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Plötzlich ist alles so, als wäre nichts geschehen. Der FC Sion präsentiert auf den Rebhügeln von Siders neue Sponsoren. Domenicangelo Massimo, Generaldirektor des Klubs, freut sich über den «grosszügigen Rückhalt».
Michele Coviello, Siders
Er hat ein
Budget von rund 25 Millionen Franken gestemmt. Nach dem Branchenleader Basel belegen die Walliser im Bereich Finanzen hinter YB den dritten Rang.
Vergessen scheint der Streit mit dem Rest der Fussballwelt. Wegen unerlaubter Transfers brockten sich die Walliser den Groll der Fifa ein, wurden in der vergangenen Saison von der Uefa aus der Europa League ausgeschlossen und verloren 36 Punkte in der Super League. Das alles hatte den Hauptsponsor zum Ausstieg bewogen. Viele andere sind aber gekommen.
Wie Massimo sagt, hätten zudem langjährige Geldgeber ihre Verträge à rund 250'000 Franken pro Jahr verlängert, einige bis 2016. 95 Prozent dieser Firmen sind lokale kleine und mittlere Unternehmen. Neu wird der Klub aber auch von nationalen Namen unterstützt, und Massimo steht offenbar vor lukrativen Verträgen mit ausländischen Firmen.
Nach dem Verkauf von Giovanni Sio im vergangenen Winter an Wolfsburg kann sogar der Präsident Christian Constantin sein jährliches Engagement zwischen 3 und 5 Millionen auf dem Minimum halten.
Das Publikum fehlt ebenfalls nicht, auch dank den Zuzügen. Gennaro Gattuso vom italienischen Weltmeisterteam, der afrikanische Spieler des Jahres 2011 Ousama Darragi und der nordirische Stürmer Kyle Lafferty (Glasgow Rangers) ziehen die Menschen ins Tourbillon.
Das VIP-Restaurant mit 250 Plätzen à 10'000 Franken (2,5 Millionen insgesamt) ist bereits ausverkauft. Es herrsche eine gute Stimmung rund um den Verein, sagt Massimo.
Nicht nur das Wallis hat Lust, dieses Team zu sehen. Man kann gespannt sein, wie Gattusos Verve aufs Team wirkt, ob er im Mittelfeld mit den offensiveren Darragi und Margairaz harmoniert, ob Lafferty und der genesene Dragan Mrdja Tore schiessen – und wie lange der Trainerneuling Sébastien Fournier im Amt bleibt. Constantin ist nicht milder geworden. Über den Trainer entscheide immer noch der Totomat, liess er schon verlauten.