fehlen die Argumente, ihren eigenen Standpunkt zu untermauern.

Worin wir uns nicht einig sind ist die Frage, ob eine Meinung ein nicht stichhaltiges Argument oder gar kein Argument ist. Für mich wird eine Aussage erst dann zum Argument, wenn darüber Meinungskonsens herrscht. Bei der Frage, ob der eigene Standpunkt ebenfalls einer gründlichen Prüfung der Stabilität des moralischen Fundamentes unterzogen werden darf, stelle ich nicht unbedingt eine Meinungsverschiedenheit bei uns fest, aber eine unterschiedliche Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Und da wollte ich dich ermutigen, weil ich deinen Standpunkt für solide halte. Kann gut sein, dass man mit der Zeit die Lust daran verliert und die Wiederholungen satt ist, wenn die Prüfer weder richtig zuhören, noch eine Prüfung ihrer eigenen Standpunkte zulassen wollen.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

LeTinou hat geschrieben: 24.05.2022, 15:50 Nein, es ist sogar wichtig, dass Whataboutismen vehement bekämpft werden. Weder die USA noch die NATO haben die Ukraine überfallen.
Hast du meine Antwort bezüglich Whataboutism gelesen?

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Re: Russland

Beitrag von LeTinou »

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:54
LeTinou hat geschrieben: 24.05.2022, 15:50 Nein, es ist sogar wichtig, dass Whataboutismen vehement bekämpft werden. Weder die USA noch die NATO haben die Ukraine überfallen.
Hast du meine Antwort bezüglich Whataboutism gelesen?

Ja, nur sehe ich das anders.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

LeTinou hat geschrieben: 24.05.2022, 17:31 Ja, nur sehe ich das anders.
Danke für die Erläuterung, konnte ich ja nicht wissen.
Für das besser Verständnis wäre es noch hilfreich zu wissen, welchen Teil du anders siehst. Was Whataboutism ist oder ob Wagenknecht Whataboutism betreibt?

Wikipedia hat geschrieben:Whataboutism (von englisch What about …? „Was ist mit …?“, und -ism „-ismus“) bezeichnet abwertend ein Verfahren, bei dem eine kritische Frage oder ein kritisches Argument nicht beantwortet oder erörtert, sondern mit einer kritischen Gegenfrage erwidert wird.
Quelle Wikipedia

Die kritische Gegenfrage alleine stellt noch kein Whataboutism dar. Falls du der Definition von Wikipedia zustimmst, würde mich interessieren, welche Frage nach deiner Meinung von Wagenknecht unbeantwortet blieb.

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Re: Russland

Beitrag von Lusti »

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Ich bin nicht der Ansicht, dass du keine Kritik an der USA oder NATO zulassen würdest. Ich bezog mich auf die Gesprächsteilnehmer bei Lanz, da die Sendung ja der Anstoss dieser Diskussion war. Entschuldige, falls dies falsch rüber kam, war definitiv nicht meine Absicht.
kein Problem, Standpunkte klar zu machen ist Teil einer Diskussion.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Das nicht. Aber bei denen findest du es anscheinend unmöglich.
Ich finde Doppelmoral grundsätzlich unmöglich, egal von welcher Seite und in welcher Form.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Das stimmt, in der Radikalität nicht von der eigenen Meinung abweichen zu wollen, nehmen sich die Linke und NPD oder AfD nicht viel und auch in der Verweigerung, kritische Argumente anzunehmen. Und dennoch bin ich der Ansicht, dass grosse Unterschiede bestehen. Während die Linke eher Tatsachen totschweigt und Argumente nicht annimmt, stelle ich fest, dass NPD und AfD darüber hinaus auch gerne mal Tatsachen verdreht oder Meinungen wie Argumente ins Feld führt. Womit ich die Linke unter dem Strich für konsensfähiger halte als die NPD oder AfD und diese auch nicht auf der gleichen Stufe ansiedeln würde, wenn es um Demokratie-Kompatibilität geht.
Das mag sogar so stimmen. Aber nehmen wir mal Demokratie-Kompatibilität als Messlatte und geben einen Score von 0 (demokratiefeindlich) bis 10 (demokratiefreundlich).
NPD: 0
AfD: 2
Die Linke: eine aufgerundete 5.
Ich stelle mir folgende Frage: Was ist, wenn die NPD stärkste Kraft im Land ist, bis zu dem Punkt an den sie eine absolute Mehrheit hätte. Wie würde DE 10 nach 10 Jahren mit dieser Politik aussehen. Und wie bei der AfD, wie bei "der Linken". Deine Unterscheidung und Präzisierung in ehren, auch wenn sie völlig richtig ist, im Endeffekt wäre Deutschland entweder eine rechte oder linke Diktatur.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Kritik an der NATO und den USA verstecken? Echt? Ich fand, dass sie diese Kritik ziemlich offen geäussert hat. Wenn sie meiner Ansicht nach etwas zu verstecken versuchte, dann war es dass ihre Meinung nicht ausschliesslich auf der hohen Moral basiert, welche sie andernorts einfordert. Und ich habe auch keine Mühe damit, einen freien Staatsentscheid nicht gutzuheissen, wenn die Entscheidungsgewalt dieses Staates durch Unfreiheit der eigenen Bevölkerung errungen wurde, wie es in Diktaturen oder Scheindemokratien Gang und Gäbe ist. Sonst könnte ich gewisse Interventionen der NATO ja gar nicht befürworten.
Aber eben unter dem Deckmantel einer möglich Eskalation gegenüber einem Feind, der dort eskaliert wo er meint, etwas gewinnen zu können. Wir sprechen bei Schweden und Finnland eben nicht von unfreien Bevölkerungen, daher ist die Argumentation von Wagenknecht eben so schlecht wie sie daher kommt. Die Kritik ist berechtigt, aber am flaschen Seil aufgeknüpft. Und das ist billig und dafür würde sie abgekanzelt.

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Es ging mir weniger um die Eloquenz, sondern um die meines Erachtens nach unnötigen «ad hominem» Anspielungen. Ich finde, dass man Wagenknechts Herleitung ihrer Meinung ganz gut dekonstruieren kann, ohne ihre politische Ausrichtung oder ihre Würde zu tangieren. Denn darin sind wir uns ja einig: Wagenknecht fehlen die Argumente, ihren eigenen Standpunkt zu untermauern.
On point

Lällekönig hat geschrieben: 24.05.2022, 16:50Worin wir uns nicht einig sind ist die Frage, ob eine Meinung ein nicht stichhaltiges Argument oder gar kein Argument ist. Für mich wird eine Aussage erst dann zum Argument, wenn darüber Meinungskonsens herrscht. Bei der Frage, ob der eigene Standpunkt ebenfalls einer gründlichen Prüfung der Stabilität des moralischen Fundamentes unterzogen werden darf, stelle ich nicht unbedingt eine Meinungsverschiedenheit bei uns fest, aber eine unterschiedliche Bereitschaft, sich darauf einzulassen. Und da wollte ich dich ermutigen, weil ich deinen Standpunkt für solide halte. Kann gut sein, dass man mit der Zeit die Lust daran verliert und die Wiederholungen satt ist, wenn die Prüfer weder richtig zuhören, noch eine Prüfung ihrer eigenen Standpunkte zulassen wollen.
Nein ein Argument setzt keinen Meinungskonsens voraus, eher versucht es diesen herzustellen. Mit deinen Argumenten versucht du mir, deinen Standpunkt, begründet auf Fakten und deren Interpretation in einem definierten Kontext, darzulegen. Ist dein Argument stichhaltig, faktisch begründet und in sich Kohärent, bleibt mir keine andere Möglichkeit als dein Argument anzunehmen und meine Meinung dahingehend anzupassen. Danach haben wir Meinungskonsens.
Dein Argument z.B. das wir eine unterschiedliche Bereitschaft haben, uns auf Argumente einzulassen ist durchaus korrekt. Das kann darin begründet sein dass du etwas weltoffener und meinungsoffener bist als ich, es kann aber auch sein dass ich eine Vielzahl von Argumenten bereits gehört, verarbeitet und als falsch interpretiert habe. Ich bin in Diskussionen ein Verfecht der "Einheit der Materie".
- Diskutieren wir über den Beitritt von FI und SW in die NATO, dann können wir gerne über die kurzfristigen und langfristigen geopolitischen Konsequenzen dieser Vorgänge diskutieren.
- Oder wir diskutieren über den implizierten Hegemonie der USA in der NATO und die daraus resultierenden Probleme. Wie und in wlecher Form instrumentalisiert die USA die NATO für ihre geopolitischen Ziele? Cooles Thema, diskutieren wir das.
- Oder wir diskutieren über den regionalen und geopolitischen Anspruch von RU, dessen Aussenpolitik und deren Reaktion auf die NATO. Auch interesannt, abenfüllend und facettenreich.
Alles zusammen in einem Topf und die Diskussion bricht in sich zusammen.

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Lällekönig
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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Lusti hat geschrieben: 25.05.2022, 14:37 Nein ein Argument setzt keinen Meinungskonsens voraus, eher versucht es diesen herzustellen.
Ich halte an meiner Aussage fest und präzisiere diese ein wenig, damit sie hoffentlich verständlicher wird. Damit eine Aussage die Funktion eines Argumentes innerhalb einer Diskussion erfüllt, muss unter den Diskussionsteilnehmern Konsens bezüglich der Gültigkeit dieser Aussage vorhanden sein. Die allgemeine/universelle Gültigkeit der Aussage spielt dafür keine Rolle, es reicht die spezifische.

Damit dieses Argument aber universelle Gültigkeit erhält, muss diese Richtigkeit von allen angenommen werden können, dies gelingt durch die Beweisführung, was es zu einem unumstösslichen, faktenbasierten Argument machen kann, sofern es korrekt in den Argumentationsstrang eingebunden wird.

Du beschreibst die Belegbarkeit und damit verbundene allgemeine Annehmbarkeit, also die allgemeine/universelle Validität eines Argumentes. Ich beschreibe die Voraussetzung damit eine Aussage die Eigenschaft und Funktion eines Argumentes innerhalb des Diskurses und ihrer Teilnehmer erfüllt, also die fallspezifische Validität. Das sind zwei komplett verschiedene Aspekte.

Man kann über die Handlungen und Motive der Figuren einer frei erfundenen Geschichte mit komplett faktenfreien, aber im semantischen Sinne echten Argumenten diskutieren. Zum Beispiel in einer Debatte zum Thema Gott, geführt von gläubigen Theologen. Man kann aber auch Scheinargumente (was im semantischen Sinne kein echten Argumente sind) ins Feld führen, die in sich stimmen und sogar auf belegbaren Fakten basieren. Wie beispielsweise berechtigte Kritik an der NATO. Diese faktenbasierten Aussagen sind in der Frage, ob das aktuelle Vorgehen nötig oder unnötig ist, aber irelavant und bleiben daher auch nur Scheinargumente. In der Frage, ob die Glaubwürdig der NATO durch vergangene Fehler beeinträchtigt wurde, könnte diese Kritik von Relevanz und somit ein echtes Argument sein. Argumentierte man noch, dass höhere Glaubwürdigkeit auch das Vertrauen steigert und dass Vertrauen deeskalierend wirkt, wäre die berechtigte Kritik auch richtig in einen stringenten Argumentationsstrang eingebunden. Aber ein aktuelles Vorgehen wird dadurch weder nötiger noch unnötiger, nur weil Fehler in der Vergangenheit als unnötig taxiert wurden. Diese Einschätzung überträgt sich nicht automatisch. Man stützt lediglich die Aussage, dass eine Erweiterung auch eskalierenden Charakter hat, man stützt nicht die Taxierung «unnötig» dieser Eskalation.

Ein invalides Scheinargument kann durch Logik überführt werden. Ein im semantischen Sinne echtes, aber auf falschen Tatsachen basierendes Argument, kann durch Beweise entkräftet werden. Daher wohl dein Eindruck, dass die Kritik zwar berechtigt (im Sinne von faktisch belegbar) war, aber am falschen Seil aufgeknüpft wurde (weil es scheinbar keiner Logik folgend eingebunden wurde).

Lusti hat geschrieben: 25.05.2022, 14:37 Mit deinen Argumenten versucht du mir, deinen Standpunkt, begründet auf Fakten und deren Interpretation in einem definierten Kontext, darzulegen. Ist dein Argument stichhaltig, faktisch begründet und in sich Kohärent, bleibt mir keine andere Möglichkeit als dein Argument anzunehmen und meine Meinung dahingehend anzupassen. Danach haben wir Meinungskonsens.
Im argumentativen Diskurs erörtert man die Meinungsverschiedenheit in einer Frage mit Argumenten (die quasi aus passenden Kombinationen kleinster gemeinsamer Nenner bestehen). Die argumentative Überzeugen beruht auf der kohärenten Verknüpfung verschiedener Argumente zu einem Argumentationsstrang, welchem das Gegenüber folgen kann und es auch tut. Überzeugung vergrössert die gemeinsame Basis, erlaubt es fortan komplexere Argumente einzubringen. Tut man dies nicht, ist es kein argumentativer Diskurs und mündet in der Regel auch nicht in einer Vergrösserung des Meinungskonsenses. Dir bliebe übrigens trotzdem die Möglichkeit stichhaltige, faktisch begründete Argumente abzulehnen, sofern du ein gewisses Mass an Realitätsverweigerung in Kauf nehmen würdest. Zum Glück tust du das nicht. Dein Selektionskriterium beschreibt also eher den Weg zur Vernunft und zu einer Verankerung in der Realität, respektive die Wirkungsmacht des fundierten Arguments, als es definierende Funktionsprinzipien und Wirkungsmechanik des Arguments beschreiben würde.

«Mal angenommen dass …» ist nicht umsonst eine beliebte Form der Einleitung einer theoretischen Diskussion, welche man aber durchaus argumentativ führen kann. Man schafft die Basis der gemeinsamen Annahme, stellt aber gleichzeitig klar, dass darüber kein Meinungskonsens vorherrschen muss, die Diskussion sich von der Überprüfbarkeit dieser einen Annahme befreit. Dass Argumente nicht zwingend faktisch wahr sein müssen, habe ich mit den Theologen bereits angesprochen. Ihr Konsens in der Annahme zur Existenz Gottes ermöglicht Argumente, welche aber nur innerhalb der Glaubensgemeinschaft mit den selben Basisannahmen funktionieren. Man kann verschiedener Meinung sein, ob Gott gütig oder gerecht ist, aber Argumente ziehen nur, solange man die Meinung teilt, dass Gott (mindestens als Theorie) existiert. Die gleichen Aussagen, die im internen Diskurs Argumente waren, verlieren ihren argumentativen Charakter sofort, sobald sich beispielsweise ein atheistischer Wissenschaftler hinzugesellt, der selbst die Theorie einer Existenz ablehnt. Spezifische versus universelle Validität.

Man kann in einer faktenbasierten Aussage auch kein Argument sehen, wenn man die Fakten nicht kennt oder diese ignoriert. Ein Mensch kann argumentativ stringent und kohärent sein und eine auf Wissenschaft basierende Aussage anzweifeln. Dies kann im Idealfall ein Skeptiker sein (was bedingen würde, dass er die Offenheit und Fähigkeit hätte, einer Argumentationskette zu folgen, die seine Zweifel beseitigen will). Leider nennen sich viele Skeptiker, die eher Verschwörungstheoretiker, respektive Realitätsverweigerer sind (da sie Argumentationsketten nicht folgen können/wollen, die Zweifel beseitigen könnten), aber meist fehlt es denen auch an argumentativer Stringenz oder Kohärenz. Der Skeptiker hat nicht das Ziel, seine Zweifel zu erhalten oder zu vergrössern, der Skeptiker startet jeweils mit Zweifeln und versucht diese abzubauen.

Vielleicht wird es verständlicher, wenn man statt an einen verschlossenen Verschwörungstheoretiker an die geistige Offenheit eines Kindes denkt. Ich finde gerade im Diskurs einem Kind kann man gut beobachten was Argumente sind und wie sie funktionieren, da einem selbst stets bewusst ist, dass das Kind noch über eine viel kleinere Basis an faktischem Wissen verfügt, als man selbst. Gleichzeitig ist das Kind in der Regel sehr offen dafür, die eigene Basis durch Lernen zu erweitern. «Weil das so ist» ist eine Tatsache aber kein Argument, indem man dem Kind erklärt «Warum das so ist», erweiterte man seinen Wissensstand, der gemeinsame Nenner wird dadurch grösser und «Dass das so ist» kann fortan als Argument geführt werden.


Lusti hat geschrieben: 25.05.2022, 14:37Dein Argument z.B. das wir eine unterschiedliche Bereitschaft haben, uns auf Argumente einzulassen ist durchaus korrekt.
Die unterschiedliche Bereitschaft, uns auf fremde Standpunkte einzulassen, habe ich nur als Beobachtung geäussert, nicht als Argument. Wenn du das auch so siehst, kann dies als Argument geführt werden. Wenn nicht, bleibt es eine Meinung. ;)


Lusti hat geschrieben: 25.05.2022, 14:37Das kann darin begründet sein dass du etwas weltoffener und meinungsoffener bist als ich, es kann aber auch sein dass ich eine Vielzahl von Argumenten bereits gehört, verarbeitet und als falsch interpretiert habe. Ich bin in Diskussionen ein Verfecht der "Einheit der Materie".
- Diskutieren wir über den Beitritt von FI und SW in die NATO, dann können wir gerne über die kurzfristigen und langfristigen geopolitischen Konsequenzen dieser Vorgänge diskutieren.
- Oder wir diskutieren über den implizierten Hegemonie der USA in der NATO und die daraus resultierenden Probleme. Wie und in wlecher Form instrumentalisiert die USA die NATO für ihre geopolitischen Ziele? Cooles Thema, diskutieren wir das.
- Oder wir diskutieren über den regionalen und geopolitischen Anspruch von RU, dessen Aussenpolitik und deren Reaktion auf die NATO. Auch interesannt, abenfüllend und facettenreich.
Alles zusammen in einem Topf und die Diskussion bricht in sich zusammen.
Ja. Mit zunehmender Komplexität eines Themas, steigt auch der Bedarf an sprachlicher Abgleichung, um gegenseitige Argumente erkennen zu können. Daher wäre es auch viel einfacher, wenn man die eigenen Standpunkte zu einem Thema erörterte, statt über den Standpunkt anderer (in diesem Falle Wagenknecht) zum selben Thema zu diskutieren. Eine Erhöhung der Komplexität, auf die man meiner Ansicht nach verzichten könnte.


Lusti hat geschrieben: 25.05.2022, 14:37 Das mag sogar so stimmen. Aber nehmen wir mal Demokratie-Kompatibilität als Messlatte und geben einen Score von 0 (demokratiefeindlich) bis 10 (demokratiefreundlich).
NPD: 0
AfD: 2
Die Linke: eine aufgerundete 5.
Ich stelle mir folgende Frage: Was ist, wenn die NPD stärkste Kraft im Land ist, bis zu dem Punkt an den sie eine absolute Mehrheit hätte. Wie würde DE 10 nach 10 Jahren mit dieser Politik aussehen. Und wie bei der AfD, wie bei "der Linken". Deine Unterscheidung und Präzisierung in ehren, auch wenn sie völlig richtig ist, im Endeffekt wäre Deutschland entweder eine rechte oder linke Diktatur.
Korrekt. Wenn sich eine Position durchsetzt und neben sich alle anderen Positionen verdrängt oder verbietet, entspräche dies der Alleinherrschaft einer einzelnen Position. Aber gilt dies nicht für jede Position? Selbst wenn sich statt Links oder Rechts die Mitte durchsetzen würde?

Ich bin mir sehr bewusst, dass die Geschichte schreckliche Beispiele dafür liefert, welch gefährliche Eigendynamik ungebremste Bewegungen in eine Richtung entwickeln können. Aber dennoch würde ich das Streben in eine Richtung nicht bis zum bitteren Ende extrapolieren, um daraus auf die Absichten hinter diesen Bestrebungen zu schliessen. Die Linke auf den Kommunismus oder die Rechte auf den Nationalsozialismus zu reduzieren, wäre in meinen Augen aber genau so eine falsche Verkürzung, wie Liberalen bis zum entfesselten Kapitalismus oder damals die CVP bis zum Christlichen Gottesstaat zu extrapolieren. Dies entspricht dem Naturell eines Dammbruchargumentes und könnte auch als Scheinargument ausgelegt werden. ;)

Daher halte ich die Demokratie-Kompatibilität aka Konsensfähigkeit für den wesentlich wichtigeren Faktor als die eigeschlagene Richtung. Ich halte viel von den drei grossen politischen Ideologien: Sozialismus, Liberalismus und Konservatismus. Aber es kommt auf die jeweilige Auslegung und den ausgewogenen Mix an, dass diese Bestrebungen nicht zur Dystopie ausufern.

Ich sehe Demokratie als Mittel um verschiedene Haltungen, Ansichten, Positionen und Perspektiven auszutauschen, um so einen ausgewogenen Weg einzuschlagen, voneinander lernen und sich weiter entwickeln zu können.

Verständniswille und Dialogbereitschaft halte ich für essentielle Voraussetzungen einer erfolgreichen Demokratie und erwarte diese auch von jedem Teilnehmer der Demokratie. Mich selbst eingeschlossen. Das grösste Unverständnis herrscht selbstverständlich zwischen den am weitesten voneinander entfernten Positionen. Und dieses Aneinander-Vorbeireden ist teils zum Haare raufen. Aber es ist auch nur logisch, dass hier viel mehr Wille und Bereitschaft für das gleiche Mass an Verständnis erforderlich wären, als wo die Positionen sich näher stehen und der Meinungskonsens grösser ist. Man kann der Ansicht sein, dass die Distanz zu gross, Verständnis unerreichbar wäre und somit guten Gewissens aufgeben oder man kann an Erreichbarkeit glauben und es weiterhin versuchen.


Ich weiss, dass ich oft eine semantische Kleinlichkeit an den Tag lege. Warum mir die Vergrösserung des gemeinsamen sprachlichen Fundaments wichtig ist, habe ich ja gerade beschrieben. Und dass ich trotz meinem Verständnis einer Aussage, den Wortlaut in Frage stelle, liegt wohl daran, dass ich meine Annahme über mein vermeintliches Verständnis durch Umformulierung überprüfen will. Vom Prinzip her gleicht es der Methode der Wissenschaft, auch wenn die Materie «Verständnis» nicht wirklich greifbar ist.

Sorry für den ausschweifenden Exkurs.

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Re: Russland

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Die russische Dampfwalze rückt weiter vor. Die Oblast Luhansk scheint bald in voller Kontrolle von Russland zu sein.

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Es stimmt, dass Russland unbeirrt weitermacht.
 
Die Russen griffen Lyman von drei Seiten an und liessen die vierte Seite als Fluchtkorridor offen. Die Folge: weniger Zerstörung, Erhalt wichtiger Infrastruktur, weniger erbitterter Widerstand, schnellere Eroberung. Zeigt zum einen die Lernfähigkeit der Russen, aber auch wie einfältig und brutal sie bisher vorgegangen sind, damit man dies nun als «neue Strategie» abfeiern kann.
 
Dass die Russen nun 50 Jahre alte T-62 Panzer aus der Mottenkiste holen, sagt etwas über ihre militärische Reserven aus, auch wenn man damit nur die Separatisten ausrüstet.
 
Dass Nationalgardisten aus dem Nordkaukasus und OMON Polizisten aus Krasnodar den Dienst im Kriegsgeb… äh, im Sonderoperationsgebiet Ukraine verweigerten, sagt etwas über die Reserven an Verdrängungskapazität der Russischen Bevölkerung aus. Es sind zwar nur ganz wenige (115, resp 15), zeigt aber dass Russland auch hier an seine Grenzen stösst.
 
Dass die Ukrainisch-orthodoxe Kirche sich erst jetzt vom Moskauer Patriarchat lossagt, sagt etwas über die tiefe Verwurzelung der Autoritätshörigkeit aus, aber auch dass selbst diese überwunden werden kann.

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Re: Russland

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Beitrag von Lusti »

I'm all in hat geschrieben: 28.05.2022, 13:47 Die russische Dampfwalze rückt weiter vor. Die Oblast Luhansk scheint bald in voller Kontrolle von Russland zu sein.
Es ist dieser Pyrrhussieg den Putin unbedingt braucht. Russland hat grosse Kontingente der Armee in diesem Bereich gebunden und wirft diese den Ukrainern entgegen. Russland macht dort Landgewinne das ist unumstritten, aber diese sind langsam und werden teuer erkauft.

Das Problem ist wieder einmal mehr, dass Russland das grosse Ganze aus den Augen verliert. Diese Truppen sind aktuell wieder um eine Stadt, diesmal Lysychansk, gebunden. Man will eine Kesselschlacht herbeiführen um jeden Preis. Man läuft wieder Gefahr, in einen Stadtkampf verwickelt zu werden, diesmal nicht gegen Azov in eine Stahlwerk, sondern gegen 5 ukrainische Brigaden. Ob und wie diese dort kämpfen sollen oder ob diese dem Kessel aktuell durch einen geordneten Rückzug entkommen ist umstritten.

An anderer Stelle hat man die Truppen ausgedünnt. Hier wird die Absicht klar, dass diese russischen Verbände (z.B. auf der Krim) einzig zur Verteidigung eingesetzt werden sollen. Die Ukraine setzt genau hier an. Während alle auf Lysychansk schauen, führt die Ukraine Angriffsoperationen im Umland um Cherson aus. Mit dem Fall von Mariupol hat Russland das Schwarzmeer isoliert und kann über Sewastopol und in kleineren Rahmen über Mariupol Nachschub über den Seeweg einfahren.

Die Region um Lysychansk hat gewisse strategische Relevanz, jedoch viel kleiner als die politische Relevanz. Schafft es die Ukraine die ausgedünnten Linien um Cherson herum zu durchbrechen (und aktuell sieht das ganz ordentlich aus) so wäre mit dem Fall von Cherson der die natürliche Sperre (der Fluss Dnjepr) überwunden und die Krim wäre extrem unter Druck. Es ist auch dann noch ein weiter Weg nach Seastopol, aber mit einem Zugang zum Schwarzmeer z.B. in Jewpatorija könnten die Ukrainer Sewastopol aus den Spiel nehmen.

Das passiert, wenn man versucht Kriegsgeschehen politisch zu steuern und der Zirkel um Putin anfängt, sich in strategische Belange einzumischen. Ich errinnere gerne daran, dass in der Geschicht bereits andere Despoten ohne militärische Ausbildung das Gefühl hatten, das gerade jetzt ihr Mikromanagement der Truppen bis auf Batallionsebene nötig wäre (der Angriff Steiners war ein Befehl !!). Die realen Konsequenzen und Ergebnisse auf dem Schlachtfeld sprechen da deutliche Worte. Aber meinetwegen mir soll es recht sein.

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repplyfire
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Re: Russland

Beitrag von repplyfire »

Die Schweiz blockiert schon wieder eine Waffenlieferung eines anderen Landes (Dänemark) an die Ukraine. Anscheinend wäre aber trotz "neutralität" gemäss Gesetz genug Spielraum vorhanden, die Panzer von den Dänen liefern zu lassen. 

Mich kotz diese Haltung der Schweiz an. In diesem Konflikt kann man nicht neutral sein. Im Gegenteil, mit solcher Verweigerung stellen wir uns auf die Seite der Russen.  :o :o ​​​​​​​ :o ​​​​​​​ :o ​​​​​​​

händsche
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Re: Russland

Beitrag von händsche »

s Seco haltet sich nur ans aktuell gältende Gsetz, woni grundsätzlich nid schlächt find. Aber halt jetzt genau für dä spezifisch Fall falsch isch.

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

repplyfire hat geschrieben:Die Schweiz blockiert schon wieder eine Waffenlieferung eines anderen Landes (Dänemark) an die Ukraine. Anscheinend wäre aber trotz "neutralität" gemäss Gesetz genug Spielraum vorhanden, die Panzer von den Dänen liefern zu lassen. 

Mich kotz diese Haltung der Schweiz an. In diesem Konflikt kann man nicht neutral sein. Im Gegenteil, mit solcher Verweigerung stellen wir uns auf die Seite der Russen.  :o :o ​​​​​​​ :o ​​​​​​​ :o ​​​​​​​
Wir liefern lieber den Saudis (Aggressor oder zumindest potentieller Aggressor) direkt als indirekt in die Ukraine.

Ist viel neutraler nämlich.


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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Braucht also nur seine Meinung zu ändern und alle haben sich wieder lieb in diesem Verein?

SRF: Der russische Patriarch Kyrill – ein Ketzer?

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft- ... pp.unknown

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 01.06.2022, 12:02 Braucht also nur seine Meinung zu ändern und alle haben sich wieder lieb in diesem Verein?

SRF: Der russische Patriarch Kyrill – ein Ketzer?

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft- ... pp.unknown

Es wäre ein interessanter Schritt, wenn sich Kyrill gegen Putins Krieg stellen würde. Aber ich rechne nicht damit. Von dem her: Wie lösen das die Orthodoxen? Auch mit dem Scheiterhaufen?

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Faniella Diwani hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 01.06.2022, 12:02 Braucht also nur seine Meinung zu ändern und alle haben sich wieder lieb in diesem Verein?

SRF: Der russische Patriarch Kyrill – ein Ketzer?

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft- ... pp.unknown

Es wäre ein interessanter Schritt, wenn sich Kyrill gegen Putins Krieg stellen würde. Aber ich rechne nicht damit. Von dem her: Wie lösen das die Orthodoxen? Auch mit dem Scheiterhaufen?
Eine nicht ganz freiwillige Richtungsänderung wäre auch nur annähernd glaubwûrdig? Ich wäre eher heute schon als morgen als Ukrainer und gläubiger Russe aus dieser Kirche ausgetreten (falls überhaupt möglich). Dieser Typ steht für Krieg und Elend.

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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Aficionado hat geschrieben: 01.06.2022, 12:45
Faniella Diwani hat geschrieben:
Aficionado hat geschrieben: 01.06.2022, 12:02 Braucht also nur seine Meinung zu ändern und alle haben sich wieder lieb in diesem Verein?

SRF: Der russische Patriarch Kyrill – ein Ketzer?

https://www.srf.ch/kultur/gesellschaft- ... pp.unknown

Es wäre ein interessanter Schritt, wenn sich Kyrill gegen Putins Krieg stellen würde. Aber ich rechne nicht damit. Von dem her: Wie lösen das die Orthodoxen? Auch mit dem Scheiterhaufen?
Eine nicht ganz freiwillige Richtungsänderung wäre auch nur annähernd glaubwûrdig? Ich wäre eher heute schon als morgen als Ukrainer und gläubiger Russe aus dieser Kirche ausgetreten (falls überhaupt möglich). Dieser Typ steht für Krieg und Elend.

Wer erwartet schon Glaubwürdigkeit?
Wenn Kirchenvertreter aufhören Waffen zu segnen, den Krieg gutzuheissen und ihn als Konflikt zwischen "Gut" und "Böse" hochzustilisieren dann ist schon viel erreicht.

Und mit Blick auf die Poropagandamaschine, ist es ein leichtes heute etwas anderes zu erzählen als man gestern getan hat. Man kann jederzeit behaupten gestern falsch verstanden worden zu sein. Oder (noch besser) gar nicht auf die Aussage von gestern eingehen.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Sehe es ähnlich wie Faniella Diwani.

Ich bin auch der Ansicht, dass die Glaubwürdigkeit von Kyrills Aufrichtigkeit im Gesinnungswandel nicht der wirklich relevante Aspekt wäre.
 
Es wäre zwar immer noch ein weiter Schritt, bis die Russsisch-orthodoxe Kirche ein dem Kreml widersprechendes Narrativ verbreiten würde, aber alleine der Umstand, dass sie nicht mehr das gleiche Narrativ wie der Kreml verbreiten würde, wäre ein herber Rückschlag für die Macht der vom Kreml als einzig wahre dargestellten Sichtweise.
 
Wenn die Sichtweise des Kreml geschwächt wird, indem es Fürsprecher verliert, steigen die Chance, dass es angezweifelt wird und die Wahrscheinlichkeit, dass andere Sichtweisen aufkeimen könnten.

Autoritäten werden eher angezweifelt, wenn sie nicht mehr einstimmig das gleiche Lied singen. Müsste eigentlich jeder aus der Erziehung kennen. Wenn Vater und Mutter einstimmig auftreten, hat das Gesagte ein anderes Gewicht, als wenn nur ein Elternteil etwas sagt und der andere zum Thema schweigt.

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Re: Russland

Beitrag von Aficionado »

Lällekönig hat geschrieben:Sehe es ähnlich wie Faniella Diwani.

Ich bin auch der Ansicht, dass die Glaubwürdigkeit von Kyrills Aufrichtigkeit im Gesinnungswandel nicht der wirklich relevante Aspekt wäre.
 
Es wäre zwar immer noch ein weiter Schritt, bis die Russsisch-orthodoxe Kirche ein dem Kreml widersprechendes Narrativ verbreiten würde, aber alleine der Umstand, dass sie nicht mehr das gleiche Narrativ wie der Kreml verbreiten würde, wäre ein herber Rückschlag für die Macht der vom Kreml als einzig wahre dargestellten Sichtweise.
 
Wenn die Sichtweise des Kreml geschwächt wird, indem es Fürsprecher verliert, steigen die Chance, dass es angezweifelt wird und die Wahrscheinlichkeit, dass andere Sichtweisen aufkeimen könnten.

Autoritäten werden eher angezweifelt, wenn sie nicht mehr einstimmig das gleiche Lied singen. Müsste eigentlich jeder aus der Erziehung kennen. Wenn Vater und Mutter einstimmig auftreten, hat das Gesagte ein anderes Gewicht, als wenn nur ein Elternteil etwas sagt und der andere zum Thema schweigt.
Das verstehe ich schon Lälle. Für den Kriegsvetlauf womöglich schon relevant, was dieser Kauz von sich gibt.
Vorallem natûrlich bei den fundamentalen Orthodoxen in Russland.

Aber als Ukrainer und gebildeter, gläubiger Russe würde ich den exsekrieren.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Aficionado hat geschrieben: 01.06.2022, 17:07 Das verstehe ich schon Lälle. Für den Kriegsvetlauf womöglich schon relevant, was dieser Kauz von sich gibt.
Vorallem natûrlich bei den fundamentalen Orthodoxen in Russland.

Aber als Ukrainer und gebildeter, gläubiger Russe würde ich den exsekrieren.
Die Schwierigkeit, Fehlbarkeit menschlicher Oberhäupter mit der «unfehlbaren Göttlichkeit» einer Religion zu vereinbaren, kann man auch ganz gut am Beispiel der Katholischen Kirche und dem Papst beobachten. Einige erachten die menschliche Fehlbarkeit des Oberhauptes für selbstverständlich, andere halten sie für unvorstellbar und die meisten befinden sich irgendwo dazwischen und können das mehr oder weniger gut unter einen Hut bringen. Wird in der Orthodoxen Kirche kaum anders sein.

Da diese Haltung auch stark vom Grad der Säkularisierung abhängt, welche mit zunehmender Bildung steigt, trifft deine Aussage für einen Teil der Bevölkerung bestimmt zu. Ich befürchte aber, dass dies leider nicht für alle zutrifft.

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Taratonga
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Re: Russland

Beitrag von Taratonga »

Putin, die Drecksau, der selber Söldner für seine Kriege unter Sold hat, will 3 auslåndische Kämpfer an der ukrainischen Seite zum Tode verurteilen.
Auch wenn er krampfhaft behauptet Luhansk, bzw der Donezk seien eigenständige Republiken und er keinen Einfluss auf das Todesurteil habe.

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Re: Russland

Beitrag von Appendix »

Russland will Urteile des EGH für Menschenrechte nicht mehr beachten.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebe ... vernichten

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Appendix hat geschrieben: 11.06.2022, 20:39 Russland will Urteile des EGH für Menschenrechte nicht mehr beachten.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebe ... vernichten
Haben sie das bisher getan?
Russland gehört nur geografisch zu Europa. Und auch das zum kleineren Teil.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Appendix hat geschrieben: 11.06.2022, 20:39 Russland will Urteile des EGH für Menschenrechte nicht mehr beachten.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebe ... vernichten
Ist absolut nachvollziehbar, dass sich ein Staat, der nicht mehr zum Europarat gehört, sich auch nicht vor dem EGMR zu verantworten hat. Eigentlich nur die logische Konsequenz des formellen und durch das Ministerkomitee endgültig bestätigten Austritts aus dem Europarat im März. Um Russland die Missachtung der EGMR Urteile vorwerfen zu können, müsste es noch Mitglied des Europarats sein.

Dass Russlands Austritt zu Kriegsbeginn einer moralischen Bankrotterklärung gleichkommt, versteht sich von selbst. Ist aber eine andere Sache.

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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

Lällekönig hat geschrieben: 11.06.2022, 22:01
Appendix hat geschrieben: 11.06.2022, 20:39 Russland will Urteile des EGH für Menschenrechte nicht mehr beachten.

https://www.derstandard.at/jetzt/livebe ... vernichten
Ist absolut nachvollziehbar, dass sich ein Staat, der nicht mehr zum Europarat gehört, sich auch nicht vor dem EGMR zu verantworten hat. Eigentlich nur die logische Konsequenz des formellen und durch das Ministerkomitee endgültig bestätigten Austritts aus dem Europarat im März. Um Russland die Missachtung der EGMR Urteile vorwerfen zu können, müsste es noch Mitglied des Europarats sein.

Dass Russlands Austritt zu Kriegsbeginn einer moralischen Bankrotterklärung gleichkommt, versteht sich von selbst. Ist aber eine andere Sache.

Eben. Eussland gehört nur noch geografisch zu Europa. Und auch das sind nur 23%. Der Rest ist Asien. Passt.

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Re: Russland

Beitrag von Lällekönig »

Faniella Diwani hat geschrieben: 11.06.2022, 23:40 Eben. Eussland gehört nur noch geografisch zu Europa. Und auch das sind nur 23%. Der Rest ist Asien. Passt.
Dass Russland die Urteile des EGMR nicht mehr beachten will, war für dich ja keine News. Ich habe nur deine Erklärung ergänzt, dass Russland nämlich nicht nur gefühlt nicht zu Europa gehört, sondern seit März auch ganz offiziell nicht mehr. Ich glaube, es war nicht allen bewusst, welche Gerichtsbarkeit der EGMR hat.

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Re: Russland

Beitrag von I'm all in »

Und es geht weiter. Sewerodonezk auch zum grössten Teil in russischer Hand. Es ist nicht so, dass Russland schnell voran kommt, aber sie kommen voran. Und je langsamer sie vorankommen, je mehr Tote wird es geben.

Wo sind eigentlich all unsere Propheten, welche gross angekündigt haben, dass den Russen der Schnauf ausgeht? Dass die Wirtschaft kollabiert? 

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Faniella Diwani
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Re: Russland

Beitrag von Faniella Diwani »

I'm all in hat geschrieben: 14.06.2022, 16:19 Und es geht weiter. Sewerodonezk auch zum grössten Teil in russischer Hand. Es ist nicht so, dass Russland schnell voran kommt, aber sie kommen voran. Und je langsamer sie vorankommen, je mehr Tote wird es geben.

Wo sind eigentlich all unsere Propheten, welche gross angekündigt haben, dass den Russen der Schnauf ausgeht? Dass die Wirtschaft kollabiert? 

Vor 16 Tagen hast du sowas ähnliches geschrieben. Von wegen "Luhansk bald eingenommen".
Truppen hat der Russe noch, auch noch Reserven. Aber ob die motiviert sind sich auch noch in den langsam drehenden Fleischwolf zu werfen?

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