FC Bayern holt sich den Pokal
Bayern München hat dank Luca Toni die erste Hürde auf dem Weg zum historischen Triple mit viel Mühe und wenig Glanz genommen. Der deutsche Rekord-Champion gewann in Berlin gegen Borussia Dortmund allerdings erst in der Verlängerung knapp mit 2:1 (1:1, 1:0).
Der souveräne Bundesliga-Spitzenreiter ging im 65. Pokal-Finale durch Toni bereits in der 11. Minute in Führung. Nach dem Ausgleich von Mladen Petric in der zweiten Minute der Nachspielzeit, der den Bayern neun Tage nach dem UEFA-Cup-Krimi beim FC Getafe erneut eine Verlängerung bescherte, war es dann wie in Spanien erneut der Italiener, der für das Münchner Happy End sorgte.
n der 103. Minute stand der 30-Jährige nach einem Schuss von Lukas Podolski goldrichtig und lenkte den Ball ins Tor ab. Für den Angreifer, der bei der WM 2006 mit Italien an gleicher Stelle seinen größten Erfolg feierte, waren es bereits der 34. und 35. Pflichtspieltreffer in dieser Saison. "Wir haben nach dem 1:0 den Vorsprung nur noch verwaltet und gedacht, wir bekommen das über die Zeit. Nach dem Ausgleich musste die Mannschaft dann nochmal richtig arbeiten", meinte Bayern-Manager Uli Hoeneß. Bundestrainer Joachim Löw sagte: "Über das gesamte Spiel war Bayern der verdiente Sieger, weil sie sehr gut angefangen hatten. Dortmund hat sich aber viel besser aus der Affäre gezogen als zuletzt in der Meisterschaft."
Die Münchner, die nach einer Gelb-Roten Karte für Jakub Blaszczykowski (108./Foulspiel) in den letzten zwölf Minuten in Überzahl spielten, befinden sich damit weiter auf einem Höhenflug, zumal ihnen der 21. Meistertitel kaum mehr zu nehmen ist. Auch im UEFA -Cup steht der Rekordmeister im Halbfinale. Dem Bundesliga-13. Dortmund, zuletzt 1989 Pokalsieger, bleibt als Trost wenigstens die Teilnahme am UEFA-Cup in der kommenden Saison.
Vor 74.244 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion war Bayern von Beginn an spielbestimmend. Die frühe Führung durch Toni nach starker Vorarbeit von Franck Ribery bestärkte die Münchner in ihren Aktionen, während der BVB zunächst zu ängstlich und defensiv agierte, um die bayerische Abwehr in Gefahr zu bringen. Erst nach einem Schuss von Florian Kringe (31.) wurde Dortmund aktiver und gefährlicher.
Da Dortmund im Gegensatz zum 0:5 in München zudem in der Abwehr stabiler stand, ergaben sich im ersten Durchgang für die überlegenen Münchner nach dem 1:0 nur noch wenige gute Chancen. Die beste hatte Miroslav Klose, dessen Kopfball jedoch knapp das Tor verfehlte. Der zuletzt angeschlagene Nationalspieler meldete sich ebenso wie Mark van Bommel rechtzeitig wieder fit. Doll hatte ebenfalls kaum Personalprobleme, nachdem auch Marc Ziegler nach überstandener Verletzung ins Tor zurückkehrte.
Nach dem Wechsel hatte Ziegler allerdings Glück, dass Jakub Blaszczykowski einen Kopfball von Klose gerade noch von der Linie kratzen konnte (51.). Ansonsten war die Borussia durchaus um den Ausgleich bemüht. In der 56. Minute musste Martin Demichelis in höchster Not vor Alexander Frei klären. Zehn Minuten später scheiterte Kringe an Kahn und traf später nur das Außennetz (69.). Die Bayern agierten in dieser Phase oft zu nachlässig, auch wenn ein Distanzschuss von Bastian Schweinsteiger (67.) nur um Zentimeter am Tor vorbeistrich. In der 78. Minute wehrte der Ex-Münchner Robert Kovac einen Schuss des kurz zuvor eingewechselten Lukas Podolski in höchster Not ab.
Quelle: ARD