Beppo hat geschrieben:In der Winterpause hat sich der Fußball-Profi Hakan Yakin vom VfB Stuttgart in Richtung Istanbul verabschiedet: "Ich dachte, hier werde ich glücklich - aber ich bin es nicht."
Murat Yakin hatte Angst um sein Leben. Als vor knapp sechs Jahren rund um Istanbul die Erde bebte, setzte sich der Schweizer Fußballprofi von Fenerbahce Istanbul ins nächste Flugzeug und kehrte nie mehr an den Bosporus und zu Fenerbahce zurück. In Florya, einem Villenviertel weit im Westen Istanbuls, liegt das Trainingszentrum von Galatasaray in unmittelbarer Nachbarschaft zum Atatürk-Flughafen. Schaut Hakan Yakin, der jüngere Bruder von Murat, während des Trainings nach oben, sieht er oft Flugzeuge im Himmel über der Metropole. Seit Januar ist der 28 Jahre alte Hakan vom VfB Stuttgart an den türkischen Renommierklub ausgeliehen, und er macht keinen Hehl daraus, dass er Istanbul lieber heute als morgen wieder den Rücken kehren würde. Was sein Gastspiel in der Türkei angeht, gibt er sich inzwischen desillusioniert: "Ich dachte, hier werde ich glücklich - aber ich bin es nicht."
Istanbul und die Yakins - das ist keine Liebesgeschichte. An einen Aufbruch in bessere Zeiten glaubte Hakan, nachdem er in Stuttgart weder die Gunst von Felix Magath noch die von Matthias Sammer erobern konnte. Auf nur neun Einsätze brachte es Hakan Yakin beim VfB, nachdem er im Januar 2004 für 2,5 Millionen Euro Ablöse vom FC Basel an den Neckar kam. Die Bilanz in Istanbul ist noch deprimierender und gleicht einer fußballerischen Bruchlandung: Ganze 26 Minuten stand der Schweizer Nationalspieler bisher für Galatasaray auf dem Platz. Am Sonntagabend verfolgte er das mühsame 1:0 gegen Dyarbakirspor gar nur von der Tribüne aus. Dabei: das Scheitern Hakan Yakins in Istanbul war abzusehen.
Der mit 100 Millionen Dollar in der Kreide stehende Galatasaray Spor Klübü feiert in diesem Jahr sein hundertjähriges Vereinsjubiläum. Nichts anderes als die Meisterschaft zählt und das Präsidium gab sich vom ersten Spieltag an gespalten, ob dies mit dem rumänischen Trainer Gehorghe Hagi tatsächlich zu schaffen ist. Vor fünf Jahren führte der einstige "Karpaten-Maradona" Hagi den Klub als Spieler zum größten Triumph der Vereinsgeschichte: dem Gewinn des Uefa-Pokals. Als Trainer ist Hagi ein cholerischer Streithansel. Ein sensibler Spieler wie Yakin aber hätte nach dem Debakel in Stuttgart, der kläglichen Episode in Paris - seiner ersten Auslandsstation -, und dem Streit beim FC Basel eine Vaterfigur gebraucht, die ihm Zeit und Vertrauen schenkt. Hakan Yakin aber ist wieder einmal zum Spielball der Interessen anderer geworden.
Yakin, der von den Kluboberen als Antwort auf den bevorstehenden Wechsel von Nicolas Anelka zum ewigen Rivalen Fenerbahce der unruhigen Öffentlichkeit präsentiert wurde, war nie Hagis Wunschkandidat. "Es ist wohl so, dass der Vorstand mich ohne Absprache mit dem Trainer verpflichtete", gibt Yakin zu. Dass in diesem Satz das Zugeständnis der eigenen Naivität steckt, scheint dem hoch begabten Techniker mit dem unschuldigen Blick mittlerweile klar.
Nach den Erfolgen mit dem FC Basel in der Champions League versprach seine Karriere Großes. Seine Einflüsterer - derer gab und gibt es viele - versprachen ihm die große weite Fußballwelt. Hakan Yakin wirkte dabei oft wie jemand, der es allen recht machen will und sich selbst am wenigsten vertraut. Das Ergebnis ist traurig und in Hakan Yakins Laufbahn dominiert nun die Frage: Wie ist der freie Fall noch zu stoppen?
"Galatasaray wird die Option auf eine Weiterverpflichtung nicht ziehen", ist Yakin überzeugt. Noch zwei Jahre steht er beim VfB unter Vertrag. Doch dahin zurück, wo ihm am Ende der Boulevard sein Gehalt vorrechnete, will Yakin auf keinen Fall. "Trainer Matthias Sammer und ich werden keine Freunde mehr. In Stuttgart gibt es keine Zukunft für mich", glaubt Yakin, der aber weiß: "Wenn man über ein Jahr lang kaum spielt, kommen einem die Angebote natürlich nicht zugeflogen."
Auch in der Türkei konnte er seinen in der Branche zweifelhaften Ruf, ein schwer zu integrierender eher fauler Genius zu sein, nicht ausräumen. "Er trainiert wie früher Hagi, aber er ist nicht Hagi", sagen türkische Journalisten. Fünf Spieltage vor Saisonende liegt "Gala" vier Punkte hinter Fenerbahce und der Mann aus Basel-Münchenstein wird nicht mithelfen dürfen, das große Ziel zu erreichen. Hakan Yakin, dem die Turbulenzen der letzten Jahre auch die Trennung von Freundin und Tochter beschert haben, sehnt sich nach Nestwärme: "Ich brauche einen Klub, bei dem ich Vertrauen spüre."
Murat wie Hakan Yakin sind im Ausland zwar reich, aber nicht glücklich geworden. Aus Hakans Stimme klingt mehr Hoffnung als Gewissheit, als er am Sonntag über seine Zukunft spekuliert: "Ich glaube, in der Schweiz habe ich noch einen guten Ruf.""
Stuttgarter Zeitung 26. April 2005
...hoffentlich kunntr zrugg...
Mir verehre do eine wo uns hasst, wo uns gspalte hett und Fuessballerisch nid e Bruchteil vom Hatsch wärt isch und wünsche eine vo dene Spieler wo am Meischte zu dene CL-Spiel und zu dene Meischtertitel biitriet hett numme s'schlimmschte... die Wält isch scho ungerächt, klar hett är Fähler gmacht aber nütt, vergliche mit..........
Unseri Rettig wartet numme uff e Zeiche, aber mir sinn grad demit beschäftigt ammene Unfähige und Baslerhasser im Ars*h z'krieche
Nur isch dr Anelka ungefähr no 17 Ligene obe am Haki...
