Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
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Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Ich finde es gibt in diesem Forum viele interessante Diskussionen rund um Themen wie Politik, Wirtschaft & Wissenschaft (grob zusammengefasst).
Viele davon befinden sich leider auf mehrere Fäden verteilt. Deshalb erlaube ich mir, diesen Thread zu erstellen.
Ich möchte gleich einmal mit dem Thema Medikamentenkosten & KK beginnen:
SRF: Das teure Geschäft mit wirkungslosen Medikamenten
https://www.srf.ch/news/schweiz/befrist ... pp.unknown
Aus dem Artikel:
«Immerhin könne das BAG bei solchen Medikamenten ein «Vorleistungsmodell» einsetzen: «Das Pharmaunternehmen stellt die Therapie kostenlos zur Verfügung, bis der Arzt bestätigt, dass es tatsächlich wirkt. Erst sobald klar ist, dass das Medikament wirkt, wird das Arzneimittel von der Krankenkasse vergütet.»
Dann macht doch das bitte bei allen Medikamenten (deren Wirkung nicht garantiert ist)!
Viele davon befinden sich leider auf mehrere Fäden verteilt. Deshalb erlaube ich mir, diesen Thread zu erstellen.
Ich möchte gleich einmal mit dem Thema Medikamentenkosten & KK beginnen:
SRF: Das teure Geschäft mit wirkungslosen Medikamenten
https://www.srf.ch/news/schweiz/befrist ... pp.unknown
Aus dem Artikel:
«Immerhin könne das BAG bei solchen Medikamenten ein «Vorleistungsmodell» einsetzen: «Das Pharmaunternehmen stellt die Therapie kostenlos zur Verfügung, bis der Arzt bestätigt, dass es tatsächlich wirkt. Erst sobald klar ist, dass das Medikament wirkt, wird das Arzneimittel von der Krankenkasse vergütet.»
Dann macht doch das bitte bei allen Medikamenten (deren Wirkung nicht garantiert ist)!
Zuletzt geändert von Aficionado am 31.08.2022, 20:08, insgesamt 4-mal geändert.
- SubComandante
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Erstmal und sofort Homöopathie aus der Grundversorgung der Krankenkasse nehmen. Oder grad allumfassend streichen. Wer gerne auf Placebo mit Zuckerwasser steht, darf selber dafür aufkommen.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
@Aficionando
Bitte Lobbyismus in den Titel integrieren dann hat sich das angeschlagene Thema auch bereits beantwortet
Bitte Lobbyismus in den Titel integrieren dann hat sich das angeschlagene Thema auch bereits beantwortet
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Kovalchuk hat geschrieben:@Aficionando
Bitte Lobbyismus in den Titel integrieren dann hat sich das angeschlagene Thema auch bereits beantwortet
https://www.bj.admin.ch/bj/de/home/staa ... erung.html
Muss mich da auch noch durchlesen (Gegenvorschlag).
Aber guter und wichtiger Punkt.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Läuft doch aber schon unter Zusatzkomplementärversicherung?SubComandante hat geschrieben:Erstmal und sofort Homöopathie aus der Grundversorgung der Krankenkasse nehmen. Oder grad allumfassend streichen. Wer gerne auf Placebo mit Zuckerwasser steht, darf selber dafür aufkommen.
Du brauchst also immerhin eine Zusatzversicherung für homöopathische Kügeli.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Wurde 2017 geändert. Werden komplementärmedizinische Leistungen wie Homöopathie durch ÄrztInnen erbracht, sind sie leistungspflichtig. Von nichtärztlichen TherapeutInnen erbrachte Leistungen diesbezüglich hingegen fallen weiterhin in den Bereich der Zusatzversicherungen.Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 13:54Läuft doch aber schon unter Zusatzkomplementärversicherung?SubComandante hat geschrieben: Erstmal und sofort Homöopathie aus der Grundversorgung der Krankenkasse nehmen. Oder grad allumfassend streichen. Wer gerne auf Placebo mit Zuckerwasser steht, darf selber dafür aufkommen.
Du brauchst also immerhin eine Zusatzversicherung für homöopathische Kügeli.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Homöopathie ist so die grösste Pest. Hat die KK unnötig verteuert, aber das Volk wollte ja unbedingt Hokuspokus und Zauberei in der Verfassung verankert wissen.
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Seinen Namen kann man auch per Zusatzversicherung lernen zu tanzen.
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Danke für die Klarstellung. Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm.Basilius hat geschrieben:Wurde 2017 geändert. Werden komplementärmedizinische Leistungen wie Homöopathie durch ÄrztInnen erbracht, sind sie leistungspflichtig. Von nichtärztlichen TherapeutInnen erbrachte Leistungen diesbezüglich hingegen fallen weiterhin in den Bereich der Zusatzversicherungen.Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 13:54Läuft doch aber schon unter Zusatzkomplementärversicherung?SubComandante hat geschrieben: Erstmal und sofort Homöopathie aus der Grundversorgung der Krankenkasse nehmen. Oder grad allumfassend streichen. Wer gerne auf Placebo mit Zuckerwasser steht, darf selber dafür aufkommen.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Da sind wir für einmal gleicher Meinung.Käppelijoch hat geschrieben:Homöopathie ist so die grösste Pest. Hat die KK unnötig verteuert, aber das Volk wollte ja unbedingt Hokuspokus und Zauberei in der Verfassung verankert wissen.
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Seinen Namen kann man auch per Zusatzversicherung lernen zu tanzen.
Wobei man den «Placeboeffekt» nicht vernachlissigen darf. Der Arzt dürfte dann allerdings nur die 5 Rp für den Milchzucker resp. die Saccharose verrechnen.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Falsch. Der Arzt verrechnet nach wie vor seine vollen Konsultationskosten. Die vertreibende/herstellende Firma dürfte nur 5 Rappen bekommen. Der Arzt stellt ja die Dinger nicht her.Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 18:37Da sind wir für einmal gleicher Meinung.Käppelijoch hat geschrieben: Homöopathie ist so die grösste Pest. Hat die KK unnötig verteuert, aber das Volk wollte ja unbedingt Hokuspokus und Zauberei in der Verfassung verankert wissen.
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Seinen Namen kann man auch per Zusatzversicherung lernen zu tanzen.
Wobei man den «Placeboeffekt» nicht vernachlissigen darf. Der Arzt dürfte dann allerdings nur die 5 Rp für den Milchzucker resp. die Saccharose verrechnen.
So würde eine Konsultation und Abgabe/Verschreibung der Zuckerkügelchen mehrere Hundert Franken kosten.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Als Goof hat mich meine Mutter zu einem Dr. med geschickt, der mir Milchpulver verschrieb bei kleineren Bobos. Das lief unter Homöopathie.
Es gibt noch viele ausgebildete Ärzte die das nebenbei ausüben, nebst der Schulmedizin.
Aber das sind ja schlussendlich nur Peanuts im Vergleich zu teuren und Wirkungslosen Krebsmedikamenten (die, welche bei einer Therapie keine Wirkung zeigen).
Es ist schon nur aus ethischen Gründen völlig inakzeptabel, sich an einer Krankheit zu bereichern. Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden von einem Bruchteil der Einnahmen abgedeckt. Wirkt die Therapie bei vielen Patienten, verdient der Pharma-Konzern auch mit massiv tieferen Preisen noch ordentlich Kohle.
Es gibt noch viele ausgebildete Ärzte die das nebenbei ausüben, nebst der Schulmedizin.
Aber das sind ja schlussendlich nur Peanuts im Vergleich zu teuren und Wirkungslosen Krebsmedikamenten (die, welche bei einer Therapie keine Wirkung zeigen).
Es ist schon nur aus ethischen Gründen völlig inakzeptabel, sich an einer Krankheit zu bereichern. Forschungs- und Entwicklungsausgaben werden von einem Bruchteil der Einnahmen abgedeckt. Wirkt die Therapie bei vielen Patienten, verdient der Pharma-Konzern auch mit massiv tieferen Preisen noch ordentlich Kohle.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Musste ja noch kommen. Ich spreche von Medikamentenkosten. Die Behandlungskosten entstehen auch bei einer Behandlung nach Schulmedizin.Käppelijoch hat geschrieben:Falsch. Der Arzt verrechnet nach wie vor seine vollen Konsultationskosten. Die vertreibende/herstellende Firma dürfte nur 5 Rappen bekommen. Der Arzt stellt ja die Dinger nicht her.Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 18:37Da sind wir für einmal gleicher Meinung.Käppelijoch hat geschrieben: Homöopathie ist so die grösste Pest. Hat die KK unnötig verteuert, aber das Volk wollte ja unbedingt Hokuspokus und Zauberei in der Verfassung verankert wissen.
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Seinen Namen kann man auch per Zusatzversicherung lernen zu tanzen.
Wobei man den «Placeboeffekt» nicht vernachlissigen darf. Der Arzt dürfte dann allerdings nur die 5 Rp für den Milchzucker resp. die Saccharose verrechnen.
So würde eine Konsultation und Abgabe/Verschreibung der Zuckerkügelchen mehrere Hundert Franken kosten.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 17:35
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Jein der Patient sollte schon auch noch als Individuum entscheiden dürfen welche Behandlung im zusagt. Schliesslich finanziert er ja den ganzen Zirkus mit.
Die Schraube an der man meines Empfinden drehen sollte sind horrende Preise für Medikamente (die bei der Entwicklung oftmals vom Steuerzahler mitfinanziert werden) und übertriebene Arztkosten. Verbraucher die wegen jedem Peanut den Notfall stürmen darf man gerne auch mal zur Kasse bitten.
evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Schön und gut ich erinnere da aber gerne an den Oxycodon Skandal, als man uns das für unbedenklich präsentierte. Eine Garantie gibt es schlicht und einfach nicht, zumal solche Studien oft vom Hersteller selbst finanziert werden und Zulassungsbehörden unter anderem von dubiosen Beraterfirmen wie Mc Kinsey beraten werden.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Oxycodonm ist richtig und evidenzbasierend eingesetzt ein gutes und sicheres Medikament. Was in den USA geschah spottet jeder Wissenschaftlichkeit. Die verschreibenden Ärzten ignorierten die Empfehlungen der WHO zur Schmerztherapie und setzten Opioide auch dann ein, wenn es absolut nicht nötig war.Kovalchuk hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:42Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 17:35
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Jein der Patient sollte schon auch noch als Individuum entscheiden dürfen welche Behandlung im zusagt. Schliesslich finanziert er ja den ganzen Zirkus mit.
Die Schraube an der man meines Empfinden drehen sollte sind horrende Preise für Medikamente (die bei der Entwicklung oftmals vom Steuerzahler mitfinanziert werden) und übertriebene Arztkosten. Verbraucher die wegen jedem Peanut den Notfall stürmen darf man gerne auch mal zur Kasse bitten.
evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Schön und gut ich erinnere da aber gerne an den Oxycodon Skandal, als man uns das für unbedenklich präsentierte. Eine Garantie gibt es schlicht und einfach nicht, zumal solche Studien oft vom Hersteller selbst finanziert werden und Zulassungsbehörden unter anderem von dubiosen Beraterfirmen wie Mc Kinsey beraten werden.
In der Schweiz erhältliches Oxycodon oder auch Fentanyl ist einerseits nur mit einer bestimmten Galenik für den Patienten erhältlich (Tablette mit langsamer Wirkstoff-Abgabe oder Pflaster mit langsamer Wirkstoffabgabe), welche die Suchtproblematik (Wie schnell flutet der Stoff das Hirn) fast gänzlich eindämmt.
Die tagtäglichen, klassischen Medikamente empfinde ich im Preis nicht als horrend. Die wenigen ganz teuren Therapien entstehen bei dementsprechenden (seltenen) Krankheiten im ambulanten Bereich. Die grossen Kostentreiber sind zu einem schönen Teil die Spitäler, mit teilweise undurchsichtiger Kostenstruktur. Dass Berset beim neuen, reformierten Ärztetarif herumbockt, weil er seine eigenen Vorstellungen durchstieren möchte, ist ein weiteres Trauerspiel.
Und sorry, ich finanziere gegen meinen Willen diese Blödsinn wie Homöopathie mit, welcher nichts anderes kann als ein Placebo zu sein. Nein, die Grundversicherung hat sich alleine auf die Schulmedizin zu konzentrieren, alles andere ist Luxus und Glaubenssache, für den man bittesehr selber extra bezahlen soll.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:54
Und sorry, ich finanziere gegen meinen Willen diese Blödsinn wie Homöopathie mit, welcher nichts anderes kann als ein Placebo zu sein. Nein, die Grundversicherung hat sich alleine auf die Schulmedizin zu konzentrieren, alles andere ist Luxus und Glaubenssache, für den man bittesehr selber extra bezahlen soll.
Danke für die Antwort. Beim nicht zitierten Teil habe ich absolut keinen Grund dir widersprechen zu wollen.
In Punkto dem zitierten seh ich das nicht so streng.
Ich denke mal wen jemand diesen Hokuspokus von der KK bezahlt bekommt. Dan wird er auch selbst monatlich ein ordentliches Paket berappen.
Für mich ist das ganze prinzipiell ein System das auf dem Grundsatz der Gemeinsamkeit beruht.
Daher kann ich mein Ego soweit reduzieren das ich mich nicht über solches aufrege und stattdessen meine Zeit nutze indem ich mich auf die kleinen Dinge konzentriere und auch geniesse. In Punkto Gesundheit, psychischem Wohlbefinden auch dienlicher. Aber jeder so wie er will, sich darüber aufregen ist ja auch jedem sein Recht ;-)
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Ich habe halt eine naturwissenschaftliche Grundausbildunng genossen, da bin ich halt eher extrem
Item. Es ist schon interessant: Man schreit sofort nach Medikamentenpreisen, wenn man an die Kosten im Gesundheitssystem denkt. Dabei wurden diese in den letzten 10-20 Jahren vom Bundesrat kontinuierlich und teilweise massiv gesenkt - und die Gesamtkosten stiegen trotzdem unaufhaltsam. Da müssen die Kostentreiber woanders liegen. Nur, es ist so schön bequem und einfach dort den Hebel ansetzen zu lassen, dann muss man sich selber nicht hinterfragen oder hinterfragen lassen...und kann weiterwursteln ohne Gefahr, dass man hinuntergestutzt wird.
Item. Es ist schon interessant: Man schreit sofort nach Medikamentenpreisen, wenn man an die Kosten im Gesundheitssystem denkt. Dabei wurden diese in den letzten 10-20 Jahren vom Bundesrat kontinuierlich und teilweise massiv gesenkt - und die Gesamtkosten stiegen trotzdem unaufhaltsam. Da müssen die Kostentreiber woanders liegen. Nur, es ist so schön bequem und einfach dort den Hebel ansetzen zu lassen, dann muss man sich selber nicht hinterfragen oder hinterfragen lassen...und kann weiterwursteln ohne Gefahr, dass man hinuntergestutzt wird.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:54Oxycodonm ist richtig und evidenzbasierend eingesetzt ein gutes und sicheres Medikament. Was in den USA geschah spottet jeder Wissenschaftlichkeit. Die verschreibenden Ärzten ignorierten die Empfehlungen der WHO zur Schmerztherapie und setzten Opioide auch dann ein, wenn es absolut nicht nötig war.Kovalchuk hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:42Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 17:35
In die Grundversicherung gehören einzig und alleine evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Jein der Patient sollte schon auch noch als Individuum entscheiden dürfen welche Behandlung im zusagt. Schliesslich finanziert er ja den ganzen Zirkus mit.
Die Schraube an der man meines Empfinden drehen sollte sind horrende Preise für Medikamente (die bei der Entwicklung oftmals vom Steuerzahler mitfinanziert werden) und übertriebene Arztkosten. Verbraucher die wegen jedem Peanut den Notfall stürmen darf man gerne auch mal zur Kasse bitten.
evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Schön und gut ich erinnere da aber gerne an den Oxycodon Skandal, als man uns das für unbedenklich präsentierte. Eine Garantie gibt es schlicht und einfach nicht, zumal solche Studien oft vom Hersteller selbst finanziert werden und Zulassungsbehörden unter anderem von dubiosen Beraterfirmen wie Mc Kinsey beraten werden.
In der Schweiz erhältliches Oxycodon oder auch Fentanyl ist einerseits nur mit einer bestimmten Galenik für den Patienten erhältlich (Tablette mit langsamer Wirkstoff-Abgabe oder Pflaster mit langsamer Wirkstoffabgabe), welche die Suchtproblematik (Wie schnell flutet der Stoff das Hirn) fast gänzlich eindämmt.
Die tagtäglichen, klassischen Medikamente empfinde ich im Preis nicht als horrend. Die wenigen ganz teuren Therapien entstehen bei dementsprechenden (seltenen) Krankheiten im ambulanten Bereich. Die grossen Kostentreiber sind zu einem schönen Teil die Spitäler, mit teilweise undurchsichtiger Kostenstruktur. Dass Berset beim neuen, reformierten Ärztetarif herumbockt, weil er seine eigenen Vorstellungen durchstieren möchte, ist ein weiteres Trauerspiel.
Und sorry, ich finanziere gegen meinen Willen diese Blödsinn wie Homöopathie mit, welcher nichts anderes kann als ein Placebo zu sein. Nein, die Grundversicherung hat sich alleine auf die Schulmedizin zu konzentrieren, alles andere ist Luxus und Glaubenssache, für den man bittesehr selber extra bezahlen soll.
Natürlich sind die Medikamente hier zu teuer, im grossen Kanton bezahlst du fürs gleiche teilweise die Hälfte.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Man kann sich jetzt halt auch fragen, wieso in der Schweiz noch eine starke, forschende Pharmaindustrie existiert und in DE nicht mehr...Rollercoaster hat geschrieben: ↑01.09.2022, 21:05Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:54Oxycodonm ist richtig und evidenzbasierend eingesetzt ein gutes und sicheres Medikament. Was in den USA geschah spottet jeder Wissenschaftlichkeit. Die verschreibenden Ärzten ignorierten die Empfehlungen der WHO zur Schmerztherapie und setzten Opioide auch dann ein, wenn es absolut nicht nötig war.Kovalchuk hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:42
Jein der Patient sollte schon auch noch als Individuum entscheiden dürfen welche Behandlung im zusagt. Schliesslich finanziert er ja den ganzen Zirkus mit.
Die Schraube an der man meines Empfinden drehen sollte sind horrende Preise für Medikamente (die bei der Entwicklung oftmals vom Steuerzahler mitfinanziert werden) und übertriebene Arztkosten. Verbraucher die wegen jedem Peanut den Notfall stürmen darf man gerne auch mal zur Kasse bitten.
evidence-based und durch entsprechende, robuste Studien geprüfte Medikamente und Behandlungen.
Schön und gut ich erinnere da aber gerne an den Oxycodon Skandal, als man uns das für unbedenklich präsentierte. Eine Garantie gibt es schlicht und einfach nicht, zumal solche Studien oft vom Hersteller selbst finanziert werden und Zulassungsbehörden unter anderem von dubiosen Beraterfirmen wie Mc Kinsey beraten werden.
In der Schweiz erhältliches Oxycodon oder auch Fentanyl ist einerseits nur mit einer bestimmten Galenik für den Patienten erhältlich (Tablette mit langsamer Wirkstoff-Abgabe oder Pflaster mit langsamer Wirkstoffabgabe), welche die Suchtproblematik (Wie schnell flutet der Stoff das Hirn) fast gänzlich eindämmt.
Die tagtäglichen, klassischen Medikamente empfinde ich im Preis nicht als horrend. Die wenigen ganz teuren Therapien entstehen bei dementsprechenden (seltenen) Krankheiten im ambulanten Bereich. Die grossen Kostentreiber sind zu einem schönen Teil die Spitäler, mit teilweise undurchsichtiger Kostenstruktur. Dass Berset beim neuen, reformierten Ärztetarif herumbockt, weil er seine eigenen Vorstellungen durchstieren möchte, ist ein weiteres Trauerspiel.
Und sorry, ich finanziere gegen meinen Willen diese Blödsinn wie Homöopathie mit, welcher nichts anderes kann als ein Placebo zu sein. Nein, die Grundversicherung hat sich alleine auf die Schulmedizin zu konzentrieren, alles andere ist Luxus und Glaubenssache, für den man bittesehr selber extra bezahlen soll.
Natürlich sind die Medikamente hier zu teuer, im grossen Kanton bezahlst du fürs gleiche teilweise die Hälfte.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Basilius hat geschrieben: ↑01.09.2022, 16:05Wurde 2017 geändert. Werden komplementärmedizinische Leistungen wie Homöopathie durch ÄrztInnen erbracht, sind sie leistungspflichtig. Von nichtärztlichen TherapeutInnen erbrachte Leistungen diesbezüglich hingegen fallen weiterhin in den Bereich der Zusatzversicherungen.Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 13:54Läuft doch aber schon unter Zusatzkomplementärversicherung?SubComandante hat geschrieben: Erstmal und sofort Homöopathie aus der Grundversorgung der Krankenkasse nehmen. Oder grad allumfassend streichen. Wer gerne auf Placebo mit Zuckerwasser steht, darf selber dafür aufkommen.
Du brauchst also immerhin eine Zusatzversicherung für homöopathische Kügeli.
Schlauerwiis hämmer jo d Komplementärmedizin sogar in dr Bundesverfassig verankert.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Du reitest gerne auf den Kleinen rum und blendest ganz bewusst die grössten Kostenfaktoren aus. Merkst du nicht, dass Homöopathie nur einen vernachlässigbaren Teil der Kosten ausmacht? Aber in deiner Welt sind die Schwurbler für alles Übel verantwortlich.Käppelijoch hat geschrieben:Man kann sich jetzt halt auch fragen, wieso in der Schweiz noch eine starke, forschende Pharmaindustrie existiert und in DE nicht mehr...Rollercoaster hat geschrieben: ↑01.09.2022, 21:05Käppelijoch hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:54
Oxycodonm ist richtig und evidenzbasierend eingesetzt ein gutes und sicheres Medikament. Was in den USA geschah spottet jeder Wissenschaftlichkeit. Die verschreibenden Ärzten ignorierten die Empfehlungen der WHO zur Schmerztherapie und setzten Opioide auch dann ein, wenn es absolut nicht nötig war.
In der Schweiz erhältliches Oxycodon oder auch Fentanyl ist einerseits nur mit einer bestimmten Galenik für den Patienten erhältlich (Tablette mit langsamer Wirkstoff-Abgabe oder Pflaster mit langsamer Wirkstoffabgabe), welche die Suchtproblematik (Wie schnell flutet der Stoff das Hirn) fast gänzlich eindämmt.
Die tagtäglichen, klassischen Medikamente empfinde ich im Preis nicht als horrend. Die wenigen ganz teuren Therapien entstehen bei dementsprechenden (seltenen) Krankheiten im ambulanten Bereich. Die grossen Kostentreiber sind zu einem schönen Teil die Spitäler, mit teilweise undurchsichtiger Kostenstruktur. Dass Berset beim neuen, reformierten Ärztetarif herumbockt, weil er seine eigenen Vorstellungen durchstieren möchte, ist ein weiteres Trauerspiel.
Und sorry, ich finanziere gegen meinen Willen diese Blödsinn wie Homöopathie mit, welcher nichts anderes kann als ein Placebo zu sein. Nein, die Grundversicherung hat sich alleine auf die Schulmedizin zu konzentrieren, alles andere ist Luxus und Glaubenssache, für den man bittesehr selber extra bezahlen soll.
Natürlich sind die Medikamente hier zu teuer, im grossen Kanton bezahlst du fürs gleiche teilweise die Hälfte.
Ist doch gut wenn es Patienten gibt, die sich mit einer billigen Behandlung zufrieden geben. Ob es wirkt oder nicht ist doch deren Problem. Ein seriöser gelernter Arzt verschreibt sicher keine Homöopathie bei mittelschweren bis schweren Krankheiten.
Und bei Schwurblermedizinern wird nichts vergütet durch die Grundvers..
Zuletzt geändert von Aficionado am 02.09.2022, 09:31, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Der Mensch wird halt durch die bessere Bildung immer gesundheitsbewusster und möchte nichts dem Zufall überlassen. Früherkennung durch regelmässige Diagnosen nehmen zu. Die teuren Diagnoseinstrumente müssen auch amortisiert werden. Bei Laborinstrumenten und deren Unterhalt läuft es gleich. Viele Lab Tests werden auch durchgeführt, um die Neubeschaffungen zu finanzieren.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Homöopathie wird in der Grundverssicherung vergütet und es ist falsch, wenn man einzig die 12-20 CHF pro Kügelifläschchen ins Feld führt. Wird es durch die GV vergütet setht noch eine ärztliche Konsultation an und da kommt der eine oder andere Hunni hinzu.
Oder ein weiterer Unterschied bei den Kosten: Abgabe Medikament durch Arzt: Kosten rundherum - wenn mittels aktuellem Tarifkatalog optimiert - ca. 150.- Bei Abgabe 30er-Pack Blutdruckmedi statt 100er, monatliche Wiederholung dieser Kosten.
Ausstellung Rezept, Einlösen in Apotheke, mit Jahresrezept und Abgabe 100er-Pack: Einmalig/Jahr ca. CHF 50.- für das Ausstellen des Rezeptes, Vergütung Apotheker für seine gesetzlich vorgeschrieben Dokumentationsarbeit ca. CHF 7.55/Abgabe. Bei Abgabe 100er-Pack ca. 22-25 CHF/Jahr.
Was ich damit sagen möchte: Unser System setzt unglaublich viele Fehlanreize. Und statt immer auf die blossen Medikamentenkosten zu hauen, würde man sich lieber das drumherum anschauen. Und eben: auch die Laborkosten sind so ein Punkt, wie richtig beschrieben. Danke für diesen Input.
Oder ein weiterer Unterschied bei den Kosten: Abgabe Medikament durch Arzt: Kosten rundherum - wenn mittels aktuellem Tarifkatalog optimiert - ca. 150.- Bei Abgabe 30er-Pack Blutdruckmedi statt 100er, monatliche Wiederholung dieser Kosten.
Ausstellung Rezept, Einlösen in Apotheke, mit Jahresrezept und Abgabe 100er-Pack: Einmalig/Jahr ca. CHF 50.- für das Ausstellen des Rezeptes, Vergütung Apotheker für seine gesetzlich vorgeschrieben Dokumentationsarbeit ca. CHF 7.55/Abgabe. Bei Abgabe 100er-Pack ca. 22-25 CHF/Jahr.
Was ich damit sagen möchte: Unser System setzt unglaublich viele Fehlanreize. Und statt immer auf die blossen Medikamentenkosten zu hauen, würde man sich lieber das drumherum anschauen. Und eben: auch die Laborkosten sind so ein Punkt, wie richtig beschrieben. Danke für diesen Input.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Muss mir gleich selber etwas widersprechen.Aficionado hat geschrieben:Der Mensch wird halt durch die bessere Bildung immer gesundheitsbewusster und möchte nichts dem Zufall überlassen. Früherkennung durch regelmässige Diagnosen nehmen zu. Die teuren Diagnoseinstrumente müssen auch amortisiert werden. Bei Laborinstrumenten und deren Unterhalt läuft es gleich. Viele Lab Tests werden auch durchgeführt, um die Neubeschaffungen zu finanzieren.
Durch die Frûherkennung von Krankheiten können auf der anderen Seite auch Kosten eingespart werden.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Aficionado hat geschrieben: ↑02.09.2022, 12:45Muss mir gleich selber etwas widersprechen.Aficionado hat geschrieben: Der Mensch wird halt durch die bessere Bildung immer gesundheitsbewusster und möchte nichts dem Zufall überlassen. Früherkennung durch regelmässige Diagnosen nehmen zu. Die teuren Diagnoseinstrumente müssen auch amortisiert werden. Bei Laborinstrumenten und deren Unterhalt läuft es gleich. Viele Lab Tests werden auch durchgeführt, um die Neubeschaffungen zu finanzieren.
Durch die Frûherkennung von Krankheiten können auf der anderen Seite auch Kosten eingespart werden.
Absolut. Aber bei der Tarifierung etc. kann man zum Teil schon etwas machen. Wieso kostet eine HbA1c-Messung in der Apotheke teilweise deutlich weniger als beim Arzt und das mit den selben Apparaturen von Roche?
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:25
Aber das sind ja schlussendlich nur Peanuts im Vergleich zu teuren und Wirkungslosen Krebsmedikamenten (die, welche bei einer Therapie keine Wirkung zeigen).
Ich zahle lieber das x-fache wenn versucht wird mit einem experimentellen Krebsmedikament jemandem das Leben zu retten, auch wenn die klinischen Studien nicht abgeschlossen sind und somit die Wirksamkeit nicht bewiesen ist, als auch nur 1 Rappen für Homöopathie dass nachweislich keine Wirkung hat ausserhalb des Placebo Effekts.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Aber das ist doch nicht der Punkt. Treiber der Kosten sind nicht die wirkungslosen Globulis. Du musst die ganze Diskussion lesen bitte. Sollte die Krebstherapie wirken, werden die Kosten von KK übernommen. Falls nicht, geht Pharma leer aus (kann von BAG vollzogen werden, schon heute). Zudem tiefere, ethisch vertretbare Medipreise auch bei Wirkung. Aber da kämpft man gegen einflussreiche Lobbyisten.team17 hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: ↑01.09.2022, 19:25
Aber das sind ja schlussendlich nur Peanuts im Vergleich zu teuren und Wirkungslosen Krebsmedikamenten (die, welche bei einer Therapie keine Wirkung zeigen).
Ich zahle lieber das x-fache wenn versucht wird mit einem experimentellen Krebsmedikament jemandem das Leben zu retten, auch wenn die klinischen Studien nicht abgeschlossen sind und somit die Wirksamkeit nicht bewiesen ist, als auch nur 1 Rappen für Homöopathie dass nachweislich keine Wirkung hat ausserhalb des Placebo Effekts.
Beispiel Homöopathie
Der Schwurbler hat Migräne, schwört aber auf Homöopathie. Für die Gesamtkosten entstehen ca. dieselben Kosten, sofern der Schwurbler zu einem gelernten akademischen Arzt geht (gleiche Behandlungsdauer). Falls er zu einem Guru geht, muss er alles selber bezahlen oder braucht eine Zusatzversicherung. Spielt es dann eine Rolle, ob Homöopathie wirkt oder nicht? Das ist doch in der Kostendiskussion nicht die Schlüsselfrage. Sondern die, wodurch die hohen Kosten entstehen. Für dich vielleicht Peanuts aber viele können die zu hohen Prämien jetzt schon nicht mehr bezahlen.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Aficionado hat geschrieben: ↑03.09.2022, 15:16 Aber das ist doch nicht der Punkt. Treiber der Kosten sind nicht die wirkungslosen Globulis. Du musst die ganze Diskussion lesen bitte. Sollte die Krebstherapie wirken, werden die Kosten von KK übernommen. Falls nicht, geht Pharma leer aus (kann von BAG vollzogen werden, schon heute). Zudem tiefere, ethisch vertretbare Medipreise auch bei Wirkung. Aber da kämpft man gegen einflussreiche Lobbyisten.
Beispiel Homöopathie
Der Schwurbler hat Migräne, schwört aber auf Homöopathie. Für die Gesamtkosten entstehen ca. dieselben Kosten, sofern der Schwurbler zu einem gelernten akademischen Arzt geht (gleiche Behandlungsdauer). Falls er zu einem Guru geht, muss er alles selber bezahlen oder braucht eine Zusatzversicherung. Spielt es dann eine Rolle, ob Homöopathie wirkt oder nicht? Das ist doch in der Kostendiskussion nicht die Schlüsselfrage. Sondern die, wodurch die hohen Kosten entstehen. Für dich vielleicht Peanuts aber viele können die zu hohen Prämien jetzt schon nicht mehr bezahlen.
Du hast von "teuren und wirkungslosen Krebsmedikamenten" geschrieben. Das wäre in deinem Beispiel von der personalisierten Gentherapie gegen Krebs nicht der Fall, wenn die KK ja nur im Erfolgsfall zahlen muss. Ging daher davon aus dass du von klassischen Krebsmedikamenten sprichst, die nicht wirken aber trotzdem von der KK übernommen werden.
Aber zum eigentich Punkt dass Homöopathie keine Mehrkosten verursache und es darum egal ist ob die KK sie unter gewissen Umständen finanzieren. Da sprechen die Daten leider eine andere Sprache.
Stellugnsnahme von santésuisse: Santesuisse
Publikation aus Deutschland: Studie
Das Problem ist das Homöopathie nicht hilft, also weitere Kosten die logische Konsequenz sind bei nur homöopatischer Behandlung. Da die Ärzte aber auch wissen dass es nicht hilft, werden die Kügelchen einfach noch zusätzlich verschrieben als Service, was Mehrkosten verursacht.
Klar sind diese Mehrkosten im grossen Ganzen nicht das Hauptproblem der KK, aber ein Faktor der ziemlich einfach zu beseitigen wäre. Du kannst nicht über zu hohe Prämien lametieren, aber dann etwas nutzloses das Mehrkosten verursacht verteidigen. Erst recht wenn du das ganze Thema damit startest, das KK keine Krebsmedikamente zahlen sollen wo der Nutzen noch unklar ist. Wenn da nämlich die laufenden Studien zeigen dass es nicht wirkt, bekommt es keine definitive Zulassung und verschwindet wieder.
Zuletzt geändert von team17 am 04.09.2022, 11:45, insgesamt 3-mal geändert.
- Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Bei Homöopathie ist es einfach: Es lässt sich keine therapeutische Wirkung nachweisen, die über Placebo-Effekte hinausgeht.
Damit ist es bereits mehr als fragwürdig, wenn die KK die Kosten übernehmen. Egal wie klein die sind.
Wenn ich bei einer Erkältung viel Tee trinke (Wirkung erwiesen) dann bezahlt die KK den nicht. Aber Zuckerkügeli werden bezahlt?
Oder um noch provokativer zu werden: Kann ich mir auch die Pilgerfahrt nach Lourdes von der KK bezahlen lassen? Die hat auch keine therapeutische Wirkung, die über Placebo-Effekte hinausgeht.
Damit ist es bereits mehr als fragwürdig, wenn die KK die Kosten übernehmen. Egal wie klein die sind.
Wenn ich bei einer Erkältung viel Tee trinke (Wirkung erwiesen) dann bezahlt die KK den nicht. Aber Zuckerkügeli werden bezahlt?
Oder um noch provokativer zu werden: Kann ich mir auch die Pilgerfahrt nach Lourdes von der KK bezahlen lassen? Die hat auch keine therapeutische Wirkung, die über Placebo-Effekte hinausgeht.
- Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
team17 hat geschrieben:Aficionado hat geschrieben: ↑03.09.2022, 15:16 Aber das ist doch nicht der Punkt. Treiber der Kosten sind nicht die wirkungslosen Globulis. Du musst die ganze Diskussion lesen bitte. Sollte die Krebstherapie wirken, werden die Kosten von KK übernommen. Falls nicht, geht Pharma leer aus (kann von BAG vollzogen werden, schon heute). Zudem tiefere, ethisch vertretbare Medipreise auch bei Wirkung. Aber da kämpft man gegen einflussreiche Lobbyisten.
Beispiel Homöopathie
Der Schwurbler hat Migräne, schwört aber auf Homöopathie. Für die Gesamtkosten entstehen ca. dieselben Kosten, sofern der Schwurbler zu einem gelernten akademischen Arzt geht (gleiche Behandlungsdauer). Falls er zu einem Guru geht, muss er alles selber bezahlen oder braucht eine Zusatzversicherung. Spielt es dann eine Rolle, ob Homöopathie wirkt oder nicht? Das ist doch in der Kostendiskussion nicht die Schlüsselfrage. Sondern die, wodurch die hohen Kosten entstehen. Für dich vielleicht Peanuts aber viele können die zu hohen Prämien jetzt schon nicht mehr bezahlen.
Du hast von "teuren und wirkungslosen Krebsmedikamenten" geschrieben. Das wäre in deinem Beispiel von der personalisierten Gentherapie gegen Krebs nicht der Fall, wenn die KK ja nur im Erfolgsfall zahlen muss. Ging daher davon aus dass du von klassischen Krebsmedikamenten sprichst, die nicht wirken aber trotzdem von der KK übernommen werden.
Aber zum eigentich Punkt dass Homöopathie keine Mehrkosten verursache und es darum egal ist ob die KK sie unter gewissen Umständen finanzieren. Da sprechen die Daten leider eine andere Sprache.
Stellugnsnahme von santésuisse: Santesuisse
Publikation aus Deutschland: Studie
Das Problem ist das Homöopathie nicht hilft, also weitere Kosten die logische Konsequenz sind bei nur homöopatischer Behandlung. Da die Ärzte aber auch wissen dass es nicht hilft, werden die Kügelchen einfach noch zusätzlich verschrieben als Service, was Mehrkosten verursacht.
Klar sind diese Mehrkosten im grossen Ganzen nicht das Hauptproblem der KK, aber ein Faktor der ziemlich einfach zu beseitigen wäre. Du kannst nicht über zu hohe Prämien lametieren, aber dann etwas nutzloses das Mehrkosten verursacht verteidigen. Erst recht wenn du das ganze Thema damit startest, das KK keine Krebsmedikamente zahlen sollen wo der Nutzen noch unklar ist. Wenn da nämlich die laufenden Studien zeigen dass es nicht wirkt, bekommt es keine definitive Zulassung und verschwindet wieder.
Ich meine alle Medis (inkl. die personal. Krebstherapie), die nicht wirken. Es handelt sich dabei halt meistens um teure klassische Krebsmedikamente wie das hier: https://www.welt.de/gesundheit/article8 ... gslos.html
und neu eben auch um Zelltherapien.
Ich möchte Homöopathie nicht verteidigen. Finde es aber falsch, damit von den wirklichen Kostentreibern abzulenken.
Ich bin auch gegen die obligatorische Kostenübernahme durch die KK für diesen Gugus.
Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft
Wenn Häme in diesem Fall nicht so krass Fehlschuss, man wäre direkt versucht, laut ätsch-bätschi und so. Doch leider...
https://www.bazonline.ch/nun-regt-sich- ... 4977691404 (Abo-frei!)
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„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."
„Der Grad der Beschissenheit ist idealerweise ein konstanter Pegel.“ (JK.Ghost)
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