
Zitat von
JohnFranklin
Ich melde mich ja nur selten hier, aber zu diesem Thema muss ich einfach...
Dieses Zitat von footbâle ist genau die entscheidende Aussage. Die Qualifikation zur CL ist mittlerweile ein Roulettespiel geworden für einen Schweizer Klub. Rot oder Schwarz. Ajeti halten, einen Top-Mittelfeldspieler mehr, einen Top-Innenverteidiger (so etwa 28jährig) mehr... das kostet Millionen. Setzen wir auf rot und die Kugel fällt auf schwarz, ist der Verein in zwei Jahren Konkurs. Kein vernünftiger Mensch würde das machen. Ich bin froh, haben wir ein Management, das langfristig denkt. Natürlich würden wir uns Siege wünschen, tolles Spiel, aber all das ist nicht planbar.
Der Erfolg war auch unter H/H nicht planbar, nur war damals die Qualifikation für die CL einfach einige Male todsicher, wenn man Meister war. Und bei der letzten Saison unter UF, da dürfte man auch fragen, ob das betriebswirtschaftlich schon etwas gewagt war. Ich bin sehr dankbar für das, was die beiden geleistet haben. Aber aufgeräumt für die Zukunft haben H/H nicht, die Strukturen waren hochgefahren. Jeder, der mal Finanzverantwortung hatte weiss, dass es verdammt mühsam ist und eine dicke Haut braucht, hier und da hunderttausend einzusparen, geschweige denn Millionen. Danke sagt da kaum jemand.
Was mich ärgert, ist die Selbstüberschätzung, die bei uns Einzug gehalten hat. Glaubt Ihr im Ernst, man kann dauerhaft mit einem 50-60 Mio.-Budget immer Meister werden und sich dann auch für die CL qualifizieren? Glaubt Ihr echt, die aus Bern (die ähnlich viel Kohle haben) haben einen tieferen IQ als wir? Lange genug haben sie ja gebraucht... Oder all die 200 (?) Klubs, die ebenfalls mit mindestens 50-60 Mio. operieren? Brügge, Salzburg, Eindhoven, von mir aus auch Roter Stern oder wer auch immer? Glaubt Ihr echt, man die alle einfach so wegfegen, dauerhaft, jedes Jahr? Weil wir schlauer sind und Basel und am lautesten? Vergesst das. Auch H/H würden das niemals hinbekommen.
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