Somnium hat geschrieben: ↑11.12.2023, 23:14 @Feanor
Jans hat sich bisher nicht öffentlich zur Sache geäussert. Und das als Regierungspräsident in der Stadt, die Gastgeber des ersten Zionisten-Kongresses war.
Auch aus den Hearings war nichts zu lesen, wie Jans zum Thema steht. Bei Pult dito. Beide sind aus einer dezidiert linken Partei, die eine dezidiert israelkritische Gefolgschaft hat. Hätte Jans dahingehend eine moderate Haltung zum Thema, so hätte er sich nach dem 7. Oktober mit empathischen Worten an die jüdische Gemeinde in Basel gerichtet. Hat er nicht. Das genügt mir völlig, ihn entsprechend (auch weil vom linken Flügel der SP!) zu verorten. Und die Linke in Basel mag Israel nun mal nicht das Existenzrecht gönnen. Da gibt es nichts zu beschönigen. Es waren gewiss keine Leute von der Jungen Tat, die die Mauern des jüdischen Friedhofs mit expliziten Parolen diesbezüglich betextet haben.
Aber du kennst meine Meinung zu Jans. Möge dieser Kelch der Schweiz erspart bleiben.
Also wenn man sich nicht öffentlich zur Sache äussert, ist man automatisch ein Feind Israels? Phu, da verrennst du dich aber.
Die Hearings waren ja nicht öffentlich. Ob der 7. Oktober da ein Thema war, ist jetzt auch sehr fraglich.
Er hat klar Kante gegen den Antisemitismus gezeigt, auch Kritik (inkl. Selbstkritik) zu den Aussagen Almusiblis. Abgesehen davon hätte ich mir auch früher klare Kante gewünscht. Da bin ich bei dir. Aber der Antisemitismus-Vorwurf darf nun nicht auch beliebig eingesetzt werden. Sonst verwässert er. So viel Sorgfalt gehört sich. Und auch Fairness gegenüber den Personen, denen du das vorwirfst, im Schutze der Anonymität versteht sich.
Gefährlich halte ich auch Verallgemeinerungen wie "die Linke in Basel mag Israel nun mal nicht das Existenzrecht gönnen". Das stimmt so einfach nicht. Auch nicht bei vielen, die pro Palästina sind. Diese reine Schwarz-Weiss-Sicht, die du da vertrittst, ist ein Spiegel der Verrohung sämtlicher politischer Debatten. Die notabene v.a. der rechten Bewegung entgegenkommt. (Edit: keine Entschuldigung für den linken Antisemitismus, den es sehr wohl gibt.)
Deine Meinung zu Jans kenne ich. Ich kann sie in politischen Sachfragen zum Teil nachvollziehen. Ich halte ihn, auch wenn ich ihn hier gerne verteidige, auch nicht gerade für den besten BR-Kandidaten. Herzog wäre, wenn mE auch zu rechts für die SP, wohl eine Wahl mit mehr Skills gewesen, einverstanden. Ich halte es aber für unlauter, diese Abneigung auf alle politischen/gesellschaftlichen Fragen abzufärben.