footbâle hat geschrieben: ↑07.05.2024, 21:02
Passt schon. Deine Beiträge sind mir schon mehrfach als inhaltlich fundiert, differenziert, gut formuliert und frei von Polemik aufgefallen. Und auch an dieser Stelle macht die Unterscheidung von "raus aus dem Aktionariat" und "raus aus der operativen Verantwortung" (für mich) sehr viel Sinn. Ersteres meinte ich, als ich die Alternativlosigkeit angesprochen hatte. Da scheinen wir uns einig zu sein. So interpretiere ich auch das gestrige Votum der Basis. So lange sich niemand anderes anbietet, muss und wird es Degen sein.
Letzteres, quasi dein 4-Punkte-Programm, würde ich ebenfalls grösstenteils unterschreiben. Die Machtkonzentration ist problematisch. Da stellt sich für mich aber die Frage, wie wir das gestern hätten umsetzen, oder zumindest die Umsetzung hätten anschieben können? Da fehlen mir die Ideen. Die Grenzen zwischen Idealismus und Zeitverschwendung sind häufig fliessend.
Vielen Dank, footbâle!
Ich entschuldige mich trotzdem, beim nochmaligen Lesen klingt mein Beitrag wie eine geharnischte Ansprache an dich. Das war so nicht gewollt. Ich wollte in erster Linie die vier Verbesserungsvorschläge in den Raum stellen und habe dazu deinen Post als Aufhänger verwendet.
Guter Punkt, da bin ich vollkommen einverstanden. Und nicht nur sind die Grenzen zwischen Idealismus und Zeitverschwendung fliessend: Wer Veränderung mit der Brechstange erzwingen will, riskiert auch schnell, einen Flächenbrand auszulösen, der am Ende nur verbrannte Erde hinterlässt. Das galt schon bei Yystoo; wäre Burgener nicht über seinen Schatten gesprungen, sondern hätte den Kampf gerichtlich ausgefochten, wäre es hässlich geworden.
Und es gilt erneut bei Aebischers Manöver. Eine Sonderuntersuchung hätte wahrscheinlich nicht die "smoking gun" für den Hauptanklagepunkt (Bereicherung an Transfergeschäften) hervorgebracht, aber das Verhältnis zwischen den Aktionären bzw. der Führung und dem Basisverein nachhaltig zerrüttet. Angesichts der Machtverhältnisse zwischen Holding und Verein - die Holding sitzt am längeren Hebel - war der ganze Plan eher kurzfristig gedacht.
Das Ergebnis der Vereinsversammlung ist für mich die am wenigsten schlechte Variante. Für den grossen Knall war die Beweislage zu dünn und Aebischers "Degen & co. raus!" stand keine konkrete Alternative gegenüber. Andererseits wurde DD die gelbe Karte gezeigt (wunderbarer Vergleich @Schall&Rauch) und ich hoffe die Message ist angekommen. Hätte für mein Empfinden noch etwas deutlicher sein dürfen, aber das ist Detailkritik. Die Führung hat jetzt ein weiteres Jahr Zeit, die sportliche und finanzielle Wende herbeizuführen, mehr Transparenz zu schaffen und die verlorene Zustimmung wieder zurückzugewinnen. Gelingt das nicht, dürfte es nächsten April/Mai noch ungemütlicher werden als dieses Jahr. Eine bessere Idee habe ich für den Moment auch nicht, auch wenn ich auf die vier angesprochenen Verbesserungen hoffe.