
Zitat von
Asselerade
deine argumentation ist zwar rhetorisch gut umschrieben, aber meiner meinung nach viel zu oberflächlich, zu wenig vielschichtig gedacht und (sorry für die direktheit) viel zu sehr von emotionen und der nicht-aktzeptanz der realtiät getrieben...
GC ist selbstverständlich nicht das warnende beispiel. ich kann deinen gedankenschluss nachvollziehen, aber bei GC war komplett ein anderes problem ausschlaggebend. GC hat den übertritt in den "modernen fussball" nicht geschafft. der übergang vom mäzenatentum in eine neue gemengelage von bosman-urteil, tv-gelder, internationale tv-gelder, prämien, steigende ablösesummen, steigende lohnsummen, verschiebung der machtverhältnisse weg vom verein hin zum spieler etc...diesen gesamten übertritt in den (sagen wir mal) modernen fussball hat GC nicht geschafft.
die situation beim fcb ist eine komplett andere. Heusler hat stets von dem einen quali-spiel erzählt, wo sein gesamtes projekt auf messersschneide gestanden ist. ich glaub es war tel aviv auswärts (3:3 nach 3:0 führung). er meinte damit, dass der fcb in der ersten saison ohne den tatsächlichen rettungsschirm Gigi Oeri wirtschaften mussten und man auf "tutti" ging. Top oder Flop. Wäre die CL-quali damals flöten gegangen, hätte man den gleichen prozess durchmachen müssen wie heute.
der ausgang ist bekannt - der fcb hatte das glück sich in einer selbsterbauten blase zu bewegen, wo man sich ein überaus grosses strukturelles defizit leisten konnte, da man sich ausmalen konnte das geld durch internationele prämien und verkauf von spielern ausgleichen konnte. sollte dieses unterfangen in einem jahr nicht gut gehen, so hätte man für 1-2 jahre reserven gehabt.
so weit so klar!
was man aber stets bedenken muss: der fcb hatte just zu dieser zeit das glück eine "übermannschaft" zu haben, für dessen zusammenstellung der fcb "nichts" auf dem internationalen transfermarkt hatte tun müssen. was ich sagen will: die "übermannschaft" bekam man "gratis" und nicht durch geziehltes sportchef-planung-getue (überspitzt ausgedruckt):
Sommer, Xhaka, Xhaqiri, Alex Frei, Huggel, Streller, Fabian Frei, Valentin Stocker, usw bekam man ohne zu weibeln: da entweder eigene junioren oder herzensverein der spieler
diese mannschaft hatte so unglaubliche qualität und eine starke verlässlichkeit in der kaderplanung (man hatte die garantie, dass streller, huggel, frei, usw den verein nicht mehr wechseln werden). Deshalb konnte man damals "all in" gehen.
Seither hatte der fcb jahr für jahr einen qualitätsverlust. all diese "gratis-spieler" verliessen von zeit zu zeit langsam die mannschaft und mussten ersetzt werden durch "externe transfers". Auch wenn man auf grund des geldes sich einige bomben-transfers tätigen konnte, so fand stets ein qualitätsverlust statt.
heusler wusste, dass das strukturelle defizit von jahr zu jahr eine grössere bürde darstellte. da qualitätsverlust - grösseres risiko die sportlichen extra-leistungen zu erreichen => grösseres risiko
also summasummarum komplett was anders als GC. nur so viel dazu..
des weiteren finde ich die nüchterne vison von burgener, dass man ebendieses strukturelles defizit über die bilanz und sparen eliminieren möchte ein weiser entscheid. die strukturen innheralb des vereins und die entshceidungswege sind eine andere diskussion. aber die vision der eliminierung ist sicherlich absolut korrekt
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