Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

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SubComandante
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Das grosse Mimimi von Bürgerlicher Seite hat nichts mit dem Mittelstand zu tun, sondern es ist da, weil die wirklich gut verdienenden überdurchschnittlich viel finanzieren müssen. Die Mitte bringt mit der Finanztransaktionssteuer immerhin eine Alternative, die auch im Sinne der Grünen wäre, die zusätzlich noch eine Erbschaftssteuer wollen.

Erbschaftssteuer gibt es in den meisten Kantonen schon. Man könnte schon eine Bundeserbschaftssteuer einführen, die mit 25 Mio. mit einer leichten Progression anfängt. Ausgeschlossen davon sind Ehepartner (also einmalig, nicht dass da jemand noch auf dumme Ideen kommt).

Lohnprozente gehen auch in Ordnung, wenn nichts anderes verfügbar ist. MwSt ist der falsche Weg. Am Ende des Tages muss die AHV ohne EL nötig zu haben irgendwann wieder reichen.

Gempenstollen
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gempenstollen »

SubComandante hat geschrieben: 28.03.2024, 16:15 Das grosse Mimimi von Bürgerlicher Seite hat nichts mit dem Mittelstand zu tun, sondern es ist da, weil die wirklich gut verdienenden überdurchschnittlich viel finanzieren müssen. Die Mitte bringt mit der Finanztransaktionssteuer immerhin eine Alternative, die auch im Sinne der Grünen wäre, die zusätzlich noch eine Erbschaftssteuer wollen.

Erbschaftssteuer gibt es in den meisten Kantonen schon. Man könnte schon eine Bundeserbschaftssteuer einführen, die mit 25 Mio. mit einer leichten Progression anfängt. Ausgeschlossen davon sind Ehepartner (also einmalig, nicht dass da jemand noch auf dumme Ideen kommt).

Lohnprozente gehen auch in Ordnung, wenn nichts anderes verfügbar ist. MwSt ist der falsche Weg. Am Ende des Tages muss die AHV ohne EL nötig zu haben irgendwann wieder reichen.

Kannst Du uns mal zwei drei kleine Ideen dazu geben wie das funktionieren soll (nein, Du musst nicht ins Detail gehen, nur grundsätzlich), Danke

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SubComandante
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Gempenstollen hat geschrieben: 28.03.2024, 18:36 Kannst Du uns mal zwei drei kleine Ideen dazu geben wie das funktionieren soll (nein, Du musst nicht ins Detail gehen, nur grundsätzlich), Danke
Das grösste Problem besteht ja bei denjenigen, die eine sehr tiefe 2. Säule haben. Und dazu erhält nicht jeder gleich viel AHV-Rente. Dass man die Beitragsjahre zur Berechnungsgrundlage dazu nimmt, ist richtig. Aber es gibt einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen der Minimal- und Maximalrente. Dort würde ich ansetzen. Wer die Maximalrente erhält, hat in der Regel in 1-2 der anderen Säule schon genügend Geld für's Alter "investiert". Wer zur unteren Hälfte der AHV-Bezüger gehört, wird sonst nicht viel zusätzliches erspart haben. Einen Mindestbetrag bestimmen, wieviel man im Alter wirklich braucht. Statt EL, die an Bedingungen geknüpft sind, zu beantragen, sollte jeder vor dem 1. AHV-Bezug seine Verhältnisse (2. + 3. Säule, Ersparnisse, etc) an eine Behörde weitergeben und wenn dann die Minimalrente z.B. 1500 beträgt und man sonst nichts hat, wird automatisch aufgestockt. Nach jedem Jahr wird dann der allgemeingültige Satz für die absolute Minimalrente neu bestimmt (Teuerung etc.)

Nur so als Idee. Am Ende des Tages muss man ein System haben, das Altersarmut verhindert. Und unter Armut meine ich richtig arm. Schlussendlich könnte eine unzureichend mögliche Ernährung auch einen Einfluss auf die Gesundheitskosten haben.

Eine Finanzierung muss man sich dann genauer anschauen, wenn man überhaupt mal weiss, um was für einen Betrag es sich jährlich handeln könnte.

Daneben kann man auch die 2. Säule mal etwas hinterfragen. Die ganzen Verwaltungskosten alleine. Eine 2. Säule via Umlage wird schwer politisch zu realisieren sein, aber gibt ja auch etwas zwischen Schwarz und Weiss. Und sicher Leute vom Fach mit Ideen.

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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

SubComandante hat geschrieben:
Gempenstollen hat geschrieben: 28.03.2024, 18:36 Kannst Du uns mal zwei drei kleine Ideen dazu geben wie das funktionieren soll (nein, Du musst nicht ins Detail gehen, nur grundsätzlich), Danke
Das grösste Problem besteht ja bei denjenigen, die eine sehr tiefe 2. Säule haben. Und dazu erhält nicht jeder gleich viel AHV-Rente. Dass man die Beitragsjahre zur Berechnungsgrundlage dazu nimmt, ist richtig. Aber es gibt einen nicht unerheblichen Unterschied zwischen der Minimal- und Maximalrente. Dort würde ich ansetzen. Wer die Maximalrente erhält, hat in der Regel in 1-2 der anderen Säule schon genügend Geld für's Alter "investiert". Wer zur unteren Hälfte der AHV-Bezüger gehört, wird sonst nicht viel zusätzliches erspart haben. Einen Mindestbetrag bestimmen, wieviel man im Alter wirklich braucht. Statt EL, die an Bedingungen geknüpft sind, zu beantragen, sollte jeder vor dem 1. AHV-Bezug seine Verhältnisse (2. + 3. Säule, Ersparnisse, etc) an eine Behörde weitergeben und wenn dann die Minimalrente z.B. 1500 beträgt und man sonst nichts hat, wird automatisch aufgestockt. Nach jedem Jahr wird dann der allgemeingültige Satz für die absolute Minimalrente neu bestimmt (Teuerung etc.)

Nur so als Idee. Am Ende des Tages muss man ein System haben, das Altersarmut verhindert. Und unter Armut meine ich richtig arm. Schlussendlich könnte eine unzureichend mögliche Ernährung auch einen Einfluss auf die Gesundheitskosten haben.

Eine Finanzierung muss man sich dann genauer anschauen, wenn man überhaupt mal weiss, um was für einen Betrag es sich jährlich handeln könnte.

Daneben kann man auch die 2. Säule mal etwas hinterfragen. Die ganzen Verwaltungskosten alleine. Eine 2. Säule via Umlage wird schwer politisch zu realisieren sein, aber gibt ja auch etwas zwischen Schwarz und Weiss. Und sicher Leute vom Fach mit Ideen.
Arm ist arm. Erhöhung der Minimalrente hätte es schwieriger gehabt. Wäre nicht angenommen worden, da nicht alle Egoisten profitieren können. Es geht noch immer das Gespenst herum, dass alle Armen es selbst verschuldet haben.
Man gönnt ihnen nicht einmal ein würdiges leben. Viele verschiedene Schicksalsschläge führen zu Altersarmut. Man kann das ganze Leben gearbeitet haben und trotzdem erwischt es einen. Und ja, auch die IV hat eine 13. Rente verdient. Das hat doch nun wirklich nichts mit ideologischem Gedankengut zu tun sondern es ist einfach nur sozial (natürlich nicht an dich gerichtet).

Es ist davon auszugehen, dass die Altersarmut in Zukunft bei Frauen einiges seltener eintreffe wird, da Frauen heute in der westlichen Welt auf Selbstständigkeit viel Wert legen (was auch richtig ist). Das wiederum wirkt sich ggf. auf die Geburtenrate aus. Der Idealfall wäre vermutlich 2 Kinder pro Paar und je 50 % Pensum. Je + 30 % soll die Wirtschaft übernehmen (je total. 80% Einkommen). Kapitalismus braucht Wachstum und Wachstum braucht Ressourcen.
Aber weshalb eigentlich das Rad neu erfinden, wenn die Skandinavier schon positive Erfahrungen mit ihrem System sammeln konnten?
Unsere Wirtschaft macht sich betr. Demographie viel zu wenig Gedanken, resp. verlässt sich noch immer auf die Zuwanderung qualifizierter Fachkräfte.


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Gempenstollen »

OK. Ich denke auch, dass beim jetzigen System eine Korrelation zwischen AHV Minimalrente und tiefer 2. und 3. Säule besteht. Ich darf ehrlich sagen, dass auch ich die Maximalrente dank hohen Beiträgen erhalte und mir zusätzlich weitere Säulen leisten konnte. Meine Schwiegermutter (seelig), die fünf Kinder geboren hat, geschieden wurde, aber lebenslänglich gearbeitet hat, hatte eine Minimalrente von rund 1‘500 Fränkli plus ein wirklich Weniges an Rente (das war ja für die 30er Jahrgänge normal). Unglaublich ihre letzten fünf Jahre, in denen sie ihre bescheidene Wohnung verlassen musste und in einem Zimmer in einem (privat betriebenen) Altersheim (Tertianum; betreibt in der Schweiz über 90 Heime mit einem Umsatz von 600 Mio) leben musste: Pflegestufe 1 (minimal: wesentlich selbständig; Kontrolle der Medikamenteneinnahme; Wohnrecht und Verpflegung; lockere Aufsicht) für eine Monatsansatz von 7‘800.-! Bezahlt wurde dieser Beitrag durch: AHV, Krankenkasse und Ergänzungsleistung. Wollte meine Schwiegermutter nebst der „Grundausstattung“ einen Tee/Kaffee oder eine Mandarine war das zusätzlich zu berappen. Fragen: a) ist das alles korrekt? ist das menschenwürdig? wie könnte das alternativ finanziert werden? Sollen hier Privatunternehmen Gewinn machen dürfen? b) ist die allgemeine Gerechtigkeit betreffend AHV nicht schon durch die entsprechende Beitragsleistung ausgeglichen? Sind unterschiedliche Auszahlungsklassen wirklich berechtigt? c) wieviel Geld braucht es wirklich für die „Grundausstattung“ zum Leben und was gehört dazu (Besuch eines FCB-Spiels ;) )?
Wir haben noch gar nicht davon gesprochen wie das normale leben mit unseren älteren Mitbürgern verfährt. Du wohnst dreissig bis vierzig Jahre in einer zahlbaren aber schäbig ausgerüsteten Wohnung zu einem vernünftigen Mietpreis. Jetzt musst Du die Wohnung aber zwecks Sanierung vorübergehend verlassen und darfst selbstverständlich wieder zurückkommen falls Du einen fünfzig- oder mehrprozentigen Mietpreisaufschlag akzeptierst.
Ja, die 13. AHV-Auszahlung ist ein Witz. Den Bedürftigen hilft es nicht viel, den „gesättigten“ zahlts die Zigaretten oder ein paar Fläschchen Wein zusätzlich. Es war halt einfach ein Abstimmungsmodell das allgemeinverständlich war: es reicht vielen hinten und vorne nicht zum Leben, die ganze Sache stimmt nicht, Geld wird für vieles blödsinniger ausgegeben, tun wir mal was.
Gretchenfrage: WIE schaffen wir Ungerechtigkeit aus der Welt? WER darf an Alter, Krankheit profitieren? WER ist letztlich verantwortlich wie der Lebensabend finanziert werden kann (die Jungen die den Scheiss der Alten übernehmen müssen? der Staat der die Steuern eingenommen hat? die Versicherungen die an den Beiträgen verdient haben? die Familie die ohne die Alten nicht da wäre?
Über 2. und 3. Säule mit ihren Verwaltungskosten und ihrer Umweltbelastung dank ihren gewinnbringenden Investitionen sowie ihren regelmässigen Gewinnausschüttungskorrekturen nach unten haben wir noch gar nicht gesprochen.
langer Rede, kurzer Sinn: die 13. AHV-Prämie ist ein bedeutungsloser Schiss in der Schweizer Sozialpolitik bzgl Aufwand und Ertrag. Nicht mehr und nicht weniger

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Die 13. AHV-Rente wird das eigentliche Problem nicht lösen, aber etwas entschärfen. Mal 150 Monat mehr im Monat ist für den grossen Teil der arbeitenden Bevölkerung ein Klacks. Für Leute, die jeden Rappen umdrehen müssen, massiv.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

SubComandante hat geschrieben: 29.03.2024, 12:08 Die 13. AHV-Rente wird das eigentliche Problem nicht lösen, aber etwas entschärfen. Mal 150 Monat mehr im Monat ist für den grossen Teil der arbeitenden Bevölkerung ein Klacks. Für Leute, die jeden Rappen umdrehen müssen, massiv.

Der „Bonus“ wird en bloc ausbezahlt.

Das wird dann tatsächlich auch so gehandhabt werden. Entweder wird der Betrag unter der Matraze verschwinden oder in den Konsumkreislauf einfliessen, in Form von nun erfüllbaren Anschaffungswünschen.
„Ich bin nicht links, ich bin nicht rechts, ich bin Punk."

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Somnium hat geschrieben: 29.03.2024, 12:20 Der „Bonus“ wird en bloc ausbezahlt.

Das wird dann tatsächlich auch so gehandhabt werden. Entweder wird der Betrag unter der Matraze verschwinden oder in den Konsumkreislauf einfliessen, in Form von nun erfüllbaren Anschaffungswünschen.
Oder schlicht mit "offenen Rechnungen endlich zahlen zu können".

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Somnium
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Es wird von einer Minorität den Druck nehmen, keine Frage. Der grösste Teil der Empfänger wird den Bonus einfach sparen (vererben) oder in Konsumgüter investieren.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Somnium »

Geldsorgen, Existenzangst und Schulden: Armut in der Schweiz:

https://www.srf.ch/sendungen/dok/armut- ... -erzaehlen (Abo-frei!)
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footbâle
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von footbâle »

SubComandante hat geschrieben: 28.03.2024, 16:15
Erbschaftssteuer gibt es in den meisten Kantonen schon. Man könnte schon eine Bundeserbschaftssteuer einführen, die mit 25 Mio. mit einer leichten Progression anfängt. Ausgeschlossen davon sind Ehepartner (also einmalig, nicht dass da jemand noch auf dumme Ideen kommt).

Lohnprozente gehen auch in Ordnung, wenn nichts anderes verfügbar ist. MwSt ist der falsche Weg. 

Genau. In allen ausser OW und SZ. Es geht daher in der Diskussion nicht um Erbschaftssteuer ja/nein sondern um eine Harmonisierung und Reform dieser Steuer. Ich wäre da für ein Modell mit scharfer Progression ähnlich der Direkten Bundessteuer. Kleinere Erbschaften <1Mio. tendenziell entlasten, grosse >10Mio. dafür stärker belasten. 
Dass Einkommen im oberen Segment derart massiv besteuert werden, Vermögen infolge von Erbschaften aber kaum, finde ich störend. Einkommen ist das Ergebnis von eigener Leistung - die paar Abzocker mal ausgenommen. Wer als Spross einer sehr wohlhabenden Familie aber wenig bis gar nichts arbeitet und von geerbtem Geld lebt, leistet keinen nennenswerten volkswirtschaftlichen Beitrag. Für diese Leute wäre eine deutlich höhere Erbschaftssteuer weit oberhalb der Schmerzgrenze. Umverteilung von oben nach unten ist m.E. in solchen Fällen vertretbar. Das würde ich auch so sehen, wenn ich selber mehr Geld hätte als ich in 10 Leben ausgeben könnte. 
Eine Volkswirtschaft braucht Leistung und Konsum. Deshalb ist m.E. die Finanzierung nur über MWSt (Konsum) und Lohnprozente (Leistung) ein Unding. Dass die Tendenz nun aber genau in diese Richtung geht ist m.E. unbefriedigend. Unser Steuersystem setzt insgesamt falsche Anreize. Daran wird sich wohl auf Sichtweite kaum etwas ändern.

 

Kogokg313
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Kogokg313 »

Gibts eigentlich nicht sowas sie eine Tiefstpreisüberwachung? Es kann doch nicht sein, dass mir Spotify die Gatisversion mit Werbung andrehen will, obwohl ich Abonnoment bin. Und 12 Stutz sind sowieso viel zuwenig. Fürs Musikstreamen sollte man mind. 100.-/mt bezahlen, wovon der Grossteil an die Künstler gehen sollte. Ist doch nur noch pervers, wenn die Anbieter mit Werbung mehr verdinen als an den Abos und Künstler eine Kiste Bier pro 10000 Klicks oder halt drauflegen.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Kogokg313 hat geschrieben: 30.03.2024, 10:11 Gibts eigentlich nicht sowas sie eine Tiefstpreisüberwachung? Es kann doch nicht sein, dass mir Spotify die Gatisversion mit Werbung andrehen will, obwohl ich Abonnoment bin. Und 12 Stutz sind sowieso viel zuwenig. Fürs Musikstreamen sollte man mind. 100.-/mt bezahlen, wovon der Grossteil an die Künstler gehen sollte. Ist doch nur noch pervers, wenn die Anbieter mit Werbung mehr verdinen als an den Abos und Künstler eine Kiste Bier pro 10000 Klicks oder halt drauflegen.
100 wäre schon heftig. Aber ich würde schon etwas mehr zahlen, wenn der Verteilschlüssel etwas gerechter in Bezug auf Künstler ausserhalb der Charts wäre. Nun Amazon Music und Youtube sind da noch geiziger. Tidal ist glaubs der Dienst, der am meisten an die Künstler gibt.

Spotify ist okay für den Brüllwürfel in der Küche. Bei einer halbwegs brauchbaren Abhöre muss man schon auf sehr gute Quali schalten, ansonsten fällt die Kompression massiv auf. Besonders bei Gesang und Schlagzeugbecken.

Das HiFi Plus Abo von Tidal ist schon eher esoterisch. 24-bit/192 kHz lohnt sich für die Katze zuhause.

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Faniella Diwani
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Faniella Diwani »

SubComandante hat geschrieben: 30.03.2024, 14:14 Aber ich würde schon etwas mehr zahlen, wenn der Verteilschlüssel etwas gerechter in Bezug auf Künstler ausserhalb der Charts wäre.

Um das zu verdeutlichen: Wenn du ein Abo löst, gehen deine Abogebühren in einen Topf. Aus dem wird dann anhand der Streamings (weltweit) vergütet. Deine Gebühren werden nicht den Künstlern vergütet die du hörst. Die schiebt man den Top 100 in den Arsch.

Und um als "gehört" zu zählen reichen > 30 Sekunden. Die Dauer eines Songs spielt also keine Rolle. Songs wie "Papa Was A Rolling Stone" (Temptations) würden heute nie entstehen.

 

badandugly
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Nachtrag zur Erbschaftssteuer: fast in der ganzen Schweiz sind Ehepartner und direkte Nachkommen, teilweise sogar Enkel GANZ steuerbefreit. 
 

Hauenstein
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 09:54 Nachtrag zur Erbschaftssteuer: fast in der ganzen Schweiz sind Ehepartner und direkte Nachkommen, teilweise sogar Enkel GANZ steuerbefreit. 
 

Leider nur fast alle, Danke Kt. AG! 😡
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badandugly
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von badandugly »

Hauenstein hat geschrieben: 31.03.2024, 11:25
badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 09:54 Nachtrag zur Erbschaftssteuer: fast in der ganzen Schweiz sind Ehepartner und direkte Nachkommen, teilweise sogar Enkel GANZ steuerbefreit. 


Leider nur fast alle, Danke Kt. AG! 😡
Also gemäss Auflistung von 2022 ist AG auch so.
 

Hauenstein
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 12:31
Hauenstein hat geschrieben: 31.03.2024, 11:25
badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 09:54 Nachtrag zur Erbschaftssteuer: fast in der ganzen Schweiz sind Ehepartner und direkte Nachkommen, teilweise sogar Enkel GANZ steuerbefreit. 


Leider nur fast alle, Danke Kt. AG! 😡
Also gemäss Auflistung von 2022 ist AG auch so.
 

Ich habe von einer Tante in Aarau etwas geerbt, sie haben mir gleich die Steuer abgezogen…
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Aficionado
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Aficionado »

Kogokg313 hat geschrieben:Gibts eigentlich nicht sowas sie eine Tiefstpreisüberwachung? Es kann doch nicht sein, dass mir Spotify die Gatisversion mit Werbung andrehen will, obwohl ich Abonnoment bin. Und 12 Stutz sind sowieso viel zuwenig. Fürs Musikstreamen sollte man mind. 100.-/mt bezahlen, wovon der Grossteil an die Künstler gehen sollte. Ist doch nur noch pervers, wenn die Anbieter mit Werbung mehr verdinen als an den Abos und Künstler eine Kiste Bier pro 10000 Klicks oder halt drauflegen.
Wenns geht kaufe ich noch immer die Platte oder CD. Bestelle direkt beim Künstler oder Label falls möglich.
Elektro halt meistens download von youtube. Bin oft offline und dann brauche ich den Shit auf dem lokalen Speicher.
Ja, ich bin manchmal sehr altmodisch. Bild
Wehre mich gegen diese Abzockkonzerne.
Hoffe, der Künstler bekommt dadurch mehr vom Kuchen ab.

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Wasserturm
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Wasserturm »

Hauenstein hat geschrieben: 31.03.2024, 14:38
badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 12:31
Hauenstein hat geschrieben: 31.03.2024, 11:25

Leider nur fast alle, Danke Kt. AG! 😡
Also gemäss Auflistung von 2022 ist AG auch so.
 

Ich habe von einer Tante in Aarau etwas geerbt, sie haben mir gleich die Steuer abgezogen…
Als Neffe gilt man meines Wissens nicht als direkter Nachkomme. Nur die direkte Blutlinie Eltern --> Kinder --> deren Kinder
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

Wasserturm hat geschrieben: 31.03.2024, 20:56
Hauenstein hat geschrieben: 31.03.2024, 14:38
badandugly hat geschrieben: 31.03.2024, 12:31
Also gemäss Auflistung von 2022 ist AG auch so.
 

Ich habe von einer Tante in Aarau etwas geerbt, sie haben mir gleich die Steuer abgezogen…
Als Neffe gilt man meines Wissens nicht als direkter Nachkomme. Nur die direkte Blutlinie Eltern --> Kinder --> deren Kinder
OK, habe gar nicht daran gedacht.. Ist nicht so tragisch, das Erbe war nicht so hoch.
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Rotblau2 »

Die Partei des türkischen Präsidenten hat am Wochenende bei den Wahlen Federn lassen müssen:
Wahlen in der Türkei: Heftige Niederlage für Erdogans AKP (watson.ch)

Bin gespannt, ob Erdogan nun die Schraube anziehen wird. Sollte er nicht wissen, was er nun zu tun hat, um lebenslänglich an der Macht zu bleiben, empfehle ich ihm, sich bei Russland-Präsident Putin zu erkundigen. Der weiss, wie man das anstellt.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Kogokg313 »

Aficionado hat geschrieben: 31.03.2024, 17:02
Kogokg313 hat geschrieben:Gibts eigentlich nicht sowas sie eine Tiefstpreisüberwachung? Es kann doch nicht sein, dass mir Spotify die Gatisversion mit Werbung andrehen will, obwohl ich Abonnoment bin. Und 12 Stutz sind sowieso viel zuwenig. Fürs Musikstreamen sollte man mind. 100.-/mt bezahlen, wovon der Grossteil an die Künstler gehen sollte. Ist doch nur noch pervers, wenn die Anbieter mit Werbung mehr verdinen als an den Abos und Künstler eine Kiste Bier pro 10000 Klicks oder halt drauflegen.
Wenns geht kaufe ich noch immer die Platte oder CD. Bestelle direkt beim Künstler oder Label falls möglich.
Elektro halt meistens download von youtube. Bin oft offline und dann brauche ich den Shit auf dem lokalen Speicher.
Ja, ich bin manchmal sehr altmodisch. Bild
Wehre mich gegen diese Abzockkonzerne.
Hoffe, der Künstler bekommt dadurch mehr vom Kuchen ab.

Die 100.- sind vielleicht etwas aus der Luft gegriffen und wie SubC erwähnt, etwas heftig. Aber eben, ich könnte mir das nicht leisten und wie früher pro Monatslohn eine CD (oder LP) kaufen. So würde die Musik auch bewusster konsumiert werden. Der Nachteil ist halt der Genuss im Auto, kannst ja nicht mal mehr einen USB-Stick anbringen. Aber auch hier wäre "Verzicht" das Zauberwort.

Dass das Geld an diese gefühlslosen Tiktok-KI-"Künstler" geht - unabhängig davon, was ich streame - war mir gar nicht bewusst. Das machts ja noch gruseliger.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

No es guets Video dazue vomene guete Youtube-Streamer.


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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Die SVP mit einem verspäteten Aprilscherz:
https://www.watson.ch/schweiz/svp/38435 ... chweiz-ein

"Für die Umwelt", haha, klar.

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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Pro Sportchef bim FCB hat geschrieben: 03.04.2024, 21:07 Die SVP mit einem verspäteten Aprilscherz:
https://www.watson.ch/schweiz/svp/38435 ... chweiz-ein

"Für die Umwelt", haha, klar.
«Heute kommen zu viele und die falschen Ausländer»

Das Bundesamt für Statistik sollte man da nicht hinzu ziehen. Das hiesse ja, dass man die EU-Bürger, die hier grösstenteils qualifizierte Arbeit abliefern, als falsche Ausländer bezeichnet. Weil die sind in der Mehrheit.

Einerseits für günstige Bedingungen für Unternehmen, die viel aus dem Ausland rekrutieren, sein und dann die ganzen Probleme, die eine Gentrifizierung mit sich bringt, mit einem Einwanderungsstop lösen zu wollen. Das kriegt nur eine Partei so hin.

Der syrische Flüchtling ist nicht für die immer höher werdenden Mieten verantwortlich. Es ist der Hans-Uwe, der hier einen fetten Batzen zieht und sich dementsprechend auch die teure Wohnung leisten kann. Aber nichts gegen Hans-Uwe. Wenn er sogar noch Arzt ist, hilft er mit, dass das Gesundheitssystem nicht vollständig kollabiert. Und jede neue Arbeitskraft, die von aussen geholt wird, braucht entsprechend Infrastruktur bis hin zum Coiffeur.

Vielleicht sollte man mal anfangen, die Wachstumsdiskussion etwas ehrlicher zu führen. Wo wollen wir als Schweiz hin? Wie sehr wollen wir Wachstum durch Zuwanderung bei Unternehmen? Und wenn wir die Frage geklärt haben dann: haben wir die richtigen Massnahmen, um die Probleme von Wohnraum bis Infrastruktur meistern zu können? Und zwar so, dass wir nicht irgendwann überfüllte Notschlafstellen haben müssen. Inzwischen gibt es ja Inserate für Wohnen in Zürich mit horrendem Betrag für irgendwie 12-18m^2.

Und dann irgendwann auch die Frage des Inländervorrangs. Dieser gilt nur für potentielle Mitarbeiter ausserhalb des Schengen Raums. Aber dann kommt man halt irgendwann zur Frage, ob man die Bilateralen so in dieser Form weiter haben will. Die Wirtschaft braucht diese. Und es sind auch sonst viele wichtige Sachen geregelt. Aber wie steht es bei der Bevölkerung? Und nebenbei könnte man mal über Kündigungsschutz über 55 reden. Aber anderes Thema oder irgendwie halt auch nicht.

Hauenstein
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

Ich bin nicht gegen Zuwanderung, aber es ist schon ein zweischneidiges Schwert!
Pro 10‘000 neuen Zuzügern braucht es 8 neue Hausärzte. Wo sind die?
50 neue Spitalangestellte. Wo sind die?
braucht es 6000 neue Wohnungen. Wo sind die?
Auch wenn unter den Zuzügern diese Fachkräfte dabei sind, werden die zuerst einmal gebraucht, um die bestehenden Lücken zu stopfen…
Holen wir Fachkräfte in Deutschland, so werden diese durch Leute aus anderen Ländern ersetzt, welche aber dann auch dort fehlen, am Schluss sind dann die armen Länder die Verlierer…
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von SubComandante »

Hauenstein hat geschrieben: 04.04.2024, 10:20 Ich bin nicht gegen Zuwanderung, aber es ist schon ein zweischneidiges Schwert!
Pro 10‘000 neuen Zuzügern braucht es 8 neue Hausärzte. Wo sind die?
50 neue Spitalangestellte. Wo sind die?
braucht es 6000 neue Wohnungen. Wo sind die?
Auch wenn unter den Zuzügern diese Fachkräfte dabei sind, werden die zuerst einmal gebraucht, um die bestehenden Lücken zu stopfen…
Holen wir Fachkräfte in Deutschland, so werden diese durch Leute aus anderen Ländern ersetzt, welche aber dann auch dort fehlen, am Schluss sind dann die armen Länder die Verlierer…
Nun, versuche momentan einen neuen Hausarzt zu bekommen. Und von Fachärzten verschiedenster Richtung möchte ich erst gar nicht reden.

Ich denke aber auch, dass es womöglich irgendwann eine Sättigung gibt und die Zuwanderung von Arbeitskräften irgendwann rückläufig sein wird.

Und die SVP könnte mit der Initiative durchwegs erfolgreich sein. Es liegt an den anderen Parteien, Lösungen für die sich zuspitzenden Probleme zu liefern.

Hauenstein
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Hauenstein »

In ganz Europa sind Experten daran, Lösungen zu finden, aber selbst die sind meistens ratlos. Es dreht sich irgendwie alles im Kreis…
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Pro Sportchef bim FCB
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Re: Politik, Wirtschaft & Wissenschaft

Beitrag von Pro Sportchef bim FCB »

Hauenstein hat geschrieben: 04.04.2024, 10:20 Ich bin nicht gegen Zuwanderung, aber es ist schon ein zweischneidiges Schwert!
Das ist es natürlich, da stimme ich dir zu. Allerdings würde ich deshalb gerne mal von bürgerlicher Seite hören, dass sie auf Wirtschaftswachstum verzichten möchten um Zuwanderung zu stoppen.

Von Thomas Aeschi und Magdalena Martullo-Blocher würde ich gerne mal hören, dass sie im Kanton Zug / bei der EMS Chemie auf ausländische Arbeitskräfte verzichten möchten. Zur Erinnerung: Der Ausländeranteil bei EMS Chemie ist deutlich höher als der Ausländeranteil in der Schweiz.

Man kann da Pro/Contra oder irgendwo dazwischen sein, alles legitim, alles eine persönliche Meinung. Mir gefällt einfach dieses verlogene Spiel der Bürgerlichen nicht. Auf der einen Seite gegen Zuwanderung hetzen und damit Stimmen gewinnen, auf der anderen Seite Zuwanderung mit ihrer Politik fördern.

Ein Vorschlag der zur Kündigung der Personenfreizügigkeit führen würde, ist doch purer Populismus. Die Erwähnung von "Umwelt" ebenfalls.

Mit den weiteren Argumenten stellst du dir aber leider selbst ein Bein:

Pro 10‘000 neuen Zuzügern braucht es 8 neue Hausärzte. Wo sind die?
40% der Ärztinnen und Ärzte sind aus dem Ausland. Bei 26% Ausländeranteil in der Schweiz siehst du schon, dass wir auf ausländische Ärzte angewiesen sind, so oder so, um die schweizerische Bevölkerung noch betreuen zu können. Ohne Zuwanderung würde das Gesundheitssystem zusammenbrechen.

50 neue Spitalangestellte. Wo sind die?
Wenn du Pflegende meinst: Auch hier beträgt der Ausländeranteil 33%, also mehr als der Ausländeranteil in der Schweiz. Auch hier sind wir also eh auf Zuwanderung angewiesen, sonst würde das Gesundheitssystem zusammenbrechen.

braucht es 6000 neue Wohnungen. Wo sind die?
Öh, die werden gebaut. Nämlich 53'000 Wohnungen pro Jahr in den letzten 22 Jahren. Das deckt dann deinen Bedarf von 6'000 locker.

Auf die ganze Schweiz gesehen gab es auch nie eine Wohnungsknappheit, die Leerstandsquote stieg sogar zwischen 2012 und 2021. Lokal gibt es natürlich Probleme, wenn alle nach Zürich wollen, gibt es dort eine Knappheit.

Auch wenn unter den Zuzügern diese Fachkräfte dabei sind, werden die zuerst einmal gebraucht, um die bestehenden Lücken zu stopfen…
Das ist wie oben aufgezeigt statistisch korrekt. Wir brauchen ausländische Fachkräfte um den Bedarf der Wirtschaft und der öffentlichen Dienste des Landers zu decken.

Holen wir Fachkräfte in Deutschland, so werden diese durch Leute aus anderen Ländern ersetzt, welche aber dann auch dort fehlen, am Schluss sind dann die armen Länder die Verlierer…
Da stimme ich dir auch vollkommen zu. Das ist ein grosses Problem, was dann in den armen Ländern Armut verschlimmert und zu mehr Flüchtlingen führt.

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