Taktiktafel hat geschrieben:Ausserdem ist Fink damals äusserst knapp trotz besserem Torverhältnis am späteren Finalgegner Fulham gescheitert, die danach noch Shakhtar, Juve, Wolfsburg und Hamburg ausgeschaltet haben... glaubt irgendwer, dass Razgrad ins Finale der Europa League kommt?
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Gegen Fulham hat man zweimal verloren - im entscheidenden Spiel zu Hause um ein Tor, ein Unentschieden hätte genügt - bei Urs Fischer würde man sagen, der gewinnt keine wichtigen Spiele, Spieler versagen im entscheidenden Moment.
Einfach krankhaft solche Vergleiche, irgendwelche Einzelspiele und Spieler auf der Ersatzbank zu nennen. Und wieder nur das Ziel, zu beweisen, dass UF nicht gut ist.
Razgrad kommt kaum ins Finale, aber auch da fehlte nur ein Tor, zu dem Doumbia eine Riesenchance nicht nutzte. Und so kann man das endlos weiterspinnen. Dafür gewann Fischer die nationalen Meisterschaften viel sicherer als Fink, der sie jeweils erst in der letzten Runde klar machte. Wollen wir jetzt die Ersatzbänke aller Super League Teams auch noch analysieren?
Das Glück, das Fischer dieses Jahr in der Meisterschaft mehr als nötig hatte (ich würde mal 6 Punkte veranschlagen), fehlte halt in der CL gegen PSG und Razgrad. Das kommt vor. Selbst die Bayern haben mal unter Hitzfeld nicht europäisch überwintert, aber dann das Double geholt. Fink hatte 2011 beim 2:2 in Zürich verdammtes Glück. Sonst wäre Fischer schon als ehem. Meistertrainer nach Basel gekommen.
Man kann es noch weiterdrehen und auch noch die Stimmung im Verein, Publikum und Medien hinzuziehen. Nach dem Abgang von Gross, ohne Titel, ohne Überwinterung, herrschte Aufbruchstimmung, erst mal ging das aber kräftig in die Hose, nach 8 Runden ein 2-3-3, 13 Punkte Rückstand, dann ein last minute Sieg in Bellinzona, dann das völlig unerwartete 2:0 gegen Roma, 4:0 gegen St.Gallen, 5:0 gegen Sion und 5:4 bei Luzern. Das löste eben Emotionen aus, heute ist man viel gesättigter, und wenn man von der ersten Runde an führt, kommt halt Langeweile auf, und dann wird auch über das Niveau der "Suppenliga" und "Gurkenliga" gelästert anstatt man sich einfach freut über die Tabelle.
Aber das Team von Fink hatte mit Abraham, Huggel, Stocker, Alex Frei und Marco Streller und den beginnenden Shaqiri und Granit Xhaka andere Kaliber auf dem Feld. Was heute fehlt, sind Leaderfiguren. Dafür kann man Fischer kaum belangen.
So ist eine solche Wertung immer eine subjektive Rückschau, dagegen ist nichts zu sagen, ich habe gerne Nostalgie, aber sie sollte nicht dazu dienen, den aktuellen Trainer über Gebühr zu kritisieren.