Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

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sternekoch***
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von sternekoch*** »

Appendix hat geschrieben: 21.02.2023, 18:49 Ich krame mal diesen Thread von 2017 hervor. Damals war der Einmarsch in die Ukraine (jedenfalls hier im Westen), noch kein Thema.

Was mir - und wohl noch manch anderem - Angst bereitet, ist, dass falls sich Putin in die Enge gedrückt fühlt, sein Krieg zu verlieren gehen droht, er doch tatsächlich das Unaussprechbare tut, nämlich Atomwaffen einsetzt. Putin wird alles, aber auch wirklich alles daran setzen, um nicht als Verlierer aus diesem selbst herbeibeschworenen Konflikt zu gehen.

Echt jetzt, hätte ich nicht hervorgekramt. Schlafende threads mit diesem Titel weckt man nicht. Damals (2017) ein absolut lächerlicher thread header, heute erschreckend!! Du weisst ja, wer erschreckende Fragen stellt, darf nicht erschrecken, wenn er erschreckende Antworten erhält. Wäre aller höchste Zeit für (echte Hinterzimmer-) Diplomatie, aber leider beherrscht die heute eh keiner mehr, auf keiner Seite. Und so sliden wir weiter und weiter und weiter wohin auch immer ... hopp FCB! :cool:  

Rotblau2
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Rotblau2 »

Appendix hat geschrieben: 21.02.2023, 18:49 Ich krame mal diesen Thread von 2017 hervor. Damals war der Einmarsch in die Ukraine (jedenfalls hier im Westen), noch kein Thema.

Was mir - und wohl noch manch anderem - Angst bereitet, ist, dass falls sich Putin in die Enge gedrückt fühlt, sein Krieg zu verlieren gehen droht, er doch tatsächlich das Unaussprechbare tut, nämlich Atomwaffen einsetzt. Putin wird alles, aber auch wirklich alles daran setzen, um nicht als Verlierer aus diesem selbst herbeibeschworenen Konflikt zu gehen.
Geht mir gleich. Ich befürchte auch, dass der Ukraine-Krieg in einem dritten Weltkrieg endet. Auch wenn Putin ein Kriegsverbrecher ist, die NATO muss m.E. mit den Russen einen Friedensvertrag schliessen, damit nicht noch viele 10000 oder gar 100000 Menschen sterben müssen. Die Ukraine müsste Konzessionen machen und ein Schicksal wie die Schweiz akzeptieren, das heisst weder NATO- noch EU-Beitritt, dafür aber mehr als eine Amtssprache zulassen. 

Dummerweise profitieren im Westen Energie- und Rüstungsindustrie. Daher ist eine friedliche Lösung des mörderischen Konfliktes eine Illusion 
 

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LeTinou
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von LeTinou »

Rotblau2 hat geschrieben: 21.02.2023, 21:49
Appendix hat geschrieben: 21.02.2023, 18:49 Ich krame mal diesen Thread von 2017 hervor. Damals war der Einmarsch in die Ukraine (jedenfalls hier im Westen), noch kein Thema.

Was mir - und wohl noch manch anderem - Angst bereitet, ist, dass falls sich Putin in die Enge gedrückt fühlt, sein Krieg zu verlieren gehen droht, er doch tatsächlich das Unaussprechbare tut, nämlich Atomwaffen einsetzt. Putin wird alles, aber auch wirklich alles daran setzen, um nicht als Verlierer aus diesem selbst herbeibeschworenen Konflikt zu gehen.
Geht mir gleich. Ich befürchte auch, dass der Ukraine-Krieg in einem dritten Weltkrieg endet. Auch wenn Putin ein Kriegsverbrecher ist, die NATO muss m.E. mit den Russen einen Friedensvertrag schliessen, damit nicht noch viele 10000 oder gar 100000 Menschen sterben müssen. Die Ukraine müsste Konzessionen machen und ein Schicksal wie die Schweiz akzeptieren, das heisst weder NATO- noch EU-Beitritt, dafür aber mehr als eine Amtssprache zulassen. 

Dummerweise profitieren im Westen Energie- und Rüstungsindustrie. Daher ist eine friedliche Lösung des mörderischen Konfliktes eine Illusion 
 

Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg. Zudem: Die NATO ist nicht Kriegspartei, es ist ein Konflikt zwischen der Ukraine und Russland, wobei die Pläne für weitere Invasionen bereits bereitliegen. Jegliche Friedensverträge mit der aktuellen, faschistischen Mafiaregierung in Russland wären das Papier nicht wert, die Zeit würde dann einfach genutzt, um sich wieder hochzurüsten und es noch einmal zu probieren. Die jetzigen Toten sind das Resultat einer viel zu laschen Haltung gegenüber dem Putinregime, und zwar von Anfang an. Man muss auch nach dem Konflikt einen viel schärferen Kurs gegenüber Russland fahren und weiterhin jegliche Abhängigkeiten vermeiden.

Zudem wird das Instrument der indirekten Drohung viel zu wenig eingesetzt, nun wäre ein guter Zeitpunkt, um NATO-Militärübungen beispielloser Grösse in der Nähe von Kaliningrad oder St. Petersburg durchzuführen.

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Waldfest
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Waldfest »

Wer jetzt ernsthaft fordert, dass die Ukraine mit Putler an den Verhandlungstisch sitzt, der hätte wohl auch Adolf Hitler ein bisschen was von seinem Reich gelassen. 

"Hey, Polen kannst haben, sei dann bitte bitte einfach ruhig und vergase keine Juden mehr, ok?"

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Faniella Diwani
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Faniella Diwani »

LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36 Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.

Russland ist viel zu schwach für einen konventionellen Krieg mit der Nato. Das ist so.
Wir müssen uns einfach fragen was dieser russenvölkische Kremlbewohner macht, wenn "sein Volk" und "seine Ideologie" verliert. Ein "Nerobefehl" wäre blöd für alle. Aber solcher Wahnsinn ist geschichtlich bereits vorgekommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nerobefehl

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LeTinou
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von LeTinou »

Faniella Diwani hat geschrieben: 22.02.2023, 10:49
LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36 Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.

Russland ist viel zu schwach für einen konventionellen Krieg mit der Nato. Das ist so.
Wir müssen uns einfach fragen was dieser russenvölkische Kremlbewohner macht, wenn "sein Volk" und "seine Ideologie" verliert. Ein "Nerobefehl" wäre blöd für alle. Aber solcher Wahnsinn ist geschichtlich bereits vorgekommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nerobefehl

Wie sähe denn so ein Befehl konkret aus?

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Goldust
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Goldust »

ich glaube auch nach dem einmarsch der russen, dass die ganzen abgehängten im westen eine ungleich grössere bedrohung darstellen. der angriffskrieg gegen die ukraine hat gezeigt, dass es eine quantitativ nicht zu unterschätzende riege an menschen gibt, die sich (ob aus frust, aus mangel an bildung, aus fatalismus o.ä.) dem sogenannten "anti mainstream" angeschlossen haben und sich dies nicht nur auf die corona-massnahmen beschränkt, von denen man halt selbst betroffen war. selbst ein putin wird, zumindest moralisch, aber auch mit demos, unterstützt. was die motive für diesen irrweg sind, kann man nur vermuten. klar ist, dass die bevölkerung gerade in unseren breitengraden zutiefst gespalten ist (bei den amis auch). nicht in der hälfte, "die" sind nicht so viele, wie sie behaupten. dennoch sind sie viele, organisiert, über die landesgrenzen hinaus vernetzt und potenziell gefährlich. das es auch regierungen gibt, die - wenn auch noch verklausuliert - hinter so ein verhalten stellen (looking at you, viktor o.), macht das problem noch grösser. wie weit würde eine solche überzeugung gehen, wenn es zum äussersten kommt? das stresst mich fast mehr. 

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Aficionado
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Aficionado »



LeTinou hat geschrieben:
Faniella Diwani hat geschrieben: 22.02.2023, 10:49
LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36 Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.

Russland ist viel zu schwach für einen konventionellen Krieg mit der Nato. Das ist so.
Wir müssen uns einfach fragen was dieser russenvölkische Kremlbewohner macht, wenn "sein Volk" und "seine Ideologie" verliert. Ein "Nerobefehl" wäre blöd für alle. Aber solcher Wahnsinn ist geschichtlich bereits vorgekommen.

https://de.wikipedia.org/wiki/Nerobefehl

Wie sähe denn so ein Befehl konkret aus?

Im Artikel findest du «Hitlers Befehl»
Das ungefähr würde der Ukraine bei einer Niederlage Russlands drohen.
Wobei bis zu diesem Zeitpunkt (der endgültigen Kapitulation Russlands) nichts mehr steht oder funktioniert in der Ukraine.


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Somnium
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Somnium »

Das war ja schon während der Pandemie zu erleben, wohin das führen wird. In diesem Punkt bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Politik in der ersten Phase den Schaden angerichtet hat, der sich aktuell im Anti-Westen-Mainstream zeigt. Man hat schon vor einem Jahr schnell festgestellt, wer sich mit Putler solidarisiert. Der wegen Corona von der Intelligenz abgekoppelte Bevölkerungsanteil bedeutet lediglich eine Bereinigung, diese Menschen werden nie wieder ein Teil der Gesellschaft sein, die werden immer einen gemeinsamen Triggerpunkt finden, mit dem die sich auf ein Neues abgrenzen und sich untereinander wegen der Dummheit der Schlafschafe als „erweckte Sehende“ fühlen können. Das funktioniert wie ein Sektenkult.

Diese Menschen werden mittel- und langfristig zu einem Problem, zu einem nicht zu unterschätzenden (Kosten-) Faktor. Die Politik und die Rest-Gesellschaft täten gut daran, sich heute schon darüber Gedanken zu machen, wie man dieser Parallelrealität zukünftig begegnen soll. Ich für meinen Teil habe keine Lust, mich dauerhaft von diesen Kuh Anon-Herdentieren, Flacherdlen, Rechtradikalen, Antisemiten, Wissenschaftsleugnern, Kreationisten und Berufsquerulanten belästigen und es einschränken zu lassen.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Faniella Diwani
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Faniella Diwani »

Goldust hat geschrieben: 22.02.2023, 18:48 ich glaube auch nach dem einmarsch der russen, dass die ganzen abgehängten im westen eine ungleich grössere bedrohung darstellen. der angriffskrieg gegen die ukraine hat gezeigt, dass es eine quantitativ nicht zu unterschätzende riege an menschen gibt, die sich (ob aus frust, aus mangel an bildung, aus fatalismus o.ä.) dem sogenannten "anti mainstream" angeschlossen haben und sich dies nicht nur auf die corona-massnahmen beschränkt, von denen man halt selbst betroffen war. selbst ein putin wird, zumindest moralisch, aber auch mit demos, unterstützt. was die motive für diesen irrweg sind, kann man nur vermuten. klar ist, dass die bevölkerung gerade in unseren breitengraden zutiefst gespalten ist (bei den amis auch). nicht in der hälfte, "die" sind nicht so viele, wie sie behaupten. dennoch sind sie viele, organisiert, über die landesgrenzen hinaus vernetzt und potenziell gefährlich. das es auch regierungen gibt, die - wenn auch noch verklausuliert - hinter so ein verhalten stellen (looking at you, viktor o.), macht das problem noch grösser. wie weit würde eine solche überzeugung gehen, wenn es zum äussersten kommt? das stresst mich fast mehr. 

Es gibt gute Gründe warum es abgehängte Menschen gibt. Die guten Gründe? Vergleich mal die Entwicklung der Arbeitseinkommen mit der Entwickung der Börsenkurse. Und guck mal wie sich die Mietkosten entwickelt haben. Oder die der Krankenkassen.

Und bereits sind wir wieder bei Herrn Friedmann. Ein Unternehmen hat keine soziale Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit oder der Gesellschaft. https://de.wikipedia.org/wiki/Friedman-Doktrin
Was die Unternehmen brauchen ist Ruhe und Ordnung in einem stabilen Staatsgebilde. (Demokratie ist nett aber nicht zwingend notwendig, wichtig ist Ruhe, Ordnung und Stabilität/Berechenbarkeit. Ob das durch Steuerzahlung oder Bestechung erreicht wird, ist dem Unternehmen egal. Im Zweifelsfall nimt man gerne das billigere.)

Und was macht man um die Abgehängten ruhig zu stellen: Richtig, man gibt ihnen Feindbilder. Und man skiziert eine bessere Welt für sie wenn man diese Feinde beseitigt. Feindbilder wie "Asyltouristen", "Sozialschmarotzer", "Linksversiffte", "Woke-Genderterroristen" etcetc. Und man erklärt das die Welt viel besser wäre wenn alle der gleichen Meinung sind (keine "Spaltung der Gesellschaft").

Interessant ist aver auch das die Unternehmen mit der Ablehnung einer Verantwortung gegenüber Öffentlichkeit und Gesellschaft den "Gesellschaftsvertrag" (nach Rousseau) der an sich die Basis jeden Staates sein solte, de fakto ablehnen. Das Unternehmen will nur den wirtschaftlichen Nutzen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Vom_Gesel ... atsrechtes

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Rotblau2 »

LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36
Rotblau2 hat geschrieben: 21.02.2023, 21:49
Appendix hat geschrieben: 21.02.2023, 18:49  

Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg. 
Das weiss ich und das wissen auch die westlichen Politiker. Aber Kriegsverbrecher Putin ist es zuzutrauen, dass er durchdreht und wahllos Atombomben in Richtung Länder, deren Regierungen ihm nicht genehm sind, abzufeuern imstande ist. Wenn dieser Typ merkt, dass er auf der Verliererseite steht, muss man damit rechnen, dass er durchdreht. Auch deshalb plädiere ich für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der NATO. 

Hätte Russland nicht so viele absolut zerstörerische Waffen, wäre es ein Kinderspiel für die NATO, in der Ukraine einzugreifen und innert wenigen Wochen alle russischen Soldaten zu vertreiben, zu töten oder gefangen nehmen. 
 

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Rotblau2 »

Somnium hat geschrieben: 22.02.2023, 19:08 Man hat schon vor einem Jahr schnell festgestellt, wer sich mit Putler solidarisiert. 
Kaum jemand im Westen findet Putin toll. 
Es gibt 3 Meinungen:
1) Putin hat recht, die Ukraine soll machen was Russland will. Also Solidarität mit Putin.
2) Putin ist ein Kriegsverbrecher, aber um weiteren Schaden abzuwenden, braucht es einen Friedensplan, mit der die Ukraine neutral wie die Schweiz wird und mit mehreren Amtssprachen (Ukrainisch, Russisch, Ungarisch, Rumänisch) 
3) Waffen liefern und Krieg führen bis Putin verloren hat, egal wie viele 10000 oder 100000 oder noch mehr Tote es dadurch gibt

Meine Meinung ist 2. Meinungen 2 und 3 sind im Westen häufig, Meinung 1 habe ich hier im Westen noch nie gehört (obwohl es auch diese gibt, aber ich suche diese nicht im Internet).

Viele Leute mit Meinung 3 werfen Menschen mit Meinung 2 in den Topf der Meinung 1. Das ist grundsätzlich falsch. Sonst müsste man den Politik-Experten Erich Gysling auch als Putin-Propagandist bezeichnen. Das wäre absurd.

 

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Aficionado »



Somnium hat geschrieben:Das war ja schon während der Pandemie zu erleben, wohin das führen wird. In diesem Punkt bin ich nach wie vor der Meinung, dass die Politik in der ersten Phase den Schaden angerichtet hat, der sich aktuell im Anti-Westen-Mainstream zeigt. Man hat schon vor einem Jahr schnell festgestellt, wer sich mit Putler solidarisiert. Der wegen Corona von der Intelligenz abgekoppelte Bevölkerungsanteil bedeutet lediglich eine Bereinigung, diese Menschen werden nie wieder ein Teil der Gesellschaft sein, die werden immer einen gemeinsamen Triggerpunkt finden, mit dem die sich auf ein Neues abgrenzen und sich untereinander wegen der Dummheit der Schlafschafe als „erweckte Sehende“ fühlen können. Das funktioniert wie ein Sektenkult.

Diese Menschen werden mittel- und langfristig zu einem Problem, zu einem nicht zu unterschätzenden (Kosten-) Faktor. Die Politik und die Rest-Gesellschaft täten gut daran, sich heute schon darüber Gedanken zu machen, wie man dieser Parallelrealität zukünftig begegnen soll. Ich für meinen Teil habe keine Lust, mich dauerhaft von diesen Kuh Anon-Herdentieren, Flacherdlen, Rechtradikalen, Antisemiten, Wissenschaftsleugnern, Kreationisten und Berufsquerulanten belästigen und es einschränken zu lassen.

Soviel Macht hat die Politik doch nicht. Die Wirtschaft ist viel mächtiger und bestimmt ja auch zu einem grossen Teil die Politik.
Ich glaube auch nicht, dass diese Menschen dumm geworden sind oder naiv. Ich glaube viel mehr an Frust, der sich über viele Jahre angesammelt hat. Woher aber kommt dieser Frust? Es betrifft ja nicht nur Menschen mit geringem Einkommen, obwohl die eher Grund dazu hätten.





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Somnium
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Somnium »

Frust allein ist mir dann doch eine zu einfache Rechtfertigung. Mit Frust sind wir alle konfrontiert. Wir lernen vom ersten Tag unseres Lebens damit umzugehen.

Die Abgekoppelten sehen sich ja wirklich als Teil einer „Alternativen Elite“. Darum der Vergleich mit einer Sekte. Beispielsweise die Neuapostolische Kirche: Das ist eine evangelische Splittergruppe einer vorherigen evangelischen Splittergruppe. In dieser Gemeinschaft sind mehrheitlich bodenständige Mittelständler aktiv. Nichts überbordendes in der Ideologie, gepflegter Konservativismus. Eine typische Boomer-Sekte. Diese Gläubigen halten sich für die auserwählte Braut Jesu, die am Tag X verschont und auf einem Lichtstrahl gen Himmel heimgeholt wird und Hochzeit mit dem Sohn Gottes feiert. Das wird Erste Auferstehung genannt. Die Teilnahme daran glühendes Lebensziel. Im Alltag fallen diese Menschen nicht auf. Sie sind gegen das Konkubinat, gegen Homosexualität, gegen Drogen, pro Wort Gottes über alles. Aber wenn du mit ihnen diskutierst, dann merkst du schnell, dass die sich halt doch irgendwie vom Rest abheben. Sie nur wirklich untereinander so sind, wie sie sich im Alltag verstellen müssen.

Aus dem Leben von Kuh Anon:
https://www.facebook.com/17189588620590 ... DMZel/?d=n (Facebook-Link!)
Zuletzt geändert von Somnium am 22.02.2023, 20:15, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Faniella Diwani »

Rotblau2 hat geschrieben: 22.02.2023, 19:32Auch deshalb plädiere ich für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der NATO. 

Warum soll die Nato den in Friedensverhandlungen treten, bei einem Krieg den Russland gegen die Ukraine führt? Wenn es Verhandlungen braucht, dann zwischen Russland und der Ukraine. Und dafür müssten zuerst mal die echten Forderungen Russlands auf den Tisch. Bisher hab ich von dort nur Propagandalügen gehört.
Wie viel Land wollen sie der Ukraine wegamputieren und was für ein Matrionettenregime muss in Kiew sitzen damit Russland zufrieden ist? Fürs erste? Bevor dann Russen woanders zu "unterdrückten Minderheiten" erklärt werden?

Eine "neutrale Ukraine" meinetwegen. Aber in den Grenzen von 1991 und nicht in der Form eines russischen Vasallenstaats. Und dann muss man noch über die Kriegsschäden sprechen.
Zuletzt geändert von Faniella Diwani am 22.02.2023, 20:21, insgesamt 1-mal geändert.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Aficionado »

Somnium hat geschrieben:Frust allein ist mir dann doch eine zu einfache Rechtfertigung. Mit Frust sind wir alle konfrontiert. Wir lernen vom ersten Tag unseres Lebens damit umzugehen.

Die Abgekoppelten sehen sich ja wirklich als Teil einer „Alternativen Elite“. Darum der Vergleich mit einer Sekte. Beispielsweise die Neuapostolische Kirche: Das ist eine evangelische Splittergruppe einer vorherigen evangelischen Splittergruppe. In dieser Gemeinschaft sind mehrheitlich bodenständige Mittelständler aktiv. Nichts überbordendes in der Ideologie, gepflegter Konservativismus. Eine typische Boomer-Sekte. Diese Gläubigen halten sich für die auserwählte Braut Jesu, die am Tag X verschont werden und auf einem Lichtstrahl gen Himmel heimgeholt werden. Im Alltag fallen diese Menschen nicht auf. Sie sind gegen das Konkubinat, gegen Homosexualität, gegen Drogen, pro Wirt Gottes über alles. Aber wenn du mit ihnen diskutierst, dann merkst du schnell, dass die sich halt doch irgendwie vom Rest abheben. Sie nur wirklich untereinander so sind, wie sie sich im Alltag verstellen müssen.

Aus dem Leben von Kuh Anon:
https://www.facebook.com/17189588620590 ... DMZel/?d=n (Facebook-Link!)

Ja, kenne ja selber einen solchen Heini, magst dich nicht mehr erinnern (Bücherkabine)? Bild
Aber was bewegt diese Leute dazu, einer Sekte beizutreten, um eine eigene kleine «Elite« zu bilden?
Was hat diese Menschen in den Wahnsinn getrieben?
Druck am AP, in der Familie, im Kollegenkreis? Fakt ist, Depressionen nehmen zu, die Psychiatrie ebenfalls unterbesetzt.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Somnium »

Vielleicht ist die Antwort einfacher, als uns lieb ist: Man sieht sich als Teil einer Elite, zu der man dazugehört und nicht ausgeschlossen wird.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Aficionado »

Ja, wobei es abertausende von Alternativen zu einer Sekte gäbe. Die haben ja schon auch noch andere Interessen. Bei meinem Bekannten ist das so. Aber lassen wir es dabei.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von footbâle »

LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36
Rotblau2 hat geschrieben: 21.02.2023, 21:49
Appendix hat geschrieben: 21.02.2023, 18:49  
Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.
Das erinnert mich an dein Statement von vor einem Jahr, als du eine Niederlage der Russen innert Monaten angekündigt hattest. 
Wie und weshalb sollte die grösste Atommacht der Welt zu schwach für einen 3. WK sein? Militärisch kaum. Wenn es dem Kreml zu bunt wird, geht es los mit taktischen Atomwaffen. Putin hat ja eine Niederlage mehrfach kategorisch ausgeschlossen. Bedeutet was? Da muss man zwischen den Zeilen lesen.
Die Bevölkerung Russlands ist leider mehrheitlich ungebildet, obrigkeitshörig, und nicht demokratietauglich. Es wird niemand den Irren neutralisieren wollen/können. D.h. er müsste möglichst bald zur Hölle fahren - ohne fremde 'Hilfe'. Das ist die einzige Hoffnung.
Nicht Russland ist 'zu schwach' für einen 3.WK, sondern der gesamte Planet ist zu schwach dafür.


 

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Rojoazul »

ich dachte immer, wenn ich doomscrollen will, gehe ich auf Twitter und nicht ins FCB-Forum

Es chunt sehr guät.

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Faniella Diwani
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Faniella Diwani »

Rojoazul hat geschrieben: 22.02.2023, 21:45 ich dachte immer, wenn ich doomscrollen will, gehe ich auf Twitter und nicht ins FCB-Forum

Doomscrollen kannst du im Fussballteil schon seit Jahren...

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Bebbi_1893 »

Ich denke dass das weitere Verhalten von China darüber entscheiden wird ob der Konflikt eskaliert oder nicht. 

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Goldust
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Goldust »

Faniella Diwani hat geschrieben: 22.02.2023, 20:14
Rotblau2 hat geschrieben: 22.02.2023, 19:32Auch deshalb plädiere ich für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der NATO. 

Warum soll die Nato den in Friedensverhandlungen treten, bei einem Krieg den Russland gegen die Ukraine führt? Wenn es Verhandlungen braucht, dann zwischen Russland und der Ukraine. Und dafür müssten zuerst mal die echten Forderungen Russlands auf den Tisch. Bisher hab ich von dort nur Propagandalügen gehört.
Wie viel Land wollen sie der Ukraine wegamputieren und was für ein Matrionettenregime muss in Kiew sitzen damit Russland zufrieden ist? Fürs erste? Bevor dann Russen woanders zu "unterdrückten Minderheiten" erklärt werden?

Eine "neutrale Ukraine" meinetwegen. Aber in den Grenzen von 1991 und nicht in der Form eines russischen Vasallenstaats. Und dann muss man noch über die Kriegsschäden sprechen.

Ein vollständiger, bedingungsloser rückzug der russen ist die einzige option. Kriegt er nur einen quadratmeter land, wird putin das nächstes jahr in moldawien, dann in georgien und irgendwann im baltikum versuchen.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Waldfest »

Bebbi_1893 hat geschrieben: 23.02.2023, 13:26 Ich denke dass das weitere Verhalten von China darüber entscheiden wird ob der Konflikt eskaliert oder nicht. 
So ist es.

Wenns China zu bunt wird, macht Xi Jinping ein Telefon und der Krieg ist spätestens am nächsten Tag beendet.

China mag militärisch nicht mit den USA mithalten können. Wirtschaftlich und geopolitisch sitzt es aber am längeren Hebel.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Bebbi_1893 »

Waldfest hat geschrieben: 23.02.2023, 13:58
Bebbi_1893 hat geschrieben: 23.02.2023, 13:26 Ich denke dass das weitere Verhalten von China darüber entscheiden wird ob der Konflikt eskaliert oder nicht. 
So ist es.

Wenns China zu bunt wird, macht Xi Jinping ein Telefon und der Krieg ist spätestens am nächsten Tag beendet.

China mag militärisch nicht mit den USA mithalten können. Wirtschaftlich und geopolitisch sitzt es aber am längeren Hebel.

Da bin ich mir unsicher....

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von LeTinou »

footbâle hat geschrieben: 22.02.2023, 21:36
LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36
Rotblau2 hat geschrieben: 21.02.2023, 21:49  
Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.
Das erinnert mich an dein Statement von vor einem Jahr, als du eine Niederlage der Russen innert Monaten angekündigt hattest. 
Wie und weshalb sollte die grösste Atommacht der Welt zu schwach für einen 3. WK sein? Militärisch kaum. Wenn es dem Kreml zu bunt wird, geht es los mit taktischen Atomwaffen. Putin hat ja eine Niederlage mehrfach kategorisch ausgeschlossen. Bedeutet was? Da muss man zwischen den Zeilen lesen.
Die Bevölkerung Russlands ist leider mehrheitlich ungebildet, obrigkeitshörig, und nicht demokratietauglich. Es wird niemand den Irren neutralisieren wollen/können. D.h. er müsste möglichst bald zur Hölle fahren - ohne fremde 'Hilfe'. Das ist die einzige Hoffnung.
Nicht Russland ist 'zu schwach' für einen 3.WK, sondern der gesamte Planet ist zu schwach dafür.



Es gibt nicht wenige Experten, die den Krieg für Russland bereits als strategische Niederlage werten. Unter dem Strich ist es das auch ganz klar: Finnland und Schweden treten der NATO bei, Einflussnahme (resp. Erpressungsmöglichkeit) über Gaslieferung verloren, keinerlei nennenswerte militärischen Fortschritte bei gegen 200k toten Soldaten, die ganze UN (ausgenommen Vasallenstaaten) gegen sich. Tests für hoch angepriesene neue Raketen scheitern kläglich. Mobilisierte Soldaten müssen Ausrüstung selbst auftreiben, bevor sie in den Fleischwolf geschickt werden. 

Die Atommacht besteht wohl grösstenteils nur noch auf dem Papier, aber noch relevanter ist, dass bei einem versuchten Erstschlag Russland einfach aufhört zu existieren. Deshalb kann man jegliche atomare Drohung (die sehr inflationär verwendet wird vom Faschozwerg) getrost zynisch und angewidert weggrinsen.
 

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von Faniella Diwani »

Waldfest hat geschrieben: 23.02.2023, 13:58
Bebbi_1893 hat geschrieben: 23.02.2023, 13:26 Ich denke dass das weitere Verhalten von China darüber entscheiden wird ob der Konflikt eskaliert oder nicht. 
So ist es.

Wenns China zu bunt wird, macht Xi Jinping ein Telefon und der Krieg ist spätestens am nächsten Tag beendet.

China mag militärisch nicht mit den USA mithalten können. Wirtschaftlich und geopolitisch sitzt es aber am längeren Hebel.

China braucht Russland aus genau 2 Gründen: Als Ressourcenlieferant für seine Industrie und als Transitland für seine Produkte. Das Zweite wird so langsam problematisch. Ohne offene Grenzen zwischen Russland und Europa ist nix mit "Neue Seidenstrasse" auf dem Landweg.

Xi wird Putin über kurz oder lang ein Angebot machen das man unter Mafiosis nicht ablehnen kann. Dieses Angebot wird nicht den oben beschriebenen Interessen zuwider laufen.
Zuletzt geändert von Faniella Diwani am 23.02.2023, 23:00, insgesamt 1-mal geändert.

sternekoch***
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von sternekoch*** »

LeTinou hat geschrieben: 23.02.2023, 15:19
footbâle hat geschrieben: 22.02.2023, 21:36
LeTinou hat geschrieben: 22.02.2023, 09:36
Russland ist viel zu schwach für einen dritten Weltkrieg.
Das erinnert mich an dein Statement von vor einem Jahr, als du eine Niederlage der Russen innert Monaten angekündigt hattest. 
Wie und weshalb sollte die grösste Atommacht der Welt zu schwach für einen 3. WK sein? Militärisch kaum. Wenn es dem Kreml zu bunt wird, geht es los mit taktischen Atomwaffen. Putin hat ja eine Niederlage mehrfach kategorisch ausgeschlossen. Bedeutet was? Da muss man zwischen den Zeilen lesen.
Die Bevölkerung Russlands ist leider mehrheitlich ungebildet, obrigkeitshörig, und nicht demokratietauglich. Es wird niemand den Irren neutralisieren wollen/können. D.h. er müsste möglichst bald zur Hölle fahren - ohne fremde 'Hilfe'. Das ist die einzige Hoffnung.
Nicht Russland ist 'zu schwach' für einen 3.WK, sondern der gesamte Planet ist zu schwach dafür.

Es gibt nicht wenige Experten, die den Krieg für Russland bereits als strategische Niederlage werten. Unter dem Strich ist es das auch ganz klar: Finnland und Schweden treten der NATO bei, Einflussnahme (resp. Erpressungsmöglichkeit) über Gaslieferung verloren, keinerlei nennenswerte militärischen Fortschritte bei gegen 200k toten Soldaten, die ganze UN (ausgenommen Vasallenstaaten) gegen sich. Tests für hoch angepriesene neue Raketen scheitern kläglich. Mobilisierte Soldaten müssen Ausrüstung selbst auftreiben, bevor sie in den Fleischwolf geschickt werden. 

Die Atommacht besteht wohl grösstenteils nur noch auf dem Papier, aber noch relevanter ist, dass bei einem versuchten Erstschlag Russland einfach aufhört zu existieren. Deshalb kann man jegliche atomare Drohung (die sehr inflationär verwendet wird vom Faschozwerg) getrost zynisch und angewidert weggrinsen.
Scheinst dich sehr gut auszukennen in der Materie, wie man aus deinen zahlreichen Beiträgen zu diesem Thema entnehmen kann. Weiter so, amüsierst mich.

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OutLander
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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von OutLander »

Zu Nuklearschlägen, ob taktisch oder strategisch, wird es nicht kommen. Selbst Putin ist bewusst, dass es in einem solchen Szenario nichts zu holen gibt und nur Schutt und Asche übrig bleibt - inklusive Sankt Petersburg etc.

Klar wäre das für die ganze Welt eine unbezifferbare Katastrophe, aber Russland resp. die russischen Städte und Metropolen würden aufhören zu existieren.

Selbst wenn Putin einen solchen Befehl erteilen würde; nicht seine ganze Generalität ist lebensmüde und auf einem Selbstmordtrip. Ich halte die nukleare Eskalation für äusserst unwahrscheinlich.

Man erinnere sich: Es gab Gründe, weshalb Hitlers vielzitierter "Nerobefehl" (eigentlich "Befehl betreffend Zerstörungsmassnahmen im Reichsgebiet") bewusst nicht in die Tat umgesetzt wurde resp. werden konnte.

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Re: Steht uns der 3. Weltkrieg bevor?

Beitrag von SubComandante »

Zu Nukularschlägen gibt es eine Geschichte. Die des absoluten Welthelden Stanislaw Jewgrafowitsch Petrow. Er hatte damals einen dritten Weltkrieg verhindert.

Eigentlich gehört ihm undendliche Ehre. Hier Wikipedia:

Oberstleutnant Stanislaw Petrow war am 26. September 1983 diensthabender Offizier im Serpuchow-15-Bunker (ungefähr 50 Kilometer südlich von Moskau). Seine Aufgabe bestand in der computer- und satellitengestützten Überwachung des Luftraumes. Im Fall eines nuklearen Angriffes auf die UdSSR sah die Strategie einen mit allen Mitteln geführten sofortigen nuklearen Gegenschlag vor.

Kurz nach Mitternacht meldete der Computer den Start einer auf die Sowjetunion gerichteten Atomrakete im US-Bundesstaat Montana. Ab einem feindlichen Raketenstart hatte die sowjetische Führung 28 Minuten Zeit, um – unwiderruflich – über einen Gegenschlag zu entscheiden. Petrow blieb eine Viertelstunde für die Unterrichtung seines Vorgesetzten. Da der Raketenstart laut dem System nur von einer einzigen Basis erfolgt sein sollte, hielt Petrow einen Erstschlag für unwahrscheinlich. Zusätzlich war die Verlässlichkeit des Satellitensystems (Kosmos 1382)[6] zuvor mehrfach in Frage gestellt worden. Auf Satellitenaufnahmen der US-Militärbasis konnte Petrow keine Rakete erkennen. Da die Basis jedoch zu dem Zeitpunkt genau auf der Tag-Nacht-Grenze lag, hatten die Bilder nur eingeschränkte Aussagekraft. Petrow meldete der Militärführung einen Fehlalarm.[9] Kurze Zeit später meldete das Computersystem eine zweite, dritte, vierte und fünfte abgefeuerte Rakete. Da das Satellitensystem letztlich keine weiteren Raketen meldete, ging Petrow weiterhin von einem Fehlalarm aus, da ein tatsächlicher Atomschlag seiner Ansicht nach mit deutlich mehr Raketen hätte stattfinden müssen.[10] Dabei standen ihm keine anderen Daten zur Verfügung, um seine Einstufung im maßgeblichen Zeitraum überprüfen zu können. Das landgestützte sowjetische Radar konnte keine zusätzlichen Daten liefern, da dessen Reichweite dafür zu gering war. Erst nach 17 Minuten wurde aus den Daten der Bodenradare klar, dass tatsächlich keine Raketen heranflogen.[11]

Petrow stand während dieser Entscheidungsphase unter erheblichem Druck: Einerseits würde eine Weiterleitung von fehlerhaften Satellitendaten (Fehlwarnung) zu einem sowjetischen atomaren Erstschlag führen. Andererseits würden im Falle eines tatsächlichen US-amerikanischen Angriffs umgehend dutzende nukleare Sprengköpfe auf sowjetisches Territorium niedergehen und seine Einstufung der Satellitenwarnung als Falschmeldung eine gravierende Einschränkung der sowjetischen Handlungsoptionen bedeuten. Dies hatte auch den Hintergrund, dass die Sowjetunion damals eine dezentral organisierte Zweitschlagfähigkeit als Gegenmaßnahme gegen Enthauptungsstrategien erst teilweise aufgebaut hatte.

Am Morgen stellte sich heraus, dass das satellitengestützte sowjetische Frühwarnsystem Sonnenreflexionen auf Wolken in der Nähe der Malmstrom Air Force Base in Montana, wo auch US-amerikanische Interkontinentalraketen stationiert waren, als Raketenstarts fehlinterpretiert hatte.

Auch wenn den Befehl zum Gegenschlag letztlich noch das sowjetische Oberkommando und die Staatsführung hätten geben müssen, hatte Petrow durch sein Verhalten die hierarchische Kettenreaktion bis zu einem möglichen Nuklearkrieg rechtzeitig unterbrochen.


Ein wirklicher Held der Weltgeschichte.

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