Viele Anhänger aller Vereine erinnern sich noch lebhaft an das Beispiel von Austria Salzburg und dessen Umwandlung zu einem Red-Bull-Werksverein innerhalb von nur wenigen Monaten. Selbst die Solidaritätserklärungen von dutzenden Fankurven konnten seinerzeit den kompletten Bruch zwischen umgestalteten Verein und der Fanszene nicht verhindern. Die Bilder aus dem Leipziger Zentralstadion vom vergangenen Wochenende sorgen nun für ein Déjà- Vu.
Die Rivalität zwischen den Fans von Zwickau und Sachsen Leipzig gilt nicht unbedingt als die härteste (u201EEr herrscht so was wie ein Waffenstillstand und es gibt gute Kontakte zwischen Einzelnen, auch wenn das nicht von allen getragen wirdu201C, erklärt ein Szeneinsider), so dass zum Spiel eigentlich eine gemeinsame Aktion beider Kurven u201Egegen Medienhetzeu201C geplant war.
Unter der Woche entschlossen sich Zwickaus Fans allerdings für einen Themenwechsel und fertigten insgesamt vier Spruchbänder gegen die Übernahme an: u201CUltras United. Stop Redbullismu201D, u201CRed Bull verdient Prügelu201C, u201EZwar die Dosen voller Chemie, doch Leipzigs Fußball kriegt ihr nieu201C sowie u201EStoppt den Rinderwahn. Für den Erhalt der Fankulturu201C u2013 allesamt von der Ultragruppe Red Kaos aufs Papier gebracht.
Die Reaktion der u201EChemieu201C-Kurve: Deutlich vernehmbare Sprechchöre: u201EZwickau, wir danken Euch!u201C Eine weitere persönliche Danksagung auf dem kurzen Dienstweg zwischen Vertretern der Fangruppen folgte kurz nach dem Spiel.
Unterdessen kursieren weitere Gerüchte, Red Bull habe auch ein Interesse an einem Einstieg bei Fortuna Düsseldorf. Die Reaktionen sind entsprechend: Binnen weniger Tage gab es über 300 Antworten im offiziellen Fortuna-Forum, von denen die meisten sich um die Organisation eines frühzeitigen Protests drehen. (Stadionwelt, 23.11.2006)




