Gesuch fuer neues Kernkraftwerk eingereicht

Der Rest...

Sollen in der Schweiz neue KKWs gebaut werden?

Ja
43
37%
Nein
66
57%
Weiss nicht
7
6%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 116

simon91
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Beitrag von simon91 »

Master hat geschrieben:(fernwärme von einem kkw kann/könnte übrigens auch noch massiv genützt werden - im moment nützt man nur rund ein drittel der energie, mit fernwärme bis zu 2/3)
wie willst du denn bitte die fernwärme nutzen können?
Mit ener Haube über dem KKW und dann Bananen pflanzen :D ?
z basel a mym ryy hat geschrieben:wir reden hier von zürchern.
das sind weder profis noch eine mannschaft.
:D:D:D

Laaaveri
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Beitrag von Laaaveri »

Captain Sky hat geschrieben:Das ist eben falsch: Der 7. schlimmste Reaktorunfall überhaupt ereignete sich in der Schweiz:
http://de.wikipedia.org/wiki/Reaktor_Lucens
Ich weiss nicht genau Bescheid darüber, was da vorgefallen ist. Aber da steht auch "es bestand jedoch kaum Gefahr für Mensch und Umwelt", also können die Auswirkungen nicht so dramatisch gewesen sein.

Ich bin auch kein Atomstrom-Fetischist, aber ich bin der Meinung, man muss die ganze Frage sachlich diskutieren: Nutzen, Vorteile, Gefahren, Nachteile, Zukunftsaussichten, usw.
Eine Pauschal-Verteufelung von Atomstrom bringt niemanden weiter. Schliesslich müssen ja Lösungen gefunden werden. Und da sehe ich noch etwas Erklärungsnotstand...

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Laaaveri hat geschrieben:Ich bin auch kein Atomstrom-Fetischist, aber ich bin der Meinung, man muss die ganze Frage sachlich diskutieren: Nutzen, Vorteile, Gefahren, Nachteile, Zukunftsaussichten, usw.
Das machen ja die meisten Gegner:
- Risiko: glaubt man den Versicherungen (die sind ja schliesslich Experten in Sachen Risiko) ist das Risiko immens, da unversicherbar. Wer jetzt einseitig auf die Karte AKW setzt riskiert in ein paar Jahren bei 0 beginnen zu müssen, wenn das Volk nein zu einem neuen AKW sagen sollte.
- Zukunftsaussichten: Beschränkt. 1. Ist Uran wie jeder fossile Brennstoff nicht unendlich vorhanden. 2. Kann die Atomkraft nicht die Lösung des weltweiten CO2-Problems sein, da wohl niemand in allen Ländern AKWs will (Risiko der Proliferation).
- Vorteile: Macht Strom (Für Stormkonzerne: Sichert das aktuelle Geschäftsmodell, von zahlreiche Politiker mit VR-Mandaten und ähnlichem profitieren)
- Nachteile: Ungelöste Entsorgung des radioaktiven Abfalls. Enorme Investionskosten (die Opportunitätskosten sprechen klar gegen AKWs).

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Master
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Beitrag von Master »

simon91 hat geschrieben:wie willst du denn bitte die fernwärme nutzen können?
Mit ener Haube über dem KKW und dann Bananen pflanzen :D ?
geh selber bananen pflanzen anstatt müll zu reden wenn du keine ahnung hast
Beckenpower hat geschrieben:Mir hän scho gwunne. Aber mir chönne no massiv gwünner.

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Captain Sky hat geschrieben:Zu deinem Link: Politiker, die darüber diskutieren, ob Atomkraft eine sinnvolle Alternative ist, während gleichzeit in einem Nachbarland darüber diskutiert wird, wie schlimm der letzte Störfall war und wegen diesem Störfall diverse Verbote zum Schutz der Bevölkerung nötig sind, finde ich einfach pervers...
Deutschland will 26 neue Kohlekraftwerke bauen... Atomkraft- mit Kohlekraftwerke auszutauschen ist auch nicht besonders sinnvoll. Soll nicht ein Votum fuer AKWs sein, nur ist es eben auch wichtig zu bedenken, wie die ersetzt werden sollen.

An der Diskussion stoert mich grundsaetzlich, dass man die heutigen erneuerbaren Technologien als Alternative ansieht. Das ist eben genau falsch: Die heutigen Solarzellen sind nicht der Vergleich fuer ein AKW in 15 Jahren - die Solarzellen in 15 Jahren sind die Konkurrenz. (gleiches gilt fuer andere Technologien)

Noch vor 10 Jahren konnte eine Solarzelle in ihrer ganzen Lebensdauer nicht soviel Energie produzieren, wie fuer die Herstellung noetig war. Heute schafft sie es in einem halben Jahr, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren.

Kommt es tatsaechlich zu einer Knappheit, wird die Nachfrage auf Grund eines steigenden Preises fallen. Die Schweiz ist mit dem internationalen Strommarkt verbunden. Will uns wirklich jemand erklaeren, dass die auslaendischen Produzenten der Schweiz keinen Strom verkaufen wollen?

Wobei das ja nur ein Ausweg waere. Es macht tatsaechlich keinen Sinn hier ein AKW zu blockieren, nur um dann Atomstrom aus Frankreich zu importieren.

Odinho
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Beitrag von Odinho »

Soriak hat geschrieben: Wobei das ja nur ein Ausweg waere. Es macht tatsaechlich keinen Sinn hier ein AKW zu blockieren, nur um dann Atomstrom aus Frankreich zu importieren.
Grundsätzlich völlig richtig, aber man könnte ja die Atomstrom-Verträge nur für 10 weitere Jahre verlängern, dann wären Techniken wie Solarstrom oder Geothermie sicher noch weiter ausgereift. Wenn wir ein neues AKW bauen wird es für min. 50 Jahre betrieben um auch rentabel zu sein. Die Entwicklung der Erneuerbaren Energien würde auch für Jahre wieder blockiert da kein Bedarf bestünde

Golega
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Beitrag von Golega »

Ob ein AKW rentabel ist, weiss man erst, wenn man die Kosten für die Endlagerung kennt.

Obwohl wir seit 30 Jahren AKWs haben, haben die Betreiber noch keine Lösung dafür gefunden.

Die Betreiber haben unserer Vertrauen damit sicher nicht verdient.

Falls die Franzosen das im Griff haben kauf ich lieber deren Atomstrom.

Captain Sky
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Beitrag von Captain Sky »

Soriak hat geschrieben:An der Diskussion stoert mich grundsaetzlich, dass man die heutigen erneuerbaren Technologien als Alternative ansieht. Das ist eben genau falsch: Die heutigen Solarzellen sind nicht der Vergleich fuer ein AKW in 15 Jahren - die Solarzellen in 15 Jahren sind die Konkurrenz. (gleiches gilt fuer andere Technologien)

Noch vor 10 Jahren konnte eine Solarzelle in ihrer ganzen Lebensdauer nicht soviel Energie produzieren, wie fuer die Herstellung noetig war. Heute schafft sie es in einem halben Jahr, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren.
Für AKW-Beführworter stimmt diese Denkweise eben, schliesslich hat sich "ihre" Technologie in den letzten Jahrzehnten auch nicht weiterentwickelt ;)
Im Ernst: Ich denke, die Entwicklung ist ein Hauptgrund, warum die AKW-Lobby jetzt wieder aktiv wird. In ein paar Jahren wird niemand mehr daran zweifeln, dass die Alternativen (und vor allem Energieeffizienz) auch eine Lösung sind.
Soriak hat geschrieben:Kommt es tatsaechlich zu einer Knappheit, wird die Nachfrage auf Grund eines steigenden Preises fallen. Die Schweiz ist mit dem internationalen Strommarkt verbunden. Will uns wirklich jemand erklaeren, dass die auslaendischen Produzenten der Schweiz keinen Strom verkaufen wollen?
Ausserdem geht mit einem längerfristig hohen Strompreis auch die Nachfrage zurück. Aber ich sehe da ein Grundsatzproblem: Alle reden immer von den hohen Energiekosten (auch beim Öl, Stichwort Ölpreisschock). Gleichzeit reden auch alle vom Umweltschutz. Dass hohe Energiekosten aber die einfachste Motivationsspritze fürs Energiesparen und so auch für den Umweltschutz wären, wagt niemand zu sagen...

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Captain Sky hat geschrieben:Für AKW-Beführworter stimmt diese Denkweise eben, schliesslich hat sich "ihre" Technologie in den letzten Jahrzehnten auch nicht weiterentwickelt ;)
Wobei das auch darauf zurueckzufuehren ist, dass nicht viel Geld dafuer ausgegeben wird. Eigentlich schade, ich denke da koennte man noch einiges erreichen. Gibt ja bereits KKWs, bei denen eine Kernschmelze nicht mehr eintreten kann. Versagt die Kuehlung, dann gibt es keinen Supergau sondern der Strom geht aus. Es muss gekuehlt werden, damit es zu einer Reaktion kommt, nicht um die Reaktion zu verlangsamen. Wenn schon eines, warum nicht von diesem Typ? Dann braucht es halt ein oder zwei Stueck mehr fuer die gleiche Stromproduktion, dafuer ist man das Risiko los.

Man hat aber auch bereits Milliarden in einen Fussionsreaktor investiert. Mal sehen, ob man da etwas lernt. Waere auch eine geniale Alternative: Keine Verschmutzung und keine Versorgungsprobleme. Die Beschreibung zum Namen von wikipedia.org ist lustig:
ITER was originally an acronym for International Thermonuclear Experimental Reactor, but that title was dropped due to the negative popular connotation of "thermonuclear," especially when in conjunction with "experimental".

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Nikopol
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Beitrag von Nikopol »

Soriak hat geschrieben:Noch vor 10 Jahren konnte eine Solarzelle in ihrer ganzen Lebensdauer nicht soviel Energie produzieren, wie fuer die Herstellung noetig war. Heute schafft sie es in einem halben Jahr, bei einer Lebensdauer von 20 Jahren.
Find ich nicht sehr beeindruckend. Mein Zelt
produziert bei Sonneneinstrahlung um die Mittags-
zeit innerhalb von zwei Minuten die Energie die
für Herstellung des Zeltes notwendig war. (Ist
eine grobe Schätzung, geb ich zu. Aber die Hitze
in diesen Dingern ist immer wieder erstaunlich)

Soriak
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Beitrag von Soriak »

Dein Zelt kann die Energie aber nicht ins Stromnetz einspeisen ;)

Solarzellen haben noch ein riesiges Potential. Ich glaube die Effizienz ist je nach Modell bei 20%-30%, wobei das kurzfristige Ziel bereits bei 60% liegt. Die Solarzellen selbst koennen wohl auch noch verbessert werden, womit mehr, schneller und billiger produziert werden kann.

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