MistahG hat geschrieben:mit dem fischerschen gekicke hat die misere angefangen...
Man hat Fischer geholt, um einen Wandel in Gang zu setzen. Man wollte Redimensionieren, nicht mehr teure Nationalspieler auf der Bank haben, wie es noch Sousa forderte. Einer, der eine Mannschaft bei Laune halten konnte, obwohl ein Umbruch stattfindet.
Ich weiss, dass deine Vision ambitionierter war. Aber vor dem Hintergrund, unmittelbar erfolgreich zu bleiben
und seine Lohnkosten zu senken, sehe ich in Fischers Art Fussball nicht den Anfang der Krise, sondern die Konsequenz dieses Entscheides zur Redimensionierung
mit anhaltendem Erfolg. Ein radikalerer Umbruch wäre bestimmt möglich gewesen, hätte aber mit grosser Wahrscheinlichkeit schon früher zu einem Abriss der Meisterserie geführt.
MistahG hat geschrieben:da war einfach YB und co. noch zu schwach, und wir hatten MED und Doumbia, die ein spiel alleine entscheiden konnten... die berner haben aber eben etwas aufgebaut, was auch die neue führung wollte...
Ohne langsam auf den Sparkurs einzuschwenken, wäre es einfach gewesen den Vorsprung zu halten oder gar auszubauen. Ein harter Umbruch hätte den Bernern vermutlich schon früher die Gelegenheit gegeben, unsere Serie zu kappen. Ja, es war eine Gratwanderung, aber sie ging auf.
MistahG hat geschrieben:aber statt wicky zeit zu lassen, wie YB hütter zeit liess, ist man in panik verfallen und hat mit koller versucht einen fischer 2.0 zu installieren... mit fischer und der mannschaft die wicky hatte, wären wir auch nicht meister geworden (was natürlich genauso eine behauptung ist, wie dass man dann weiter meistertitel in serie eingefahren hätte)... aber nicht abstreiten lässt sich, dass man vllt. besser entweder die mannschaft so radikal verändert, ODER den trainer hätte wechseln sollen... aber im nachhinein ist man immer schlauer. der weg war eigentlich nicht falsch... nur hätte man es schlauer anstellen sollen...
Sehe ich gleich. Man hat sich aus Selbstüberschätzung nachträglich für einen radikaleren Umbruch entschieden und die Nerven begingen zu flattern, als man die Konsequenz (die Durststrecke) erkannte. Statt dort durch zu gehen, kehrte man um. Darin sehen wir beide einen Fehler. Ich sehe aber in MK nicht einen UF2.0. Er lässt zwar einen ähnlich sicheren Fussball spielen, aber ihm geht die grösste Stärke UFs komplett ab, das Charisma, die Menschenkenntnis und Art zu motivieren. Wäre UF mit RWs Mannschaft Meister geworden? Vielleicht nicht. Aber ich bin mir sicher, dass die Moral der Mannschaft intakter geblieben wäre. Ungeduld stand am Anfang von Fischers Entlassung, von Wickys Entlassung und hat uns Koller beschert. Ich bin froh, dass man nun nicht wieder auf Ungeduld setzt, sondern sich für den nächsten Trainer Zeit nimmt.
MistahG hat geschrieben:und ja, fischer leistet top arbeit mit berlin, und er ist da verdient ein held. aber union ist genau ein club, der zu UF passt. so ein club sind wir seit 2008 nicht mehr. fischer wäre zb. auch nicht der richtige trainer für bayern, leipzig oder dortmund oder mönchengladbach... union, freiburg, st. pauli, bremen, augsburg, düsseldorf aber zb. wären clubs für fischer, da sind seine qualitäten die richtigen tugenden...
Ich stimme dir zu, dass Fischers Werte nicht typischerweise denjenigen eines Ligakrösus oder Ligadominators entsprechen. Aber aus genau diesen Werten holte man ihn ja, weil man ihm zutraute, die Mannschaft auch motivieren und bei Laune halten zu können, wenn die Serie brechen sollte. Diese Möglichkeit ging mit dem Sparkurs einher. UF sollte den langsamen Umbruch begleiten.
MistahG hat geschrieben:jetzt ist es aber auf jeden fall zeit, die weichen für die zukunft zu stellen, und dafür muss koller weg. lieber gestern als heute... und dann muss man sich sehr genau überlegen, welche art von trainer man beim FCB haben will... ich sehe die zukunft in der ausrichtung als topclub in einer kleinen liga, bei dem die besten talente spielen wollen (wie damals shaq oder salah), und bei dem auch überdurchschnittliche trainertalente ihre laufbahn starten können... deshalb wäre ich für einen trainer wie pepijn lijnders zb.
Ich will nächste Saison auch einen anderen Trainer als MK. Aber nur weg, damit er weg ist, wäre ein erneuter Entscheid aus Ungeduld. Ist der nächste Trainer bereits verfügbar, dann macht ein sofortiger Wechsel Sinn. Wenn PvL über die Menschenkenntnis verfügt, die dem restlichen Gremium ein wenig fehlt und er der Meinung ist, dass PL die benötigten Werte mitbringen kann, dann auch sehr gerne ihn und auch sofort. In einer Interimslösung sehe ich einfach kein Streben, nach einem möglichen Gewinn, sondern nur die Angst vor möglichen Verlusten. Aus meiner Sicht ist das ein schlechter Ratgeber für Entscheidungen.
Es gilt die Balance zu finden, zwischen überhastetem Wechsel und versteiftem Festhalten. Wenn alles stagniert, kann sich nichts entwickeln, wenn sich alles zu schnell ändert, kann nichts zusammenwachsen. Daher wäre mir der langsame Umbruch von Anfang an am Liebsten gewesen. Nicht erst jetzt im Nachhinein betrachtet.