Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Diskussionen rund um den FCB.
sternekoch***
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von sternekoch*** »

ExtraMuros hat geschrieben: 06.05.2024, 18:06
KeiDetail hat geschrieben: 06.05.2024, 14:12 Wieso braucht der FC Basel eigentlich einen Besitzer? Wieso muss man den Verein "abgeben"? Wieso ist nicht der gewählte Präsident für das Wohl des Clubs zuständig? In Deutschland wird 50+1 gelebt und die Clubs funktionieren (mit wenigen Ausnahmen) gut. Die Mitglieder fühlen sich eingebunden und als Teil des grossen Ganzen. In Basel bin ich primär wegen meinen jährlichen Beiträgen ein Teil des Clubs, aber die Stimme des Vereins ist leider komplett irrelevant. Da ändert auch die Aussage von Donzé in der heutigen BaZ relativ wenig... Es scheint lediglich nicht ganz klar zu sein, welche Wichtigkeit der Verein hat und wie der Vorstand diese Verantwortung wahrnehmen sollte.

Bin ich alleine damit?


Nein, bist du nicht.

Man soll die 50+1 Regelung nicht glorifizieren, viele der deutschen Klubs sind über den einen oder anderen Kanal trotzdem stark von Kapitalgebern abhängig, einzelne werden trotz 50+1 ganz offensichtlich von Investoren kontrolliert.

Dennoch hast du im Prinzip Recht. Im heutigen Konstrukt zwischen Verein, AG und Holding AG dient der Verein vor allem der rot-blauen Folklore, wesentliche Mitspracherechte die über Club-Logo und Vereinsfarben hinausgehen hat er nicht. Weder den Centricus-Deal von Burgener noch die geplante Herabsetzung der 25% Aktienanteile durch Degen konnte der Verein aus eigener Kraft verhindern. Beides ist am Ende am öffentlichen Druck gescheitert. Und der öffentliche Druck ist auch das Instrument, mit dem Aebischer aktuell operiert. Der Verein selbst kann weder an der Zusammensetzung der Eigentümerschaft noch an deren operativen Entscheidungen etwas rütteln.
 
KeiDetail hat geschrieben: 06.05.2024, 15:41 Klar, die Frage ist, wie gross die Brötchen sein dürfen, wobei ich einfach mal in den Raum stelle, dass wir mit den Mannschaftskosten des FC Winterthur oder St. Gallen wahrscheinlich auch ohne UEFA Gelder einen Rekordgewinn verbuchen könnten und sportlich sogar noch besser dastünden...

Ein Fussball Club auf Mitgliederbasis ist die einzige langfristig passable Lösung, welcher sich wahrscheinlich auch vermögende Basler anschliessen könnten. Ich denke nicht, dass David Degen jedes Jahr 10m aus "unbekannter Quelle" erhält, aber es wäre durchaus denkbar, dass der Verein jedes Jahr ein bisschen was aufs Konto geladen kriegt, wenn die Gelder moralisch und ethisch sauber und mit gutem Business Plan verwaltet und eingesetzt werden.

Am Ende kommt es wie immer auf die Personen an, welche für die Arbeit verantwortlich sind. Wer die Rückendeckung finanziell nicht geben kann (oder seinerseits zugesichert hat), wird auch nicht als Präsident kandidieren. So ist es am Ende auch in Deutschland, denn nur weil die mehr Geld einnehmen, heisst das nicht, dass das finanzielle Risiko geringer ist für einen Mitgliederverein, im Gegenteil...

Wieso du Winterthur ins Spiel gebracht hast verstehe ich nicht ganz. Winterthur fährt das klassische Mäzen-Modell. Die Familie Keller finanziert den Klub. Letztes Jahr betrug der Fehlbetrag rund 2 Mio CHF, also Winti lebt aktuell über wirtschaftlich selbsttragenden Verhältnissen.

Das Beispiel SG passt schon eher. Erstens weil die FCSG AG mit 51% Streubesitz (und 49% aufgeteilt auf 10 grössere Investoren) so breit abgestützt ist, dass sie in deinem Sinn "niemandem" gehört. Und zweitens, weil die genau so grosse Brötchen backen, wie sie wirtschaftlich aus eigener Kraft finanzieren können. Sowas wäre im Prinzip in Basel möglich, wenn sich die Fanbasis vom Anspruch verabschiedet, regelmässig um nationale Titel zu spielen und europäisch mit Grossen mithalten zu können.

Mir fällt bei Winterthur und SG aber noch etwas anderes auf (und ich nehme YB und Luzern dazu): Bei diesen Vereinen sind die Besitzer nicht operativ tätig. In Winti die Kellers, bei YB die Rihs, in Luzern der Bieri, die sitzen zwar im VR, aber nicht in der Geschäftsleitung. Dass Alpstaeg den Luzernern ins Tagesgeschäft reinredete ist mitunter der Grund warum sie ihn weg haben wollen. Spycher hat zwar neuerdings eine Minderheitsbeteiligung bei YB, aber er ging den Weg Heuslers: Erst lange gute Arbeit leisten, sich erst viel später finanziell beteiligen. In SG sind die Grossaktionäre weder im VR noch in der Geschäftsleitung zu finden. VR Präsident Hüppi & Co. müssen sich gegenüber der Besitzerschaft jährlich einer (echten) Wahl stellen, sie besitzen selbst keinen nennenswerten Anteile.

Und bei uns?
Das Aktionariat - sprich DD, Rey, Rey-Krayer & Holzmann - stellt den Holding VR, kontrolliert den AG VR, und DD und Rey stecken knietief im operativen Geschäft. DD ist als "Chief Football Officer DIE zentrale Figur der ganzen Organisation, DD und Rey stehen dazu via Sportkommission mit je einem halben Fuss in der Rolle des Sportchefs.

Da können die vier noch lange erzählen, sie wollen nicht als Mäzene wahrgenommen werden.
Der FCB hat das Organigramm eines Mäzen-geführten Klubs.
Kann man gut finden, oder nicht. Angesichts der zahlreichen Gegenbeispiele ist es aber sicher nicht alternativlos.
Letzte 2. Abschnitte ... châpeau et merci!!

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nobilissa
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von nobilissa »

https://www.sfl-org.ch/fileadmin/user_u ... 7-2023.pdf

Art. 12: 
1) Die Super-League-Klubs müssen als Aktiengesellschaft (AG) im Sinne der Artikel 620 ff. des Obligationenrechts (OR) organisiert sein.
2) Die Challenge-League-Klubs können als AG oder als Verein im Sinne der Artikel 60 ff. ZGB organisiert sein.
3) Um die erforderliche Lizenz zu erhalten und in die Super League aufzusteigen, muss ein Challenge-League-Klub bereits als AG organisiert sein, wenn er die Lizenz beantragt.

Bananenjoe
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Bananenjoe »

patiscat hat geschrieben: 06.05.2024, 11:42
JackR hat geschrieben: 06.05.2024, 10:27
Bananenjoe hat geschrieben: 06.05.2024, 08:44 Der VR hat zwischen 30-40 Mio reingebuttert in
den FCB und muss jetzt beweisen dass sie sich nicht am Club bereichert haben? Spätestens hier würde ich den Verein verkaufen und mich vom Acker machen….

Aufgrund des fehlenden Vertrauen würde ich das gut finden. Und da (fehlendes Vertrauen) bin ich bei weitem nicht alleine (siehe Umfragen).

Sind wr mal ehrlich, die Umfrage ist nicht wirklich representative, dann könnte man gleich die Kommentar spalten des Blick etc. verwenden, die sind ja auch so representativ.


Hast wohl recht gehabt (Zum Glück ) 😀

scharteflue
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von scharteflue »

ExtraMuros hat geschrieben: 06.05.2024, 18:06 ....

Mir fällt bei Winterthur und SG aber noch etwas anderes auf (und ich nehme YB und Luzern dazu): Bei diesen Vereinen sind die Besitzer nicht operativ tätig. In Winti die Kellers, bei YB die Rihs, in Luzern der Bieri, die sitzen zwar im VR, aber nicht in der Geschäftsleitung. Dass Alpstaeg den Luzernern ins Tagesgeschäft reinredete ist mitunter der Grund warum sie ihn weg haben wollen. Spycher hat zwar neuerdings eine Minderheitsbeteiligung bei YB, aber er ging den Weg Heuslers: Erst lange gute Arbeit leisten, sich erst viel später finanziell beteiligen. In SG sind die Grossaktionäre weder im VR noch in der Geschäftsleitung zu finden. VR Präsident Hüppi & Co. müssen sich gegenüber der Besitzerschaft jährlich einer (echten) Wahl stellen, sie besitzen selbst keinen nennenswerten Anteile.

Und bei uns?
Das Aktionariat - sprich DD, Rey, Rey-Krayer & Holzmann - stellt den Holding VR, kontrolliert den AG VR, und DD und Rey stecken knietief im operativen Geschäft. DD ist als "Chief Football Officer DIE zentrale Figur der ganzen Organisation, DD und Rey stehen dazu via Sportkommission mit je einem halben Fuss in der Rolle des Sportchefs.

Da können die vier noch lange erzählen, sie wollen nicht als Mäzene wahrgenommen werden.
Der FCB hat das Organigramm eines Mäzen-geführten Klubs.
Kann man gut finden, oder nicht. Angesichts der zahlreichen Gegenbeispiele ist es aber sicher nicht alternativlos.


Bei vielen anderen Vereinen (oder KMUs) kennt man den VR nicht mal, wenn man sich nicht im Detail damit auseinandersetzt. Beim FCB genau das Gegenteil: hier kennt man den CEO nicht. Leider genau so, wie es nicht sein sollte. Vermischung von strategischem und operativem Geschäft. Vermischung von Eigeninteressen und Interessen des FCBs.
Bis auf die Anstellung des CEOs (und evtl. noch anderer C-Levels) sollte sich der VR eigentlich aus dem Tagesgeschäft raushalten (hat DD ja auch mal so verlauten lassen) und "nur" die Kontrolle über die Umsetzung der Strategie übernehmen.


 

scharteflue
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von scharteflue »

Es scheint, dass sich der Verein nicht auf seine Rechten und Pflichten als Aktionär besinnen will und gerne Wegschaut. Handzahme Mitglieder und Führung.

W_Shakespeare
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von W_Shakespeare »

Schall&Rauch hat geschrieben: 06.05.2024, 10:38
Bananenjoe hat geschrieben: 06.05.2024, 08:44 Der VR hat zwischen 30-40 Mio reingebuttert in
den FCB und muss jetzt beweisen dass sie sich nicht am Club bereichert haben? Spätestens hier würde ich den Verein verkaufen und mich vom Acker machen….
Gem. Dan Holzmann an der Infoveranstaltung vom 23.04. wurden seit ihrer Übernahme 40 Mio in den FCB reingebuttert.

Keine Ahnung wieso hier Wortschatz aus dem Käsereibereich so inflationär verwendet wird  :confused:

Fakt ist: Der VR bzw. die Eigentümer haben Aktien gekauft. Das hat mit "reinbuttern" schon mal rein gar nichts tun. Wäre effektiv Geld in diesem Grössenbereich in den Club geflossen, müsste dies in der Jahresrechnung auf der Ertragsseite irgendwo auftauchen. Tut es m.W. aber nicht... 
Also, wo wurde hier konkret was wo reingebuttert, die ominösen 3 Mio. "Darlehen" mal ausgenommen? Die eben genau auch nur das sind, nämlich ein Darlehen. Also geliehenes Geld, welches wieder zurück bezahlt werden muss? 

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

W_Shakespeare hat geschrieben: 06.05.2024, 22:49
Schall&Rauch hat geschrieben: 06.05.2024, 10:38
Bananenjoe hat geschrieben: 06.05.2024, 08:44 Der VR hat zwischen 30-40 Mio reingebuttert in
den FCB und muss jetzt beweisen dass sie sich nicht am Club bereichert haben? Spätestens hier würde ich den Verein verkaufen und mich vom Acker machen….
Gem. Dan Holzmann an der Infoveranstaltung vom 23.04. wurden seit ihrer Übernahme 40 Mio in den FCB reingebuttert.

Keine Ahnung wieso hier Wortschatz aus dem Käsereibereich so inflationär verwendet wird  :confused:

Fakt ist: Der VR bzw. die Eigentümer haben Aktien gekauft. Das hat mit "reinbuttern" schon mal rein gar nichts tun. Wäre effektiv Geld in diesem Grössenbereich in den Club geflossen, müsste dies in der Jahresrechnung auf der Ertragsseite irgendwo auftauchen. Tut es m.W. aber nicht... 
Also, wo wurde hier konkret was wo reingebuttert, die ominösen 3 Mio. "Darlehen" mal ausgenommen? Die eben genau auch nur das sind, nämlich ein Darlehen. Also geliehenes Geld, welches wieder zurück bezahlt werden muss? 
Also für dich nochmals persönlich mein ganzer Kommentar:
Gem. Dan Holzmann an der Infoveranstaltung vom 23.04. wurden seit ihrer Übernahme 40 Mio in den FCB reingebuttert.
Wobei von den aktuellen Besitzer:innen 20 Mio Einstandspreis und ca. 11 Mio Darlehen eingeschossen wurden. Der Rest entstammt "einer anonymen Spende einer Basler Familie"
.
Die Zahlen beziehen sich nicht nur aufs 23 sondern auf die ganzen drei Jahre seit Übernahme durch DD.
Zeigt auch auf, dass der FCB bis jetzt nicht selbsttragend ist und zusätzlich zum Einstandspreis 7 Mio pro Jahr eingeschossen werden mussten.
"Reinbuttern": Zitat von Dan Holzmann, Butterherstellung hat übrigens nichts mit Käseverarbeitung zu tun!

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andreas
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von andreas »

Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
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Platypus1
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Platypus1 »

Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 01:37
W_Shakespeare hat geschrieben: 06.05.2024, 22:49
Schall&Rauch hat geschrieben: 06.05.2024, 10:38
Gem. Dan Holzmann an der Infoveranstaltung vom 23.04. wurden seit ihrer Übernahme 40 Mio in den FCB reingebuttert.

Keine Ahnung wieso hier Wortschatz aus dem Käsereibereich so inflationär verwendet wird  :confused:

Fakt ist: Der VR bzw. die Eigentümer haben Aktien gekauft. Das hat mit "reinbuttern" schon mal rein gar nichts tun. Wäre effektiv Geld in diesem Grössenbereich in den Club geflossen, müsste dies in der Jahresrechnung auf der Ertragsseite irgendwo auftauchen. Tut es m.W. aber nicht... 
Also, wo wurde hier konkret was wo reingebuttert, die ominösen 3 Mio. "Darlehen" mal ausgenommen? Die eben genau auch nur das sind, nämlich ein Darlehen. Also geliehenes Geld, welches wieder zurück bezahlt werden muss? 
Also für dich nochmals persönlich mein ganzer Kommentar:
Gem. Dan Holzmann an der Infoveranstaltung vom 23.04. wurden seit ihrer Übernahme 40 Mio in den FCB reingebuttert.
Wobei von den aktuellen Besitzer:innen 20 Mio Einstandspreis und ca. 11 Mio Darlehen eingeschossen wurden. Der Rest entstammt "einer anonymen Spende einer Basler Familie"
.
Die Zahlen beziehen sich nicht nur aufs 23 sondern auf die ganzen drei Jahre seit Übernahme durch DD.
Zeigt auch auf, dass der FCB bis jetzt nicht selbsttragend ist und zusätzlich zum Einstandspreis 7 Mio pro Jahr eingeschossen werden mussten.
"Reinbuttern": Zitat von Dan Holzmann, Butterherstellung hat übrigens nichts mit Käseverarbeitung zu tun!

Dein Zitat bestätigt in meinem Verständnis die Aussage von Shakespeare. Die Besitzer haben nichts „reingebuttert“. Sie haben den FCB für 20 MCHF gekauft (in Burgener gebuttert, wenn man so will) und dem FCB 11 MCHF Geld geliehen, rückzahlbar.
Die einzigen, die etwas reingebuttert haben, sind die ungenannte Basler Familie.

Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
Und hat der Ehrenspalenberglemer im umgekehrten Fall seine 30 Millionen oder was "rausgebuttert"?  :o
 

KeiDetail
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von KeiDetail »

ExtraMuros hat geschrieben: 06.05.2024, 18:06
KeiDetail hat geschrieben: 06.05.2024, 14:12 Wieso braucht der FC Basel eigentlich einen Besitzer? Wieso muss man den Verein "abgeben"? Wieso ist nicht der gewählte Präsident für das Wohl des Clubs zuständig? In Deutschland wird 50+1 gelebt und die Clubs funktionieren (mit wenigen Ausnahmen) gut. Die Mitglieder fühlen sich eingebunden und als Teil des grossen Ganzen. In Basel bin ich primär wegen meinen jährlichen Beiträgen ein Teil des Clubs, aber die Stimme des Vereins ist leider komplett irrelevant. Da ändert auch die Aussage von Donzé in der heutigen BaZ relativ wenig... Es scheint lediglich nicht ganz klar zu sein, welche Wichtigkeit der Verein hat und wie der Vorstand diese Verantwortung wahrnehmen sollte.

Bin ich alleine damit?

Nein, bist du nicht.

Man soll die 50+1 Regelung nicht glorifizieren, viele der deutschen Klubs sind über den einen oder anderen Kanal trotzdem stark von Kapitalgebern abhängig, einzelne werden trotz 50+1 ganz offensichtlich von Investoren kontrolliert.

Dennoch hast du im Prinzip Recht. Im heutigen Konstrukt zwischen Verein, AG und Holding AG dient der Verein vor allem der rot-blauen Folklore, wesentliche Mitspracherechte die über Club-Logo und Vereinsfarben hinausgehen hat er nicht. Weder den Centricus-Deal von Burgener noch die geplante Herabsetzung der 25% Aktienanteile durch Degen konnte der Verein aus eigener Kraft verhindern. Beides ist am Ende am öffentlichen Druck gescheitert. Und der öffentliche Druck ist auch das Instrument, mit dem Aebischer aktuell operiert. Der Verein selbst kann weder an der Zusammensetzung der Eigentümerschaft noch an deren operativen Entscheidungen etwas rütteln.
 
KeiDetail hat geschrieben: 06.05.2024, 15:41 Klar, die Frage ist, wie gross die Brötchen sein dürfen, wobei ich einfach mal in den Raum stelle, dass wir mit den Mannschaftskosten des FC Winterthur oder St. Gallen wahrscheinlich auch ohne UEFA Gelder einen Rekordgewinn verbuchen könnten und sportlich sogar noch besser dastünden...

Ein Fussball Club auf Mitgliederbasis ist die einzige langfristig passable Lösung, welcher sich wahrscheinlich auch vermögende Basler anschliessen könnten. Ich denke nicht, dass David Degen jedes Jahr 10m aus "unbekannter Quelle" erhält, aber es wäre durchaus denkbar, dass der Verein jedes Jahr ein bisschen was aufs Konto geladen kriegt, wenn die Gelder moralisch und ethisch sauber und mit gutem Business Plan verwaltet und eingesetzt werden.

Am Ende kommt es wie immer auf die Personen an, welche für die Arbeit verantwortlich sind. Wer die Rückendeckung finanziell nicht geben kann (oder seinerseits zugesichert hat), wird auch nicht als Präsident kandidieren. So ist es am Ende auch in Deutschland, denn nur weil die mehr Geld einnehmen, heisst das nicht, dass das finanzielle Risiko geringer ist für einen Mitgliederverein, im Gegenteil...

Wieso du Winterthur ins Spiel gebracht hast verstehe ich nicht ganz. Winterthur fährt das klassische Mäzen-Modell. Die Familie Keller finanziert den Klub. Letztes Jahr betrug der Fehlbetrag rund 2 Mio CHF, also Winti lebt aktuell über wirtschaftlich selbsttragenden Verhältnissen.

Das Beispiel SG passt schon eher. Erstens weil die FCSG AG mit 51% Streubesitz (und 49% aufgeteilt auf 10 grössere Investoren) so breit abgestützt ist, dass sie in deinem Sinn "niemandem" gehört. Und zweitens, weil die genau so grosse Brötchen backen, wie sie wirtschaftlich aus eigener Kraft finanzieren können. Sowas wäre im Prinzip in Basel möglich, wenn sich die Fanbasis vom Anspruch verabschiedet, regelmässig um nationale Titel zu spielen und europäisch mit Grossen mithalten zu können.

Mir fällt bei Winterthur und SG aber noch etwas anderes auf (und ich nehme YB und Luzern dazu): Bei diesen Vereinen sind die Besitzer nicht operativ tätig. In Winti die Kellers, bei YB die Rihs, in Luzern der Bieri, die sitzen zwar im VR, aber nicht in der Geschäftsleitung. Dass Alpstaeg den Luzernern ins Tagesgeschäft reinredete ist mitunter der Grund warum sie ihn weg haben wollen. Spycher hat zwar neuerdings eine Minderheitsbeteiligung bei YB, aber er ging den Weg Heuslers: Erst lange gute Arbeit leisten, sich erst viel später finanziell beteiligen. In SG sind die Grossaktionäre weder im VR noch in der Geschäftsleitung zu finden. VR Präsident Hüppi & Co. müssen sich gegenüber der Besitzerschaft jährlich einer (echten) Wahl stellen, sie besitzen selbst keinen nennenswerten Anteile.

Und bei uns?
Das Aktionariat - sprich DD, Rey, Rey-Krayer & Holzmann - stellt den Holding VR, kontrolliert den AG VR, und DD und Rey stecken knietief im operativen Geschäft. DD ist als "Chief Football Officer DIE zentrale Figur der ganzen Organisation, DD und Rey stehen dazu via Sportkommission mit je einem halben Fuss in der Rolle des Sportchefs.

Da können die vier noch lange erzählen, sie wollen nicht als Mäzene wahrgenommen werden.
Der FCB hat das Organigramm eines Mäzen-geführten Klubs.
Kann man gut finden, oder nicht. Angesichts der zahlreichen Gegenbeispiele ist es aber sicher nicht alternativlos.



Guter Beitrag, danke.

Es ging mir nicht darum, 50+1 zu glorifzieren und wie andere User bereits verdeutlicht haben, ist 50+1 in der Schweiz z.Z. gar nicht umsetzbar, dennoch gäbe es diverse Möglichkeiten, die Struktur des Fussballclubs wieder demokratischer zu gestalten.

Winterthur mag über seine Verhältnisse leben, aber es ging mir auch eher darum, Beispiele zu lieferen, was andere Club mit wesentlich kleineren Budgets aus ihren Möglichkeiten rausholen. Nur weil der FCB 50m eingenommen hat, wird ein Spieler mit einem Marktwert von 1m nicht auf einmal 5x teurer und wenn doch, dann hat man davon Abstand zu nehmen, denn der Markt ist gross genug...

Es sind aber auch deine Schlussworte, welche eben genau das zum Ausdruck bringen, was bei uns so absurd ist. Die Inhaber führen den Club und das ohne jeglichen Hinweis darauf, dass auch nur einer von ihnen wirkliches Know-How mitbringt. Der Vereinsvorstand ist in der ganzen Geschichte absolut irrelevant und der vielzitierte Vertrag zwischen AG und Verein hat ohne einen konfliktfähigen Vorstand überhaupt keinen Effekt auf die Zusammenarbeit.

Die Entstehungsgeschichte dieser Situation will ich, aus grossem Respekt für einzelne Mitschuldige, nicht noch einmal spezifizieren. Allerdings ist klar, dass der Club eine andere Struktur benötigt und ich weiss, dass es dazu in der Region Überlegungen gibt, aber es werden Überlegungen bleiben, solange kein Zeichen dafür da ist, dass man bereit ist den Club zu übergeben.

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nobilissa
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von nobilissa »

Waldfest hat geschrieben: 07.05.2024, 08:13
andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
Und hat der Ehrenspalenberglemer im umgekehrten Fall seine 30 Millionen oder was "rausgebuttert"?  :o
 

Wieder rein wäre - denke ich - zu viel des Guten.

Feanor
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Feanor »

KeiDetail hat geschrieben: 07.05.2024, 08:43

was andere Club mit wesentlich kleineren Budgets aus ihren Möglichkeiten rausholen.

Diese ganze Mehr-aus-dem-Budget-holen-Geschichte ist doch jetzt auch langsam durchgekaut. Weiss ja jede:r, dass es eine verschiessene Saison war und dass ein FCB mit diesem Budget niemals in der Abstiegsrunde landen dürfte.

Gibt ja in jeder Saison in allen Ligen immer wieder mal einen Ausreisser, weil die finanziellen Mittel falsch eingesetzt wurden, eine Mannschaft nicht richtig zusammengesetzt war, ein Trainer nicht reissen konnte etc. Das gehört dazu. Genauso sollte man eine einzelne gute Winti-Saison nicht gleich massiv überbewerten. Spannender ist vielmehr, was nächste Saison passiert. Das gleiche gilt für das St. Gallen-Modell.

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

Waldfest hat geschrieben: 07.05.2024, 08:13
andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
Und hat der Ehrenspalenberglemer im umgekehrten Fall seine 30 Millionen oder was "rausgebuttert"?  :o
 
👍, hat halt die Sahne genug lang erfolgreich geschlagen bis.....
;)

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
Gemessen an ihren (DDs et al.) Ansprüchen, den FCB selbsttragend zu machen, waren sie noch nicht erfolgreich. Aber ihr Horizont ist ja auf 2026 ausgerichtet....
Ich meinerseits habe Zweifel, ob ein CHer Club mit den Ansprüchen eines FCBs selbsttragend (Stichwort fehlende TV-Einnahmen) geführt werden kann. Zumindestens ist eine Anschubfinanzierung oder ein Sicherheitsnetz für a.o. "Negativserien" notwendig (vergl. FCB zu Oeris/Heuslers-Zeiten, YB mit Rihs-Fsmilie, etc).
Selbsttragend wäre wünschenswert, also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....

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SubComandante
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von SubComandante »

Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:24 Gemessen an ihren (DDs et al.) Ansprüchen, den FCB selbsttragend zu machen, waren sie noch nicht erfolgreich. Aber ihr Horizont ist ja auf 2026 ausgerichtet....
Ich meinerseits habe Zweifel, ob ein CHer Club mit den Ansprüchen eines FCBs selbsttragend (Stichwort fehlende TV-Einnahmen) geführt werden kann. Zumindestens ist eine Anschubfinanzierung oder ein Sicherheitsnetz für a.o. "Negativserien" notwendig (vergl. FCB zu Oeris/Heuslers-Zeiten, YB mit Rihs-Fsmilie, etc).
Selbsttragend wäre wünschenswert, also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....
Man müsste regelmässig in einem internationalen Wettbewerb dabei sein. Dazu wieder Nachwuchsspieler nach oben bringen. Die sind dann für eine Weile in der 1. Mannschaft, sind voll dabei und können dann, wenn's ganz gut läuft, teuer verkauft werden. Dazu kommt, dass man endlich eine Mannschaft haben muss, die eingespielt ist und man problemlos jeweils ein paar Spieler wechseln kann im Sommer. Das strukturelle Defizit sollte wenn möglich tief gehalten werden und nicht bei Erfolg wieder aufgebläht werden. Dann kann man irgendwann wieder Reserven ansammeln und könnte längerfristig selbsttragend werden. Hilfreich wäre ein gewisse Sicherheit, dass jemand im Hintergrund im Notfall einsteht.

W_Shakespeare
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von W_Shakespeare »

Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:24
andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
 also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....


Lol, und wie viel Zeit wäre das dann konkret? 
Es sind nun 3 volle Jahre vergangen und wir starten gerade das 4. In dieser Zeit hatten wir wenig Erfolg, die Resultate in der Meisterschaft wurden immer schlechter und es wird am Laufmeter gelogen, vertuscht und Tatsachen verdreht... 

Es kommt mir vor als würden wir seit 3 Jahren live auf einen riesigen Verkehrsunfall auf der Autobahn glotzen, während der Führer des unfallverursachenden Fahrzeugs den verkeilten Fahrzeugen dahinter und allen Beistehenden versichert, dass "es nichts zu sehen gibt und alles in bester Ordnung sei". 
Auf der Gegenfahrbahn fahren gelb-schwarze, schwarz-weisse und blau-weisse Fahrzeuge vorbei und die Insassen zeigen lachend mit dem Finger auf das Chaos, welches immer grösser wird. 

Schall&Rauch
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Schall&Rauch »

W_Shakespeare hat geschrieben: 07.05.2024, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:24
andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
 also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....


Lol, und wie viel Zeit wäre das dann konkret? 
Es sind nun 3 volle Jahre vergangen und wir starten gerade das 4. In dieser Zeit hatten wir wenig Erfolg, die Resultate in der Meisterschaft wurden immer schlechter und es wird am Laufmeter gelogen, vertuscht und Tatsachen verdreht... 

Es kommt mir vor als würden wir seit 3 Jahren live auf einen riesigen Verkehrsunfall auf der Autobahn glotzen, während der Führer des unfallverursachenden Fahrzeugs den verkeilten Fahrzeugen dahinter und allen Beistehenden versichert, dass "es nichts zu sehen gibt und alles in bester Ordnung sei". 
Auf der Gegenfahrbahn fahren gelb-schwarze, schwarz-weisse und blau-weisse Fahrzeuge vorbei und die Insassen zeigen lachend mit dem Finger auf das Chaos, welches immer grösser wird. 
Also, welchen Rettungs- oder Abschleppdienst schlägst du vor?!

Rot-blauHase
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Rot-blauHase »

W_Shakespeare hat geschrieben: 07.05.2024, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:24
andreas hat geschrieben: 07.05.2024, 02:21 Ist das nun ein Argument für oder gegen die aktuelle Führung, dass sie 40 Millionen in den FCB «reingebuttert» hat?
 also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....


Lol, und wie viel Zeit wäre das dann konkret? 
Es sind nun 3 volle Jahre vergangen und wir starten gerade das 4. In dieser Zeit hatten wir wenig Erfolg, die Resultate in der Meisterschaft wurden immer schlechter und es wird am Laufmeter gelogen, vertuscht und Tatsachen verdreht... 

Es kommt mir vor als würden wir seit 3 Jahren live auf einen riesigen Verkehrsunfall auf der Autobahn glotzen, während der Führer des unfallverursachenden Fahrzeugs den verkeilten Fahrzeugen dahinter und allen Beistehenden versichert, dass "es nichts zu sehen gibt und alles in bester Ordnung sei". 
Auf der Gegenfahrbahn fahren gelb-schwarze, schwarz-weisse und blau-weisse Fahrzeuge vorbei und die Insassen zeigen lachend mit dem Finger auf das Chaos, welches immer grösser wird. 

Etwas ist sicher: Wenn der Trend weiter geht wie jetzt, dann befinden wir uns innert kürzester Zeit in der Challenge League.
Und alle, die sagen „unmöglich, das kann uns doch nie, nie passieren!“: Die Fussballgeschichte ist voll von ehemaligen „Top-Clubs“, welche in irgendwelchen unterklassigen Ligen vor sich her kicken.
Ich will hier gar nicht das „Beispiel“ GC (Rekordmeister!) bemühen.
Es interessiert den Totomaten nicht, das wir vor 10+ Jahren mal in erfolgreich waren in der CL.

Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:55
W_Shakespeare hat geschrieben: 07.05.2024, 10:39
Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:24
 also geben wir der aktuellen Führung die Chance, es zu beweisen....


Lol, und wie viel Zeit wäre das dann konkret? 
Es sind nun 3 volle Jahre vergangen und wir starten gerade das 4. In dieser Zeit hatten wir wenig Erfolg, die Resultate in der Meisterschaft wurden immer schlechter und es wird am Laufmeter gelogen, vertuscht und Tatsachen verdreht... 

Es kommt mir vor als würden wir seit 3 Jahren live auf einen riesigen Verkehrsunfall auf der Autobahn glotzen, während der Führer des unfallverursachenden Fahrzeugs den verkeilten Fahrzeugen dahinter und allen Beistehenden versichert, dass "es nichts zu sehen gibt und alles in bester Ordnung sei". 
Auf der Gegenfahrbahn fahren gelb-schwarze, schwarz-weisse und blau-weisse Fahrzeuge vorbei und die Insassen zeigen lachend mit dem Finger auf das Chaos, welches immer grösser wird. 
Also, welchen Rettungs- oder Abschleppdienst schlägst du vor?!
DAIG GmbH & Co. KG, 100 Mio. Anschubfinanzierung
 

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SvenBK
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von SvenBK »

Waldfest hat geschrieben: 07.05.2024, 11:04
Schall&Rauch hat geschrieben: 07.05.2024, 10:55
W_Shakespeare hat geschrieben: 07.05.2024, 10:39


Lol, und wie viel Zeit wäre das dann konkret? 
Es sind nun 3 volle Jahre vergangen und wir starten gerade das 4. In dieser Zeit hatten wir wenig Erfolg, die Resultate in der Meisterschaft wurden immer schlechter und es wird am Laufmeter gelogen, vertuscht und Tatsachen verdreht... 

Es kommt mir vor als würden wir seit 3 Jahren live auf einen riesigen Verkehrsunfall auf der Autobahn glotzen, während der Führer des unfallverursachenden Fahrzeugs den verkeilten Fahrzeugen dahinter und allen Beistehenden versichert, dass "es nichts zu sehen gibt und alles in bester Ordnung sei". 
Auf der Gegenfahrbahn fahren gelb-schwarze, schwarz-weisse und blau-weisse Fahrzeuge vorbei und die Insassen zeigen lachend mit dem Finger auf das Chaos, welches immer grösser wird. 
Also, welchen Rettungs- oder Abschleppdienst schlägst du vor?!
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Tyrion
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Tyrion »

Klar, diese Entschädigung von CHF 400‘000.- mag vermutlich ungefähr der Position von David Degen entsprechen - unabhängig davon, ob er dafür qualifiziert ist oder nicht. Es ist aber ziemlich unvorteilhaft, wenn der FCB eine Lohnreduktion in bestehenden Verträgen mit Spielern verhandelt mit der Begründung, dass der FCB kein Geld hat und sogar die Leitung kein Lohn bezieht. ich kann mir gut vorstellen, dass das ein Mitgrund für die Verheimlichung war. So konnte Degen eine stärkere Position einnehmen und vermutlich gewisse Löhne nach unten korrigieren. Schön wäre, wenn er hier tatsächlich als Vorbild vorangeht und auf einen Teil dieses Lohns verzichtet. Weshalb bitte soll ein Taulant oder Fabian Frei hier entgegenkommen, wenn er selbst das nicht macht?

battlefield
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von battlefield »

Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Tyrion
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Tyrion »

battlefield hat geschrieben: 08.05.2024, 04:52 Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Das kann sein, habe ich wohl verpasst. Wäre aber gut. Wo wurde das gesagt?

battlefield
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von battlefield »

Tyrion hat geschrieben: 08.05.2024, 06:55
battlefield hat geschrieben: 08.05.2024, 04:52 Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Das kann sein, habe ich wohl verpasst. Wäre aber gut. Wo wurde das gesagt?

Dan Holzmann/DD:
https://www.blick.ch/sport/fussball/superleague/bisher-war-von-spesen-die-rede-die-wahrheit-ueber-das-honorar-von-fcb-boss-degen-id19649167.html

W_Shakespeare
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von W_Shakespeare »

battlefield hat geschrieben: 08.05.2024, 04:52 Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Selbst wenn es weniger als 400k ist: Er + die anderen werden sich dafür als wirtschaftlich Berechtigte von anderen Firmen die mit dem FCB verbandelt sind (z.B. Favoris) vermutlich Löhne oder Dividenden auszahlen. 

Nochmals: Das alles ist ja alles nicht unüblich in der Privatwirtschaft. Nur geschieht dies alles sehr intransparent, es wurde darüber gelogen und FCB ist nun Mal nicht irgendein beliebiges KMU wo man sich unter Kollegen gegenseitig Aufträge vergibt und noch in deren Verwaltungsräten sitzt. 

KeiDetail
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von KeiDetail »

W_Shakespeare hat geschrieben: 08.05.2024, 10:08
battlefield hat geschrieben: 08.05.2024, 04:52 Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Selbst wenn es weniger als 400k ist: Er + die anderen werden sich dafür als wirtschaftlich Berechtigte von anderen Firmen die mit dem FCB verbandelt sind (z.B. Favoris) vermutlich Löhne oder Dividenden auszahlen. 

Nochmals: Das alles ist ja alles nicht unüblich in der Privatwirtschaft. Nur geschieht dies alles sehr intransparent, es wurde darüber gelogen und FCB ist nun Mal nicht irgendein beliebiges KMU wo man sich unter Kollegen gegenseitig Aufträge vergibt und noch in deren Verwaltungsräten sitzt. 

Ist es denn überhaupt nötig, den FCB als Teil der Privatwirtschaft anzusehen? Natürlich, der operative Kern des Clubs wird in Form einer Aktiengesellschaft geführt, aber diese AG ist notgedrungen (SFL-Regularien) aus einem Verein entsprungen und wir alle waren mit dem Umstand eines Verkaufs konfrontiert, bevor irgendjemand effektiv verarbeiten konnte, was dies für die Zukunft des Clubs bedeuten würde.

Wir alle würden gut daran tun, diese Sichtweise nicht einfach zu verinnerlichen. Der FC Basel ist, wie du richtig schreibst kein beliebiges KMU und die Fans sind eben Fans und keine Aktionäre mit wirtschaftlichen Interessen, welche mit guten "Earnings per Share" ruhig gestellt werden können. Um den Club zu führen muss man sich moralisch, ethisch und gesellschaftspolitisch auf einem höheren Niveau bewegen und Vorgänge wie sie in den letzten Monaten ans Licht kamen entsprechen definitiv nicht diesem Standard.

Aus genau diesem Grund ist aus meiner Sicht das aktuelle Konstrukt rund um Vereinsvorstand und Holding-VR auch nicht lebensfähig im Sinne des Clubs und seiner Mitglieder und ich erwarte vom Vereinsvorstand, dass man sich damit auseinandersetzt und die Corporate Governance diesbezüglich neu aufsetzt und einfordert.

Das alles hat im übrigen wenig mit DD's Salär zu tun. Soll er Geld verdienen, das ist mir egal. CEOs und Sportchefs von Fussballclubs verdienen gerne mal 250k in der Basis, im Ausland sogar ein vielfaches davon. Der FCB soll sich nicht scheuen diese Spezialisten entsprechend zu entlöhnen, nur muss man dann auch sicherstellen, dass das Anforderungsprofil für die Stelle vollumfänglich erfüllt ist.

Waldfest
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von Waldfest »

Es ist meiner Meinung nach sogar ehrlicher und fairer, wenn Dave ein Gehalt oder wie man es auch immer nennen mag bezieht.

Wer arbeitet denn schon gratis? Das wäre ja noch schöner.

Und die Höhe ist doch auch absolut angemessen für diese Position mit 24/7 skin in the game. Das ist definitiv nicht das Problem.
 

W_Shakespeare
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von W_Shakespeare »

KeiDetail hat geschrieben: 08.05.2024, 10:46
W_Shakespeare hat geschrieben: 08.05.2024, 10:08
battlefield hat geschrieben: 08.05.2024, 04:52 Hiess es nicht es sei „Meilenweit von den genannten 400k entfernt“?
Also somit wohl eher 100k als 400 oder 300k?

Selbst wenn es weniger als 400k ist: Er + die anderen werden sich dafür als wirtschaftlich Berechtigte von anderen Firmen die mit dem FCB verbandelt sind (z.B. Favoris) vermutlich Löhne oder Dividenden auszahlen. 

Nochmals: Das alles ist ja alles nicht unüblich in der Privatwirtschaft. Nur geschieht dies alles sehr intransparent, es wurde darüber gelogen und FCB ist nun Mal nicht irgendein beliebiges KMU wo man sich unter Kollegen gegenseitig Aufträge vergibt und noch in deren Verwaltungsräten sitzt. 

Um den Club zu führen muss man sich moralisch, ethisch und gesellschaftspolitisch auf einem höheren Niveau bewegen und Vorgänge wie sie in den letzten Monaten ans Licht kamen entsprechen definitiv nicht diesem Standard.

Dem ist nichts hinzuzufügen! 
 

patiscat
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Re: Ära Degen: Informationen und Spekulationen um die Führung des FC Basel

Beitrag von patiscat »

W_Shakespeare hat geschrieben: 08.05.2024, 11:39
KeiDetail hat geschrieben: 08.05.2024, 10:46
W_Shakespeare hat geschrieben: 08.05.2024, 10:08

Selbst wenn es weniger als 400k ist: Er + die anderen werden sich dafür als wirtschaftlich Berechtigte von anderen Firmen die mit dem FCB verbandelt sind (z.B. Favoris) vermutlich Löhne oder Dividenden auszahlen. 

Nochmals: Das alles ist ja alles nicht unüblich in der Privatwirtschaft. Nur geschieht dies alles sehr intransparent, es wurde darüber gelogen und FCB ist nun Mal nicht irgendein beliebiges KMU wo man sich unter Kollegen gegenseitig Aufträge vergibt und noch in deren Verwaltungsräten sitzt. 

Um den Club zu führen muss man sich moralisch, ethisch und gesellschaftspolitisch auf einem höheren Niveau bewegen und Vorgänge wie sie in den letzten Monaten ans Licht kamen entsprechen definitiv nicht diesem Standard.
Dem ist nichts hinzuzufügen! 

"moralisch, ethisch und gesellschaftspolitisch auf einem höheren Niveau bewegen".
Ist ja alles sehr löblich aber wenig realistisch. Man muss nur zu den Topclubs schauen, ausser bei Bayern sind diese Dinge bei den meisten Clubs kaum relevant, denn solange einer viel Geld reisbuttert, sind alle glücklich. Den FCB fehlt nun mal Geld und viel wurde halt in der Vergangenheit schon falsch gemacht und/oder aufgestellt. Man kann einfach hoffen, dass bald ruhiger um den FCB wird.




 

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